Yunus Malli wird nach dem Ende seiner Leihe in diesem Sommer nicht mehr für Union spielen. Das geht aus Aussagen von Wolfsburgs Manager Jörg Schmadtke im Kicker hervor, die auch der Kurier aufgreift (und Gründe für diese Entscheidung aus Unions Perspektive nennt). Dass das so kommt, ist auch von Mallis Seite aus folgerichtig. Denn den finanziellen Rahmen einer Malli-Verpflichtung könnte sich Union nicht einmal im Ansatz leisten. Das bedeutet aber nicht, dass die Leihe sportlich kein Erfolg war.
Ja, Yunus Malli hat bei Union keine überragende Rolle gespielt in der Rückrunde. Und nein, Malli hat in dieser Zeit keine Spitzenwerte in Sachen Offensivbeteiligung erzielt. Aber er hat durchaus nennenswerte Spielanteile gehabt (521 Minuten in den 13 Spielen). Und auch wenn er Unions auf Aggressivität gegen den Ball ausgerichtete Spielweise natürlich nicht wesentlich verändert hat und vielleicht nicht perfekt dazu passt, hatte er ein paar Spiele und ein paar Momente, in denen er einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Zu denken ist da vor allem an das mustergültige Kontertor gegen Bremen, das Malli vorbereitet hat.
Schon ein paar solcher Momente reichen wahrscheinlich, damit sich diese Leihe für Union gelohnt haben wird. Umso mehr, wenn in den verbleibenden vier Spielen (drei davon gegen Mannschaften im Abstiegskampf) noch ein oder zwei gute Momente dazu kommen. In der Tat war Mallis Engagement dann besser für Union als für den Spieler – denn um sich bei einem dritten Verein zu empfehlen oder bei Wolfsburg wieder in eine bessere Position zu bringen, dürfte es doch nicht gereicht haben.
Spiel-Plan
Gegen Köln hat Union heute die nächste Chance, befreiende Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu holen. Die Binsenweisheit dazu lautet: Das wird kein schönes Spiel, sondern eben Abstiegskampf.
Gegen Schalke hat man aber nicht nur gesehen, dass es in solchen Spielen auf Intensität, Aggressivität und Chancenverwertung ankommt (das auch). Sondern vor allem, dass auch in solchen Spielen Details wichtig sind, wie in diesem Spiel die Weise, in der Union die offenen Flügel eines wenig kompakten Schalke angreifen konnte.
Gegen Köln könnte so ein Schlüsselmoment das Pressing von Union sein. Denn im letzten Spiel des Effzeh gegen Augsburg konnte man einige Male sehen, dass Köln in der Aufbau-Raute aus Torhüter, Innenverteidigern und Sechser versucht das Spiel flach zu eröffnen, dabei weder die individuellen Fähigkeiten noch der taktische Plan ausgereift genug sind, keine großen Risiken einzugehen. Gerade im 352 mit zwei Spitzen und einem Zehner könnte Union solche Situationen effektiv pressen und Köln an der Entfaltung seines Spiels hindern und selbst zu Chancen kommen.
Das sind die Vorberichte der Berliner Medien:
- Wenn der Nachteil zum Vorteil werden könnte … (Kurier)
- Diese Tabellen machen den Union-Fans Sorgen (Bild, noch nicht online)
- Union ist auf direktem Weg zum Klassenerhalt (Morgenpost)
- Noch vier Stationen bis zum Klassenerhalt (RBB)
- „Es ist und bleibt ein sensibles Feld“ (Berliner Zeitung)
- Der 1. FC Union hofft auf den Befreiungsschlag gegen Köln (Tagesspiegel)
- Union Berlin und das Warten auf die Null (Kicker)
Weniger Geld für die Bundesliga
Der Kicker berichtet, dass die DFL-Ligen sowohl in der aktuellen als auch in der kommenden Saison weniger Geld von ihren TV-Rechte-Abnehmern bekommt, als eigentlich vereinbart war, weil die Rechteverwerter ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.
