Auf der Pressekonferenz am Donnerstag (AFTV), die weiter mit eingeschickten Fragen ohne die Möglichkeit von Nachfragen auskommen muss, sagte Urs Fischer über die Einsatz-Chancen von Christopher Lenz auf der linken Flügelverteidigerposition: „Ich glaube, es wird knapp. Er ist angeschlagen.“ Es dürfte am Sonnabend gegen Köln also sehr wahrscheinlich sein, dass wir wieder Marius Bülter dort sehen werden (Kurier/Berliner Zeitung). Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Urs Fischer wieder mit 2 Stürmern spielen wird, denn Suleiman Abdullahi ist auf dem Flügel voll einsatzfähig. Aber eben auch im Sturmzentrum. Es gibt also neben Anthony Ujah und Sebastian Andersson, der von seiner 5. Gelben Karte bedroht ist, noch Optionen.
Besonders freue ich mich, dass vielleicht Richtung Saisonende noch Sheraldo Becker und Andy Gogia noch so fit werden, dass sie auch eingesetzt werden können. Selbst wenn es nicht von Beginn an reichen würde, dürfte das noch mehr Variabilität in Unions Spiel nach vorne bringen mit entweder sehr viel Tempo oder Durchsetzungsfähigkeit im eins gegen eins. Andy Gogia soll laut Fischer bereits Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht haben. Allerdings sind nach so einer langen Ausfallzeit auch keine Wunderdinge zu erwarten.
Tabellarisch steckt in dem Spiel sowohl für Köln als auch für Union die Schönheit der Chance, sich aus dem engeren Abstiegskampf zu verabschieden. Das liegt aber weniger an der Performance der zwei Mannschaften nach der Corona-Pause, sondern daran, dass sie zuvor ein recht großes Polster gesammelt haben.
Die Vorberichte der Berliner Medien:
- Union will mehr Durchschlagskraft entwickeln (Morgenpost)
- Fischer hofft auf einen königsblauen Effekt in Köln (Kicker)
- „Da geht nur: laufen, laufen, laufen!“ (RBB)
Der Tagesspiegel überspringt das Spiel in Köln und ist schon beim nächsten Heimspiel gegen Paderborn am Dienstagabend nächste Woche. Denn es geht dort darum, wie sich ein erneuter oder größerer Fanaulauf im Wald verhindern lässt. Ich glaube, dass es auf beiden Seiten Spielraum für Kreativität gibt, wenn es um weiteren Support oder die Verhinderung dessen gibt. Ich glaube, dass schon die Anstoßzeit das Thema erledigen wird. Aus meiner Sicht kann die Mannschaft mit einem Sieg in Köln am meisten gegen einen größeren Auflauf machen.
Toni Kroos verzweifelt gesucht
Apropos Polizei: Die hat gestern mit einem Foto eine Öffentlichkeitsfahndung nach einer Person gemacht, die beim Derby gegen Hertha im November mit vielen anderen am Kassensturm beteiligt gewesen sein soll. Beim Betrachten des Bildes dachte ich wie viele, dass die gesuchte Person sehr dem Bruder von Felix Kroos ähnelt. Das dachte er auch und teilte das auf Twitter. Ob die Berliner Polizei ihn jetzt zum Tatverdacht befragen wird, weiß ich nicht.
In der aktuellen Episode ihres Podcasts spricht Felix Kroos mit seinem Bruder über den Abstiegskampf. Doch mangels Erfahrung kann dieser da nicht so mitreden. Fand ich die erste Episode noch ein wenig hölzern, glaube ich nach der dritten Folge, dass sich die Brüder immer mehr eingrooven. Wobei Felix eine stärkere Haltung an den Tag legt. Das könnte aber einfach damit zu tun haben, dass er weniger im medialen Fokus steht als sein Bruder, der dadurch die Kunst beherrscht, sich mit vielen Worten zu einem Thema zu äußern, ohne sich festzulegen. Das mag okay sein, wenn man nicht jeden Tag Thema auf Twitter oder in anderen Boulevardmedien sein will. Für ein Gespräch in einem Podcast ist das eher nachteilig.
Felix Kroos hingegen war in der aktuellen Episode anzumerken, wie sehr ihn der Mord an George Floyd beschäftigte. Er sagte: “Ich war noch nie auf einer Demo, aber da wäre ich wirklich gerne hingegangen. Weil ich einfach das Bedürfnis verspürt habe, daran teilzunehmen und einfach was zu machen, was dagegen zu tun. […] Ich konnte leider nicht hingehen, weil wir die Hygiene-Auflagen haben.”
