Union hat in Frankfurt mit 2:1 gewonnen. Union hat in der Bundesliga zwei Auswärtssiege in Folge geholt. Und Union ist in der ersten Liga nach 23 Spieltagen Zehnter. Man muss eigentlich gar nicht sagen, dass das natürlich viel besser ist, als man selbst mit kühnem Optimismus vor der Saison erwarten konnte.
@sumpfi5 @JanGrobi @da_rossbach @textilvergehen @saumselig @rudelbildung @DerImmi1
Ich habe hier noch ein kleines Video für euch. pic.twitter.com/wLgy4s29EK
— Benedikt Geißler (@benediktg5) February 24, 2020
Ich war gestern gleichzeitig euphorisch und nicht wirklich überrascht, als ich nach dem Abpfiff im Auswärtsblock „Union braucht keinen Karneval, Unioner feiern überall“ gesungen habe. Denn mittlerweile kann man von dieser Union-Mannschaft fast erwarten, dass sie Spiele wie gestern macht (und sie mit etwas Glück bei den eigenen Toren gewinnt).
ich liebe diese mannschaft!#sgefcu #fcunion
— keano (@keanofcu) February 24, 2020
Ein bisschen surreal war es gestern schon, Union im Waldstadion gegen Eintracht Frankfurt spielen zu sehen und dabei auf eine leere Frankfurter Kurve zu schauen. Aber vor allem war es auch beeindruckend, ein ganzes Spiel lang den Block leer zu lassen.
#sgefcu #fcunion Konsequenter Protest der Eintracht-Fans gegen Montagsspiele: "Ihr streckt den Spieltag, wir das Koka" pic.twitter.com/qcGcdBgn30
— Andrej Holm (@AndrejHolm) February 24, 2020
Wie das genau geschehen ist, wissen wir nicht. Und ob das für Frankfurt das richtige Mittel war, um gegen das Montagsspiel zu protestieren, ist nicht unsere Angelegenheit.
Aber jedenfalls ist so ein Protest ein deutliches Zeichen und ein legitimes Mittel.
Das schreiben die Berliner Medien über das Spiel:
- Gras fressen und jubeln Union feiert den Zermürbungssieg in Frankfurt (Kurier)
- Kommentar zum Sieg in Frankfurt Und plötzlich kann Union auch auswärts (Kurier)
- Leere Ränge, keine Punkte! (Bild)
- 2:1! Union beendet Frankfurt-Fluch und setzt sich weiter ab (Bild/BZ)
- 1. FC Union Berlin besteht den Stresstest bei Eintracht Frankfurt (Morgenpost)
- Kommentar: Union Berlin sollte Hertha BSC ein Vorbild sein (Morgenpost)
- Union holt Auswärtssieg gegen Eintracht Frankfurt (RBB)
- Der 1. FC Union besticht durch seinen Reifeprozess (Berliner Zeitung)
- Der 1. FC Union gewinnt ganz uniontypisch gegen Frankfurt (Berliner Zeitung)
- Der 1. FC Union gewinnt bei Eintracht Frankfurt (Tagesspiegel)
- Union Berlin bestraft zwei Frankfurter Fehler (Kicker)
Mit den sportlichen Details von Unions Leistung gestern werden wir uns unter anderem im Podcast beschäftigen, den wir heute Abend gegen 20 Uhr aufnehmen und live streamen werden.
Jewonn! Schön wars. Meine Buli-Bilanz macht mir Angst. Stadtmeister… Stadtmeister. Berlins Nummer 1. Ey und Zehnter! #fcunion pic.twitter.com/HoinVcoXU6
— Jette ? (@_Unveu_) February 25, 2020
Leider gab es gestern aber noch eine negative Note: Auf Twitter berichtete der Unioner Richard davon, von anderen Unionern angegangen worden zu sein, weil er und seine Bezugsgruppe Englisch gesprochen haben. Das ist fremdenfeindlicher Mist.
