Blog State of the Union

Die Vorwürfe gegen das Nachwuchsleistungszentrum von Union sind nun veröffentlicht. Der Hauptkritikpunkt lässt sich aber nicht nachweisen.

Montagabend hat Union ein Statement veröffentlicht, dass sich mit den Vorwürfen gegenüber dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum auseinandersetzt. Sebastian hat gestern ja schon ausführlich über Unions Stellungsnahme berichtet und dabei vor allem die schwache Argumentation mit Bezug auf die Vereinssatzung kritisiert.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Keine drei Stunden nachdem der gestrige State of the Union auf unserer Seite erschienen ist, wurde dann auch der Artikel veröffentlicht, auf den bei Union vermutlich niemand gewartet hat, den die Verantwortlichen aber natürlich erwartet haben. Sowohl bei Sportbuzzer als auch bei Buzzfeed erschien ein Artikel mit der Überschrift „Ausländerquote“ bei Union Berlin? Schwere Diskriminierungs-Vorwürfe gegen Bundesligisten.

Mittlerweile werden ja sicherlich die meisten den mit über 30.000 Zeichen sehr ausführlichen Beitrag gelesen haben. Die wichtigsten Punkte fasse ich trotzdem nochmal kurz zusammen:

  • 19 Spieler mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund aus den Jahrgängen 2003 und 2004 seien aussortiert worden
  • demnach sei die Quote von Spielern mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund in dieser Altersgruppe von 40 auf zehn Prozent gefallen
  • seit Andre Hofschneider Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums ist, habe Union 13 neue Spieler aus den Jahrgängen 2003 und 2004 geholt, wovon keiner einen türkischen oder arabischen Migrationshintergrund habe
  • Betroffene berichten von zum Teil sehr harten disziplinarischen Maßnahmen, von fehlendem pädagogischen Gespür und von Willkür, die vor allem auf André Hofschneider zurückgehe
  • teilweise seien Jugendspieler, die jahrelang für Union gespielt haben, von einem Tag auf den anderen ohne Erklärung rausgeworfen wordenn und das habe massive psychische Probleme ausgelöst
  • auch ein zu harscher Umgangston wird anhand anonymer Beispiele immer wieder kritisiert
  • zwei Spieler-Berater trafen laut Buzzfeed folgende Aussagen unabhängig voneinander: „Ich würde keinem Spieler mit ausländischen Wurzeln empfehlen, zu Union zu gehen.“
  • ein Mitarbeiter von Union gab laut Buzzfeed zudem folgendes an: „Wenn er einen Ausländer und einen Deutschen zur Wahl hat, die gleich gut sind, dann nimmt er den Deutschen.“ Offen rassistisch hätte sich Hofschneider allerdings in dessen Gegenwart nie geäußert.

Ich habe bewusst alle Punkte im Konjunktiv geschrieben, weil ich die Vorwürfe schwer überprüfen kann. Dennoch möchte ich betonen, dass ich davon ausgehe, dass vor allem die konkreten Zahlen richtig recherchiert worden sind und damit auch stimmen.

Im Mittelpunkt der Kritik: André Hofschneider, Foto: Matze Koch

Zudem finde ich gerade die Berater-Aussagen und die Aussage des Mitarbeiters des NLZ sehr bedenklich. Sollten sie stimmen, machen sie mich zugleich wütend und traurig.

Grundlage der Recherche waren scheinbar anonyme E-Mails

Grundlage der Recherche waren wohl E-Mails, die im anonymen Postfach des Berliner Fußballverbands eingegangen sind.

Beim ganzen E-Mail-Verlauf werden meiner Meinung nach zwei Dinge deutlich:

Erstens beziehen sich die Vorwürfe explizit auf André Hofschneider und nicht auf Union als Verein. Und zweitens hat Union in Person von Lutz Munack (Geschäftsführer Nachwuchs- und Amateurfußball) den Betroffenen bereits im November 2020 sehr offen und entgegenkommend Angebote für durch den BFV moderierte Einzelgespräche (unter Beisein der Eltern) gemacht, die allerdings mit Verweis auf eine geforderte Stellungnahme von André Hofschneider abgelehnt worden sind. Würde Union dieser Forderung nicht nachkommen, würde man sich hingegen an Medienvertreter*innen wenden.

Sogenannte Ausländerquote lässt sich nicht nachweisen

Insgesamt kann weder durch den Artikel noch durch den Mail-Verkehr die angebliche Ausländerquote, die in der Überschrift des Artikels erwähnt wird, bewiesen werden. Für mich ist dies der zentrale Punkt. Somit steht quasi Aussage gegen Aussage.

„Wir haben nie eine Quote zu Religion oder Herkunft verfolgt“ (Lutz Munack im RBB)

Ich persönlich bin mir auch absolut sicher, dass es eine solche Quote nicht gibt. Sie würde wie von Union schon verdeutlicht gegen die Satzung verstoßen. Zudem wäre sie nicht nur aufgrund zahlreicher Punkte äußerst bedenklich und verachtenswert, sondern auch einfach unprofessionell.

Das generelle Arbeitsklima im NLZ sollte meiner Meinung nach hinterfragt werden

Trotzdem sollte Union den Vorwürfen noch weiter nachgehen und auch generell das Arbeitsklima, was vermutlich wie in nahezu allen Nachwuchsleistungszentren durch enorme physische und auch psychische Belastungen für die Spieler*innen geprägt ist, überdenken. Natürlich ist ein NLZ keine Wohlfühloase und natürlich platzen dort regelmäßig Träume. Dennoch sind viele im Buzzfeed-Artikel berichteten und kritisierten Verhaltensweisen in der Kommunikation zwischen Spielern, Verantwortlichen und Trainern, einfach fragwürdig und ganz sicher nicht mehr zeitgemäß. Egal ob sie Spieler*innen mit oder ohne Migrationshintergrund betreffen.

Ob die Umgangsweisen auf rassistische Strukturen schließen lassen, kann und will ich nicht beurteilen. Gerade auch, weil es dafür nicht so klare Trennlinien gibt.

