Blog State of the Union

Dirk Zingler findet, dass „Alle oder keiner“ den Verein spaltet und schwächt

Union hat gestern den lang erwarteten Dauerkarten-Verkauf angekündigt (Vereinsmitteilung). Dabei hat der Verein eine Option für sich gefunden, wie einerseits überhaupt Dauerkarten verkauft werden können und damit eine mögliche planbare Ticket-Einnahme generiert werden kann und gleichzeitig auch der Tatsache Rechnung getragen wird, dass es mindestens dieses Kalenderjahr nicht für alle bisherigen Dauerkarten-Inhaber Plätze im Stadion geben wird. Denn 11.500 Dauerkarten wurden in den vergangenen Jahren verkauft und Plätze gibt es insgesamt nur rund 4.500 nach der aktuell bis 31.12. gültigen Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin. Ziehen wir noch die vertraglich zugesicherten Tickets für Sponsoren ab (etwas über 1000 werden das wohl sein), kommen wir auf rund 3.300 Tickets, die verlost werden können. Nicht transparent ist, ob und wieviele Karten es für die organisierten Fans gibt (Fanclubs).

So kündigt Union den Dauerkartenverkauf auf der Website an, Screenshot: 1. FC Union
So kündigt Union den Dauerkartenverkauf auf der Website an, Screenshot: 1. FC Union

Fakt ist: Wer eine Dauerkarte kauft, bekommt damit eine höhere Wahrscheinlichkeit (aber eben keine Garantie), ins Stadion gehen zu dürfen. Wer keine Dauerkarte kauft, wird wohl für 2020 bei Bundesligaspielen definitiv in die Röhre schauen. Da der Verkauf von Nichtleistung aus Verbraucherschutzgründen schwierig ist, gibt es eine Option, was passiert, wenn man eine Niete zieht (oder das Infektionsgeschehen Zuschauer unmöglich macht). Dann wird das anteilige Geld zu einem Guthaben für den Fanshop, das ab Saisonende genutzt werden kann.

Nun wird man aber sicher nicht Geld im Fanshop lassen müssen, wenn man das nicht will. Aber Union hat hier eine rechtssichere Variante gewählt, die es dem Verein ermöglicht, nicht wieder individuell Geld zurückzuerstatten zu müssen. Wir wissen nicht, wie viele Unionfans tatsächlich vergangene Saison auf die Rückerstattung verzichtet haben. Aber es werden garantiert nicht alle gewesen sein, sonst hätte man vielleicht eine andere Lösung präsentiert. So gibt es einerseits für Fans auf jeden Fall irgendeinen Gegenwert für das Dauerkarten-Geld und andererseits eine für den Verein planbare Einnahme. Und wie erwartet verlieren Fans, die jetzt keine Dauerkarte kaufen, nicht die Reservierung für die hoffentlich dann coronafreie Saison 2021/22. Mehr ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht zu erwarten gewesen.

Hier sind alle Medienberichte zum Dauerkartenverkauf:

„Alle oder keiner“ ist keine Option für Union als Verein

In einer Mail an die Mitglieder hat Präsident Dirk Zingler deutlich gemacht, dass „Alle oder keiner“ für ihn als Präsidenten nie zur Debatte stand:

Schon die Stimmen von 50 Unionern hinter dem Zaun haben der Mannschaft gutgetan. Die Stimmen von 5.000 Unionern im Stadion werden ihr noch viel mehr helfen. Deshalb war und ist die griffige Parole „Alle oder keiner“ für uns keine Option. Sie schadet in letzter Konsequenz unserem Verein, weil sie uns spaltet und schwächt.

Warum spricht Dirk Zingler von spalten, wenn „Alle oder keiner“ eigentlich vereinen will für ein übergeordnetes Ziel? Das ist eine gute Frage, die sich jede Person selbst beantworten kann, wenn man sich dem Gedankenspiel hingibt, was in der Praxis passieren muss, wenn „Alle oder keiner“ durchgesetzt werden soll. Nehmen wir als Beispiel den Test gegen Nürnberg, für das wohl mehr Kartenlose geordert wurden als es Tickets gab. Anders sind die gezogenen Nieten nicht zu erklären.

