Wie weiter? Das ist angesichts der Beschlüsse der DFL-Mitgliederversammlung gerade die große Frage, wenn es darum geht, ob und wie viele Fans beim Saisonstart dabei sein dürfen. In der Bild wird Pressesprecher Christian Arbeit damit zitiert, dass man viele Ideen habe und es keine Denkverbote gebe. Zu den Ideen dürfte auf jeden Fall die Möglichkeit gehören, ob man mit temporären Sitzplätzen die Stadionkapazität erhöhen kann und ob sich das lohnt. Das liegt irgendwie auf der Hand. Aber ich schätze Union auch so ein, dass dort weiter das Testkonzept verfolgt wird, man sich um eine Genehmigung durch die lokalen Gesundheitsbehörden und das Land Berlin bemüht, das einmal auch durchführt und zeigt, dass es geht und dann bei der DFL einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung einreicht.
Mehrgleisig fahren dürfte das Motto der nächsten Wochen werden. Für den Verein ist es wichtig, hier eine Klarheit zu bekommen, da erst dann mit einem möglichen Dauerkartenverkauf gestartet werden kann. Ich glaube kaum, dass viele Leute ein Problem damit haben, sich eine Dauerkarte zu kaufen und im Zweifel dann auf die Rückerstattung zu verzichten, da die Stehplatzkarten im Vergleich zu Sitzplatzkarten so günstig sind. Aber es muss zumindest die Chance geben, auch Spiele sehen zu können. Bei 1000 Plätzen im Stadion wäre das geringer als bei beispielsweise 11.500 (so viele Dauerkarten verkauft Union).
Und ich vermute, dass Union einer Dauerdiskussion, wer ins Stadion darf (obwohl wir darin schon geübt sind), vermeiden möchte. Jedenfalls interpretiere ich Christian Arbeit so, der im RBB sagte: „Das Ganze hat auch verschiedenste organisatorische Komponenten und beginnt bei einem ganz simplen Problem: Wenn ich nur 1.500 Karten ausgeben darf, aber 30.000 Menschen gerne kommen wollen, wer bekommt die eigentlich?“
Nun ist es eigentlich die Aufgabe von Pressesprechern, Fragen zu beantworten und keine zu stellen, aber vielleicht nehmen wir das einfach mal als Ansatz, um selbst darüber nachzudenken.
„Corona ist Unions unangenehmster Gegner“
Die Berliner Zeitung bringt in einem Kommentar heute die These „Corona, so viel steht wohl jetzt schon fest, ist Unions unangenehmster Gegner in der Spielzeit 2020/21.“ Im sechsten Monat der Pandemie nach Saisonuntebrechung und anschließendem Abstiegskampf bei Geisterspielen damit zu kommen … Nun ja, vielleicht noch einmal darüber schlafen? Ist die These vielleicht zu hart. Wollen wir vielleicht noch einmal sechs Monate unter Infektionsschutzbedingungen vorbei ziehen lassen, um zu sagen, dass das Coronavirus wirklich alles bedroht, wofür der 1. FC Union steht und was er sich aufgebaut hat? Entschuldigung, wenn ich da sarkastisch werde. Aber es ist doch eine Binsenweisheit, was da geschrieben wird. Und das gilt nicht nur für Union, sondern für alle, deren Jobs weggefallen oder akut bedroht sind, deren Kinder nicht mehr in die Schule oder Kindergarten konnten. Das gilt für alle Menschen, deren Leben durch das Virus beeinflusst, gestört oder zerstört wurde.
Ist Dirk Zingler ein „Präsident dagegen“?
„Präsident dagegen!“ titelt heute die Bild und versucht sich in einer Analyse von Dirk Zinglers Präsidentschaft. Online wurde daraus der Titel „Bei Union darf kein Stift ohne
Zinglers ‚Ja‘ bestellt werden“ (Bezahl-Link), den ich mich nicht getraut hätte, weil der wie eine Tatsache klingt, aber im Text nur aus der Quelle Hörensagen kommt. Ansonsten steht da für Unionfans nichts Neues drin. Natürlich habe ich mich bei dieser Stelle in meinen Kaffee übergeben:
Der Berliner Stadtteilklub aus Köpenick versteht sich als das „St. Pauli des Ostens“, auch wenn das kein Unioner so sagen würde. Anders sein ist der Markenkern des Vereins und seiner Anhänger.
Meine Standard-Antwort darauf lautet: Wir sind immer der 1. FC Union Berlin und nicht der 2. FC St. Pauli.