Hey Unioner. Just because I'm fucking English doesn't mean I'm not an Union fan. I have a fucking season ticket, I've not missed a game this season and I'll sing loud as fuck. So stop giving me shit just cause you might hear an English accent #fcunion
— Richard (@rotweissrichard) February 24, 2020
Und sonst so
Dieses Angebot ist wahrscheinlich nicht echt und/oder ein Witz. Aber dass man darauf kommt, sagt schon etwas über Berlin aus:
Unschlagbarer Deal. #unveu @rbb24 pic.twitter.com/RWQvSdiPJc
— Bruno Dietel (@bruno_dietel) February 24, 2020
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Diese Kommentare Engländer gegenüber gibt es immer wieder, glücklicherweise nicht oft. Bei uns in der Fangruppe sind wir mit 10-20 mehrheitlich englischsprachigen Fans, die oft schon 20 Jahre in Berlin leben. Andere fliegen jede zweite Woche nach Berlin. Viele von uns sind bei Auswärtsspiele auch dabei, waren in Bochum und gegen Stuttgart in 2019 dabei. Und wir sind Mittwoch fast vollständig in Leverkusen unterwegs. Also hör auf mit dem Mist. Unioner sind Unioner, egal in welcher Sprache.
Erst einmal, Union ihr seit echt Spitze, genau wie der Protest der Frankfurter.
Solch einen Protest würde ich mir von den Unionfans gegen Hertha auch wünschen. Da werden nicht mehr Karten an Union abgegeben, wie es üblich ist, also 10 Prozent.
Herthaner dürfen 4 Karten pro Mitglied kaufen und geben sie dann an befreundete ( soll es ja geben) Unioner weiter. Die Tickets wurden im Vorfeld Mal eben drastisch erhöht.
Warum meiden die Unioner nicht dieses Stadion und damit dieses miese Geschäftsgebaren der Hertha.
Warum sind sie nicht so konsequent wie zB die Frankfurter Fans??
Schade!!!
Nochmal: warum sollte Hertha Union mehr Tickets geben, und warum sollte man sich darüber aufregen oder dagegen protestieren?
Ich wurde beim Spiel gegen Augsburg auf der Gegentribüne auch unsanft weggedrängt, weil ich da nicht hingehöre. Da hat man noch auf Bekannte gewartet, die kurz vor Anpfiff kamen. Unioner sind alle gleich, aber manche sind gleicher :-(
Hi Daniel, danke für den Artikel, nur eines: Meinst du, man könnte das Wort „fremdenfeindlich“ ersetzen? Das sind Unioner, keine Fremde.
Fremd sind mir eher Leute wie der Typ mit dem „Preußens Glanz und Gloria“-Schal.
SEON,
Schlejel
@schlejel ich verstehe was du meinst, und in der Diskussion des Rechtsterrorismus, in der diese Wortwahl kritisiert wurde, stimmt das auch.
Aber hier geht es ja um was anderes: Leute, die in dem Fall an der Sprache erkennbar von woanders her kommen, werden deshalb angegriffen. Was mit den Typen, die das machen, nicht stimmt trifft fremdenfeindlich oder xenophob, wie wir geschrieben haben, schon. Das man sich diese Kategorie damit nicht zu eigen macht ist eh klar und genauso bei „Rassen“ bei Rassismuskritik der Fall.
Die meisten „die wollten“ meiden doch das Oly-Stadion! Ich denke, dass nur höchstens um die 10 Prozent der „Loser“ Karten bekommen haben!
An diesem Tag wird es einen Ansturm auf die „TV-Bars“ geben, ähnlich wie gegen Bochum o. Relegation!
u.n.v.e.u.
Was hat Preußen mit rechtsextremismus zu tun?!
Ich will das hier nicht unnötig aufblasen, biete daher ein persönliches Gespräch an wenn es gewünscht ist.
Möglicherweise kommen die blöden Sprüche gar nicht aus einer rassistischen Richtung. Stattdessen haben die Absender der Sprüche eher Fußballtouristen vermutet, die ja auch manchmal kritisch eingeordnet werden.