Ein kleiner persönlicher Exkurs: Wenn jemand eine rassistische Beleidigung ausspricht, ist die Sache klar. Sobald Personen bspw. auch unterbewusst (!) aufgrund ihres Bewerbungsfotos nicht zu Bewerbungsgesprächen eingeladen werden, ist die Sache weniger deutlich und kann auch nicht bewiesen werden. Trotzdem liegt hierbei natürlich eine (möglicherweise auch unterbewusste) Diskriminierung vor.

Was ich sagen möchte: Meiner Meinung nach hat jeder Mensch Vorurteile. Sich diese einzugestehen und vor allem über sie zu reflektieren und dann danach zu handeln, wäre der erste Schritt zu einem offeneren und besseren Miteinander.

Wir werden sehen, ob und inwieweit sich das Thema in den nächsten Wochen und Monaten noch entwickeln wird. In jedem Fall werden wir nochmal darauf – auch im Podcast – zurückkommen.

Weitere Medienberichte

Und sonst so

Steffen Baumgart hat einen neuen Verein. Er wird ab der kommenden Saison den 1. FC Köln betreuen.

Und beim DFB geht es weiterhin drunter und drüber. Präsident Keller wird zurücktreten. Er ist allerdings nicht der Einzige.


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37 Kommentare zu “Die Vorwürfe gegen das Nachwuchsleistungszentrum von Union sind nun veröffentlicht. Der Hauptkritikpunkt lässt sich aber nicht nachweisen.

  1. „Insgesamt kann weder durch den Artikel noch durch den Mail-Verkehr die angebliche Ausländerquote, die in der Überschrift des Artikels erwähnt wird, bewiesen werden. Für mich ist dies der zentrale Punkt. Somit steht quasi Aussage gegen Aussage.“

    Ich würde das nicht ganz so ausdrücken. Denn eigentlich muss ja die Seite, welche die Vorwürfe erhebt, diese auch belegen. Aussage gegen Aussage bedeutet ja, dass beide Seiten ihre Punkte belegen müssen. Aber wie soll denn Union etwas beweisen, von dem sie behaupten, dass es gar nicht da ist?

  2. Andreas

    @Felix
    In dem Brief wurde keine Stellungnahme erbeten, sondern sie wurde gefordert !
    Und sollte der Forderung nicht nachgekommen werden wurde gedroht mit Hilfe der Medien die Vorwürfe zu veröffentlichen.
    Das sollte in dem Zusammenhang vielleicht nicht unerwähnt bleiben.

    • Felix Morgenstern

      @ Andreas: Da hast Du Recht, ich werde das mal anpassen.

  3. Zwischen 2020 und 2021 hat sich meine Büroanwesenheit von fast 100% auf 10% reduziert. 27 von 35 meiner Kollegen sagen, sie haben mich seit langer Zeit nicht mehr gesehen. Ergo: Ich bin faul und arbeite nicht ausreichend.

    So in etwa funktioniert der Artikel. Inklusive faktisch falscher Aussagen, welche sich innerhalb von 10 Minuten hätten recherchieren lassen. In dem Fall die Aussage, dass in der aktuellen Saison keine Nachwuchsspieler zum Einsatz gekommen wären.

    Ich bin da ganz bei Felix. Völlig unabhängig, ob sich herausstellt, das an den Anschuldigungen etwas dran ist oder nicht, sollte der Verein sich alles rund um das NLZ anschauen und unter die Lupe nehmen. Ist ja prinzipiell nicht schlecht, immer wieder mal Vorgehens- und Arbeitsweisen zu hinterfragen und ggf Anpassungen/Änderungen vorzunehmen.

  4. Die Aussagen und Erzählungen von Leuten zu einem Thema und besonders zu Personen gegenüber Medien können nicht objektiv sein. Eigentlich kann man sie nur bewerten, wenn man diese Leute gut kennt. Gab es bei den Befragungen eigentlich niemand, der sich neutral bis erklärend äußerte?
    Andrè Hofschneider ist jetzt in der Lage, in der sich vor einer Weile auch Hübner befand. Ich finde diese persönlichen Verunglimpfungen durch Nichtbetroffene nicht gut. Betroffene sollten sich mit den Kritisierten ohne Vermittler auseinandersetzen, die möglicherweise ja auch voreingenommen sind.
    Und was den „unterbewussten“ Rassismus betrifft: Es kann durchaus vorkommen, dass mir ein blonder hellhäutiger Mensch sympathischer ist als ein schwarzhaariger dunkelhäutiger, auch der umgekehrte Fall könnte eintreten. Muss ich mein persönliches Empfinden nach Journalistenmeinung ausrichten?

    • Wider besseren Wissens springe ich mal über das Stöckchen, was Du hier in perfekter „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen…“ Manier vor Dich hinhältst.

      Dein persönliches Empfinden sollst Du natürlich nicht ausrichten – das geht vermutlich auch nicht wirklich, dafür ist es ja Empfinden. Wen Du also sympathisch findest und wen nicht, das schreibt Dir niemand vor. Aber evtl. lohnt es sich ja, diesen Gedanken noch zu Ende zu denken und nicht beleidigt bei „ICH WILL MIR ABER MEINE SCHÖNEN VORURTEILE NICHT KAPUTT MACHEN LASSEN“ stehenzubleiben.

      Wenn Du einfach so durch die Straßen unserer schönen Stadt schlenderst und Dir verschiedenste Menschen entgegenkommen, die Du, ganz dem menschlichen Impuls folgend, in, durch Deine Erfahrungen geprägte, Schubladen steckst und entweder sympathisch oder nicht sympathisch findest, dann ist das 99,99% aller Menschen auf dieser Erde völlig egal. Sind Deine Gedanken, geht uns nix an, interessiert uns auch nicht.