Dirk Zingler beim AFTV-Gespräch im April 2020, Screenshot: AFTV
Dirk Zingler beim AFTV-Gespräch im April 2020, Screenshot: AFTV

Wenn gleichzeitig eine bestimmte Fanzahl der Meinung wäre, „Alle oder keiner“ sei eine Haltung des überwiegenden Teils der Fans, dann müsste dieser Teil der Fans andere Fans vom Stadionbesuch abhalten. Diejenigen, die ins Stadion wollen würden, wären dann ja quasi Streikbrecher von „Alle oder keiner“. Das wäre „Alle oder keiner“, wenn man es konsequent bis zum Schluss durchdenkt. Fans gegen Fans. Eine unerträgliche Vorstellung. Erst recht in einer Phase wie der Coronavirus-Pandemie, wo das wirtschaftliche und sportliche Überleben im Zweifel davon abhängt, ob man als Verein als Einheit auftritt.

In seiner Mail kritisiert Dirk Zingler aus meiner Sicht zurecht die in Teilen falsche Darstellung in der Öffentlichkeit was mögliche Zuschauer in der Bundesliga betrifft und er hätte sich gerne mehr Stimmen zum Umgang mit der Pandemie gewünscht, die gezeigt hätten, dass es unterschiedliche Optionen gibt, damit umzugehen. Da gebe ich ihm in der Analyse recht, möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass der Verein auch eine Abteilung Öffentlichkeitsarbeit hat und damit diese Stimmen auch der Öffentlichkeit anbieten kann.

Das ist in meiner Wahrnehmung beispielsweise bei der Verkündung der Idee des Testkonzeptes im Sommer nicht passiert. Man kann nicht erwarten, dass man etwas veröffentlicht, was bis dahin nicht dem Common Sense des Umgangs mit dem Virus entspricht, und dann wird sich die öffentliche und veröffentlichte Meinung von alleine drehen. Dazu braucht es schon noch unterstützender Stimmen, die vielleicht nicht aus dem Sport kommen. Das ist natürlich nicht das Kerngeschäft einer Medienabteilung mit dem Fokus Sport, aber wer soll es bei Union denn sonst machen?

Der Stadionbesuch ist eine individuelle Entscheidung

Was wirklich wichtig ist: Nur weil man ins Stadion geht oder nach Lösungen zum Umgang mit dem Virus sucht, die nicht alles sofort lahmlegen, ist man kein Coronavirus-Leugner. Das macht zwischen den Zeilen auch der Präsident deutlich. Man ist auch kein besserer Unionfan, weil man sich eine Dauerkarte kauft und ins Stadion geht oder eben nicht. Das sind sehr individuelle Entscheidungen, die es zu respektieren gilt. Ich für meinen Teil werde mir beispielsweise eine Dauerkarte kaufen. Aber ich werde sehr wahrscheinlich noch nicht ins Stadion gehen. Denn erstens müsste ich ohne meine komplette Familie gehen, die alle keine Dauerkarte haben. Das bringe ich nicht übers Herz. Zudem habe ich seit März Menschenansammlungen vermieden und werde das jetzt nicht ändern, denn ich habe in der engeren Familie einen Risikopatienten. Aber das ist meine persönliche Entscheidung. Und ich kann und werde gut damit leben, wenn andere das für sich anders entscheiden.

DFL-Versammlung am Donnerstag

Heute findet die außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL statt und ich bin ganz froh, dass bis jetzt wohl kein Antrag im Sinne von „Alle oder keiner“ vorliegt. Es wird dann wohl hauptsächlich über die Ergänzung der Statuten und das Thema der Zahl an Auswechslungen im Spiel diskutiert und entschieden.

Und was ist im Sport los?

