Gestern war große Medienrunde für Keita Endo beim 1. FC Union. Der japanische Offensivspieler stellte sich den anwesenden Reportern auf Deutsch vor und wurde anschließend befragt. Das Ganze wurde dann selbstverständlich mit Hilfe eines Dolmetschers bewältigt. Insgesamt ging es dabei natürlich darum, wie Endo sich in Deutschland eingelebt hat (Wohnung mit Hilfe von Christopher Lenz gefunden, Fahrgemeinschaft mit ein paar Spielern, Rechtsverkehr statt Linksverkehr und das Essen). Aber auch um seine Perspektive hier in Deutschland und beim 1. FC Union. Es ist logisch, dass man da als Vergleich an japanische Spieler denkt wie Shinji Kagawa, doch Endo will an sich und seiner Leistung und nicht an anderen gemessen werden.
Hier sind die Berichte der Berliner Medien über diese Interviewrunde:
- Brot und Autofahren – das sind Endos erste Hürden in Berlin (Bild/BZ)
- Keita Endo und der Kulturschock Köpenick (Tagesspiegel)
- Union profitiert vom Japaner Endo doppelt (Morgenpost)
- Keita Endo: Mit „weniger Reis und mehr Brot“ über alle Hürden (Kicker)
Wer einen Zugang zu AFTV hat, sollte sich unbedingt mal das kurze Interview mit Keita Endo dort anschauen (gibt es auch auf Youtube). Nicht nur, um einen Eindruck vom Spieler direkt zu bekommen, sondern auch weil da am Ende der etwas weniger als 3 Minuten etwas Bemerkenswertes passiert. Und damit meine ich noch nicht einmal Anthony Ujah, der ein bisschen durch das Interviewbild hampelt und so die konzentrierte Atmosphäre bei Endo aufbricht. Denn bei den ersten Wochen im Ausland ist es wahnsinnig wichtig, sich zu konzentrieren und alles aufzunehmen. Erst recht, wenn man die Sprache noch nicht beherrscht.
Am Ende des Gespräches wird der Offensivspieler gefragt, welche Ziele er habe. Erst spricht Endo, dann der Dolmetscher. Und als der übersetzte: „Ziele? Ich sage mal zweistellig. Ich gehe da mal ein bisschen selbstbewusst ran“, unterbrach ihn der Spieler, hob die Hand mit zwei Fingern und sagte etwas Jumpei Yamamori, der für ihn übersetzt. Der Dolmetscher lachte und hob noch einmal an: „Okay, ich sage mal an zweistelligen Toren beteiligt inklusive Assists und vielleicht auch selber schießen. Zehn, das wäre mein Ziel.“
Keita Endo setzt sich hohe Ziele
Ich finde es immer gut, wenn Spieler sich hohe Ziele stecken. Schaue ich mir Spieler bei Union an, die auf ähnlichen Positionen gespielt haben, wie beispielsweise Marius Bülter oder Marcus Ingvartsen, so ist das nicht unmöglich. Beide landeten inklusive DFB-Pokal bei zweistelligen Torbeteiligungen. Wenn Endo sich das Ziel nur für die Bundesliga steckt, würde ich sagen: Respekt! Den Zettel mit dem Ziel kann er sich mal an den Kühlschrank pinnen. Vielleicht liegt ja im Mannschaftsbereich noch der Magnet rum, mit dem Rafal Gikiewicz seine Ziele am heimischen Kühlschrank festgemacht hat. Ich drücke Endo jedenfalls die Daumen dafür.
Es wird übrigens überall geschrieben, dass Endo noch nicht so gut Deutsch spräche. Mir kam es schon so vor, dass er vielleicht mehr versteht, als man glaubt. So war jedenfalls mein Eindruck, als er den Dolmetscher unterbrach. Aber vielleicht hat er auch nur noch einmal über seine eigenen Worte nachgedacht und es präzisieren wollen, weil er gemerkt hat, dass es sonst missverständlich klingt.
Andreas Luthe hat auch Ziele
In Bild/BZ können wir lesen, dass Andreas Luthe richtig Lust auf Bundesliga hat und etwas beweisen will. Denn er war noch nie eine Saison lang Stammkeeper bei einem Bundesligisten. Da mag die Halbserie als Nummer 1 in Augsburg noch einmal den Ehrgeiz geweckt haben, es zu beweisen. Auch das ist ein guter Anreiz, um zu Höchstleistungen zu kommen.
Bei den Geburtstagsgrüßen an Christian Gentner dürften wir Unions neues Auswärtstrikot sehen.
? Herzliche Glückwünsche gehen heute an Christian #Gentner ? Alles Liebe zum Geburtstag, #LeGente, genieß deinen Tag ???? #fcunion #unveu #geburtstagskind #legente ?? pic.twitter.com/wbkS0QkpuW
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) August 14, 2020
Das ist bei Unions Frauen los
Am Mittwoch gewann Union II den Test in Ludwigsfelde mit 11:0 und bereits am Sonntag geht es 13 Uhr gegen das Regionalliga-Team des Rostocker FC, Aufsteiger und Staffelgegner des ersten Teams.
Schon 14 Uhr geht es am Sonntag für Unions erstes Team gegen Viktoria. Ein Spitzenspiel als Test? Nein, denn die Frauen Spielen noch den Pokalsieger der letzten Saison aus und das ist das Halbfinale. Ein Auswärtsspiel und ein schweres Los mitten in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit, die am 6. September beginnt.
Ich finde dieses Foto von Josephine Bonsu übrigens großartig, das sie vor dem Adidas-Laden in Berlin zeigt.
Und sonst so?
Die Bild (Bezahl-Link) schreibt, dass mehrere Gesundheitsämter Zuschauer im Stadion für Bundesligisten prüfen bzw. genehmigen würden. Ich bin gespannt, wie das da weitergeht. Unions zuständiges Gesundheitsamt trifft sich heute zum Austausch mit dem Verein über das Konzept. Eine schnelle Einigung noch heute wird es allerdings nicht geben. Dazu muss das erst einmal geprüft werden.
Die Bild schreibt ebenfalls, dass Sebastian Polter ein Thema beim FC St. Pauli sei.
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Wer keinen AFTV Zugang hat, kann das Interview auch auf dem YouTube Kanal vom 1.FC Union Berlin ansehen.
Auch wenn Andreas Luthe in seiner primären Aufgabe Tore zu verhindern in den beiden Testspielen noch nicht so richtig gefordert wurde konnte man glaube ich schon sehen das er in Sachen Spielaufbau oder als zusätzliche Anspiel-Station in der Abwehr doch eine Verstärkung ist.
Bei Keita Endo haben die deutschen Medien bislang übersehen, dass er gute Chancen hat, zum japanischen Olympiateam für Tokio 2021 zu gehören.