Es gibt nicht allzu viele Situationen, die hinsichtlich der fußballerischen Karriereplanung in der aktuellen Lage ungünstiger sind als die von Sebastian Polter: Dass er nach dem Ende seines Vertrags nach dieser Saison nicht weiter für Union spielen wird, steht seit seinem Interview vor zwei Monaten fest. Aber natürlich ist die jetzige Lage voller Unsicherheit in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht sehr ungeeignet für die Suche nach einem neuen Verein. Und das umso mehr, als Polter sportlich keine Gelegenheit hat, sich anzubieten. Trotzdem führt er anscheinend Gespräche mit potenziellen neuen Vereinen, wie den Berichten von einer Skype-Medienrunde mit Polter zu entnehmen ist (unter anderem beim RBB).
Einer der vielen Momente, die durch die Corona-Pause fehlen werden, ist für Polter wahrscheinlich ein richtiger Abschied von Union und den Fans. Und das wird nur einer von vielen Momenten sein, die durch die Krise nicht stattfinden können. Längst nicht alle davon lassen sich aufschieben und später nachholen, schon weil durch diese Unterbrechung das Momentum von Unions historischer erster Bundesligasaison unwillkürlich unterbrochen wurde.
Ich heul gleich, wenn ich an das Spiel zurück denke und mich gleichzeitig frage: wann wird es so einen Moment der Freude im Stadion wieder geben? ??? #fcunion https://t.co/ftEO5rnUVd
— Mara (@maramuster) April 21, 2020
Ansonsten erfahren wir dabei, dass auch für einen Spieler wie Polter das eingeschränkte Training, das momentan stattfindet, sehr unbefriedigend ist, weil wirklich spielnahe Situationen darin nicht vorkommen.
This week’s training is well underway at the Stadion An der Alten Försterei. The squad is still working in small groups throughout the day.
Stay healthy everyone! ??#fcunion pic.twitter.com/o2loUOMqp3
— 1. FC Union Berlin (@fcunion_en) April 21, 2020
Das sind die Berichte der Berliner Medien über Sebastian Polter:
- Sebastian Polter ist in einer kniffligen Lage (Tagesspiegel)
- 1. FC Union Berlin: Stürmer Polter will keinen Video-Abschied (Morgenpost)
- Polter an Verteidiger: Bitte 1,5 Abstand halten (Kurier)
- Sebastian Polter ganz eisern: „Ich werde im Juli nicht ohne Job dastehen“ (Kurier)
- Unions-Publikumsliebling Polter plant seine Zukunft (Berliner Zeitung)
Gruß aus Köpenick. Hier wird geduldig gewartet. pic.twitter.com/wgppXElcQv
— Textilvergehen (@textilvergehen) April 22, 2020
Außerdem bei Union
Im Webradio Wir – Union vereint haben sich gestern die FCU-Oldies und die Initiative „Nüchtern betrachtet“, in der sich frühere suchtkranke Unionfans treffen, vorgestellt.
Beide Projekte zeigen, welche Kraft Union jenseits von Fußball entfalten kann, auch wenn das Veranstalten von Fußballspielen immer das Zentrum des Vereins ist. In diesen Initiativen sehen wir häufig Menschen, die Bezugspunkte und Gleichgesinnte bei Union suchen, dort finden und gemeinsam etwas für sich, aber auch für andere, auf die Beine stellen. Das Gespräch gibt es auch wieder als Podcast zum Nachhören.
Folge 6 in der alles etwas chaotischer war als sonst und die dennoch, mit viel Liebe, von Engagement, Freundlichkeit und sozialer Nähe erzählt. Zu Gast waren die Gruppen: Nüchtern betrachtet & FCU Oldies. Hört selbst was zu sagen haben. #fcunion viel Spaß. https://t.co/aduulMHqBa
— Eckensteher Nante (@NuSajaz) April 22, 2020
Und die Union-Zeughäuser sind wieder geöffnet (Vereinsmitteilung). Das heißt aber nicht, dass es eine gute Idee ist, deshalb in die Stadt zu gehen – ich zumindest werde dort weiter über das Netz bestellen.
Corona und die DFL
Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass es in der DFL bei deren Präsidiumssitzung am Dienstag Skepsis darüber gegeben habe, sich zu deutlich auf eine Wiederaufnahme der Saison festzulegen.
Die Vorbereitungen dazu laufen aber. Der Spiegel berichtet, dass ihm das Konzept vorliegt, nach dem der Umgang mit der Pandemie geregelt werden soll. Zusammenfassungen der vorgesehenen Bestimmungen gibt es beim Kicker.
Darin enthalten sind einige Vorsichts-Empfehlungen, um auch innerhalb von Mannschaften und Vereinen Kontakte und das Infektionsrisiko zu minimieren, sowie ein Protokoll zum Umgang mit positiven Tests. Von einer 14-tägigen Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten ist dabei nicht die Rede, sondern nur davon, dass sie ebenfalls getestet werden sollen. Nach allem, was wir über die Inkubationszeit des Virus und die Phasen, in denen es übertragen wird, wissen, reicht das aber nicht, um Ansteckungen auszuschließen. Und es dürfte sich auch nicht mit den allgemein-gesellschaftlichen Regeln in einigen Wochen decken.
Kein Sport mit Zuschauern in Berlin
Noch unsicherer als die Frage, ob dieses Protokoll wirklich so angewendet werden wird, ist die Aussicht auf Sport mit Zuschauern. Der Berliner Senat hat solche Veranstaltungen mit mehr als 5000 Personen vorerst bis zum 24. Oktober, also für ein halbes Jahr, verboten (Morgenpost).
Über Szenarien für den Profifußball und deren Beurteilung aus Fan-Perspektive spricht die Berliner Zeitung mit dem Unioner Sig Zelt. Über die gesellschaftliche Stellung des Fußballs schreibt Andreas Baingo in seiner Kolumne.
Und sonst so
Ich habe mich heute sehr über die Frisuren und die eigentlich ganz schönen Trikots auf diesem alten Mannschaftsfoto gefreut:
#FCUnion #UnionBerlin (1976/77). pic.twitter.com/NgtIxsSqkG
— OldFootballPhotos (@OldFootball11) April 21, 2020
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Wenn Polter die Familie (in Wolfsburg) so wichtig ist gibt es nicht viele Optionen.
VfL selbst bestimmt nicht, Braunschweig bleibt wohl leider 3.Liga, also wäre H96 am naheliegensten.
Oder Hertha :-)