Neven Subotic trainiert aktuell nicht mit der Mannschaft, aber ein Transfer in die Türkei zu Denizlispor ist noch nicht durch. Das melden Kicker, Bild (nicht online) und andere Medien. Laut Bild kann zudem Keita Endo wohl für 2 Wochen nicht mit der Mannschaft trainieren. Dazu kommt noch eine Verletzung von Sebastian Andersson, der bei der Nationalmannschaft in Schweden nicht trainieren kann.Das berichtet nicht nur Bild, sondern auch Fotbollskanalen aus Schweden. Der Angreifer bleibe aber in Stockholm. Sportlich steckt in der Saisonvorbereitung durch die vielen Verletzten wirklich der Wurm. Dabei hat Union laut Spielplan ein Programm, bei dem es darum gehen muss, von Anfang an ordentlich zu punkten.


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31 Kommentare zu “Dirk Zingler findet, dass „Alle oder keiner“ den Verein spaltet und schwächt

  1. @sebastian mal wieder ein guter Beitrag. Danke dafür?

    Mit der Aussage
    „ Deshalb war und ist die griffige Parole „Alle oder keiner“ für uns keine Option. Sie schadet in letzter Konsequenz unserem Verein, weil sie uns spaltet und schwächt. „
    nutzt DZ meiner Meinung nach einen unnötig scharfen Ton. Leider neigt DZ hin und wieder zum Dramatisieren oder dazu etwas einseitig zu denken.
    „Alle oder Keiner“ muss nicht heißen Fans gegen Fans oder sogar eine Schwächung des Vereins.
    „Alle oder Keiner“ heisst in vielen Fällen auch: nicht ohne meine Truppe, Freunde oder Familie (wie auch von SF hier beschrieben).
    Ins Stadion zu gehen ist für die meisten eben mehr als das Spiel zu sehen. Und wenn das nicht gegeben ist, ist ein „alle oder keiner“ im kleineren Kreis für einige eben doch eine Option. Und das sollte DZ wissen und auch akzeptieren. Eine so allgemeine Aussage wie im Zitat (besonders mit recht scharfer Wortwahl) ist aus meiner Sicht zu eng gedacht und unnötig.

  2. @AndreasM ich glaube, dass man hier Dirk Zingler in seiner Position als Präsident, der für den Verein als Wirtschaftsunternehmen und alle Fans spricht. Das erklärt aus meiner Sicht die scharfe Wortwahl. In seiner Mail stellt er die individuelle Fanentscheidung selbst nicht in Frage. Das ist im Gesamtbild schon ausgeglichen. Er will vor allem dem vorgreifen, dass eine Fangruppe im Zweifel für andere mitentscheidet.

  3. Zuerst wundere ich mich das schon wieder eine Mail an die Mitglieder, den Weg an die Öffentlichkeit findet.

    „Alle oder keiner“ ist auch eine Art von Solidarität. Soll es vorallem bei Ultras geben ;-)

    Und ich glaube der VIP-Käufer der dann mit dem Gegenwert shoppen gehen kann wird enttäuscht sein, denn er will ins Stadion, die Gemeinschaft erleben und sich nicht umgerechenet 10 Shirts für holen.
    Andererseits aber ein interessanter Weg Nachzahlungen zu verhindern.

  4. Die Parole „Alle oder keiner“ habe ich für mich auch gewählt. Sie hat aber nie bedeutet andere als „Streikbrecher“ zu betrachten. Es ist eine ganz persönliche Entscheidung. Ich kann mir einfach nicht vorstellen ein schönes Stadionerlebnis in einem zu einem Viertel gefüllten Stadion zu haben. Das sollte natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Vielleicht gilt dann eher „Alle oder ohne mich“. Die Wortwahl unseres Präsis nervt mich hier schon gewaltig. Ich kann mir auch vorstellen, dass es da so einigen ähnlich geht….

  5. Es ist schon dreist, DK-Inhaber ins ohnehin überbordende Merchandising zu zwingen. Das angeblich doch erwünschte mündige Mitglied sollte selbst entscheiden können, ob es Geld zurück haben will oder irgendeinen Tinneff aus dem Shop abnehmen muß. Selbstbestimmt ist anders. Das nimmt von vorneherein die für viele denkbare Möglichkeit, Geld für nicht erbringbare Leistungen dem Verein zu spenden. So ist es statt „Alle oder keiner“ dann eher ein „Alles oder nichts“.

  6. Wer sagt denn eigentlich, dass der Gutschein für das Zeughaus nur für Merch ausgegeben werden muss? Gutscheine aus dem Zeughaus können in der Regel für Fanartikel und Eintrittskarten verwendet werden.

  7. „Alle oder Keiner“ als spalterisch zu bezeichnen, geht völlig an der Realität vorbei. Es geht eher darum, sich mit denen zu solidarisieren, die nicht Mal eine Chance bekommen, ins Stadion zu gehen. Die größere Gefahr für die Einheit der Union Familie sehr ich darin, dass für die nächsten Monate alle Unioner ohne Dauerkarte von vornherein von einem Stadionbesuch ausgeschlossen werden. Das diese Regelung wirtschaftlich und rechtlich wohl der einzig gangbare Weg ist, will ich dabei nicht bestreiten. Trotzdem ist eine Trennung da, die sich von Spiel zu Spiel manifestieren wird.

  8. Matze Jass

    Die Gutscheineinsatzbedingungen sind mir nicht 100%ig klar. Könnte ich mein Guthaben nach Saisonende auch zum Erwerb der DK21/22 einsetzen?
    Ansonsten finde ich es wenig passend, wenn DZ bei solch sensiblen Angelegenheiten in der Wir-Form spricht. Damit stellt er all die ins Abseits, die nicht seiner Meinung sind. „Alle oder keiner“ ist in meinem Verständnis eben kein Spalten (auf diesen Streikbrecherunsinn muss man erst mal kommen!) sondern ein Zeichen, dass solidarisch an alle gedacht wird und nicht nur an die, die per Losglück reinkommen.
    Aber klar, auch bei uns muss der Rubel rollen.

  9. @ Stoerte: „Das diese Regelung wirtschaftlich und rechtlich wohl der einzig gangbare Weg ist, will ich dabei nicht bestreiten.“

    Ich glaube nicht, dass es eine rechtliche Verpflichtung gibt, den alten Dauerkarteninhabern ein Vorkaufsrecht einzuräumen. Das ist dann eher eine „moralische“ Verpflichtung, die man (und ich persönlich) nicht unbedingt teile. Aber diese „Gerechtigkeitsdebatte“ hatten wir zu Beginn der vorherigen Saison auch schon als es um die Lotterie ging… (Unioner ohne Dauerkarte, die seit Jahrzehnten zu Union gehen vs. Dauerkartenbesitzer „mit geringerer Seniorität“). Eine allgemein als gerecht empfundene Lösung gibt es da einfach nicht.

    Wirtschaftlich gibt es die Verpflichtung, Dauerkartenbesitzer zu bevorteilen erst Recht nicht, da ich davon ausgehen würde, dass die 5.000 Tickets bei Verteilung unter allen Mitgliedern entsprechend nachgefragt würden.

  10. @Stefan: 100% auch meine Meinung.
    Weiß jemand, wie hoch die Einnahmen durch unseren Hauptsponsor sind?

  11. Gibt es eigentlich schon eine Statistik wie sich die Mitgliederzahlen entwickeln?

  12. @Toni / Matze Jass: Das sollte der Verein konkretisieren. Wenn ich das Geld im Zweifel auf für die DK 21/22 verwenden könnte, wäre die Hemmschwelle sicherlich geringer. 190 € für Tassen und Shirts werde ich in den nächsten 5 Jahren nicht ausgeben…

  13. @uli49: Wenn du dir eine DK kaufen möchtest und das Geld für nicht genutzte Spiele statt damit im Fanshop zu shoppen lieber spenden möchtest, kannst du bestimmt auch virtuelles Catering im Zeughaus kaufen für den Wert.
    Und der Verein wird garantiert die Option, den Rest zu spenden, eingebaut haben.

