Blog State of the Union

Unverständliche Pfiffe gegen Gikiewicz

Vor dem Spiel dachte ich noch, dass ich keine Lust auf das typische Augsburg-Spiel habe, in dem Union das Spiel und der Gegner dafür die Tore macht. Deshalb dachte ich, dass ein 0:0 das Ergebnis sei, mit dem ich am ehesten zufrieden wäre. Als es nach 90 Minuten 0:0 stand, war ich allerdings nicht zufrieden. Oder eben nur halb.

Gut war: Augsburg hatte nur wenige Chancen und scheiterte mit diesen entweder am hervorragend reagierenden Andreas Luthe (der dafür zurecht abgefeiert wurde, aber auch bei jedem erfolgreich verarbeiteten Rückpass mit Luthe-Sprechchören bedacht wurde) oder an sich selbst. Dass da kein Tor fiel, war tatsächlich positiv. Augsburg bekam nur wenig Gelegenheiten zum Kontern, weil Union lieber den Ball noch einmal zirkulieren ließ, wenn wieder alles dicht war.

Fussball, Herren, Saison 2021/2022, 1. Bundesliga (4. Spieltag), 1. FC Union Berlin – FC Augsburg, v. l. Paul Jaeckel (1. FC Union Berlin), Torwart Andreas Luthe (1. FC Union Berlin), Marvin Friedrich (1. FC Union), Jubel nach dem Abpfiff, 11.09. 2021, Foto: Matthias Koch

Was mich dagegen unzufrieden zurückließ, war Unions Chancenverwertung. Drei Alutreffer in einem Spiel. Ich kann mich echt nicht erinnern, wann das zuletzt passiert ist. Jedenfalls waren es mehr Chancen, als ich gegen ein Team wie Augsburg erwartet hätte und auch in einer sehr hohen Qualität. Alleine Niko Gießelmann …

Hat sich die Erwartungshaltung verschoben?

Ein wenig ein Downer war für mich schon vor dem Spiel, wie ich allenthalben hörte, Union würde Augsburg aus dem Stadion schießen. Drei oder vier Tore wären mindestens drin. Ich weiß echt nicht, woher diese Erwartungshaltung kommt. Zwar hat Union mittlerweile dem Namen nach einen Kader, der solides Bundesliga-Niveau verspricht. Aber erstens muss der noch weiter zueinander finden.

Und zweitens kann Augsburg wie so ziemlich jedes Bundesliga-Team einen Gegner wie Union mindestens mit einer Defensive vor große Herausforderungen stellen, denn ein konstantes Ballbesitzspiel können in der Liga gar nicht so viele Teams bewerkstelligen. Ich hoffe, dass solche Aussagen gestern eher aus dem Wunsch heraus gesprochen wurden und sich die Anspruchshaltung nicht in Höhen verabschiedet hat, die das Team nicht erfüllen kann.

Die Geste des Spiels kam vom Schiedsrichter

Der zweite negative Aspekt des Spiels war Schiedsrichter Martin Petersen, dessen Zweikampfbeurteilungen mich etwas ratlos zurückließen. Selbst mit Abzug der Stadionperspektive erschlossen sich mir nicht alle Pfiffe. Und ich hatte das Gefühl, dass spätestens beim Foul vor der Unionbank, mit dem Augsburg einmal den Ball eroberte und einen eigenen Konter einleitete auch bei den Verantwortlichen von Union die Geduld zu Ende war. Hätte Schiedsrichter Martin Petersen noch einmal die Ball-gespielt-Geste gemacht …

Ganz ehrlich: Ich habe überhaupt nichts gegen hartes Spiel. Und das gehört zum Konzept, um Gegner aus dem Rhythmus zu bringen Aber wenn es null gegen den Ball geht oder der schon weg ist, hört bei mir das Verständnis auf. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie Augsburg aus der gestrigen Partie mit nur zwei Gelben Karten gehen kann.

Pfiffe gegen Rafal Gikiewicz

Was mich bereits während der Verlesung der Aufstellung irritiert hat, waren die Pfiffe gegen Rafal Gikiewicz. Die waren sehr gut hörbar, machten aber bei weitem nicht den Großteil der Zuschauer aus. Auch während der Partie gab es die bei Ballberührungen des früheren Union-Keepers. Dass er nicht nur Freunde im Union-Anhang hat, ist keine Neuigkeit. Sein Instagram-Post auf dem Kapo-Podest vor dem Spiel gegen Rasenballsport, in dem er dafür warb, die Stimmung nicht in den ersten 15 Minuten zu boykottieren, ist sicher noch allen im Gedächtnis. Oder das Kicker-Interview, in dem er meinte, er sei der König von Köpenick. Dazu das immerwährende Sprechen davon, dass er zu wenig Geld verdienen würde bei Union.