Bisher ist es auf jeden Fall nicht peinlich, wenn Felix und Toni Kroos zwischen leichten und schweren Themen wechseln. Da geht es auf der einen Seite um Felix‘ Hund, der wegen einer läufigen Hündin ausbüxt oder wie Unions Mittelfeldspieler auf der Aufstiegsfeier wegen eines Missverständnisses einem Fan einen Ball abnimmt, um ihn in die Menge zu schießen. Auf der anderen Seite geht es um Proteste gegen Rassismus und darum, ob man sich als schwuler Fußballer outen sollte.
3. Folge #einfachmallluppen ist draußen !! Herrlich !!
Hört mal rein da !
Spotify : https://t.co/cAa8L4OuDy
ApplePodcasts : https://t.co/zLIofpFEXP
Und natürlich überall wo es Podcasts gibt ? @ToniKroos pic.twitter.com/KNTj3fwT2b
— Felix Kroos (@felixkroos18) June 10, 2020
Und sonst so?
Der RBB fragte, ob digitale Diskussionen sich ändern oder verlagern, wenn wir nicht gemeinsam ins Stadion dürfen. Ich habe dazu auch etwas gesagt. Denn es gibt durchaus viele Wege, wie wir als Unionfans versucht haben, in Zeiten der Kontaktbeschränkungen trotzdem in Kontakt zu bleiben. Sei es über unseren Textilvergehen-Chat oder den Discord-Channel „Wir – Union vereint“ von Union-Stiftung und Fan- und Mitgliederabteilung. Oder aber über die vielen Messenger-Gruppen. Ein richtiger Ersatz für eine gemeinsame Spielbesprechung im Stadionbiergarten ist das natürlich trotzdem nicht. Aber es ist allemal besser, als alle zu sein.
Der Manager von Neven Subotic, Frieder Gamm, gab ein ziemlich langes Interview. Ich finde, dass es am Anfang ziemlich unangenehm zu lesen ist, weil sich der Berater für seine eigene Gesprächstaktik und Verhandlungsstrategien selbst ziemlich abfeiert und seinen Klienten Neven Subotic sehr lange als besonders außergewöhnlich hinstellt. Das Interview wird aber doch noch interessant. Nämlich dann, wenn es um Themen wie Gehaltsobergrenzen, vermeintlich richtiges oder falsches Handeln in der Corona-Krise oder den Widerstand gegen Veränderungen im Fußball geht. Da gibt das Gespräch Denkanstöße.
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Mal ein anderes Thema: Gibt es evtl. eine Chance, Menschen, die FCU – Tags versprühen, dahingehend zu sensibilisieren, dass sie darauf achten das Privateigentum anderer zu verschonen?
Hauswände, Haustüren oder Fensterscheiben in der Stadt sind selten öffentliches Gut. Sie gehören sehr oft Privatpersonen, die dadurch (nicht nur) materiellen Schaden erleiden.
Das färbt dann (im wahrsten Sinne des Wortes) auf den 1. FC Union und dessen Anhänger ab.
Abgesehen davon ist es tatsächlich nicht in Ordnung, wenn man anderen unbeteiligten Menschen schadet, nur um seiner Liebe zum Verein Ausdruck zu verleihen. Erst recht nicht, wenn solche Tags, nachdem sie entfernt wurden, sofort wieder angebracht werden. Da kann man dann schon böswillige Absicht unterstellen.
Das mit Manni sehe ich nicht ganz so positiv wie Du. Zwar hatten durch die Corona-Pause alle Spieler im Mai das Problem der fehelnden Spielpraxis, aber Manni hat seit einem Jahr kaum gespielt. Ich denke, das ist jetzt schon ein Problem, wenn es darum geht, im Spiel zweikampstark und präzise sein zu müssen.
Eisern.
@framlin
schätze, da wirst du wenig erfolg haben. es liegt ja gerade im wesen des TAGs, begrffe wie EIGENTUM oder BESITZ zu ignorieren und eine wand, eine mauer, eine brücke, ein gebiet einzunehmen, zu markieren.
also immer wieder putzen oder dran lassen, aber auf jeden fall
EISERN
bleiben