  14. Einlösung

    Ein Gutschein ist einlösbar für Tickets und Fanartikel oder eben virtuelle Wurst & Bier! Damit kann man sich, wenn man sich diese Saison die DK holt und sie nicht einsetzt, vom Guthaben seine DK für die Saison 21/22 hole.

    Steht aber auch alles in der Informationsmail mit Link zu FAQs.

  15. @Einlösung: Ah, danke, hab ich nicht gesehen.

  16. Matze Jass

    @Einlösung: Danke, aber so konkret kann ich das insbesondere bezogen auf die DK21/22 nicht rauslesen.

  17. Zuerst Entschuldigung, dass ich das gestrige Thema nochmal heute durchkaue, aber gestern Nachmittag habe ich leider nicht mehr ins Internet geschafft. Ich möchte nur noch eine kurze Frage an diejenigen stellen, die erstens über meinen Vorschlag (,dass ein Elternteil ein Los/Ticket des Kindes benutzen könnte – beide Mitglieder selbstverständlich!) so entrüstet waren und zweitens die selbst eine Dauerkarte haben bzw. ein Tagesticket mal gewonnen haben:
    Wenn ihr mal nicht zum Stadion gehen konntet, habt ihr eure Karte sofort auf den Zweitmarkt gestellt, damit ALLE, die Niete gezogen haben, noch eine gleiche Chance gehabt hätten, an dieses Ticket zu kommen? Oder habt ihr die Karte dann zuerst einem Familienmitglied (oder noch schlimmer!)einem Freund/ einer Freundin angeboten?
    Lassen wir dabei beiseite, dass ein Los noch kein Ticket ist etc., weil jeder Unioner, dessen Los gewonnen hat, sich schon auf Stadionbesuch freut bzw. gefreut hat (, weil die Frage zwei letzte Spielzeiten betrifft), bevor er das Los eingelöst hat. Also hier kann man ruhig ein Los mit einem Ticket gleichsetzen.

  18. Einlösung

    @Matze Jass: Du findest unter dem Link die FAQs: https://www.union-zeughaus.de/union-berlin/ajax.aspx/text5/D/FAQs.html?mobile=1

    Da gibt es die Frage: Kann ich mit dem Zeughaus-Guthaben auch Tickets für die Saison 21/22 kaufen? Die Antwort ist : Ja. Das Restguthaben kann für Fanartikel oder angebotene Leistungen aller Art eingesetzt werden

    Eine der Leistungen aller Art ist auch die Dauerkarte 21/22. Für mich ist das relativ eindeutig, da keine Leistung ausgeschlossen wird.

  19. Olaf Forner

    An die Alle oder Keiner Fraktion.
    Wo wärt ihr vor 12 Monaten
    Da haben auch nur 18.000 von 30000 eine Karte bekommen.und es wurden die Tickets verlost.
    Es gab Zeiten da war es normal vor 4000 zu spielen.
    Union ist der einzige Verein bisher plant den Harten Kern der Fanszene hauptsächlich im Stadion vertreten zu haben.
    Das macht Union so besonders!

  20. …wenn man sein Guthaben für „virtuelle Wurst & Bier“ ausgeben kann, darf ich meine nächste DK dann auch mit einer virtuellen Geldsumme bezahlen?
    Wenn es zuwenig sein sollte kann sich der Verein ja gerne bei mir im Garten Obst im entsprechenden Gegenwert aussuchen ;-)

    Die „weil sie spaltet und schwächt“-Argumentation ist leider typische Politikrhetorik: Damit werden alle _anderen_ Positionen gegenüber der gewählten (wirtschaftlich zwingenden) Vorgehensweise als Spaltung diskreditiert – und somit präventiv erstickt: Wer nicht zustimmt ist gegen Union.

    Bei „alle oder keiner“ ist es ja eben _nicht_ so, dass ein Lager, das alle ins Stadion lassen will, einem anderen, das keinen ins Stadion lassen will, gegenübersteht… Ich stimme Sebastians Interpretation völlig zu.

    Solche rhetorischen Eskapaden sind in der Tat ermüdend und erzeugen ein gewisses Gefühl, als würde man vom „unfehlbaren Apparat“ schon genau richtig gelenkt werden (müssen)… Naja.