Rafal Gikiewicz kann nerven. Manchmal dachte ich mir: Hier hättest du mal einfach die Klappe halten können. Aber was auch dazu gehört: Er hat dabei immer das Herz auf dem rechten Fleck. Vor allem hat er im vergangenen Jahr in Augsburg so oft von Union gesprochen, dass Khedira keine extra Informationen vor seinem Wechsel nach Berlin einholen musste.

Rafal Gikiewicz hat bei Union einen Eindruck hinterlassen mit seiner Leistung, er hat auch einen Eindruck hinterlassen bei Personen und Beziehungen bei Union aufgebaut. Zuletzt war er extra zum Pokalspiel nach München gefahren, um Union zu sehen. Jetzt den offen zur Schau gestellten Ehrgeiz kritisieren, für den wir ihn bei uns abgefeiert haben? Kurzum: Ich verstehe es, wenn man kein Gikiewicz-Fan ist. Aber ich verstehe die Pfiffe nicht. Rafal hat immer alles gegeben. Das zählt. Und dafür hat er auch einen Platz in meinem Union-Herz gefunden. Der Rest ist Fußball-Business.

Fussball, Herren, Saison 2021/2022, 1. Bundesliga (4. Spieltag), 1. FC Union Berlin – FC Augsburg, v. l. Torwarttrainer Michael Gspurning (1. FC Union), Torwart Rafal Gikiewicz (Augsburg) nach Abpfiff, 11.09. 2021, Foto: Matthias Koch

Das schreiben die Berliner Medien

Aufgrund des torlosen Spiels und der vielen sehr guter Keeper-Aktionen stehen natürlich die beiden Torhüter im Fokus der Medien-Berichte vom Spiel:

Was war sonst noch wichtig?

So wie es bei Baustellen Schilder gibt wie „Seit xy Tagen unfallfrei“ hätte man bei Union den Zähler für „Kader seit 2 Tagen verletzungsfrei“ gestern nach der frühen Auswechslung von Kevin Möhwald wieder auf null setzen müssen. Sehr schade. Einerseits hätte ich gerne mehr von ihm gesehen und gerade in den Englischen Wochen ist die Breite des Kaders wichtig. Hoffentlich ist die Muskelverletzung (jedenfalls dem Anschein nach) nicht so gravierend.

Schön war dagegen die Einwechslung von Grischa Prömel, der so motiviert war, dass er als erstes mit Taiwo Awoniyi in einen Zweikampf gegangen ist. Im Ernst, ich habe mich sehr für ihn gefreut und hoffe, dass er nun endlich gesund bleibt.

Auf den anderen Plätzen

Die U17 der Männer hat gestern gegen Aue mit 0:1 verloren (Details hier), während die U19 gegen Wolfsburg 2:2 spielte (Details hier).

Die Frauen spielen heute um 14 Uhr im Katzbachstadion gegen Türkiyemspor. Dort gibt es ein Wiedersehen mit Josephine Bonsu, die zur neuen Saison von Union dorthin gewechselt ist. In der Saisonvorbereitung gab es ein 2:5 gegen Türkiyemspor. Ich bin gespannt, wie das unter Wettkampfbedingungen läuft.

Das zweite Frauen-Team spielt in der Berlin-Liga heute um 12 Uhr gegen Lichtenberg 47 und die U17 tritt in der Bundesliga in Meppen an.


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

32 Kommentare zu “Unverständliche Pfiffe gegen Gikiewicz

  1. Fehlt hinter „Grischa Prömel“ ein „der“?
    Liest sich dort komisch.

    Das Gikiewicz nicht jedermanns Sache ist, war klar, siehe auch Biermanns Buch aber das er gegen uns wieder mal überragend war, leider auch.

    Sei es drum..Ein Punkt auf der Habenseite!

  2. Ich habe zwar die Pfiffe nicht mitbekommen, teile aber deine Sicht zu Rafa absolut. Ein diskussionswürdiger Spieler, der alles reingehauen hat. Auch hier gilt: Einmal Unioner, immer Unioner!

    • Der Einsatz von Prömmel hat mich sehr gefreut und ich hoffe, das er den wiedermal extremst schwach agierenden Kehdira ersetzen wird.
      Die Pfiffe gegen Rafa fande ich unterirdisch und null nachvollziehbar.

    • Völlig richtig

  3. Du zählst doch selbst massig Punkte auf, warum man Eure Majestät auspfeifen kann.

    • @alex dann könntest du ja quasi fast jeden ex Spieler von union auspfeifen.

      Also, beim besten Willen, dann müsste auch auch Khedira für seine RB Vergangenheit ausgepfiffen werden.

      Im TV hat man die Pfiffe sehe laut und deutlich gehört und ich fand es einfach nur lächerlich.

      Ohne Raphael wären wir noch in Liga 2.
      und das er öfter mal sein Statements, auch an die Fans, abgab, zeigt nurn das er damals einfach komplett im Verein steckte. Dem war es wichtig, das der Verein erfolgreich spielt.

      Als Mitarbeit kann man halten was man will, glaube da gibt es genügend andere Spieler die anstrengend sind, aber als Fan pfeife ich ihn doch nicht aus, nicht nachdem, was er für den Verein gegeben hat.

  4. Also gegen das Auspfeifen von Kehdira hätte ich persönlich keine Einwende, vielleicht würde das ja helfen damit der Mann mal in due Gänge kommt. Und nicht so gelangweilt durchs Mittelfeld trapt.

  5. Bei der Rafa G. Diskussion habe ich immer diesen Soul-Klassiker von den Persuaders im Ohr: Thin Line between Love and Hate…

    Für Wummes Playlist wahrscheinlich zu soft aber vielleicht nächstes Spiel als „Rausschmeißer“. ?

  6. Wer als Ec-Unioner öffentlich postuliert 2x gegen Union gewinnen zu wollen muss sich über Pfiffe nicht wundern.

  7. Wenn mir vor 2 Jahren jemand gesagt hätte, wir holen zu Hause gegen einen gestandenen Erstligisten einen Punkt, hätte ich diesen Punkt mit Kusshand genommen. Zwei Jahre später ist man unzufrieden, wenn man gegen einen gestandenen Erstligisten nur 0:0 spielt und das nicht mal zu Unrecht. So ändern sich die Zeiten.

    Das vereinzelte Auspfeifen von Rafa bei der Gastvorstellung konnte ich auch nicht nachvollziehen, aber gut die Hälfte der Zuschauer schmetterte im Gegenzug ja auch ein Fußballgott raus. Das Auspfeifen während des Spiels vor allem in der zweiten Halbzeit hat glaube ich jedoch eher mit den bewussten Zeitspiel von Rafa zu tun gehabt.
    Zum Urteil über den Schiedsrichter pflichte ich dir uneingeschränkt bei. Lange nicht so eine schlechte Leistung auf dem Platz gesehen. Der hatte Glück, dass die Szene noch nicht geschlossen auf der Waldseite steht, denn ein: „Schieri du Fo…. schalala“ wäre wohl nach der x-ten fragwürdigen Entscheidung unausweichlich von den Rängen ertönt. Egal, schlussendlich schon 6 Punkte für den Klassenerhalt auf der Habenseite!

  8. Mal was anderes.
    Warum muss man sich zumindest ich die letzten beiden Heimspiele jedes mal rechtfertigen das man diesen Platz aufgrund der Bestimmungen gebucht hat. Mich würden mal andere Meinung interessieren die nicht aus meinem privaten Dunstkreis sind.
    Die Antwort „ich steh hier seit 20 Jahren oder jeder steht da wo er immer steht“ mag ich emotional verstehen aber rational ebend nicht. Zugleich ja auf „meinem stammplatz bzw bereich“ auch jemand anderes steht. Vielleicht sehe ich das ja als einer von wenigen so, vielleicht hat ja einer der Mitleser ein Argument für mich das meinen Ärger darüber etwas mindert.

    • Marco Geisler

      Hej Sebastian,
      mich wunderte es, dass du dich hier wunderst oder weiter unten alle als Egoisten bezeichnet, die falsch stehen. Um eins klar zustellen, sollte mir jemand sagen, „Du, ich habe den Platz hier gebucht und würde hier gerne stehen“, würde ich natürlich ihm seinen Platz auch lassen.

