Felix hatte vor zwei Tagen an dieser Stelle über die sportlich noch möglichen Ziele für den 1. FC Union Berlin sinniert. Dabei war er skeptisch, was die Auswirkungen einer möglichen Qualifikation für den Europapokal bedeuten. Christian Gentner zeigte in einem Gespräch mit den Berliner Medien eine andere Sichtweise, indem er sagte: „Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte sie auch nutzen“ (Morgenpost, BZ).
Ich bin da voll beim Routinier, der auch von seinen Europapokalspielen schwärmte. Für die Spieler ist das vielleicht eine einmalige Chance in ihrer Karriere, den Europacup zu erreichen. Und das Ziel ist schwer genug. Schließlich wird Union nicht gefragt, ob man sich für den europäischen Wettbewerb anmelden möchte, sondern es gibt noch zwei, drei Mannschaften, die Urs Fischers Team in der Tabelle in den Nacken atmen und den 7. Platz gerne selbst einnehmen möchten.
Aus Fansicht möchte ich sagen, dass Europapokal wirklich fantastisch wäre (so wir denn reisen dürfen). Vor 20 Jahren hatte ich schlicht kein Geld, um nach Finnland oder Bulgarien zu reisen und habe nur die zwei Spiele gegen Haka Valkeakoski und Litex Lovech im Jahnsportpark gesehen. Aber ich würde Union dieses Mal auf jeden Fall folgen. Das sind einfach Erlebnisse, die ich auf ewig in meinem Herzen tragen würde. Diese Highlights muss man aus meiner Sicht genießen, um auch schwere Zeiten wieder durchstehen zu können.
Ich verstehe Präventivpessimismus von Fans, die sich so schützen wollen vor allzu großer Enttäuschung. Und es gibt sicher auch rationale Gründe dafür (Kader sollte Doppelbelastung standhalten, finanzielle Belastung, etc.). Aber was ist das gegen das Erlebnis für uns alle, die wir uns schon seit über einem Jahr nicht mehr im vollen Stadion sehen konnten? Wenn die Mannschaft uns dieses Geschenk machen sollte, bin ich der erste, der es annimmt per Zug nach Finnland, Litauen oder Montenegro reist.
Bleibt Christian Gentner bei Union?
Ob im Fall der Fälle auch Christian Gentner mitreist, ist noch nicht geklärt. Sein Vertrag endet in diesem Sommer und Gespräche über die Zukunft beginnen demnächst (Bild, Kicker). Da Union Spielern, mit denen sportlich nicht mehr geplant wird, diese Entscheidung bereits mitgeteilt hat, dürften das tatsächlich Gespräche sein, bei denen beide Seiten sportlich gerne weitermachen möchten.
Es dürfte also vor allem darauf ankommen, ob man sich auch auf einen finanziellen Rahmen einigen kann, der berücksichtigt, dass Christian Gentner vielleicht nicht mehr jedes Spiel von Beginn machen wird. Aber sowohl sportlich als auch von der Persönlichkeit her, wäre ich sehr froh, ihn noch mindestens ein Jahr im Kader zu haben.
News aus dem Union-Kosmos
Wie sich die Mannschaft auf das Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) vorbereitet und wer fit für einen Einsatz ist, erfahren wir von Trainer Urs Fischer heute in der Pressekonferenz um 13 Uhr (live auf AFTV).
Die Bild berichtet, dass Union und sein Hauptsponsor über eine weitere Zusammenarbeit verhandeln. Der Vertrag läuft nach dieser Saison aus, aber es gibt laut Bild auch eine vertragliche Option auf Verlängerung.
Immerunioner.de berichtet, dass Berkan Taz zum Ende der Saison von Verl zu Dortmund II wechselt. Dort trifft er auf jeden Fall auf den früheren Union-Nachwuchsspieler Lennard Maloney und nach aktuellem Tabellenstand von BVB II dürfte er dann auch wieder 3. Liga spielen.
Auf der Union-Website stellt sich das Team des Fanprojekts vor und erzählt sehr ausführlich, wie ihre Arbeit konkret aussieht, dass Sozialarbeit gerne mal belächelt wird und was der Wunsch des DFB, sich aus der Finanzierung von Fanprojekten zurückzuziehen, mit ihnen gemacht hat. Insgesamt ein sehr lesenswertes Interview.
In die Akademie für Fußballkultur wurde mit Imran Ayata ein Unioner aufgenommen (Mitteilung).
In der aktuellen Podcast-Episode von Wir – Union vereint gibt es ein Gespräch mit Matti Michalke vom Fanclub Eiserne Botschafter. Darin geht es nicht nur um das, was den Fanclub ausmacht und warum er die Handschuhe der Stadionbauer gesammelt hat. Zu Beginn erzählt Matti aber auch davon, wie er zum aktuellen Moderator des Fantreffens wurde.
Einen Punkt fand ich noch interessant an dieser Episode, die der Start einer Serie wird, in der die Fanclubs vorgestellt werden. Denn Matti erzählte von einer Reihe Amerikaner, die auch einen Union-Fanclub gründen wollten. Denen wurde das von Fanbetreuung allerdings nicht genehmigt, da sie nicht an Fanclub-Konferenzen persönlich teilnehmen könnten.
Nun kritisiere ich das intransparente Verfahren zur Gründung von Unionfanclubs schon seit langem (es gibt seit Jahren keine transparenten Regeln zur Fanclubgründung beispielsweise auf der Website der Fanbetreuung oder überhaupt mal eine Liste aller Fanclubs, bei denen man mal vorbeischauen kann, um vielleicht Mitglied zu werden, bevor man selbst einen Fanclub gründet). Aber bei solch einer Begründung wächst mir dann schon einmal eine Krawatte. Denn wenn uns diese versch***ene Pandemie doch eins gezeigt hat: Für Konferenzen etc. ist eine körperliche Anwesenheit nicht zwangsweise erforderlich.
Die Konsequenz dieser Entscheidung ist ja im Umkehrschluss, dass es auf irgendeiner Weltkarte der Fanbetreuung einen mit Zirkel gezogenen Kreis geben muss, innerhalb dessen Union-Fanclubs erlaubt sind. Ich freue mich schon auf die Schlagzeile „Union akzeptiert nur deutsche Fanclubs“.
Anstatt eine Stelle zu sein, an der für Fans etwas ermöglicht wird, zeigt sich die Fanbetreuung hier wieder einmal als Bremser und Verhinderer. Glücklicherweise kann man ja auch einfach so einen Fanclub gründen. Der ist dann zwar bei Union nicht eingetragen, aber das hindert niemanden daran, Spaß zu haben und Union zu leben. Wo auch immer.
In unserer neuen Reihe: Fanclubs des 1. FC Union, beginnen wir mit den Eisernen Botschaftern. Wir reden mit Matti über die Gründung des Fanclubs, wie beim #fcunion Teilhabe gelebt wird, über Kunst und Fußballkultur, Stadionbau und wie alles zusammenhängt. https://t.co/v1SROMr7jl
— Eckensteher Nante (@NuSajaz) April 14, 2021
Und sonst so?
Der FC St. Pauli kritisiert als Verein ebenfalls die Champions-League-Reform und warnt vor negativen Auswirkungen auf die Ligawettbewerbe in Deutschland (Kicker). Aus diesem Grund hat der deutsche Vertreter im Uefa-Gremium, Rainer Koch, einen Brief aus Hamburg erhalten. Der SV Darmstadt 98 hat sich dem Protest angeschlossen, der öffentlich geworden ist durch ein Interview von Union-Präsident Dirk Zingler und danach durch einen Meinungsbeitrag von DFL-Chef Christian Seifert im Kicker.
Zum öffentlichen Brief des @fcstpauli hinsichtlich der geplanten Reform der UEFA-Klubwettbewerbe. #sv98 https://t.co/sowmOLAXOB pic.twitter.com/CQoA1quhKn
— SV Darmstadt 98 (@sv98) April 14, 2021
Apropos Briefe schreiben. Die DFL-Clubs haben noch einmal Post aus Frankfurt bekommen. Darin wird noch einmal eindringlich auf die Einhaltung von Hygiene-Maßnahmen gedrängt, da sonst die Ligen womöglich nicht auf sportlichem Wege entschieden werden könnten (Kicker). Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die Gesundheitsämter je nach Region unterschiedliche Richtlinien verfolgen und sich die Clubs selbständig dort erkundigen sollen, durch welche zusätzliche Maßnahmen Team-Quarantänen nach positiven Coronatests vermieden werden können.
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Hallo Sebastian,
Du schreibst: “ Da Union Spielern, mit denen sportlich nicht mehr geplant wird, diese Entscheidung bereits mitgeteilt hat,“
Hat Union das? Hab ich gar nicht mitbekommen?!
Und wenn ja, hat Union auch mitgeteilt welche Spieler das wären? Da wäre ich aber wirklich neugierig :-)
Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar.
Eisern,
Marian
@marian Das hat Oliver Ruhnert in einer Medienrunde nach dem Derby gegen Hertha bekanntgegeben. Namen sind allerdings noch keine genannt worden. Wir hatten das hier thematisiert und direkt darüber berichtet hatte unter anderem der RBB.
ah, guter Start: Darmstadt, St. Pauli, Union.
Die neue Bundesliga für die Zeit nach dem Auszug der korrputen Fussballkonzerne in deren Euro-Quatschliga nimmt langsam Formen an ;-)
Naja, immer die selben, wäre schön wenn die anderen betroffenen sich auch mal öffentlich positionieren würden.
Muss mich vehement deinem Rundumschlag gegen die Fanbetreuung entgegenstellen. Sind es doch wahrlich nur populistische Brocken, die du blindlings in den Raum wirfst. Schon die Unterstellung, dass die Fanbetreuung „irgendwelche Zirkel zieht“ und „Bremser und Verhinderer“ sind, ist eine bodenlose Frechheit! Zum anderen sind die Regeln für die Aufnahme von Eingetragenen Unionfans bei weitem nicht intransparent, sondern sehr wohl bekannt. Da gibt es klare Regeln, die erstellt wurden. Außerdem sind diese Regularien nicht von der Fanbetreuung bestimmt, sondern von den EUFCs in Diskussionsrunden erstellt und selber auferlegt. Denn bewusst haben sich die EUFCs dafür entschieden, dass die Fanclubs gewisse Voraussetzungen erfüllen müssen, um als Eingetragener Fanclub aufgenommen zu werden. Zudem setze dich doch einfach mit den wie du schreibst „Bremser und Verhinderer“ persönlich in Verbindung und lass dir die Regularien erklären. Der Name des Verantwortlichen dürfte dir ja bekannt sein. Echt eine Frechheit was du vom Stapel lässt und nein, ich bin nicht in der Fanbetreuung tätig.. Einzig treffend ist dein Satz: „Glücklicherweise kann man ja auch einfach so einen Fanclub gründen. Der ist dann zwar bei Union nicht eingetragen, aber das hindert niemanden daran, Spaß zu haben.“
@Mir wächst auch eine Krawatte Das war vielleicht polemisch, aber sicher nicht populistisch. Wenn das alles so transparent ist, dann kannst du mir sicher sagen, wo für alle niedergeschrieben steht, dass nur eine sehr geringe Anzahl an Fanclubs pro Kalenderjahr aufgenommen werden. Oder wo man die anderen transparenten Regeln nachlesen kann? Zum Beispiel, dass Fanclubs nicht zugelassen werden können, weil sie nicht aus Deutschland kommen? Da Fanclubs eine durchaus privilegierte Stellung innerhalb des 1. FC Union haben (mit der zweifellos auch eine Verantwortung und Engagement einhergehen), halte ich es für wichtig, dass hier eine Transparenz gegenüber allen Vereinsmitgliedern existiert.
Und die Liste aller eingetragenen Fanclubs wurde konkret von der Fanbetreuung durch die Fanclubs gewünscht. Die verschwand mit einem Website-Relaunch. Passiert ist da auch nicht so viel. Oder ich finde es einfach nicht.
Hat ja was gebracht der Brief der DFL zum Thema Hygiene.
Bei Hertha sind Pal Dardai und Lukebakio positiv getestet worden.
13 Tage lang wird die Mannschaft nun zusammen verbringen. Trainiert wird sie dabei von Arne Friedrich.
Brief 2.0:
Der an Rainer Koch war nutzlos, denn der will ja beruflich aufsteigen, was interessieren ihn da die Fans?
Die Spieler, mit denen man nicht mehr plant sind wohl Gogia, Ujah, Dajaku, Schlotterbeck (der zurück nach Freiburg muß) und Hübner.
Von den Leihspielern will man Awoniyi halten. Bei Pohjanpalo muß man sehen was LEV will. Musa hat bisher auch nicht überzeugt. Das wären 7 Abgänge (ohne Taiwo). Mit Karius dann 8.
@Sebastian,
deiner Kritik gegenüber UNSERER Fanbetreuung kann ich nicht ganz folgen. Bin selbst Mitglied in einem Fanclub, der übrigens 1988 gegründet wurde und erst seit 2001 ein eingetragener Fanclub beim 1.FC Union ist. Daher kann ich aus jahrelanger eigener Erfahrung sagen, dass die Fanbetreuer, egal ob damals Schlenne oder seit einigen Jahren Lars, immer ein offenes Ohr für die Fanclubs haben und hatten. Suche doch einfach mal das Gespräch mit UNSERER Fanbetreuung, manchmal wirkt ein Gespräch Wunder und klärt vielleicht alle deine offenen Fragen. So gehen Unioner miteinander um und pöbeln nicht wie du mit öffentlichen Diffamierungen im Internet rum. Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass nicht Lars die Richtlinien zur Aufnahme von Union-Fanclubs als Eingetragene Unionfanclubs (EUFC) festlegt, sondern die EUFC‘s in mehreren Diskussionsrunden zusammengesessen haben und die Richtlinien ausgearbeitet haben. Auch die Sache, weshalb nur eine begrenzte Zahl an Fanclubs als EUFC aufgenommen werden, hat nicht Lars bestimmt, sondern ist eine Initiative der zahlreichen bestehenden EUFC‘s, die demokratisch darüber abgestimmt haben. Ob oder warum muss nirgends für jedermann niedergeschrieben sein. Übrigens war auch unser Fanclub die ersten 13 Jahre kein Eingetragener Fanclub und glaube mir, wir hatten trotzdem Spaß ohne Ende.
Eisern!
@j.d.coke Kritik ist nicht gleich öffentliche Diffamierung. Ich finde, dass man das aushalten können muss und halte das ja auch selbst aus. Ich möchte auch nicht sagen, dass prinzipiell Sachen durch die Fanbetreuung verhindert werden. Es geht und ging im Text explizit um die Gründung von eingetragenen Fanclubs. Das ist seit Jahren ein Thema und recht unabhängig von der Abstimmung bei der Versammlung im vergangenen Jahr, an der ich auch teilgenommen habe. Und ja, zu dem Thema Fanclubgründung war ich auch schon mal im Austausch mit der Fanbetreuung.
Mit Euch und mit dem (Nacht)Zug durch Europa reisen zu Unionspielen! ? Geiler Gedanke! Meinen Zweckpessimismus lege ich spätestens jetzt zu den Akten.
Aber Platz 7 reicht doch nur, wenn eines der Teams vor uns den DFB-Pokal gewinnt, oder? ?
[…] wenn meine Euphorie in Hinsicht auf Europa wie erwähnt noch ausbaufähig ist halte ich es mit Sebastians Reiseplänen und natürlich auch mit Urs Fischer, der gestern noch […]
Montenegro ist übrigens wunderschön. Richtig fetzig. Gebirge und Meer. Mittelmeerklima und tolle Natur. Eine Reise wert…. irgendwann, irgendwann einmal.