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Union vermeldet Sebastian Griesbeck und sollte über Daten-Scouting nachdenken

EisernLab Daten-Scouting

Die Verpflichtung von Sebastian Griesbeck, der ablösefrei aus Heidenheim kommt, hat Union dann gestern auch noch offiziell kommuniziert. (Und nein, das Trikot von Griesbeck auf dem Bild hat absolut nichts mit Unions neuen Jerseys zu tun, sondern ist nur ein rudimentärer Photoshop-Edit seines Heidenheim-Trikots.)

Wie neuerdings immer schreibt Union nicht, wie lange der Vertrag läuft, wir gehen aber von den zwei Jahren, die berichtet wurden, aus.

Über den ersten feststehenden Neuzugang schreiben auch die Berliner Medien:

Der Kurier schaut außerdem weiter auf Micha Parensens Bundesligasaison zurück.

Heute Abend gibt es wieder ein Gespräch im Discord Kanal von Wir – Union Vereint, diesmal geht es um den Wirtschaftsrat des Vereins.

Daten-Scouting und wie es sinnvoll ist

Vor ein paar Tagen hat Tim von unseren Freunden vom Millernton dort einen ausführlichen Blogartikel veröffentlicht, in dem er skizziert, wie ein Datenanalyse-Prozess in einem Fußballverein aussehen könnte oder sollte, und wie so etwas insgesamt ins Scouting und die Kaderplanung passt.

Daten-Scouting Modell vom Millernton
Das Modell dafür, wie Daten-Scouting und -Analyse ins Scouting und die Kaderanalyse eingebaut werden kann, Graphik: Tim/Millernton

Was die Beteiligten bei Union über die Scouting-Prozesse des Vereins gesagt haben (etwa Theo Gries in dem Radio-Feature des Deutschlandfunks vor kurzem), wirkt auf mich nicht so, als ob Union bisher sehr sehr viele Schritte in diese Richtung gemacht hätte oder so eine Analyse im Scouting von Union eine große Rolle spielt. Aber natürlich ist das ein Eindruck, der nur aus einer äußeren Wahrnehmung besteht, ohne einen aktuellen detaillierten Einblick in die Prozesse.

Wie Tim in seinem Text erklärt, ist es aber durchaus ein Problem, wenn dieser Aspekt im Scouting nicht ausreichend entwickelt ist, und zwar vor allem aus zwei Gründen: Ohne ein Datenscouting, das auf die Anforderungen des eigenen Vereins abgestimmt ist, werden alle anderen Teile des Scoutings (also etwa Video- oder Live-Beobachtungen) unpräziser, unvorbereiteter und unergiebiger, weil ein vorgeschalteter Filter (oder eine Lupe) fehlt. Und ohne einen solchen Prozess ist die Wahrscheinlichkeit, sich in dem selben Segment wie andere Vereine umzuschauen, größer, was schlecht für die eigene Verhandlungsposition bei Verpflichtungen ist.

EisernLab Daten-Scouting
Mit Daniel Stenz und dem „EisernLab“ war Union schon einmal im Bereich Daten-Scouting aktiv. Photo: Matze Koch

Ich würde also hoffen, dass Union zumindest analysiert, was in diesem Bereich möglich ist und Kompetenzen darin aufbaut.

Und sonst so

Urs Fischer zeigt uns nochmal, dass er seine Sommerpause damit verbringt, an sehr schönen Orten Wandern zu gehen:


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6 Kommentare zu “Union vermeldet Sebastian Griesbeck und sollte über Daten-Scouting nachdenken

  1. J. Amelung

    Glaube mir, daß das Scouting bei Union so läuft. Herr Ruhnert war bei uns zuerst Chefscout und hat alles so aufgebaut.Ich habe es damals wohl so in einen Interwiev gelesen. Das sind alles Prozesse die im Hintergrund laufen. Ich finde es wundervoll wie die Blödzeitung immer in die Glaskugel schaut und nichts weiß, weil nichts nach außen tritt. Ich habe absolutes Vertrauen in das ganze Team. Hättet ihr gedacht am Anfang der Saison das ein Bülter oder Andrich so einschlägt bei uns, oder wie wichtig Genthner und Kroos für uns ist. Auch Kroos ist sehr wichtig für uns und nicht nur auf dem Feld.
    Das Scouting läuft hoch professionel bei uns ab. Jetzt muß das NLZ richtig stehen und dann kann sehr guter Nachwuchs angezogen und gehalten werden. Eine U 23 wäre schön, aber ist wohl nicht finanzierbar.

  2. Maria Draghi

    Hat der Wir-Kanal auch einen Link?

  3. Maria Draghi

    Danke.

  4. Alfred74

    Es ist schon bemerkenswert wie sich Menschen über interne Arbeitsabläufe eines Vereins äußern die augenscheinlich vorher nicht wirklich Erkundigungen eingeholt haben. Bevor mit solchen Dingen an die Öffentlichkeit gegangen wird, hätte eine vorherige Recherche Sinn ergeben. Es wird bereits intensiv und aktiv im Bereich des Datenscoutings sowie Videoscoutings gearbeitet. Sowohl bei den Profis als auch im NLZ . Das Scouting hat einen sehr hohen Stellenwert beim 1.FC Union Berlin und auch personell ist man dort sehr gut aufgestellt. Das Problem ist einfach dass der Verein sehr schnell gewachsen ist und Talente derzeit einfach oft noch den Weg zu Hertha, RB Leipzig, VfL Wolfsburg oder auch Hoffenheim bevorzugen wo auf Nachwuchsspieler gesetzt wird und ein Vereinsinternat mit professionellen Rahmenbedingungen sowie finanziell besser dotierten Förderverträgen für Jugendspieler besteht.
    Eine bessere Recherche wäre wünschenswert gewesen, denn diese Aussagen über das Scouting aufgrund eines älteren Berichts sind einfach falsch und anmaßend den Leuten gegenüber die in diesem Bereich bereits sehr gute Arbeit leisten. Beim 1. FC Union schläft glaube ich keiner mehr auf dem Baum.

    • @Alfred74 Danke für die Anmerkungen. Ich glaube, ich habe im Text nicht ganz klar genug gemacht, dass ich Union nicht vorwerfe, in dem Bereich nichts zu tun, sondern mir nur Sorgen darum mache, das könnte so sein, weil wir öffentlich nicht viel darüber wissen. Aber so eine Außensicht ist natürlich sehr limitiert, und es kann gut sein, dass der Verein intern weiter ist, als es von Außen sichtbar ist. Das wäre ja nur gut, um die negativen Folgen davon, in dem Bereich nicht so weit zu sein, die ich skizziert hab, zu vermeiden. Und klar, auch wenn man seine Wunschspieler perfekt auswählt gibt es im ‚Markt‘ noch viele andere Probleme/Schwierigkeiten.

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