Aber ich hätte mir schon gewünscht, dass die Bild in dem für ihre Verhältnisse langen Text deutlich macht, dass Union nicht aus Prinzip anders ist, sondern nur bestimmte Dinge anders macht, weil es eine Grundüberzeugung gibt (Fußball pur). Und vor allem ist Union nicht prinzipiell dagegen und Dirk Zingler erst recht nicht (ich gehe davon aus, dass Union in der DFL deutlich häufiger Anträgen des Präsidiums zugestimmt als sie abgelehnt hat), sondern es gibt dann meistens einen alternativen Vorschlag. Und in den wirklich wenigen Fällen, in denen das nicht der Fall war, und da fällt mir keine Handvoll Ereignisse ein, ging es darum, dass etwas beschlossen werden sollte, das entweder schon längst so umgesetzt war oder dass keiner Regelung bedurfte, weil es schon Regelungen der DFL oder von Behörden dazu gab.
Zum Sport
Die Morgenpost gibt eine Zusammenfassung aller Zugänge zum Kader und was sich Union dabei dachte. Das ist für alle gut, die gerade aus vier Wochen Urlaub kommen. Damit seid ihr wieder auf Stand. Die BZ berichtet, dass Julius Kade wohl zu Dynamo Dresden wechselt.
Wenn ich das richtig sehe, spielt Union nächste Woche Samstag ein Testspiel gegen Dresden. Mal sehen, auf welcher Seite dann Julius Kade zum Einsatz kommt.
Siebert pfeift Berlin gegen Dresden
FIFA-Schiedsrichter Daniel #Siebert vom @fcnordostberlin leitet am kommenden Samstag das Freundschaftsspiel zwischen dem @fcunion Berlin und @DynamoDresden. #fcusgd pic.twitter.com/6mxDsUY5QM
— IG Schiedsrichter (@IgSchiri) August 6, 2020
Monique Eichhorn und Nathalie Götz haben nach dem Saisonabbruch in der Regionalliga ihre Karrieren als aktive Fußballerinnen beendet. Hier sprechen beide noch einmal über eine halbe Stunde über ihre Erfahrungen.
Und sonst so?
Als ich gestern meinem kleinen Kind ein neues Fahrrad gekauft habe und er ein Modell auf dem Gehweg testete, fiel mir dieser hervorragende Sticker ins Auge. Ich bin ein großer Fan der Entertainment-Qualitäten von Achim Mentzel gewesen und erinnere mich an ein Telefonat mit ihm vor dem Derby gegen Hertha im Jahr 2013. Ich wollte mich noch mit ihm zum Fußballschauen verabreden und schlug ihm einen Spieltag Anfang März vor. Seine Antwort: „Junger Mann, da kann ich nicht. Da ist 8. März und da habe ich nur Veranstaltungen.“ Wir haben uns dann leider nie verabredet.
Achiiiimmmmmm! #fcunion pic.twitter.com/uQOU3wJBdu
— Textilvergehen (@textilvergehen) August 5, 2020
Auf dem Sticker trägt er dank Photoshop ein Trikot eines neuen Ausrüsters. Wer mir vielleicht ein paar Exemplare dieses Aufklebers schicken will, dem wäre ich auf jeden Fall sehr dankbar.
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Wegen dem Aufkleber hänge ich mich gerne ran ;-)
Und wenn die BILD einen Bezahlartikel über Union verfasst muß großes passiert sein oder man fährt wieder Geschütze gegen Einzelpersonen auf. Ist der Autor etwa Matze Koch gewesen?
@michael Danke für die Bemühungen um den Sticker :)
Was die Bild betrifft: Es ist ihr Modell, Artikel auch als Anreiz zum Abo nur als Bezahl-Artikel verfügbar zu machen. Das passiert auch bei Union-Texten öfter. In dem Fall ist der Text wie gesagt null dramatisch und enthält ehrlich gesagt für Unionfans nichts Neues. Der Autor war nicht Matze Koch. Aber ich finde, dass es auch unerheblich ist, wer gerade Autor ist.
Ich bin DK-Besitzer und als dieser möchte ich auch die Möglichkeit haben, bei allen Spielen im Stadion sein zu können. Da dies in dieser Saison bzw Hinrunde nicht der Fall sein wird, sollte Union auf den Verkauf von Dauerkarten verzichten und stattdessen alle Spiele unter den Mitgliedern auslosen, die sich damit abfinden können, „allein“ Union anzufeuern. Fußball und besonders Union ist ein Erlebnis, dass man gemeinsam mit seinen Freunden, Familie etc teilt und der Gedanke, dann nur allein im Stadion zu stehen/sitzen, da läuft mir nen kalter Schauer übern Rücken…
Apropos Pauli, im Millerton ist eine kleine Rechnung zu den Kosten der Umrüstung von Steh- zu Sitzplätzen mit der Einschätzung, dass es sich finanziell wahrscheinlich nicht lohnt. Allerdings mit der Annahme, dass die Provisorien nur kurzzeitig eingesetzt werden.