    Dabei habe ich durchaus Verständnis für die Situation und das Vorgehen, ebenso wie für die „alle oder keiner“ Forderung (die man sich leisten können muss…).
    Was mir nicht gefällt wäre eine „Vorversorgung“ der Sponsoren mit deren Tickets und erst dann eine anteilige Verlosung der restlichen Karten an die DKs (oder verstehe ich das falsch?).
    Wenn man für eine DK bezahlt ohne sicher zu sein auch den Gegenwert zu erhalten (bzw. nur virtuell oder als Merchandise-Gutschein, danke!), dann sollten auch Sponsoren trotz ihres sponsorings die ihnen zustehenden Tickets nicht unter anderen Bedingungen erhalten.
    Ich bin geneigt, das „Alle oder Keiner“ in neuem Kontext zu formulieren ;-)

  21. Matze Jass

    @Einlösung: okay, stimmt, hast Recht, so kann man’s interpretieren.
    @Olaf Former: ich glaube, das „Alle oder keiner“ bezieht sich auf ein ganzes Stadion, also auf alles, was maximal möglich ist.
    Und wie jetzt mit dieser Loserei der „Harte Kern“, wer auch immer das sei, sicher ins Stadion kommt, erschließt sich mir nicht.

  22. @Stefan

    „Alle oder ohne mich“ ist eine klasse Aussage, die viel früher hätte erfunden werden müssen. Denn wer „Alle oder ohne mich“ sagt, bezieht die Entscheidung auf sich – ohne über andere urteilen oder verfügen zu wollen.

    Ich persönlich weiß zum Beispiel immer noch nicht, was ich im Moment will. Halbleere Gegengerade oder Ostkurve fühlt sich komisch an, fast schmutzig. Aber gar nicht?

    Sehr schwierig alles. Deshalb einfach nur: Lasst uns das beste offen und aufeinander aufpassen.

  23. Aber alle oder keiner….
    Schön, dass wir zusammen halten!!!
    Wir – die Fanclubs.
    Wir – die Dauerkartenbesitzer.
    Wir – die Vereinsmitglieder.
    Wir – die „Nur-Fans“.
    Es ist als Vereinsmitglied ohne Dauerkarte schon schwer, über das nötige Losglück an Karten zu kommen. Lest euch mal den Artikel und die Kommentare mit der Brille eines Mitglieds ohne Dauerkarte durch. Luxusprobleme! Die habe ich tatsächlich nicht, da ich gar nicht erst in die Lage versetzt werde, im Zeughaus Lose zu kaufen. Ich kann mein Geld gewinnbringend bei DAZN, Sky oder Amazon anlegen.

    Was will ich sagen? Ich finde es ok, dass vor einer regulären Saison erst die Dauerkartenbesitzer angeschrieben werden, ob sie denn verlängern wollen.
    In dieser speziellen Situation, mit nur 5.000 (+/-) möglichen Fans sehe ich das anders.
    Ich hätte die Auswärtsfahrer bevorzugt – hey, was die seit Jahren abliefern! Da sind dann wohl auch viele Fans von der Waldseite dabei.
    Und dann: Alle Mitglieder in den Lostopf!
    Wenn dann ab irgendwann wieder mehr Zuschauer zugelassen werden, würde ich auch vorübergehend ins OlySta gehen. Das machen andere seit Jahrzehnten. Kein Fan von Bayern oder Leverkusen beschwert sich, wenn das DFB-Pokalfinale dort ausgetragen wird. Nach DFL Konzept wäre da wohl über 35.000 Besucher zugelassen. Was für ein Zuschauerschnitt für Union! Cool.

  24. E.G. (Altunioner)

    Mal in die Runde gefragt … Hat Union immer noch keine wirkliche Abteilung Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit. Da verschickt DZ mal wieder eine seiner eigenwilligen mail’s an die Mitglieder und windet sich wie ein Aal und die anderen sind mal wieder schuld am hausgemachten Dilemma. Also wenn ich mich recht erinnere, ging es noch vor wenigen Wochen nur um ein Stadion mit Vollauslastung unter dem Motto: „Alle oder keiner“.

    Zum Thema Dauerkarten: Es ist eine Lösung und eine Verlosung unter DK Besitzern macht hier Sinn, durch Corona können nicht alle Interessen zufriedenstellend bedient werden. Ob und wieviel Stadionbesuche am Saisonende stehen, werden wir ja nach Abzug der Ticket*s fuer VIP und organisierter Fanszene sehen. Das Guthaben fuer das Union Zeughaus muss ich / wir ja nicht im kommenden Sommer fuer ueberteuerte Adidas Klamotten ausgeben, denn wie der Verein schreibt, kann das auch in eine DK fuer die Saison 2021/22 genutzt werden. Hoffentlich dann im vollen Stadion.

    Eiserne Urlaubsgruesse aus Schweden, in dem ein Buchstabe im Alphabet fehlt, deshalb das wiederholende „ue“.

  25. silberhacke

    was passiert eigentlich, indem sich zingler gegen die alle-oder-keiner-formel ausspricht? er ermöglicht leuten, in begrenzter zahl (die grenzen setzt nicht er), ein spiel zu sehen.
    er setzt seine linie fort, in der er sich, von beginn an, für die rückkehr der menschen ins stadion ausgesprochen hat.
    wenn er das drastisch formuliert, dann deswegen, weil er sich immer FÜR zuschauer als GEGEN sie entscheiden wird.
    alle-oder-keiner klingt geil, heißt aber auch, dass, wenn man es in seiner konsequenz betrachtet, eben niemand ins stadion kommt, obwohl es für einige möglich wäre. diese form von konsequenz ist nichts als ein trotziges gebärden gegen die momentan unabdingbaren gegebenheiten.
    zingler schaut nach vorn, akzeptiert aber auch die gegebenheiten der derzeitigen situation und versucht, das mögliche herauszuholen. und das tut er natürlich im sinne des vereins, aber eben auch im sinne der fans.
    das ganze STREIKBRECHER-gequatsche verkehrt seine absicht ins absurde und vergiftet das gespräch.

  26. Ich fand die Mail in der Stimmung und Aussage unsäglich. Das Geraune über die Pandemie Richtung unterdrückter Stimmenvielfalt habe ich nun auch schon oft genug gehört. Das Alle oder Keiner Statement wurde hier in den Kommentaren sehr gut schon zerpflückt. Ein Testspiel – ohne Anspannung, Spannung und Stimmung – als Generallauf für ein Bundesligaspiel herzunehmen, führt ebenfalls an der Wirklichkeit vorbei.

  27. @Tim, irgendwas mit 36000 Mitglieder mittlerweile. Hertha hat 1000 mehr aktuell.

    @Sebastian, nein die Mail liegt nicht der Geheimhaltung unter, aber dann kann man auch gleich eine Pressemitteilung rausgeben.

  28. Eiserner Uwe

    @Silberhacke, meinen Senf brauche ich nicht einstreuen, da du alles vortrefflich eingestreut hast. Zum Thema, wenn’s keine geheime Mail an die Mitglieder ist, kann diese doch hier veröffentlicht werden. Hoffen wir, daß es irgendwann endlich grünes Licht für den Stadionausbau gibt. Bleiben wir eine nicht zerstrittene eiserne Familie. Eisern ?

  29. Katerkalle

    @uli49
    im Zeughaus gibt es bestimmt keinen Tinnef!!!!
    Vielleicht solltest Du nach Charlottenburg ziehen und die anderen Nörgler gleich mit.
    Für alle anderen Unioner: EISERN !

  30. Matze Jass

    Die eventuelle Sorge, dass man das erwartbare Guthaben der Dauerkarte in „Tinnef“ umsetzen muss, ist völlig unbegründet. Das Trikot, beflockt und mit Liga Logo, ist mit 105,63€ das zweitteuerste der Liga! Da sollte das Guthaben flott aufgebraucht sein. :)

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