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Der Abgang von Marius Bülter ist verständlich aber trotzdem bitter

Gestern Morgen gab es ziemlich überraschend Berichte darüber, dass Marius Bülter von Union zu Schalke wechselt, aus denen schnell eine offizielle Bestätigung wurde.

Dieser Wechsel ist menschlich aus Union-Sicht sehr schade. Denn Bülter ist einer der Spieler, die dafür stehen, wie stark Union in der Bundesliga angekommen ist. Und mit seiner engagierten Spielweise verkörpert er auch, wie das gelungen ist. Nachdem Bülter gerade in der ersten Bundesligasaison eine so gute Rolle gespielt hat, ist es natürlich traurig, ihn nicht weiter bei Union zu sehen. Auch und besonders, weil seine beiden Tore gegen Dortmund zu Unions erstem Sieg in der Bundesliga zu den ikonischen Momenten der letzten beiden Jahre gehören.

Bülter Dortmund
Marius Bülter erzielt das Tor zum 2:1 Dortmund. Photo: Matze Koch

Zugleich ist die Entscheidung zu einem Wechsel aus Bülters Sicht aber auf jeden Fall auch verständlich, denn nach seiner Corona-Erkrankung im Herbst hat er es nicht zurück in die Stammformation geschafft und stand nur noch fünfmal in der Startelf und hat in vierzehn Spielen weniger als eine Viertelstunde gespielt. Dass er also einen Verein sucht, bei dem er wieder eine größere Rolle einnehmen kann, ist nachvollziehbar.

Und es ist auch verständlich, dass der Verein einem solchen Wechsel eines Spielers, der nicht mehr im Zentrum des Kaders steht, auch zustimmt. Allerdings gehörte Bülter ja schon noch zur Rotation von Urs Fischer. Und man hätte hoffen können, dass mit mehr Zeit die scheinbar nachhängenden Effekte der Covid-Infektion besser überwunden werden und Bülters Formkurve wieder nach oben hätte zeigen können. Es hätte also vielleicht schon noch eine sinnvolle Rolle für ihn im Kader gegeben, auch wenn die Chancen dafür sicher besser gewesen wären, wenn Urs Fischer Bülter öfter und lieber als Flügelverteidiger aufstellen würde, als er das in den letzten beiden Saisons getan hat.

Etwas Enttäuschung gab es über die kolportierte Ablösesumme von unter einer Million Euro. Das Scheint erst einmal wenig, vor allem weil Union selbst wohl noch etwas mehr als das für Bülters Transfer aus Magdeburg gezahlt hat. Aber wir kennen weder die genauen Modalitäten noch die aktuelle Marktsituation für einen Spieler wie Bülter, sodass ich mich mit einer Bewertung an dieser Stelle zurückhalten will.

Marius Bülter Union Berlin
Marius Bülter nach dem letzten Saisonspiel. Photo: Stefanie Fiebrig

Marius Bülter selbst hat sich mit einem emotionalen Instagram-Post von Union verabschiedet:

Das schreiben die Berliner Medien zu dem Transfer und Union:

Und sonst so

Nachdem Christopher Trimmel gestern in Österreichs EM-Achtelfinale eingewechselt wurde hat es nur wenige Sekunden gedauert, bis seine Mannschaft nach Ecke ein Tor geschossen hat. Trotzdem hat es für Österreich gegen Italien nicht gereicht, obwohl Trimmel auch noch bei einem Konter ein weiteres Gegentor verhindert hat.


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9 Kommentare zu “Der Abgang von Marius Bülter ist verständlich aber trotzdem bitter

  1. Schade, hätte Marius Bülter gerne weiter im Union-Trikot gesehen. Einer der Spieler in Unions erster BuLi-Saison.
    Alles Gute!

  2. Finde es auch sehr schade, dass uns Marius verlassen hat. Aber das ist wahrscheinlich der Preis eines Bundesligisten, der mit reduziertem Budget auskommen muss. Hier werden wir wohl fast jedes Jahr eine um mind. die 50 % erneuerte Mannschaft sehen! Halt ein anderes Niveau!
    In der 2.Buli hatten wir gefühlt fast 5 Jahre mit dem gleichen Stamm gespielt! Da war bei mir die Identifikation mit der Mannschaft stärker ausgeprägt!
    Oder hab‘ ich mich getäuscht?
    Spiele gab es ja für mich eine Saison nur im TV u. nicht im Stadion!! :(
    u.n.v.e.u.

  3. herrdoesi

    Lieber Daniel, ich muss Dir mal stellvertretend für alle Textilvergeher meinen Dank aussprechen. Dass Du dich am Sonntag bei diesem Traumwetter hinsetzt um uns Unionern etwas die Leere zu füllen ist aller Ehren wert. Also ich bewundere das.

  4. Linksanwalt

    Auch ich finde es sehr schade, das Marius geht. Für mich die Bestätigung, das auch unterhalb der 1. Liga Spieler dieses Types gibt, man muß sie nur finden. Für mich war gerade er das neue Bild bzw. der neue Stil der Manschaft nach dem Aufstieg, wie man in dieser Liga dagegenhalten kann. Mit unbändigem Willen, Überzeugung der eigenen Stärke, bedingungslosem Kampf und auch ein wenig Frechheit hat (nicht nur) er gezeigt, wenn man einen Plan hat, geht auch in dieser Liga was.
    Ich wünsche Marius alles Gute für seine Zukunft.
    einmal Unioner, immer Unioner….

  5. Wie oft hat M.B. letzte Saison von Anfang an gespielt….
    Hoffe das der gesamte Trainerstab alles richtig gemacht hat.
    Alles gute M.B.?

  6. Der nächste der geht ist Friedrich. Ausgezogen ist er schon und mit dem transfer von baumgartl ist ersatz geholt worden. Glückwunsch geht zu 99 Prozent an Gladbach.

    Eisern

  7. Sind wir ehrlich waren seine Leistungen nach Corona (gefühlt) nicht mehr die gleichen.
    Vielleicht hat er auch festgestellt, dass er nicht seine komplette Karriere bei 120% gehen kann und geht deshalb wieder in die 2. Liga. Ich kann mir das durchaus vorstellen und finde seine Konsequenz dann nur noch beeindruckender. Er wird vermisst werden.

  8. […] Nach dem Abgang von Marius Bülter zu Schalke 04 befinden sich mittlerweile elf Namen auf der Abgangsseite. Falls wie der Kicker in seiner heutigen Montagsausgabe schreibt, die Leihe von Timo Baumgartl in den nächsten Tagen perfekt gemacht werden sollte, stehen den Abgängen zehn Neuzugänge plus die bisher verliehenen Suleiman Abdullahi und Laurenz Dehl gegenüber. […]

  9. Stadiontourette

    Schade, das ist einer mit richtigen Union-Genen. Ich mag seine Körpersprache und den unbedingten Willen, den man seinem Gesicht regelrecht ablesen kann, wenn er spielt. Weiter auf ihn setzten und ihn zur alten Leistungsstärke aufbauen, wäre meiner Meinung nach der bessere Weg gewesen. Die kolportierten 800.000 € kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich kann mir das nur so erklären, dass er unbedingt weg wollte und man dann das beste Angebot nehmen musste.

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