      Wenn Du aber Leiterin eines, sagen wir, Nachwuchsleistungszentrums eines, nur mal als Beispiel, Berliner Fußballvereins bist, der nicht nur eine pädagogische sondern auch eine menschliche Verantwortung gegenüber einem Haufen Teenager hat, dann könnte man ja eventuell voraussetzen, dass Du diese Sympathien, die Du nach wie vor hast, soweit zurückstellen kannst, dass sie Entscheidungen, die nach den Maßgaben der Statuten dieses Nachwuchsleistungszentrums getroffen werden sollen, nicht färben und beeinflußen.

      Darum geht es – niemand verlangt, dass Du als Leiterin keine Emotionen oder eigene Meinungen hast. Aber Du solltest in der Lage sein, Deine persönlichen Empfindungen von dem zu trennen, was Dein Job ist – die Förderung und weitesgehend objektive Beurteilung der Leistung der Dir anvertrauten Jugendlichen.

      Es gibt nunmal Berufe, in denen wir es uns als Gesellschaft nicht leisten können, Menschen dies ausüben zu lassen, die diese und andere Fähigkeiten nicht mitbringen. Polizei, Richter, Leiter von Einrichtungen wie dem NLZ sind solche Berufe, da ihr Berufsbild beinhaltet, dass man über das mittelbare und unmittelbare Schicksal anderer Menschen entscheidet.

  5. silberhacke

    mich irritiert auch eine quote. und zwar die quote derer, die nicht anonymisiert über das thema sprechen wollen. denn die ist bei 19 fällen null prozent – 8 + 11 spieler plus besorgte eltern – sind insgesamt rund 50 personen. und da findet sich nicht einer, der den arsch in der hose hat, sich mit namen zitieren zu lassen? und als begründung werden wieder die kinder vorgeschoben. man wolle den kindern die karriere nicht verbauen. in welcher zeit leben denn die betroffenen? nur in der rosigen zukunft ihrer steinreichen sprösslinge? wenn das kind und seine eltern nichts mehr mit dem nlz zu tun haben und die vorfälle dort so waren wie beschrieben, und wenn ich weiß, dass es noch mehr betroffene gibt, die das selbe erlebt haben, dann kann ich meine vorwürfe doch öffentlich vorbringen. dann jedoch heißt es, man wolle es sich im neuen verein nicht unnötig schwer machen. ja läuft es denn dort genauso harsch und rassistisch und diskriminierend ab? – ich kann mir schon vorstellen, dass es trainer gibt, die wie könige über trainingsfelder regieren. es ist auch vorstellbar, dass hofschneider ein solcher verantwortlicher ist. allerdings kann mein vorstellungsvermögen erheblich von der realität abweichen. um die situation zu klären bzw. für die kinder zu verbessern, muss jemand den mut aufbringen, sich hinzustellen und klipp und klar zu sagen, was wann wo unter beteiligung welcher personen vorgefallen ist. solange das nicht passiert, muss man davon ausgehen, dass die entscheidung über den ausschluss vom nlz doch in erster linie eine sportliche war.
    der verein hat in seinem schreiben an den blv auch deutlich gemacht, dass er sich rechtliche schritte vorbehält. möglicherweise hält das auch den einen oder anderen davon ab, in die öffentlichkeit zu preschen.
    die journalisten, die hier ihre story präsentieren, hätten einen kronzeugen finden müssen. haben die denn nie DIE UNBESTECHLICHEN mit redford und hoffman gesehen?!

    • Um Dir hier evtl. einen Gedanken mitzugeben, der dieser, in meinen Augen, reichlich irreführenden Argumentationslinie, die ja leider auch der Verein aufgemacht hat, etwas entgegenstellt:

      Es gibt einen großen Unterschied zwischen „anonym“ und „anonymisiert“. Du verwendest ja dankenswerterweise das richtige „anonymisiert“ in Deinem Kommentar, tust aber danach so als wären die Vorwürfe „anonym“, um dagegen zu argumentieren. Das passt in meinen Augen nicht zusammen.

      Wären die Vorwürfe „anonym“ wüßte keiner der Beteiligten (Verein, Journalisten, Verband etc.) wer diese Vorwürfe angebracht hat. Wie Du aber richtig sagst, sind die Vorwürfe dies nicht, sondern sie sind „anonymisiert“, d.h. mind. eine Partei (in diesem Fall die recherchierenden Journalisten) wissen über die Identitäten Bescheid und wissen, wer konkret welche Aussagen getroffen hat.

      Das mag nun uns als Dritten reichlich unbefriedigend erscheinen, da es sich für uns so darstellen mag, dass hier irgendwer irgendwas behauptet und unser Lieblingsverein nun aus dem Nichts am Pranger steht. Dem ist aber nicht so. Die Namen und die konkreten Fälle sind den Journalisten ja durchaus bekannt. Nun haben diese Eltern und Spieler, genau wie Du und ich auch, das Recht, dass ihre echten Namen in dem Artikel nicht auftauchen – anonymisiert werden. Das kann aus verschiedensten Gründen der Fall sein, von rein persönlichem Bauchgefühl bis hin zu konkreten Karrieregründen, wie Du sie auch schon hast anklingen lassen. Dabei ist ganz egal, ob Du, ob ich oder ob André Hofschneider oder der Weihnachtsmann diese Gründe für legitim, gerechtfertigt oder realistisch halten – sie haben das Recht. Aus. Punkt.

      Das heißt aber nicht, dass die Vorwürfe anonym waren oder der Umstand, dass diese Personen ihre echten Namen nicht in der Öffentlichkeit sehen wollen, irgendwie den Inhalt der Vorwürfe ändert oder die Tragweite minimiert. Nur weil wir als interessierte Öffentlichkeit die Identität einer der beteiligten Parteien nicht kennen, sollten wir uns nicht davon abhalten lassen, die Vorwürfe an sich zu diskutieren. Die Quelle sollte dabei zunächst egal sein.