      Ich will versuchen Dir aber trotzdem kurz versuchen zu antworten, wohl wissend, dass ich sicher auch ein zwei Punkte zu einfach betrachte.
      Das Problem bei den Stehplätzen ist sicher die Gewohnheit an bestimmten Orten zu stehen oder sich eben immer einen Platz zu suchen, wo eben noch Platz ist. So ist es praktisch für größere Gruppen fast unmöglich Plätze zusammen zu buchen. Hinzukommt zum Beispiel, dass ich für meinen Neffen ein Ticket im Mitgliedsverkauf nachgekauft habe. In meinem Bereich waren alle Tickets vergriffen. Was tun? Kein Ticket kaufen? Oder steht mein Neffe mit seine 14 Jahren nun alleine?

      Ich finde hier müssen wir uns ein Stückweit ehrlich machen. Unser Stadionerlebnis, gerade auf den Stehplätzen, lebt von der Gemeinschaft und mit Freunden ungezwungen das Spiel zuschauen. Das Widerspricht im Kern der Pandemieverordnung.
      Wenn wir unseren geliebten Stehplätze im Stadion haben wollen, ist das buchen von bestimmten Plätzen irgendwelchen Vorgaben geschuldet, aber in der Praxis nicht umsetzbar. Sich hierüber zu beklagen heißt, dass wir die Stehplätze nicht wie zurzeit nutzen können oder eben nur mit viel weniger Unionern. Und dies kann ja auch niemand wollen.

      Und insgesamt finde ich, dass die Organisation, aber auch das Miteinander im Stadion sehr gut läuft. Klar stehen in einigen Bereichen alle dichter zusammen, aber wer etwas separater stehen will, findet immer seinen Platz, auch auf den Stehplätzen. So haben wir in Block O in Reihe 6 oder 7 knapp neben der Mittellinie, sehr sehr viel Platz gehabt.
      Wir alle sollten insgesamt respektvoll miteinander umgehen. Dies bedeutet, auch einen gebuchten Platz zu überlassen, wenn jemand seinen Platz einnehmen will. Dies bedeutet für mich aber auch, einmal abzuschätzen, ob ich auf mein Recht „mein Platz“ beharre, wenn sich komplette Bereiche oder Reihen gefühlt haben. Dies hat für mich wie immer etwas mit Augenmaß und gesunden Menschenverstand zu tun.

      Zu den Pfiffen gegen Raphael nur soviel. Ich finde, dass er sich in der letzten Saison schon einmal zu viel beklagt hat und dies auch einmal als im Fußball-Business üblich. Ich habe die Stimmung aber auch gestern nicht Anti Raphael erlebt. Und so wie er gegen seine Ex-Verein unbedingt gewinnen will, um zuzeigen, dass es ein Fehler war, ihn gehen zu lassen, wollen andere gegen Ihn gewinnen, damit er sieht, dass er vielleicht ein Fehler gemacht hat.
      Das liegt eben am Wettkampfsport, ist dann eben Fußball-Business und hat nichts mit Kleingeistigkeit aller Maria Draghi zu tun.

    • Ich find es ausgesprochen übel, dass sich jeder hinstellt, wo er oder sie will. Die Vergabe der Plätze hat ja einen pandemisch motivierten Sinn. Die Einstellung zu sagen, ist mir egal, ich stell mich hin, wo ich will, weil die pandemischen Vorgaben und deren Umsetzung sowieso Schwachsinn sind, teile ich persönlich überhaupt nicht. Ich bin auch eher unzufrieden damit, dass der Verein das so lasch handhabt und ich würde für meinen Verein ausnahmsweise mal keine Partei ergreifen, wenn das von Seiten der Gesundheitsämter negative Konsequenzen nach sich ziehen würde. Aus meiner Sicht gibt es außer falsch verstandener Folklore oder unziemlicher Nähe zur Schwurbelszene keinen Grund für die diesbezügliche Handlungsweise des Vereins.

      Ich hatte am Samstag keine Lust auf die entsprechenden Diskussionen und bin in der Halbzeit einfach nach Hause gegangen, weil sich in meiner unmittelbaren Umgebung ein größerer, eng zusammenstehender Pulk von Menschen gebildet hatte, von denen offensichtlich nur einer ne Karte für diesen Platz hatte.

      So lange es noch kein 2G gibt, werd ich wohl nicht mehr in’s Stadion gehen. Unter diesen Umständen macht mir Union einfach keinen Spaß.

