Blog State of the Union

Mittlerweile ist es Usus geworden, dass Vereine, die gegen Union spielen, vorher den Trainer wechseln

Nun also auch „Uns Uwe“. Arminia Bielefeld hat gestern Uwe Neuhaus gefeuert und wird Union somit am Sonntag mit neuem Trainer empfangen. Laut Aussagen des Geschäftsführer Sport, Samir Arabi, wurde damit lediglich die ohnehin für Sommer geplante Trennung vorgezogen.

Neuhaus könnte unter anderem zum Verhängnis geworden sein, dass sich die Arminia als Ausbildungsklub sieht und er bisher kaum für die Förderung von talentierten Jungprofis bekannt war.

„Der Charakter eines Ausbildungsklubs soll weiter geschärft und talentierte Jungprofis und Nachwuchskräfte intensiver gefördert werden.“ (Arabi über die Gründe für die Trennung)

Wie vermutlich die meisten Unionerinnen und Unioner (aber auch den meisten BielefelderInnen) sehe ich diesen Rauswurf trotzdem sehr kritisch. Vor allem wenn man bedenkt wie erfolgreich Neuhaus in seiner relativ kurzen Amtszeit war. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist der Klassenerhalt noch außerordentlich realistisch. Für mich ist das vor allem ein Verdienst des Trainers, wenn ich mir den Bielefelder Kader anschaue.

Interessanterweise reiht sich der Trainerwechsel in eine Reihe von Entlassungen ein, die gegnerische Vereine vor Spielen gegen Union vorgenommen haben. Am schmerzhaftesten ist mir immer noch der Tausch Daniel Stendel gegen André Breitenreiter im Gedächtnis geblieben, der im März 2017 meiner Meinung nach einer der Gründe war, warum Union nicht schon damals aufgestiegen ist. Vielleicht war das aber auch ganz gut so.

Vermutlich der negative Saisonwendepunkt 2017: Die Niederlage in Hannover, Foto: Matze Koch

Aber auch Mainz oder Dortmund haben diese Saison schon wenige Tage vor einer Partie gegen Union den Trainer gewechselt. Mainz kassierte dabei eine Klatsche (0:4), während Dortmunds vermeintlicher Aufschwung direkt im zweiten Spiel von Edin Terzi? durch Union gestoppt wurde.

Luthe wird laut Urs Fischer am Wochenende ins Union-Tor zurückkehren

Trotz der guten Leistungen von Loris Karius plant Urs Fischer weiterhin mit Andreas Luthe als Nummer eins, wie er gestern durchblicken ließ: „Loris Karius ist zum Zuge kommen, weil Andreas Luthe einen Krankheitsfall in der Familie hatte. Man hat gesehen, dass – wenn du 20 Spiele am Stück machst – das Ganze in eine Richtung geht, dass Andi die Nummer 1 war.“

Andreas Luthe wird wohl wieder den Kasten hüten, Foto: Matze Koch

Zudem lobte der Trainer Loris Karius für seinen Auftritt gegen die TSG Hoffenheim. Karius habe „ein sehr gutes Spiel gemacht“ da gibt es „überhaupt nichts zu bemängeln.“ Lassen wir uns also überraschen wie sich die Lage entwickelt.

Weitere Medienberichte

Da gibts was auf die Ohren

Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen die neue Folge unseres Podcasts zu hören, werde das aber in den nächsten Stunden nachholen. Ihr könnt euch auf jeden Fall wieder auf gute Unterhaltung und beste Analysen freuen. Davon gehe ich jetzt einfach mal aus. Also Kopfhörer auf und Stream an.

Und sonst so

Die gute Seele des Vereins, die Allesmacherin, Susi Kopplin hat bei „Nachgefragt“ einige spannende Einblicke gegeben. Sehr sehenswert und sympathisch.

Auf DMAX wird im April ein Dokumentarfilm über Hooligans aus Deutschland laufen, der den martialischen Titel „DARK GERMANY – Kämpfen bis aufs Blut“ trägt. Dabei soll auch der Rapper Came, der Fan von Union ist, zu Wort kommen.


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

8 Kommentare zu “Mittlerweile ist es Usus geworden, dass Vereine, die gegen Union spielen, vorher den Trainer wechseln

  1. Die Entlassung von Uwe erinnert mich auch an jene seinerzeit bei Union. Da ging es zwar nicht explizit uns Thema Ausbildungsverein, aber darum, dass man ihm eine Weiterentwicklung nicht zutraute.

    • Christian

      Aber immerhin hat man damals, voller Respekt und Anerkennung ob seiner Verdienste, bis zum Saisonende eine Abschiedstournee gefeiert…

  2. silberhacke

    mit neuhaus‘ freistellung wirkt bielefelds aufstieg wie ein unfall. aber wie dem auch sei – bielefeld gibt es nicht – und also plus drei!

    EISERN

  3. Wir sollten bei dieser Trainerentlassung mal leise Töne anschlagen, Union hat auch mal einen Trainer namens Keller kurz vor der Winterpause auf Platz 4 entlassen. Jetzt werden sicher wieder einige sagen, das hatte seine Gründe. Lasse ich aber nicht gelten, da es sich dabei um reine Spekulationen handelt. Seitens des Vereins wurde das fast genauso schlecht (wenn nicht sogar schlechter) moderiert wie in dem aktuellen Fall. Eisern

  4. Die Kellerentlassung hatte bestimmt triftige Gründe! Und besonders für die „eine“ Seite war es bestimmt „besser“, dass nicht „alles“ offiziell gemacht wurde! Sonst wäre es mit einer weiteren Anstellung noch schwieriger geworden!!
    Sicherlich nicht vergleichbar!!
    u.n.v.e.u.

  5. silberhacke

    wer ist denn „wir“ in „wir sollten … leise töne anschlagen …“? –
    ich kenne da ne menge leute bei uns, die auch die keller-entlassung nicht einfach still hinnehmen wollten, ob sie nun gerechtfertigt war oder nicht.

  6. Egal, wichtig das bei dem ganzen Bäumchen wechsel dich was zur Zeit läuft u.a. auch mit Bobic bei Eintracht unser sportliches Führungspersonal schon mal verlängert hat.

  7. Maria Draghi

    Dass UN vorgeworfen wird, auf dem Weg zum „Ausbildungsverein“ im Weg gestanden zu haben, ist insofern erstaunlich, da der Verein dieses Ziel öffentlich nie kommuniziert hat. Offiziell kommuniziert wurde dagegen mehrfach, zu den Top-25 gehören zu wollen.

    Offenbar greift Bielefeld auf die Dienste einer besonders guten PR-Agentur zurück… :-)))

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert