Blog State of the Union

Max Kruse hat eine understatete Rolle bei Union

Wenn über Union gesprochen und geschrieben wird, geht es in dieser Saison oft um Max Kruse. Das ist immer wieder nervig, weil auf anstrengende Weise ein Skandal-Narrativ bedient wird. Es ist aber auch verständlich, wenn es um den Sport geht, denn Kruse ist „einer der spielstärksten Akteure der Bundesliga.“ So schreibt Tobi Escher heute in einem Text für Spiegel online.

MAx Kruse
Max Kruse und Cedric Teuchert jubeln nach dem Tor zum 1:3. Foto: Matthias Koch

Dabei ist das interessante, dass Kruse bei Union gar nicht so dominant in das Spiel eingebunden ist, wie das bei früheren Stationen in der Bundesliga, vor allem bei Bremen, der Fall war. Das analysiert auch Escher, wenn er beschreibt, dass Kruse nicht ständig gesucht wird und die meisten Ballkontakte bei Union hat, sondern sich mit seinen Stärken auf eine spezifische Weise in Unions Angriffsspiel, und auch in das Pressing, einbringt.

Ich würde auch gar nicht davon ausgehen, dass sich daran grundsätzlich etwas ändern wird. Urs Fischer dürfte es schon ganz gut gefallen, einen Spieler zu haben, auf den nicht alles zugeschnitten ist, der aber mit seinen Schnittstellenpässen oder Räume öffnenden Läufen die Art von Angriffen, mit denen Union spielt, effizienter macht.

Das klappt hoffentlich heute auch gegen Bielefeld. Eine ganz nette Vorschau auf das Spiel aus Arminia-Sicht mit Eva-Lotta Bohle gibt es bei Mein Sportradio.

Bielefeld und Uwe Neuhaus haben in dieser Saison ein bisschen die Rolle von Paderborn und Steffen Baumgart übernommen: In der Bundesliga ihrem mutigen Spielstil aus der zweiten Liga weitgehend treu zu bleiben, damit in vielen Spielen auch gut mitzuhalten, aber oft zu verlieren. Allerdings war an letzterem auch das Auftaktprogramm mit Spielen gegen Bayern, Dortmund und Leverkusen schuld.

Ich erwarte also trotzdem, dass sich die Mannschaft von Uwe Neuhaus wieder an ihrem geduldigen Aufbauspiel versuchen wird. Und ich bin gespannt, wie Union darauf reagiert: Sieht das Trainerteam um Urs Fischer bessere Chancen darin, diesen Spielaufbau im Pressing zu attackieren, oder darin, Bielefeld etwas aufrücken zu lassen und nach Ballgewinnen im Mittelfeldpressing zu kontern?

Matze Koch schreibt in Bild/BZ, dass Union vermutlich zur Viererkette zurückkehren wird. Das sind die weiteren Vorberichte der Berliner Medien:

Um übrigens von Max Kruse übrigens kurz zu einem seiner Vorgänger in Unions Offensive zu kommen: Ich habe mir gestern das Spiel zwischen Bremen und Köln angeschaut (um mich auf einen Gastauftritt in einem Podcast vorzubereiten, der die ganze Liga bespricht), und war wie andere Beobachter auch einigermaßen schockiert davon, wie wenig Köln Sebastian Anderssons Stärken nutzt. Und auch generell davon, wie inkohärent diese beiden Mannschaften sind.

Und sonst so

Nachdem er an einem Tag in dieser Woche vergessen hat, „State of the Union“ zu schreiben, hat Sebastian das heute nachgeholt und auch einen Artikel geschrieben. Alternative Blogs statt alternative facts.


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1 Kommentar zu “Max Kruse hat eine understatete Rolle bei Union

  1. […] Wenn ihr wissen wollt, wie es wäre, wenn Daniel heute den “State of the Union” geschrieben hätte, könnt ihr das hier lesen. […]

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