Zu der Dauerkartenthematik hätte ich auch gerne schon mehr gehört da es nur noch ein paar Wochen bis zum Saisonstart sind. Ich denke schon, dass durch die aktuellen Umstände einige aus finanziellen Gründen vielleicht nicht verlängern können oder aus gesundheitlichen Gründen (Risikogruppe) diese Saison nicht wollen. Hier fände ich Vorschläge gut wie zb eine Solidauerkarte die es denen ermöglicht, die es können, einen zusätzlichen Betrag zu zahlen, um andere DKs günstiger zu machen. Oder die Reservierungsmöglichkeit bis zur Saison 21/22 zu verlängern – von den wenigen Tickets, die es in den nächsten Spielen wahrscheinlich geben wird, wird sicherlich keines nicht abgerufen.
@elfc Wer diese Saison keine Dauerkarte kaufen kann (aus welchen Gründen auch immer), soll tatsächlich das Reservierungsrecht für die Saison 2021/22 nicht verlieren.
@Michael: wie kommst Du darauf, dass unser Matze so einen Scheiß schreiben könnte?
Ob nun 1.000 Zuschauer oder 11.000. Sicher ist, dass das nicht unser Stadionerlebnis sein wird.
Ich für meinen Teil, setzte mich mit dem Gedanken auseinander, diese Saison nicht im Stadion zu verfolgen. Wie man sich mit dem Verein solidarisch zeigen kann, so dass die verlorenen Einnahmen ausgeglichen werden, wird man sehen.
Aber der Gedanke zu sitzen, Maske tragen, nicht zu singen, die Peergruppe nicht um sich zu haben, keine Gästefans, da ist die Kneipe die bessere Alternative.
Alle oder Keiner!
Die DK können doch erst verkauft werden, wenn feststeht, wie viele Menschen ins Stadion können, juristisch wirds ziemlich schwer Tickets für eine Veranstaltung zu verkaufen, zu der man nicht gehen darf, oder irre ich mich da?
Ich hoffe einfach das das bestehende Vorkaufsrecht der jetzigen DK Besitzer bestehen bleibt bzw. die Verlängerung.
Hab kein Bock genau dieses Privileg durch corona zu verlieren.
Bin da vielleicht egoistisch, aber wenn die DK ausgelost werden, sehen ich schwarz, um mal wieder im Stadion mit all meinen Leuten zu stehen.
@wuhleblut. Falls sich das auf meinen Kommentar bezieht, dann stimm ich dir absolut zu. Ich meinte nicht, dass DK ausgelost werden sollen, sondern die Spieltagskarten. DK-Besitzer sollten definitv ihr Anrecht auf DK für Saison 21/22 (und für die Rückrunde 20/21, falls da wieder was gehen sollte) behalten können
…das was @Hans sagt
https://www.kicker.de/779463/slideshow/die_bundesliga_trikots_fuer_die_saison_2020_21
Laut Deichstube ist nach der Absage einer Rückkehr von Max K. zu Werder UNION der heiße Kandidat für einen Wechsel in die BL.
Im jahnsportpark darf bis 31.12. 2020 noch gespielt werden. In der Kiste haben wir doch Erfahrung. ( allemal besser als 1000 Zuschauer in der af oder ins oly zu gehen)
https://www.deichstube.de/news/werder-bremen-max-kruse-wechsel-transfer-union-berlin-fix-neuer-verein-gehalt-bundesliga-zr-13853130.html
Nie mals beim BFC lieber sterben
Witzig, dass Union heute die Kruse-Verpflichtung gemeldet hat, obwohl der laut eigener Aussage noch gar nicht unterschrieben hat. Ganz entgegen der sonst üblichen Behauptung, „wir veröffentlichen nur, was wirklich unterschrieben ist“. Aber wer nimmt die schon ernst?
Er sterben als bei den Befics aufzuspielen !!!
Eisern
PS: Außer Christian Arbeit… :-)
Schön fand ich den Hinweis, dass ein Pressesprecher dazu da sein sollte, Fragen zu beantworten, und nicht dazu, anderen Fragen zu stellen.
Ein guter Stadionsprecher muss ja auch nicht zwingend ein fähiger Pressesprecher sein. Es sei denn, er leitet eine Presseverhinderungsstelle.