  9. Gregor Beushausen

    Man kann es drehen und wenden, wie man möchte – man kann auch die positiven Aspekte so lange betonen, bis das Negative ganz verblasst. Dennoch: Ein Punkt gegen Augsburg zuhause – das ist meines Erachtens nach schlicht und ergreifend zu wenig! Ein einziger Sieg aus nunmehr mittlerweile nunmehr vier Spielen – und am kommenden We in Dortmund dürfte sich die Statistik weiter verschlechtern. Das grundsätzliche Problem ist nach wie vor nicht gelöst: Union setzt auf Konter – und hat immer dann ein großes Problem, wenn man selber das Spiel machen muss. Meiner Meinung nach wird sich das mit Kedira, Öztunali und Haraguchi auch nicht ändern. Ich habe nun wirklich nicht den Eindruck, dass die Genannten Union in irgendeiner Form weiterbringen könnten. Mache mir große Sorgen um den Verlauf dieser Saison.

    • Sabine Schmidt

      Nun muss ich vom Lesemodus in den Kommentationsmodus schalten. Sorry…Klassenerhalt ist das Ziel. Alles andere ist „On the Top“.

      Immer schön auf dem Boden bleiben bitte!

  10. Maria Draghi

    Witziges Argument („20 Jahre“), das ich auch schonmal gehört habe und dann schmunzelnd bei mir dachte, wenn eine handvoll andere nicht mit mir vor 25Jahren hier gestanden hätten dann wärest du weder heute noch sonst einmal in den vergangenen 20 Jahren hier gewesen…

  11. Maria Draghi

    Zu Rafa-Pfiffen: Peinlich. Aber zur ganzen Wahrheit gehört, dass nicht alle Unioner gut und edel sind, sondern wir – wie jeder andere Club – natürlich auch Zuschauer haben, die kleinstgeistig, manisch übellaunig oder einfach nur unsympathisch sind. Da ist nichts schlimmes dran, man sollte sich nur nicht selbst überhöhen.

  12. silberhacke

    ehrlicherweise muss man sagen, dass die nummerngebundene platzvergabe, bezogen auf ihre umsetzung am spieltag, eine reine farce ist. das ist schlicht ignorant und lächerlich. grundsätzlich habe ich nichts gegen selbstorganisierte ränge, aber momentan ist diese organisation getrieben aus purem egoismus. es gibt leute, die sich ne karte in der letzten reihe buchen, weil sie keinen bock haben, mitten im pulk zu stehen. wenns dann nach dem malerprinzip läuft, kannste das komplett vergessen.

    • Das ist der übliche Anteil Egoisten, den man in der Pandemie an allen Ecken und Enden vorfindet. Die werden sich nicht überzeugen lassen, und ich vermute, dass das auch über die Ordner nicht lösbar ist. Bleibt nur, sich nicht das Spiel davon versauen zu lassen.

  13. @Honeypie.
    Im Umkehrschluß also bei allen 17 Konkurrenten einen Ex-Unioner infiltrieren der dann dafür sorgt das Union gewinnt und mit 102 Punkten Meister wird.

    Genial…

    Ernsthaft: Das einer nicht gegen seinen ehem. Arbeitgeber gewinnen will würde mich wundern. Alleine das ständige herausposaunen davon nervt, aber so kennen wir Rafal ja ;-)

  14. zentralesMittelfeld

    Ich sag mal so, uns scheint es ziemlich gut zu gehen, wenn der größte Diskussionspunkt nach dem Spiel ist, ob man jetzt den gegnerischen Torhüter auspfeiffen darf oder nicht.

    um zum Spiel mal noch ein paar Worte zu verlieren, ein paar Dinge, die bei mir hängen geblieben sind:

    Kruse fand gestern überhaupt nicht statt. 42 Ballkontakte, 31 Pässe, 1 (intelligente) Schussvorlage auf Gießelmann. Vielleicht hat er kein Bock gegen Teams wie Augsburg, die ihm auf den Füßen stehen und die Räume sehr eng machen, oder er hat wieder bis 5 Uhr morgens gepokert, keine Ahnung. Aber das war mal nix.

    Wenn Friedrich vorne einläuft, wird es brandgefährlich. Gefühlt springt er 2 Etagen höher als alle anderen und hat ein gutes Timing. Er wird diese Saison einige wichtige Tore machen und ich bin froh, dass er weiter bei uns ist.