  6. Ich will das Problem auf keinen Fall kleinreden oder ignorieren. Stimmt das
    , dann muss der Verein natürlich auch Konsequenzen ziehen. Aber ich kenne einen Fall aus Hamburg, da waren die Eltern einfach beleidigt, wenn’s Kid zu schlecht waren und dann nich auf ein Turnier nach Stuttgart mitfliegen durften, weil der Lütte vorher nicht gut trainierte. Das fanden die Eltern doof und brabbelten was von „das ist psychologisch nicht gut für das Kind, das ist ne Frechheit etc.“… Mag ja alles sein, is auch nicht schön. Aber die Minikicker sollen da nun mal nicht ihren Namen tanzen, sondern zum Fußballprofi ausgebildet werden. Da sollte sich jeder – auch die Eltern – vorher Gedanken drüber machen. PS und nich ganz zum Thema gehörig, aber ich musste grad dran denken. Mich regt das Verhalten des anderen Vereins rund um das Leverkusen-Spiel immer noch auf.

    • Hi memme, solche Fälle kennen wir sicherlich alle. Hat nur absolut nichts mit den hier diskutierten Vorfällen zu tun. Es geht nicht um einen Fall, den der Cousin des Nachbarn von seinem Schwager erzählt bekommen hat. Es geht um 19 konkret benannte Spieler unseres NLZ, die Vorwürfe in Sachen Kommunikation, Einordnung und Umgang gegen versch. Mitarbeiter des NLZ erheben. Das sind konkrete Dinge und haben mit dem Fall, den Du aus Hamburg kennst, absolut nichts zu tun.

  7. silberhacke

    @robert danke für die einweisung. deiner definition folgend muss ich dann sagen: die vorwürfe wurden anonym dem blv per mail übermittelt. die namen der aussortierten spjeler wurden im schreiben jedoch aufgeführt, was mich dazu bringt zu glauben, dass die journalisten daraus eine art telefonliste gemacht haben und so mit ihrer recherche begannen.
    dass leute auf ihr recht bestehen, namentlich nicht genannt zu werden, verstehe ich und ist legitim. welche art rechtfertigender darstellung von seiten hofschneiders erwarte ich aber, wenn dieser sich nicht auf konkrete fälle beziehen kann, weil nicht benannt? Soll er pauschal antworten? soll der verein pauschal in aktion treten? ich denke, der verein hat auf seine satzung eben aus diesem grund verwiesen. dass der verein sich mit dem rumor befassen muss und wird, steht für mich außer frage. geht es ums klima im nlz, genügte ja eine befragung aller verbliebenen kinder und jugendlichen. auch kann der verein den kontakt zu den verabschiedeten spielern und deren eltern suchen.
    noch ist mir vollkommen schleierhaft, was sich der oder die schreiber der anonymen mail (lass es ein depersonalisierter account oder irgendeine nummer als name gewesen sein) von einer rechtfertigung hofschneiders erwarten. aber du hast recht, auch das müssen sie uns nicht verraten.
    ich finde quellen immer gut. denn sie vermeiden schlammschlachten, wie wir sie gerade erleben.

    • Klar, meiner Neugier wäre es natürlich mehr als Recht, wenn ich alle Fälle konkret aufgeschlüsselt kennen würde. Die Meinungsbildung wäre dann um einiges einfacher und mit anonymisierten Vorwürfen auf der einen Seite und der klassischen Kommunikationsoffenheit Unions auf der anderen Seite stehen wir als Außenstehende erstmal unbefriedigend dumm da, wenn es darum geht, wie wir uns dazu zu verhalten sollen.

      Wir sind aber auch nicht in der Position im Verein, das nun aufarbeiten zu müssen. Und da es ja offensichtlich kein Einzelfall war und die reine Anzahl der Vorwürfe, die besonders eine Person betreffen, schon rein statistisch ein paar Alarmglocken schallen lassen sollten, hoffe ich stark, dass es vereinsintern nicht bei „War so nicht“ bleibt, auch wenn das nach außen erstmal die vertretene Position ist. An diesen Prozessen brauchen wir aber nicht beteiligt werden, wir sollten aber das Ergebnis mitgeteilt bekommen. Das kann aber dauern und evtl. sind die Ergebnisse auch einfach überarbeitete Richtlinien im NLZ, die dann in einer MV mitgeteilt werden. Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass die Vorwürfe zumindest Anlass für Prüfungen geben und man nicht auch intern bei dem unglaublich schwachen Argument der Satzung bleibt.

  8. silberhacke

    hätte es fast vergessen: meine lieblingsstelle im artikel ist die, in der zwei spielerberater erwähnt werden, die jungen spielern abraten würden, sich bei union ausbilden zu lassen. ich finde, das rückt spielerberater überhaupt in ein positiveres licht. andererseits sagt frank sinatra if I can make it there I’ll make it anywhere. na ja so ein spielerberater hat eben auch viel zu verlieren und will es sich mit union nicht verscherzen.
    und nochwas aus dem nähkästchen: kida khodr ramadan ist eingefleischter fan des fc bayern münchen.

  9. Michael

    Haben sich damals, als die „Ausländerquote“ bei 40% lag, die deutschen Spieler/Eltern beschwert das nur 60% gleicher Herkunft waren?

    Nicht das ich die Vorgänge gutheiße, aber sich beschweren und mit Zahlen argumentieren die von 40% auf 10% sanken, kann man doch nicht mit Rassismus gleichsetzen.

    Manchmal denke ich, das solche Eltern, wenn sie ihre Sprösslinge bei Profivereinen anmelden, sofort denken, der wird Erstligaspieler und ein nächster CR7 und alle anderen sind schlecht.

  10. silberhacke

    es wird von allem was dabei sein – bisschen neid, bisschen rassismus, bisschen diskriminierung, bisschen hochgestochener ehrgeiz, bisschen frust, bisschen weggucken, bisschen heimzahlen, bisschen wut und enttäuschung, bisschen kopf in den sand.
    der verein wird das klären müssen und weiß dank seiner satzung, worauf dabei zu achten ist.

  11. Dummbrot

    Da steht der Herr Hofschneider vor einem ziemlichen Dilemma. Die fast einzige Art für ihn Klarheit zu schaffen wäre, für jeden der in Frage kommenden Ex-Nachwuchsspieler die interne Wertung, warum sie denn aussortiert worden sind, öffentlich zu machen. Ich gehe mal davon aus, daß es für jeden Spieler eine Akte und ein Zeugnis gibt. Wäre ja sonst unprofessionell. Und er wird wohl auch ohne daß ihm namen genant wurden sehr genau wissen um welche Spieler es geht.

