Dass es für Union in den letzten Saisonspielen sportlich um nichts mehr geht, ist schon ein paar Jahre nicht mehr passiert. Und auch damals, als Zweitliga-Saisons ausgetrudelt sind, war das eine etwas andere Situation als jetzt, nachdem Union sein Ziel schon erreicht hat.
Aber Urs Fischer wäre nicht Urs Fischer, wenn er nicht (in der Pressekonferenz, die immer noch mit eingesandten Fragen stattfindet) betonen würde, dass auch die Spiele gegen Hoffenheim morgen und Düsseldorf nächste Woche schwere Aufgaben werden, dass Union eine Verantwortung hat, den Wettbewerb in der Liga mit seiner Leistung fair zu gestalten, und dass es auch für die Stimmung, mit der die Mannschaft aus der Saison geht, nicht unwichtig ist, diese Spiele gut zu bestreiten.
Der Trainer hat aber auch nicht ausgeschlossen, dass Spieler zum Einsatz kommen könnten, die bisher wenig gespielt haben, weil sie „doch auch das ganze Jahr ihren Teil dazu beigetragen haben, dass jetzt alles so aufgegangen ist.“ Fischer schob dem natürlich hinterher, dass es dafür keine Garantien gebe, und er vor allem die beste Mannschaft aufstellen will. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass eingedenk von Fitness und Motivation zu dieser besten Mannschaft auch ein bisschen Rotation gehören wird.
Das schreiben die Berliner Medien vor dem Spiel:
- Union-Coach Fischer verteilt keine Geschenke an Reservisten (BZ)
- Wie Union mit einem guten Gefühl in den Sommer starten will (Morgenpost)
- Auf in die Mottowoche vor den Ferien (RBB)
- Eiserner Sommerfahrplan : Warum frühe Planungssicherheit dieses Jahr mit vielen Unsicherheiten behaftet ist (Kurier)
- Beim 1. FC Union gibt es Unsicherheiten bei der Planung (Berliner Zeitung)
„Die Beine sind im Arsch“
Unions Fitnesstrainer Martin Krüger sagt in der Vorschau auf das Spiel gegen Hoffenheim von AFTV: „Die Beine sind im Arsch.“ Aber er sagt auch: „Das spielt aber gar keine Rolle, weil die Glücksgefühle so groß sind, dass man eh nichts mehr merkt.“ Außerdem beantwortet der Athletik-Coach noch die zentrale sportliche Frage vor dem Spiel: Wie gut hat die Mannschaft bis Samstag das Feiern vom Dienstag verkraftet? 48 Stunden brauche es, bis die Nachwirkungen des Alkohols auf die Leistungsfähigkeit überwunden seien. Für das Spiel sei dass dann nicht mehr relevant. In der Vorschau spricht außerdem Christian Arbeit mit Florian Hübner.
Die Klassenerhalt/Schlussendlich Nickis sind laut #zeughaus ab nächsten Donnerstag käuflich im Ladengeschäft zu erwerben. #fcunion #Servicetweet
— Gregor 4.0 (@gregorianer1980) June 18, 2020
Mit Blick auf den Jubel über den Klassenerhalt, bei dem manche Spieler auf dem Parkplatz auch ohne Abstand mit Fans in Kontakt kamen, muss Union sich aber auch gegenüber der DFL äußern und könnte es Geldstrafen für Verstöße gegen das Hygiene-Konzept geben (Kicker). In der Pressekonferenz sagte Vereins-Sprecher Christian Arbeit, dass Union sich schnellstmöglich wieder um Abstand und Einhaltung der Regeln bemüht habe.
Und sonst so
Bei der Pressekonferenz wurde Urs Fischer gestern auch noch gefragt, was er von der neuen Interessenvertretung der Fußball-Profis hält. Darüber, dass die sich gerade formiert, hatte der Kicker (zusammengefasst online, ausführlich in der Donnerstagsausgabe) berichtet. Zu der Gruppe gehören Spieler aus den ersten drei Ligen und Spielerinnen aus der Frauen-Bundesliga. Auch Neven Suboti? ist dabei involviert. Die Gruppe will daran arbeiten, dass Spielerinnen und Spieler bei Entscheidungen über den Fußball stärker beteiligt werden und mehr Mitspracherecht haben, sich aber auch gegen Rassismus und Diskriminierung engagieren. Urs Fischer hat das Unterfangen übrigens begrüßt.
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Es bleibt ja noch um das ebenso entscheidende Saisonziel Nr. 2: die Stadtmeisterschaft!!!
Schön, wie laut der oben verlinkten kickermeldung Urs Fischer unser aller Lieblingswort vermeidet:
„Am Schluss wollen wir die bestmögliche Mannschaft aufs Feld bekommen“, sagte Fischer.
Urs Fischers Zitat, in dem er nur knapp „schlussendlich“ umgeht, enthält aber schon das Saisonabschlussmotto für 2021:
B E S T
MÖGLICH
:-)
Nix da, Gas geben bis zum Schluss ! Den BCC überholen sollte sportlich Anreiz genug sein und finanziell gehts durch das schwächeln von Hamburg auch noch um ein paar Taler. Also auch in der Geld-Tabelle so viele Punkte sammeln wie möglich.
Also wir sollten ja wohl mindestens den Ehrgeiz haben vor Hertha zu stehen! Dann wäre unsere Welt doch nahezu perfekt!
it’s blowing in the wind, horst!
Schön das wenigstens wir an die Verantwortung appellieren.
BVB sollte sich ein Beispiel nehmen…