Sportlich spielt Christian Gentner bei Union in dieser Saison genau die Rolle, die Oliver Ruhnert und Urs Fischer ihm angedacht haben, als sie den Routinier aus Stuttgart verpflichtete haben (wir haben insbesondere darüber auch in unserer Taktik-Analyse des Leverkusen-Spiels geschrieben). Dass Christian Gentner aber auch Einstellungs-mäßig bei Union angekommen ist, zeigt sein Interview im Podcast von Kicker und Dazn.
Der Mann mit dem besten Instagram-Namen (LeGente) ist in der neuen Folge #KMDPodcast zu Gast: Christian #Gentner vom @fcunion! Geht u.a. um seine Karriere und das Miteinander mit den Schiris auf dem Platz. Außerdem alles zu #KlinsiGate. Hört mal rin, wa.@Alex_Schlueter @DAZN_DE pic.twitter.com/yjLpLnzh7W
— Benni Zander (@BenniZander) February 17, 2020
In dem Interview spricht Gentner über seine Erfahrung von fast 400 Bundesligaspielen (dieses Jubiläum könnte es gegen Wolfsburg geben) und zwei Meistertiteln, beide nicht mit Bayern gewonnen. Und er erklärt, warum es in Unions Situation leichter ist, Punkte gegen den Abstieg zu holen, als wenn eine Mannschaft mit anderen Ambitionen in den Abstiegskampf rutscht, wie er es mit Stuttgart erlebt hat.
Christian Gentner war witzigerweise nach Sebastian Polter, Torsten Mattuschka und Neven Suboti? schon der vierte Unioner, der in dem Podcast zu Gast war. Auch das ist eine der Nebenwirkungen von so einem Aufstieg.
Um Folgen anderer Podcasts, die sich mit Union beschäftigen, mitzubekommen, empfiehlt sich übrigens diese Kuration, die man wie einen Podcast-Feed abonnieren kann.
Über Christian Gentner schreibt auch der Kurier.
„Mohndoofer Bellarabi“
Außerdem ist gestern wie immer montags die Folge von Union am Ball zum Spiel erschienen, in der natürlich der Punktverlust beklagt und sich über das Verhalten der Leverkusener Spieler beschwert wird.
Ich würde viel vermissen, wenn Leverkusen weg wäre, @textilvergehen. Aber was Diaby da von euch will, habe ich auch nicht verstanden.
— undysses (@undeednu) February 17, 2020
Außerdem wird in der Folge ein Alt-Unioner vorgestellt, der nur noch selten ins Stadion geht, weil er das Internet nicht benutzen will und keine Dauerkarte hat – dem Verein deshalb aber keine Vorwürfe macht.
Auswärtsfahren unter erschwerten Bedingungen
Es wurde schon ausreichend oft gesagt, dass das Auswärtsspiel in Frankfurt und ein DFB-Pokal-Viertelfinale mit Union eigentlich Pflicht-Reisetermine sind, die durch die Ansetzungen (Montagabend und Leverkusen) deutlich unschöner werden.
Für den Auswärtsblock in Frankfurt und den Sonderzug dahin gibt es noch Karten:
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel… ? In einer Woche treten wir bei @Eintracht an. Sowohl im Gästeblock als auch im Sonderzug @EisernerVIRUSeV sind noch ein paar Plätze frei. Bis Mittwoch gibt's die ??-Tickets im #Zeughaus https://t.co/FZ7GxreteE #fcunion #SGEFCU ?? pic.twitter.com/PKnIZlHfrD
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 17, 2020
Der Verkauf für das Spiel in Leverkusen startet heute. Und neben der Leistung von Union gegen Leverkusen am Samstag gibt es noch andere Gründe, mit Optimismus nach Leverkusen zu fahren:
Für die Freund*innen des Optimismus: In der Woche vor dem Pokalspiel muss Leverkusen am Donnerstag abend in Porto spielen, am Sonntag mittag dann in Leipzig. Ist dann auch schon die dritte englische Woche am Stück für Leverkusen. #fcunion #müdebeine
— ExWuschel (@ExWuschel) February 17, 2020
Übrigens empfiehlt sich die aktuelle Folge von Drei90 für den Rant (ab 30 Minuten) darüber, dass offenbar an vielen Bundesligastandorten alle zwei Wochen überrascht festgestellt wird, dass dort Fußballspiele mit zehntausenden Besuchern stattfinden und die Langsamkeit des Bier-Zapfens in Leverkusen.