@Daniel
Der Unterschied zum Rechtsterrorismus war mir schon durchaus bewusst, danke. Das ändert aber nichts an meinem Argument. Trotzdem danke für deine Aussagen, auch wenn ich nicht komplett zustimme, kann ich das natürlich trotzdem nachvollziehen.
[…] darüber, dass ihnen zum Teil aggressiv und feindselig begegnet wird. Wir haben davon zuletzt nach dem Spiel in Frankfurt berichtet, und auch der Tagesspiegel greift das […]
Danke an Der Sepp.
Lieber Daniel.
Ich finde es ziemlich unnötig und auch überheblich, Fans gleich als „fremdenfeindlich“ oder „xenophob“ abzustempeln, statt erst mal einen kurzen Moment darüber nachzudenken, was eigentlich dahinterstecken könnte. Reflexhafte Empörung haben wir in diesen Tagen ja genug.
Gehe seit vielen Jahren zu Union, aber was ich seit ca 1,5 Jahren auf der Waldseite erleben muss, gab es vorher noch nicht. Während eingefleischte Unioner keine Karte kriegen, feiern Event-Touristen ihre Privatparty oder stehen doof da und filmen, wenn sie weiblich sind kichern sie dazu noch ununterbrochen. Inzwischen ist es auch bei fast allen Auswärtsspielen so, dass man nur noch preiswerte Stehplätze kriegt, wenn man sich schon 2 Stunden vor Verkaufsbeginn einlogt und fleißig auf der Seite surft (da man sonst wieder rausfliegt), und das mit schöner Regelmäßigkeit an einem Arbeistag. Da ist der Frust wegen Eventies, die über dubiose Kanäle ihre Karten bekommen (Tausende neue Mitglieder – alles Unioner?!!!) wohl verständlich. Nun kann man fremdsprachige Eventies einfach besser identifizieren. Dass es dann vielleicht auch mal einen echten Unioner trifft ist schade, hat aber mit Fremdenfeindlichkeit nichts zu tun.
Dieses Thema könnte man also ruhig etwas differenzierter angehen, statt Menschen, die darüber ihren Unmut äußern, einfach abzustempeln. Danke
@ Jeg
Dass Du zu glauben scheinst, fremdsprachige Menschen seien mit höherer Wahrscheinlichkeit „Eventies“, macht das Problem für mich recht anschaulich.
@ Hans-Martin
Ich propagiere einfach nur eine sachliche und differenzierte Sichtweise, statt Menschen ohne Nachdenken und ohne andere Gründe als „Fremdenfeindlichkeit“ in Betracht zu ziehen abzustempeln. Leider gelingt mir das offenbar nicht, wie deine Anmerkung zeigt. Ich habe nicht geschrieben, dass fremdsprachige Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit Eventies sind, und ich weiß auch nicht warum du denkst dass ich das glauben würde.
Schade dass andere Meinungen hier oft nicht gelten, nicht mal zum Nachdenken anregen. Zu dem Thema hat cartman555 beim Tagesspiegel viele geduldige Kommentare abgegeben, vielleicht schaut ihr euch das mal an. Ich habe diese Geduld nicht.
@jeg
Mal abgesehen davon, dass ich die Einteilung in „Eingefleischte Unioner“ und „Eventies“ zumindest schwierig finde, gehe ich jetzt des Arguments halber mal davon aus, dass man letztere an bestimmten Verhaltensweisen (Fotografieren und Filmen, Kichern, kein Support) identifizieren kann.
Wenn dem so sein sollte – was hat dann deren Sprache damit zu tun? Und wieso „… kann man fremdsprachige Eventies einfach besser identifizieren …“, wie du schreibst?
Oder ist es einfach so, dass bei fremdsprachigen Stadionbesuchern der Verdacht einfach irgendwie näher liegt? Und was würde das dann über denjenigen sagen, der diesen Verdacht hegt?