    Kann sein, daß das für jeden der 19 ein Ende der professionellen Ambitionen bei allen Vereinen bedeuten könnte.
    Aber wenn persönliche Vorwürfe öffentlich gemacht werden, dann muß man sich auch persönlich und öffentlich rechtfertigen dürfen. Und eine der Hauptaufgaben, wenn nicht die Hauptaufgabe überhaupt eines Nachwuchstrainers ist die Bewertung und Einschätzung des Nachwuchses. Dann soll er mal seine Arbeitsnachweise öffentlich machen, weil das wurde ja öffentlich verlangt. Und dann stehen die in der Nachweispflicht zu zeigen, daß er seiner Verantwortung nicht nachgekommen ist.

    • Andreas

      @Dummbrot
      Das wird wohl nicht passieren, und das ist auch gut so.
      Nur weil in einem anonymen Schreiben die Namen von Spielern aufgelistet sind bedeutet ja nicht automatisch das die aufgelisteten Spieler oder deren Eltern auch die Urheber des anonymen Schreibens waren oder solche Vorwürfe erhoben haben.

  12. Ich denke, ich kann als langjähriger Spieler des NLZ und als jemand, der auch nach seinem Ausscheiden im Alter von 18 Jahren weiterhin zu vielen Spielern guten Kontakt hatte, die später in der damals noch vorhandenen U23 spielten, zum Teil auch in den erweiterten Profikader aufrückten, das ein oder andere zu den geäußerten Vorwürfen sagen.
    Zunächst möchte ich festhalten, dass ich selbst nie unter André Hofschneider gespielt habe, da dieser zu meiner Zeit noch nicht im NLZ tätig war und daher zu seiner Person nichts sagen kann. Auch rassistische Vorfälle hat es in meiner Zeit meines Wissens nach nicht gegeben. Man muss allerdings dazu sagen, dass der Anteil an Spielern mit Migrationshintergrund damals noch deutlich niedriger war (meist so 3-4 Spieler pro Mannschaft), einfach aus dem Grund, dass Union als damaliger solider Zweitligist einfach nicht diese Strahlkraft und damit auch nicht das Einzugsgebiet von heute hatte. Spieler aus den Bezirken Berlins mit hohem Migrationsanteil fuhren damals eher nicht den weiten Weg nach Köpenick zu Union, sondern spielten eher bei Tennis Borussia, Hertha Zehlendorf, Tasmania oder Hertha BSC, die (damals zumindest) nebenbei auch allesamt in der Regel die stärkeren Jugendmannschaften hatten als Union. Die damalige Situation, die ich kennengelernt habe, ist also mit der heutigen nicht zu vergleichen. Deshalb kann ich über den Umgang mit Spielern mit Migrationshintergrund heute nichts fundiertes sagen. Damals allerdings habe ich keinen Unterschied im Umgang feststellen können.
    Wozu ich allerdings sehr fundiert etwas sagen kann, ist der generelle Umgang mit Spielern, die allgemeine Mentalität im NLZ bei Union. Und diesbezüglich muss ich leider sagen, dass ich eigentlich alle Dinge, die dem NLZ abgesehen von Rassismus, vorgeworfen werden, so bestätigen kann. Die Kommunikation zwischen Entscheidungsträgern (über Verbleib bei Union entscheidet nicht allein der Mannschaftstrainer) und Spielern war schon damals miserabel. Es wurde so gut wie nie das Gespräch zu den Spielern gesucht (abgesehen von den halbjährlichen 20-Minuten Gesprächen, in denen die fussballerischen Fähigkeiten standardisiert mit A für gut bis C für schwach bewertet wurden). Wenn man etwas erfahren wollte, musste man als (oft verunsicherter) Teenager auf die Verantwortlichen zugehen und hat auch dann oftmals kein aufschlussreiches und respektvolles Gespräch führen können. Hierzu musste oftmals Druck von Elternseite gemacht werden. Dazu kommt, dass das NLZ sich auf die Fahnen schreibt, auch Verantwortung für diejenigen Spieler übernehmen zu wollen, die den Weg nach ganz oben leider nicht schaffen. So wollte man z.B. bei der Suche nach einer neuen Schule (auf der Eliteschule Flatow-Oberschule darf man nach seinem Ausscheiden nicht bleiben) und der Vermittlung zu anderen Vereinen behilflich sein. So beantwortet Union das auch in dem veröffentlichten Fragebogen. Und so sollte es auch sein in einem Verein, der seine Grundwerte auch über familiäre Atmosphäre und soziale Verantwortung definiert, denn es ist ein immenser Schritt für einen noch nicht 100 Prozent gefestigten Heranwachsenden, plötzlich aus dieser Maschinerie Eliteschule-NLZ auszuscheiden, die über viel Jahre DIE zentrale Rolle in deinem Leben spielte. Du hast außerhalb dieses Kosmos oftmals nicht viele soziale Bezugspunkte. Ich kann sagen, dass diese Hilfestellung seitens des Vereins weder bei mir noch bei vielen anderen ehemaligen Mitspielern je geleistet wurde. Niemand hat sich um irgendetwas gekümmert. Man war einfach draußen und Punkt. Ein weiterer Aspekt ist, dass sich das NLZ immer auf die Fahnen geschrieben hat: „Schule schaffen UND Fussballprofi werden“. Es wurde stets kommuniziert, dass die schulische Ausbildung genauso wichtig ist, was auch vernünftig ist, denn die Allerwenigsten können später den Fussball als Beruf ausüben. Nichtsdestotrotz kam es immer wieder vor, dass Spieler unter Druck gesetzt, teilweise auch suspendiert wurden, wenn sie mal ein weniger wichtiges Test- oder Pokalspiel aussetzen wollten, um Defizite in der Schule aufzuholen.
    Es gibt noch etliche weitere Beispiele für den meiner Meinung nach einfach nicht mehr zeitgemäßen Umgang im NLZ bei Union (zum Beispiel auch die im Text erwähnten Beleidigungen von Spielern durch Trainer zu „Motivationszwecken“ etc.)
    Bevor jetzt hier Shitstorms a la „Du gönnst Union ja nur den Erfolg nicht“ losgehen, möchte ich sagen, dass ich Unioner bin seit meinem 5. Lebensjahr und auch nach meinem Ausscheiden im NLZ immer Unioner und Mitglied geblieben bin und auch heute noch die selbe Leidenschaft für den Verein spüre wie vor 10 oder vor 20 Jahren. Gerade weil mir der Verein so wichtig ist, sollten wir aber denke ich auch über die Dinge diskutieren, die schlecht laufen, und zwar schon sehr lange. Und vor allem sollten Dinge, die sonst eher nicht so im Mittelpunkt der Berichterstattung um den Verein stehen, Dinge, die der „normale“ Fan vermutlich einfach nicht mitbekommt, auch mal angesprochen werden. Denn ich find es damals wie heute schade, dass die Werte, die den Verein so besonders machen und die von jedem einzelnen Fan und auch den Verantwortlichen im Profibereich gelebt werden, im Nachwuchsbereich eben leider nicht gelebt werden.