Und sonst so
Daniel Frahn, dem beim Chemnitzer FC vorgeworfen wurde, Umgang mit Nazis aus der Fanszene des Vereins zu haben, und der seit kurzem für den SV Babelsberg 03 spielt, hat sich jetzt öffentlich geäußert und jegliche Nähe zu Rechtsextremismus bestritten und Fehler in seinem Verhalten eingestanden (RBB).
Außerdem hat der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) bekannt gegeben, dass das B-Junioren Regionalliga Spiel zwischen Auerbach und Hertha für die Sachsen gewertet wird. Die Mannschaft von Hertha hatte das Spiel abgebrochen, nachdem Berliner Spieler rassistisch beleidigt worden sein sollen. Auerbach hatte dagegen den Hertha-Spielern respektloses Verhalten vorgeworfen und bestritten, dass es rassistische Ausfälle gab.
Das NOFV Sportgericht „geht davon aus, dass Berliner Spieler während des Spiels von Auerbacher Spielern rassistisch beleidigt worden sind,“ verweist aber darauf, dass Hertha mit dem Verlassen des Platzes das Protokoll nicht eingehalten hat, nach dem derartige Fälle sanktioniert werden sollen. Daraus folge diese Spielwertung. Allerdings sind „sportgerichtliche Verfahren gegen den VfB Auerbach und zwei seiner Spieler eingeleitet worden“ um, wie der NOFV sagt, die Vorfälle „mit aller Konsequenz und der nötigen Schärfe“ aufzuarbeiten.
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gegen Wolfsburg, nicht in Wolfsburg :-)
Oh, danke!
Muß man dem Frahn glauben? Reichlich spät diese Erklärung und ziemlich naiv sein tun damals im Auswärtsblock. Ich habe weiter meine Bedenken zumal es ein Verein wie Babelsberg ist, der sich zunehmend links orientiert. Aber ist nicht unsere Baustelle.
Ob jetzt eine „Resozialisierung“ bei Linksextremisten sehr viel besser ist, wage ich ja zu bezweifeln.
Was soll denn an Babelsberg linksextremistisch sein? Dass sie sich gegen das Sterben im Mittelmeer stellen?
Und selbst wenn man Teile der Fans dafür hielte: Er ist ja beim Verein angestellt.
@Lui
Lebensrettung ist nicht extremistisch – bin ja selbst Rettungsschwimmer ).
In Chemnitz war er auch beim Verein angestellt.
Es ist schon so, dass sich der gesamte Verein antifaschistisch aufstellt, demzufolge in Gremien, in denen auch Fans sind oder der Aufsichtsrat. Die Trennung Fans und Verein hinsichtlich der politischen Ausrichtung funktioniert also nicht.
Ich muss sagen, dass ich es sehr angenehm fand, dass nicht alle möglichen Fangruppen direkt Stellung bezogen haben, sondern intern erst mal ausführlich debattiert wurde. Das hatte auch zufolge, die Anfeindungen und Urteile der Chemie-Fans beim ersten Spiel von Frahn sowie der gesamten vorschnell urteilenden Öffentlichkeit zu überstehen. Dann gab es vorige Woche die Gesprächsrunde mit Frahn und nun bezieht er noch mal öffentlich Stellung. Ein schrittweise und überlegtes Vorgehen kostet einfach Zeit. @Michael: naiv auf jeden Fall, teilweise sogar saudumm, aber keineswegs ein ideologisch gewachsener Fascho. @Stephan: bei einer Teilnahme an Fanprojekten und Spenden an humanitäre Projekte oÄ würde ich noch nicht von Resozialisierung bei Linksextremist:innen sprechen.
@Joe
Extremistisch ist für mich, wer die Rote oder Schwarze Fahne oder beide im Logo führt.
Von allen anderen politischen Extremismen mal abgesehen.
Klinsi hat sich übrigens, meiner Meinung nach, endgültig von der Fußballbühne verabschiedet – das ließe sich auch eleganter hinbekommen.
