Blog State of the Union

Union findet einen Ersatz für Ken Reichel

Niko Gießelmann

Niko Gießelmann von Fortuna Düsseldorf ist Unions nächster Neuzugang. Damit hat Union einen Linksverteidiger gefunden, der Ken Reichels Rolle als Vertretung für Christopher Lenz übernehmen kann.

Niko Gießelmann
Niko Gießelmann bei seiner Niederlage gegen Union mit Fortuna Düsseldorf, Photo: Matze Koch

Gießelmann ist ein linker Außenverteidiger, der in der Bundesliga nicht heraussticht; recht gerne, aber mit nicht besonders guter Quote Steilpässe spielt; aber eine ziemlich gute Quote bei Flanken hat. Zumindest der letzte Punkt passt ja gut zu Unions Spiel. Wichtig dafür seine Rolle gut auszufüllen, wird auf jeden Fall sein, dass Gießelmann weniger Ballverluste im eigenen Drittel unterlaufen als in der abgelaufenen Saison.

Dass Niko Gießelmann sich bei Union um gute Leistungen bemühen wird, hätte ich ihm übrigens auch geglaubt, wenn er nicht in seinem Auto versucht hätte, die Hymne mitzusingen.

Das schreiben die Berliner Medien über die Verpflichtung:

Wie schon bei Sebastian Griesbeck ist der Verein damit nah dran an Verpflichtungen, die wir uns im Podcast gewünscht haben – Ex-Verein und Mannschaftsteil stimmen, aber auf Kaan Ayhan oder einen anderen spielstarken Innenverteidiger müssen wir noch warten.

In diesem Zusammenhang: Freiburg hat noch einmal bekräftigt, dass sie Keven Schlotterbeck wirklich nicht wieder hergeben werden (Kicker).

Umgang mit der Pandemie

Markus Lotter schreibt in der Berliner Zeitung über Union und den Umgang mit der Pandemie. Mit Bezug auf die möglicherweise im Herbst in Sachsen geltende Regelung, die Zuschauende in Stadien wieder zulassen könnte, legt er dem Verein diesen Satz in den Mund: „So viel Mut und etwas weniger Vorsicht wünscht man sich beim 1. FC Union auch von den Berliner Behörden.“ An anderer Stelle in dem Text wird zwar Christian Arbeit kurz zitiert, für diese Aussage wird aber keine Quelle genannt. Und damit ist sie auch schwer einzuordnen.

Inhaltlich geht das aber natürlich schon: In einer tödlichen Pandemie, die weltweit mehr als 550.000 Menschen getötet hat, und in Deutschland über 9000 – das ist fast die Hälfte eines vollen Stadions an der Alten Försterei, falls jemand eine Vorstellung dazu braucht – ist Vorsicht allemal mehr angeraten als Mut.


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9 Kommentare zu “Union findet einen Ersatz für Ken Reichel

  1. Es geht nicht um Mut oder Vorsicht sondern um Verhältnismäßigkeit. 550000 Tote weltweit sind tragisch, aber sagen nichts über die Zustände hier in Deutschland aus, weil man die Verhältnisse in Brasilianischen Favelas oder Afrikanischen Slums eben nicht mit Deutschland vergleichen kann. 80-90% der Infizierten Hierzulande haben leichte bis gar keine Symptome, eine immer wieder heraufbeschworene Übersterblichkeit im Vergleich mit den Vorjahren gibt es nicht, in Berlin ist sogar das Gegenteil der Fall. Begründet wurden alle Maßnahmen mit einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems, was völlig in Ordnung ist. Aktuelle Auslastung in Berlin 2,3 % ! Thema Impfstoff, niemand weiß ob und wann es diesen geben wird. Zur Erinnerung mal einen Blick auf die andere große Pandemie HIV / Aids werfen, dort warten wir sein 40 Jahren auf einen Impfstoff. Im übrigen haben sich mit HIV nach Zahlen der UN im Jahr 2018 (neuere gibt es noch nicht) 1,7 Millionen Menschen neu infiziert und 770 000 sind daran gestorben.

  2. Danke Andreas, du sprichst genau das aus, was ich mir beim letzten Absatz auch gedacht habe. Thüringens Ministerpräsident traf es vor einiger Zeit übrigens auch ganz treffend, in dem er sagte, dass wegen einiger weniger (so ungefähr) nicht die Grundrechte aller eingeschränkt werden können…

  3. Ich würde Vorsicht und Mut nicht gegeneinander ausspielen. Es geht aus meiner Sicht doch eher darum, neue Möglichkeiten zu denken, als einfach zu verbieten (was absolut okay war in der ersten Phase, so lange wir nicht viel über Übertragungswege wussten). Wie kann ich also eine Öffnung ermöglichen, ohne Risiken zwangsläufig zu erhöhen? Und gleichzeitig geht es auch um eigene Risikoabschätzungen. Die Freiheit sollte Menschen auch zugestanden werden, wenn sie damit nicht fahrlässig andere Personen gefährden.

  4. Ich habe noch nichts über Ansteckungsgefahren mit HIV in vollen U-Bahnen oder Arbeitssituationen wie in der Fleischindustrie gehört. Oder in vollen Stadien. Also bitte keine schiefen Vergleiche!

  5. @Uli
    Manchmal gibt es die auch, allerdings dann eher in leeren U-Bahnen oder in Büros nach Feierabend :-)
    Nee, aber im Ernst mir ist schon klar das die Infektionswege andere sind. Darum ging es mir gar nicht sondern eigentlich um den Heilsbringer Impfstoff. Wenn der kommt fangen wir wieder an zu Leben. Und wenn nicht was dann ? Wie soll es weiter gehen ?

  6. Das mit Favelas und Slums ist nur die halbe Wahrheit. In den USA steigen die Zahlen gerade vor allem ländliche Regionen, die viel zu früh gelockert haben. Ich würde auch gerne wieder an der gefühlten Waldseite stehen, aber die Slums des globalen Nordens sind die Alten- und Pflegeheime und da tragen wir leider trotz sehr geringem Infektionsgeschehen noch immer eine Verantwortung. Eine Lösung kann ich leider auch nicht anbieten.

  7. honeypie

    Ein PCR-Test kostet derzeit um die 40 €. 22.000 Tests pro Spieltag sind 880.000 € das auf die Saison hochgerechnet mal 17 sind 14.960.000 €. Dann fallen zusätzliche Personalkosten an. Von der Testlogistik mal abgesehen, ganz wichtig dabei ist aber auch die Testgenauigkeit. Euphemisieren wir mal und sagen: ambitioniert.
    Nun gut, man könnte das RKI, das Gesundheitsministerium und die Virologie der Charité mit ins Boot holen und das Ganze als epidemiologische Massenlangzeitstudie aufbauen mit ca 22.000 Freiwilligen – Darüber nachgedacht wird ja sowieso in diesen Bereichen. Viel Arbeit bis zum Saisonstart.
    Sein wir Realisten, versuchen wir das Unmögliche.

  8. Ich denke, dass die Testung nur über Pooltestungen wirtschaftlich sinnvoll gehen wird, aber lassen wir uns überraschen. ;-)

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