Dass es diese Einbußen gibt, und nicht klar ist, ob diese vielleicht nicht noch gravierender ausfallen werden, heißt auch, dass wir uns bei den meisten Vereinen (also denen, die keine äußeren und außerordentlichen Geldquellen haben) auf vorsichtige Entscheidungen auch in der Kaderplanung einstellen können. Dazu passt dann eben auch, dass Union einen Spieler in der Gehaltskategorie von Yunus Malli nicht verpflichtet.
Dazu kommt noch, dass demnächst auch die TV-Rechte der DFL neu vergeben werden. Man könnte sagen, dass es Pech für die Bundesliga ist, gerade in der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise einen neuen TV-Vertrag aushandeln zu müssen.
Und sonst so
Der Tagesspiegel schreibt über die Bedingungen für BMX-Sportlerinnen in Berlin – und damit vor allem auch interessant über den Mellowpark in Unions Nachbarschaft in Köpenick.
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Daran sieht man wieder wie perfide es zugeht im Fußball.
Ein Spieler wird hoch bezahlt mit entsprechendem Preisschild um den Hals und wird nach absteigender Leistung somit zum Ladenhüter. Selbst wenn Malli beim Gehalt auf Polterniveau sinken würde, wäre fie Ablöse unstemmbar. Schade eigentlich, hätte ihn gern länger bei uns gesehen.
Als erstes möchte ich danke sagen ,für die täglichen News von euch.
Fand den Artikel ganz über BMX sehr nett.
Bin früher selbst gefahren,ich sag mittelmäßig.
Damals war es schon nicht so einfach eine Rampe zu finden.
Kenne mich viele die in den Meldepark gehen.
Evt. könnte man ja eine kleine Spendenaktion ins Leben rufen.
Mit Bechern z.B..
Nun aber zu Union
Alles uffn Sieg heute
Eisern
Ganz nett über BMX
Kenne noch viele
So ist es richtig.ach mit dem Handy ist es so eine Sachen
Hi Daniel, mal wieder eine sehr gute Zusammenfassung zum Thema Malli. Michael schreibt dazu auch gute Worte. Da ich manchmal aber doch gerne träume, hoffe ich immer noch auf das zusammspiel von:
Malli: großen Gehaltsverzicht, Wunsch EM 2021 spielen zu wollen, keine Chance in Wolfsburg oder anderm Verein sehen
Wolfsburg: wenn wir nur einen kleinen Teil an Gehalt zahlen müssen ist es besser als alles zahlen zu müssen
Union: wir leihen ihn, aber nur für das Gehalt was wir uns leisten können
Dann könnte die kleine gemeinsame Schnittmenge vielleicht doch ausreichen. Und wir haben die Chance ihn besser zu integrieren um mehr geniale Momente mit ihm zu erleben.
Träumen, so wichtig in diesen Zeiten ?
Eiserne Grüße
Naja, nachdem bei Sebastian Polter die verbale Keule rausgeholt wurde, muss man es sich nun bei Yunus Malli nicht schönreden. Weder vom Gehalt noch von der sportlichen Leistung (!) hat es gepasst. Manche Spieler, die unseren Verein verlassen, hinterlassen eine große Lücke, andere Spieler wiederum kommen und gehen und kaum einer bekommt es mit…
Ich träume von mehr Nachhaltigkeit bei Union. Für mich war die Leihe von Malli von Anfang an kein Erfolgsmodell, die Trennung zum Saisonende absolut abzusehen. Wenn es bei uns nur um ein paar lichte Momente pro Halbserie geht, dann weiß ich ja nicht…
Angesichts der niedrigeren TV-Einnahmen dürften viele Clubs ihre Kader verdünnen wollen. Da wird es im Sommer reichlich Möglichkeiten für günstige Leihen geben. Ich vertraue dabei auf Oliver Ruhnerts Expertise.
hab ich das richtig verstanden? der geisterspiel-zirkus wird einzig wegen der tv-gelder veranstaltet und jetzt soll weniger gezahlt werden als vereinbart?!?!
das wäre der gipfel der verhöhnung.