    Die Abstimmung zwischen Khedira, Haraguchi und Öztunali ist weiterhin die größte Baustelle. Pässe, die ins Nichts oder viel zu spät gespielt werden. Löcher entstehen, weil man zu zweit den gleichen Mann anläuft. Zweikampfhärte bzw. Standfestigkeit eher so naja. Das kann alles noch werden, aber momentan ist das der Bereich auf Feld, wo wir selten stabil gegen den Gegner aussehen.
    Dass Möhwald so früh raus musste, war jetzt auch nicht optimal.

    Alles in allem sind 6 Punkte aus 4 Spielen aber solide. Es könnte schlimmer sein.

    • Gregor Beushausen

      Kann jeden Satz nur unterstreichen!! Und zum letzten Satz kann ich nur sagen: Ich fürchte, es wird schlimmer kommen. Spätestens am nächsten Wochenende.

  15. Die Pfiffe konnte ich auch nicht wirklich verstehen, auch wenn ich kein großer Fan von Rafa bin.

    Was mir aber aufgefallen ist, die Mattuschka-Gesänge bei Freistößen. Die finde ich eher berechtigt. So ein richtiger Freistoß-Knipser fehlt uns im Moment scheinbar. Das war mir gestern alles zu harmlos.

  16. Zur Rafa Thematik: Hier greift einfach die Regel „Einmal Unioner, immer Unioner“ und „Unioner pfeifft man nicht aus“. Verstehe das Problem nicht.

    Zur Wegklatschen Thematik: Bei Gegnern wie Augsburg habe ich generell immer Angst zu verlieren. Von daher ist ein Unentschieden ok, obwohl bei dem Spielverlauf ein Sieg drin gewesen wäre. Bin immernoch über den Gießelmann überrascht wieviel Offensivakzente der mittlerweile bringt und den Lenzabschied vergessen macht.

  17. Die Pfiffe teile ich nur zum Zeitspiel, ansonsten ist er für mich ein Fußballgott. Dass er postet, dass er 6 Punkte holen will, ist absolut richtig. Ansonsten wäre er im Leistungssport falsch.

    Die Kritik an Khedira teile ich eher nicht. Und wie jemand schrieb, er würde da eher Pfiffe verstehen, hat Union nicht verstanden. Ob man nun meint, er spielt gut oder nicht, hat er aus meiner Sicht alles gegeben. Ich schätze ihn als stärker als Grischa ein, aber das ist wohl meine Minderheitenmeinung. Zumindest bleibt er fit.

    @sebastian Du wirktest im Stadion aber tatsächlich enorm lustlos, kein Armeinsatz usw. Ich fand das Spiel nach vorn trotz der Chancen Haare sträubend. Viele Pässe in die Tiefe wurden nicht gespielt, auch außen nicht. Hinten hat manchmal der Einsatz gefehlt.

    • @Eiserner Lustlos wäre vielleicht nicht meine Wortwahl. Aber mir haben einerseits die Pfiffe und andererseits diese Überheblichkeit gegenüber Augsburg ein wenig den Stecker gezogen. Der geringe Armeinsatz hat aber wahrscheinlich eher was damit zu tun, dass ich die wiedergeöffneten Schwimmbäder nutze und mir die Arme momentan etwas schwer sind. :)

    • Hervorragende Bemerkung. Lasst uns grundsätzlich stärker darauf fokussieren, was Sebastian im Spiel falsch gemacht hat, statt eine bis dato noch ungeschlagene Truppe über Gebühr zu kritisieren und Fußballgötter auszupfeifen. Das Thema Armeinsatz darf im Podcast gerne vertieft werden.

    • Senfbeilage

      @Eiserner…puuh ich dachte schon bin der einzige hier, der Khedira nicht so kritisch sieht. Im Gegenteil ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass er sich hängen lässt. Ich glaube nur das man ihm gerne die Andrich Schablone aufsetzt, die er gar nicht tragen kann, weil ganz andere Spielweise. Ich habe ihn vs Augsburg fernab vom Ball beobachtet und oft gesehen, dass er klug offene Räume für Augsburg zugestellt hat. Das mag nicht spektakulär sein, aber min. wichtig um nicht in gefährliche Umschaltmomente von Augsburg zu gelangen, wie es uns z.B. letzte Saison passiert ist. Ich glaube mit Möhwald/Prömel neben ihm wird das Mittelfeld nochmal stärker ausbalanciert zwischen Def/Off.

  18. […] ich nicht nur, dass man als Union-Fan in der Bundesliga die eigenen Privilegien checken muss und nicht abheben darf. Sondern auch, dass es nach drei Spielen zuvor mit zwei Unentschieden und einem Sieg gegen […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert