Blog State of the Union

Vor der virtuellen MV heute wartet Union weiter auf Baugehmigungen für den Stadionausbau

Der 1. FC Union Berlin hält heute seine Mitgliederversammlung für das Jahr 2020 ab. Wegen der Pandemie findet die digital statt, Mitglieder haben per E-Mail Zugangsdaten für ein Meeting auf der Plattform Lumi bekommen.

Die Tagesordnung ist reduziert und besteht nur aus den Berichten und Entlastungen der Vereinsgremien. In der Einladung hatte das Präsidium dazu geschrieben: „Da eine virtuelle Veranstaltung automatisch einen anderen, weniger emotionalen, gemeinschaftlichen Charakter haben wird, hat sich das Präsidium bei der Aufstellung der Tagesordnung auf die wesentlichen satzungsbedingten Schwerpunkte konzentriert.“

Auf der Tagesordnung fehlen im Vergleich zu gewohnten MVs damit die üblichen Ehrungen, aber auch Satzungsänderungen, zu denen es zum eigentlich geplanten Termin Anträge gab. Die Mitglieder, die solche Anträge gestellt haben, wurden gebeten, sie zurückzuziehen. Geschehen ist das etwa bei einem Antrag, der auf die Bereitstellung der finanziellen Jahresabschlüsse abzielte.

Mitgliederversammlung Union 2019
Eine Mitgliederversammlung als Präsenzveranstaltung wie 2019 kann es aktuell nicht geben. Photo: Matze Koch

Ich bin gespannt, wie diese virtuelle MV ablaufen wird, und wie viel Austausch dabei stattfinden wird oder kann. Austausch darüber wird es parallel auf jeden Fall in unserem Slack-Kanal (Einladungslink) und im Wir – Union vereint Discord-Raum geben.

Hauptversammlung der Stadion AG

Schon gestern fand die Hauptversammlung der Stadion AG statt, ebenfalls virtuell. Was dabei verkündet wurde, fasst der Kicker zusammen. Dabei ging es einerseits um deren finanzielle Situation, in der sich die Pandemie natürlich bemerkbar macht. Die Stadion AG, die eine Tochterfirma des Vereins ist, weist für das vergangene Jahr Verluste von etwa 600.000 Euro aus. Dieser Betrag deckt sich mit Mietminderungen von Seiten des Vereins in der Zeit der Geisterspiele.

Um die Folgen der Pandemie abzufedern, hat die Stadion AG für einige Monate im vergangenen Jahr die Tilgung von Krediten ausgesetzt und einen neuen Kredit von 2.5 Millionen Euro bei der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufgenommen. Dem Vorstand der Stadion AG, dem unter anderem Oskar Kosche und Dirk Thieme angehören, zufolge ist die finanzielle Lage der AG so aber trotzdem stabil.

Das zweite große Thema, zu dem auf der Hauptversammlung etwas gesagt wurde, ist der aktuelle Stand für die Erweiterung des Stadions. Wirkliche Neuigkeiten gibt es dabei aber nicht zu verkünden. Union wartet weiter darauf, eine Baugenehmigung zu bekommen, oder wahrscheinlich besser: arbeitet bei der Verwaltung darauf hin. Das größte Problem bleibt die Verkehrssituation rund um das Stadion. An der kann Union selbst freilich wenig ändern. Der Verein ist hier darauf angewiesen, dass Projekte wie der Bau einer Straßenbahn-Wendeschleife und die Erweiterung des S-Bahnhof Köpenick zum Regionalbahnhof endlich umgesetzt werden. Weil das aber wohl frühestens 2026 oder 2027 geschehen wird, braucht es auch eine provisorische Lösung. Denn der aktuell von Verein beziehungsweise Stadion AG vorgetragene Zeitplan ist: Baugenehmigung bis zum Sommer 2022 und Ausbau des Stadions im darauf folgenden Jahr bis 2023.

Ein weniger besprochener Aspekt, seit Union vor inzwischen gut dreieinhalb Jahren die Pläne für den Ausbau des Stadions vorgestellt hat, ist, ob sich an diesen Plänen selbst in der Zwischenzeit etwas geändert hat. Das scheint durchaus möglich bis wahrscheinlich, sei es, weil die Anforderungen des Bebauungsplan-Verfahrens das nötig gemacht haben, oder weil die Pläne an sich in dieser Zeit überarbeitet und in ihrer Umsetzbarkeit weiter geprüft wurden.

Zum Sport

In den Berliner Medien geht es heute vor allem um Nico Schlotterbeck, der sich gegen Augsburg im Team zurück gemeldet hat und dem es scheinbar nicht an Selbstvertrauen mangelt.

Außerdem steht Max Kruse wieder auf dem Trainingsplatz:

In der Kolumne von Andreas Baingo geht es in Anlehnung an den Fall von Florian Hübner um Beleidigungen im Fußball.

Nie wieder

Auch Union beteiligt sich an der Kampagne des DFB, am Datum der Befreiung des KZ Auschwitz an die Verbrechen des faschistischen Deutschlands zu erinnern:

Ein Gespräch mit den Initiator:innen der Kampagne und darüber, wie sie über Symbolik hinaus verstetigt werden und Wirkung entfalten kann, gab es am Wochenende im Sportgespräch des DLF.

Und sonst so

In der Reihe „Der Blick von Außen auf Union“ gibt es diesen Monolog auf YouTube.

Das Thema Schmerzmittel-Ge/Missbrauch im Fußball, auf das die Recherche Pillenkick aufmerksam gemacht hat, beschäftigt den Bundestag:

Und der Spielbeobachter Mars hat eine schöne Infografik dazu gemacht, wo in Berlin welche Fußballvereine zuhause sind und in seinem Blog über deren Wappen und Geschichten geschrieben.


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3 Kommentare zu “Vor der virtuellen MV heute wartet Union weiter auf Baugehmigungen für den Stadionausbau

  1. Schalke hat ein Video von Spielern/Mitarbeitern/Fans gegen Rassismus und für Toleranz veröffentlicht. Der AfD meinte das kommentieren zu müssen. Schalke reagiert:

    AfD-Politiker Stephan Brandner kommentierte den Schalke-Tweet mit den Worten: „#S04 setzt Zeichen. Nicht nur in der Tabelle!“. Eine Reaktion, die bei Schalke 04 alles andere als gut ankam. Der Verein twitterte: „Herr Brandner, sich über Werte wie Vielfalt und Toleranz lustig zu machen, ist für einen gewählten Volksvertreter arm. Unabhängig von unserer sportlichen Situation: Schalke wird nie auf ihr Niveau absteigen.“ Folge: 36.600 Likes und Retweets innerhalb von 12 Stunden.

  2. Musiclover

    Im Kicker wird die angestrebte Bauzeit mit einem Jahr angegeben. Mich würde interessieren, ob auf der HV auch etwas zu einem eventuellen temporären Umzug gesagt wurde, weil ohne diesen wäre die Bauzeit utopisch.

  3. Nein, kein Wort zu einem temporären Umzug. Wohin auch? Cottbus? ?

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