    Eisern!

  13. Der Angegriffene, in dem Fall der Verein bzw. André Hofschneider sollte der Ankläger aber bekannt sein. Weil wie soll er sich sonst gehen solche Vorwürfe wehren?

  14. Liebe Unioner,
    von einem BuzzFeedNews-Praktikanten und maz online Mitarbeiter wurde zu einem sehr sensiblen Thema ein Journalistisches „Meisterwerk“ Verfasst (Wissenschaftlich gesehen ist es Makulatur).
    Schwer belastet wird darin Andre Hofschneider.
    Und was machen hier einige „Unioner“. Ohne Ihn persönlich zu kennen hauen sie in die gleiche Kerbe der Vorverurteilung, um dann auch noch Christian Arbeit zu kritisieren.
    Um mich nicht falsch zu verstehen, auch unser Verein macht Fehler (machen alle). Missstände müssen aufgedeckt und behoben werden. Jedoch den Verein zu kritisieren, wenn der sich vor seine Mitarbeiter stellt, wie auch im Fall Hübner, finde ich abwegig.
    Vielleicht lesen einige mal diesen Artikel:
    https://www.berliner-zeitung.de/sport-leidenschaft/auslaenderquote-brutaler-druck-wie-sind-die-vorwuerfe-an-union-einzuordnen-li.158409
    Dort ist unter anderem folgendes zu lesen
    .. „Zunächst mal ist es problematisch, wenn Mitarbeiter eines Vereins persönlich attackiert werden, ohne dabei konkrete Beweise dafür offenzulegen. Buzzfeed News schreiben von „zahlreichen ehemaligen Spielern“, nennen aber keinen einzigen. Aus Quellenschutz, heißt es. Das ist journalistisch korrekt und auch redlich, dennoch fehlen dann weiterhin konkrete Beweise für die schweren Vorwürfe an André Hofschneider und sein Mitarbeiterteam und es stellt sich die Frage, ob man sie dann aussprechen darf. Und was ist eigentlich mit der Unschuldsvermutung, die bei den Eisernen in diesem Jahr schon einmal außer Acht gelassen wurde, als Florian Hübner im Januar 2021 im Spiel gegen Bayer Leverkusen nachweislich falsch einer rassistischen Beleidigung bezichtigt wurde?“…
    Unveu

  15. Senger, Alexander

    Zu den merkwürdigen angeblichen Vorfällen, in unserem NLZ, ist nun genug geschrieben worden, inklusive Kommentar und Staetment des NLZ, des 1. FC UNION Berlin.
    Ich kenne unseren Andre Hofschneider etwas. Er war nach meinem Empfinden immer ein ehrlicher, knallharter Verteidiger, neben Frank Placzek, in den 80jer und auch Anfang der 1990jer Jahren, wo es UNION immer schwer hatte. Bei aller Diskusion habe ich noch keine Erklärung von Andre Hofschneider, selbst zu den Vorwürfen gefunden. Was mich doch schon sehr wundert, bei diesen komischen Vorwürfen. Ich denke unser Andre Hofscneider, sollte die Chance bekommen, sich auch zu diesen Dingen, die gegen Ihn stehen, entweder selbst oder durch eine juristische Vertretung, entsprechend zu erklären. Und richtig ist, damit man nicht betriebsblind wird, sich immer mal selbst zu hinterfragen. Auf der anderen Seite sind wir der 1. Fussballclub UNION in Berlin, der zur Zeit wieder einmal, eine positive neue Vereinsgeschichte oder ein Kapitel schreibt, durch die sehr guten Ergebnisse der 1. Mannschaft unserer UNION-Elf, wo viele Menschen aus verschiedenen Ländern spielen. und das mit großem Erfolg. Wo ist da Rasismus? Vielleicht passt das einigen Medienvertretern nicht, a. Diversen Gründen. Unabhängig der vielen Meinungen und Sichtweisen, die man aus den Kommentaren hier entnehmen kann, sollte unser NLZ, neu gestärkt, vielleicht auch geläutert, durch den UNION-Geist, sportlich und fair, hervorgehen, gegenüber unseren jungen Sportlern, aber auch den sportlichen Übungsleitern, die sich auch ständig, bestimmt mit viel Mühe, wie in jedem Unternehmen, spezifisch sich weiterbilden. Hoffen wir auf ein gutes Ende, wo die Mitglieder des 1. FC. UNION gestärkt hervorgehen, entsprechend unserer Satzung, ob mit oder ohne Migrantenquote, was doch nie eigentlich ein Problem war?!. H. E. G. Alex aus Pankow

  16. „Trotzdem sollte Union den Vorwürfen noch weiter nachgehen und auch generell das Arbeitsklima, was vermutlich wie in nahezu allen Nachwuchsleistungszentren durch enorme physische und auch psychische Belastungen für die Spieler*innen geprägt ist, überdenken. Natürlich ist ein NLZ keine Wohlfühloase und natürlich platzen dort regelmäßig Träume. Dennoch sind viele im Buzzfeed-Artikel berichteten und kritisierten Verhaltensweisen in der Kommunikation zwischen Spielern, Verantwortlichen und Trainern, einfach fragwürdig und ganz sicher nicht mehr zeitgemäß. Egal ob sie Spieler*innen mit oder ohne Migrationshintergrund betreffen.“… es hätte euch gut gestanden, auch hier den Konjunktiv zu bemühen. So unterstellt ihr, dass die Vorwürfe zutreffend sind, ohne jedoch selbst recherchiert oder den Wahrheitsgehalt geprüft zu haben. Die offenbar von Euch mit einem Glaubwürdigkeitsvorrang versehenen Journalisten von „Buzzfeed“ hätten auf das Gesprächsangebot von Union eingehen können, dann hätte man jeden Einzelfall betrachten und wahrscheinlich auch die Vorwürfe aufklären können. So wird Union mit mutmaßlichen Vorfällen konfrontiert, soll zu Einzelfällen Stellung beziehen, ohne diese jedoch zu kennen. Wie soll da eine Einzelfallprüfung vorgenommen werden können? Mir fehlt in Eurem Artikel eine kritische und objektive Betrachtungsweise des Artikels…. Schade… Im Übrigen haben auch Journalisten keinen Freibrief in Deutschland, auch wenn manche es glauben. Die Pressefreiheit hat mit einem Freibrief nichts zu tun. Privatpersonen und juristische Personen haben Rechte, was einige aus der Branche offenbar aus monetären Gründen vergessen haben…. Hauptsache die Schlagzeile ist da.

    • Wie gesagt: Abgesehen von den Rassismus-Vorwürfen kann ich dir aus eigener Erfahrung glaubwürdig versichern, dass der Satz „Dennoch sind viele im Buzzfeed-Artikel berichteten und kritisierten Verhaltensweisen in der Kommunikation zwischen Spielern, Verantwortlichen und Trainern, einfach fragwürdig und ganz sicher nicht mehr zeitgemäß“ korrekt ist. Siehe mein etwas ausführlicherer Kommentar weiter oben.

  17. @Theo „ohne jedoch selbst recherchiert zu haben“ ist ja auch so ein Vorwurf, den Du vielleicht belegen möchtest?

    • @Steffi, dem Artikel ist nicht zu entnehmen, dass eine eigene Recherche erfolgte. Es wird vielmehr auf die Vorwürfe von Buzzfeed Bezug genommen. Steht übrigens auch im Artikel. Ich kannte es hier und bis heute auch anders. Ich lese die Beiträge eigentlich ganz gern und regelmäßig.

  18. @Theo, ich finde, wenn Vorwürfe erhoben werden, sollte man sich damit auseinandersetzen. Wenn sie sich als richtig herausstellen, muss man gegensteuern, wenn nicht, kann man sie entkräften. Und etwas anderes lese ich nicht im Artikel von Felix.

    • @Locke, ich gebe dir da voll Recht, wenn die Vorwürfe zutreffend sind. Entkräften kann man sie nur, wenn der Einzelfall bekannt und somit überprüfbar ist. Doch Buzzfeed benennt nicht den konkreten Einzelfall mit Ross und Reiter … und im hiesigen Artikel wird unterstellt, dass die Buzzfeed-Vorwürfe zutreffen seien.

      „Dennoch sind viele im Buzzfeed-Artikel berichteten und kritisierten Verhaltensweisen in der Kommunikation zwischen Spielern, Verantwortlichen und Trainern, einfach fragwürdig und ganz sicher nicht mehr zeitgemäß. Egal ob sie Spieler*innen mit oder ohne Migrationshintergrund betreffen.“

  19. @Theo dann lass mich Dir versichern, dass hier mehr Wortmeldungen eingegangen sind, die den beschriebenen Umgangston und den Umgang mit Jugendlichen bestätigen. Unabhängig voneinander, verschiedene Jahrgänge, verschiedene Hintergründe. Für die Nicht-Konjunktivierung reicht aber tatsächlich, was buzzfeed hat: mehrere Quellen. Dann hat man alles getan, um das schreiben zu dürfen. Union widerspricht dem auch nicht so richtig, erklärt es mit dem, was ein Nachwuchsleistungszentrum eben tut: Leistungssport fördern, aussieben, und logischer Weise unbequeme Entscheidungen fällen. Das ist insgesamt schlüssig, beiderseits. Wenn haufenweise Jugendliche sagen, dass sie die Botschaft nicht verstanden haben, liegt das trotzdem am Absender, der erwachsen ist und es nicht hinbekommen hat, so zu kommunizieren, das Spieler und Eltern das nachvollziehen können. Eben darüber wird sich ja (auch) beschwert. Das darf dann als wahr angenommen werden, ohne Konjunktiv. Es ist darüber hinaus natürlich auch eine (subjektive) Frage dessen, was alle Beteiligten als „angemessen“ oder „zeitgemäß“ empfinden. Das ist eine Wertung, keine ja/nein-Frage.

    • @Steffi, das mag Deine Vorstellung von journalistischer Wahrheit und verantwortungsvollem Journalismus sein. Da kommen wir dann nicht überein. Ich habe übrigens nur zu dem Inhalt des Artikels geschrieben und nicht zu dem, was nicht drin steht und mir vom Verfasser, so lese ich Deinen Beitrag, vorenthalten wurde. Das erinnert mich an den Fragebogen, der Union zugesandt wurde. …Sorry,… ich bin dann hier raus… das ist nicht mein Anspruch.

  20. Olaf Forner

    Ist eigentlich Mal einer der werten Jornalisten auf die Idee gekommen nach dem Verhalten von Eltern Managern und den Jugendspielern selber zu recherchieren.
    Von Union wurden ja in der Antwort so einige Stichpunkte genannt .
    Auch irritiert mich das hier ständig das Thema Rassismus genannt wird
    Aber ja über Nationalismus und Toxische Männlichkeit gesprochen wird .
    Ich persönlich habe das Gefühl das Union aus den Fehlern der Nachwuchsarbeit von Hertha gelernt hat.
    Was sich ja auch in sportlichen Ergebnissen wiederspiegelt.
    Wenn Hoffe der erste war der von diesen Spielern Ordnung und Disziplin fordert ,dann ist das nicht sein Fehler.
    Sondern das geht an Eltern und Berater!!!

  21. @Theo nein, das ist nicht meine Vorstellung – das sind die Standards des Handwerks. Das war ja Dein Vorwurf: Es sei journalistisch nicht sauber, und warum wir das denn glauben. Das ist eine fachliche Frage, sie ist glaubensunabhäbgig, ich habe sie fachlich beantwortet. Mit zwei voneinander unabhängigen Quellen darf ein Sachverhalt zunächst mal als wahr angenommen werden. Kann sich später ändern, können andere Quellen auftauchen. Aber jedenfalls: Kein Konjunktiv insoweit. Darum ging es doch.

  22. Förster

    Wer sich diskriminiert fühlt, soll den Arsch in der Hose haben, nicht nur Ross und Reiter, sondern auch sich selbst zu benennen und Fakten liefern. Wer anonym bleibt, muss sich den Vorwurf der Denunziation gefallen lassen.

  23. honeypie

    Rassismus ist ja derzeit eh das „ganz große Ding“ bei einigen Journalisten. Mag sein Hofi ist kein guter Kommunikator, geschweige denn Kinderpsychologe und Kuschelbär, vielleicht auch mit seiner harten Art auch aus der Zeit gefallen. Das wird der Verein intern besprechen. Aber Rassismus? Im Leistungssport, bei Union? Hier geht es um die besten Spieler nicht um Herkunft das ist schlichtweg Quatsch, unglaubwürdig. Es sind eben oft die frustrierten Eltern die da was hinein dichten.
    Die Profikarriere ist kein Zuckerschlecken – viel zu oft sind die Jungs verblendet von tollen Instagramstories am Pool – Der Weg dahin ist mit sehr spitzen Steinen gepflastert über den die Jungs gehen müssen. Das weiß auch ein André Hofschneider. Bei der Armee sagte man „Spare nicht mit Schweiß in der Ausbildung, das spart Blut in der Schlacht.“ Hört sich martialisch an, ich weiß, aber das was da an der sich immer mehr verengenden Spitze der angehenden Profis abspielt ist schon fast wie Krieg. Psychologisch, sportlich – darauf müssen die Jungchen vorbereitet werden, und da müssen die durch – es ist ein höllischer Weg zum Pool, zum Ferrari und zu goldbelegten Steaks. Enttäuschungen und Frust sind vorprogrammiert.

  24. „Auf der anderen Seite sind wir der 1. Fussballclub UNION in Berlin, der zur Zeit wieder einmal, eine positive neue Vereinsgeschichte oder ein Kapitel schreibt, durch die sehr guten Ergebnisse der 1. Mannschaft unserer UNION-Elf, wo viele Menschen aus verschiedenen Ländern spielen. und das mit großem Erfolg. Wo ist da Rasismus? Vielleicht passt das einigen Medienvertretern nicht, a. Diversen Gründen.“

    Wahrscheinlich werden in den Medien noch alte Stasiveteranen sitzen, die jetzt noch nach 30 Jahren ihre letzte Rache an unserem glorreichen 1. FC UNION verüben wollen. Manchmal frage ich mich echt, ob einige Unioner noch in der DDR-Zeit hängen geblieben sind, so lüstern wie sie hinter jeder Ecke die große Verschwörung gegen einen Fußballverein (!) wittern. Wer weiß, vielleicht ist es ja diesmal der türkische Geheimdienst oder andere finsteren Mächte, die verhindern wollen, dass Union nächstes Jahr in Europa spielt. Schon erstaunlich wie viel einige aus dieser Vorstellung ziehen ein Fußballverein aus Köpenick sei der Nabel der Welt und müsse sich permanent vor Feinden von außen schützen. Sorry für diese überspitzte Ironie aber ich kann einfach immer nur wieder den Kopf schütteln, wenn ich sehe wie einige Unioner jedes Mal so reagieren, wenn etwas ein bisschen an ihrer Imagination vom Verein kratzt.

    Zurück zur Sache: Ob in den Fällen Rassismus vorliegt, wird sich nicht durch harte/objektive Fakten (also angebliche Quoten oder selbst für den Alman als rassistisch einzustufende Äußerungen) belegen lassen. Wurde hier ja schon in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass sich da einiges amalgiert (Frust und Enttäuschung auf der einen und magelnde pädagogische/kommunikative Kompetenz auf der anderen Seite). Wenn es subtile/unbewusste rassistische Einstellungen waren, wofür man den Mitarbeitern des NLZ nicht mal unterstellen muss, dass sie per se bösartige Rassisten sind, die demnächst losrennen und Flüchtlingsheime abfackeln, sollte das doch Anlass sein sich mal daraufhin zu hinterfragen. Wir leben in einer nach rassistischen Kritieren strukturierten Gesellschaft, haben die Scheiße also in uns leider drin, vermittelt durch Medien, Schule, Institutionen etc. Egal wie viele ausländische Freunde wir haben oder Diversityworkshops besuchen. Wir können dem nur begegnen, wenn wir uns diesen strukturellen Rassismus bewusst machen und unsere Strukturen dahingehend immer wieder überprüfen und verändern.

    Selbst wenn im vorliegenden fall kein Rassismus im Spiel gewesen sein sollte, wäre es für den Verein wichtig die Kultur im NLZ auf den Prüfstand zu stellen, wie im Kommentar von MMKÖ schon amgesprochen, anstatt sich jedes mal in seiner Wagenburg zu verschanzen und gegen jede Kritik abzudichten. Auf Dauer ist soetwas nämlich vereinsschädigend.

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