@Stephan Die Hufeisen-Theorie? Wie niedlich. Dann pass mal auf, dass Du bei Deinem bürgerlichen Balanceakt nicht versehentlich mit ein paar Knoten im Hirn am rechten Rand landest, nicht wahr? Das wäre ja verkehrt. Ich gucke derweil die roten Fahnen in verschiedensten Variationen des Union-Logos an. Extremistische Grüße.
@robert
eine Interpretation meiner Aussage, die ganz schön weit hergeholt ist.
Ich sehe es eher wie eine Forke.
Extremismus gibt es auch in der Mitte – oder nimm den Neoliberalismus, der auch von einem definierten Menschenbild ausgeht usw.
Eine Schublade wirst Du für mich übrigens nicht finden.
@Stephan Och, ich hab schon eine ganz gemütliche für Dich – da stehen auch schon ein paar Aufkleber drauf. Keine Sorge. Ist eine Forke nicht einfach nur ein Hufeisen mit Griff? Grüße aus der Weite.
@robert
Meine Forke hat für jeden Extremismus einen Zinken.
Das Bild ist auch stimmiger, weil die Basis in Fläche und Volumen immer größer als die Summe der Zinken ist – siehe auch Normalverteilung.
@stephan
frahn in babelsberg ist nicht unsere baustelle, stimmt. aber hufeise(r)ne faschos bei union schon.
wir müssen lauter werden!
Antifaschistische Grüße – SEON
An Frahn ist beispielhaft abzulesen, wohin es führt, wenn Politik im Stadion eine Rolle spielt. Dann wird aus Vielfalt Einfalt.
@stephan
natürlich musstest du auch noch das rechte klassikerargument – politik raus aus den stadien aus der schublade kramen…aber du willst dich ja in keine stecken lassen, wie einfältig
Polti geht wohl im Sommer. Sogar mit nen bisschen pöbeln und so laut Mottenpost.
Und zum Thema Hufeisen:
https://youtu.be/bJWwU4M3BT0
Politik und Antifaschismus gleichsetzen, ist wie mit Äpfel und Birnen…
bevor wir uns über die womögliche gesinnung irgendwelcher spieler – und die art und weise, wie deren vereine mit ihnen verfahren -, den kopf zerbrechen, sollten wir unioner immer zuerst daran denken, dass wir bis zum heutigen tage nicht dazu in der lage sind, fürstenwalder herrenrassisten und crimark-honks aus unserer mitte zu verweisen.
@büxxe
Ich bin in einer Diktatur aufgewachsen, wo alles politisiert wurde.
Der 1. FC Union Berlin wurde gezwungen, sich zum „Sozialismus“ zu bekennen – niemlas wieder – ob Rot oder Braun.
Wenn Dir unsere Vereinstradition und die Befreiung von dieser Diktaur egal sind, dann geh einfach woanders hin.
@juri
Der Sonneborn ist auch nicht die hellste Leuchte auf dem Planeten.
Wer dagegen sagt, er sei für die parlamentarische Demokratie, schließt für mich alles Akzeptable ein und die Gegner aus.
„Er ist in seinem Handeln demokratischen und humanistischen Grundwerten verpflichtet.“ steht sehr weit vorne in der Satzung des 1. FC Union Berlin, aber stellt sich vielleicht auch jeder etwas anderes drunter vor. Ich halte es für einen ganz guten Maßstab. Unpolitisch ist es aber wohl kaum, sonst hätte man‘s weglassen oder durch „macht doch alle was ihr wollt“ ersetzen können. Dazu kommt dann einfach, dass man eine Haltung vor allem an Taten ablesen kann, zu denen für mich die regelmäßige Unterstützung der Obdachlosen/Kältehilfe gehört, das Foodsharing, die Zwischennutzung des Fanhauses, die Unterstützung der Handicapfahrten durch die Stiftung, das Engagement an einer Neuköllner „Brennpunktschule“. Wenn ich das als Ganzes betrachte, ist es natürlich eine Positionierung, und die ist auch politisch. Nicht als Aushängeschild, sondern als das Handeln eines Akteurs in einer Gesellschaft. Und selbstverständlich nimmt der Verein auch sonst aktiv an politischen Auseinandersetzungen teil und ist in diversen Gremien vertreten – schon um die eigenen Interessen zu vertreten. Infrastruktur in Köpenick, Sportstandorte in Berlin – was ist das denn, wenn nicht Politik? Wir existieren nicht im Vakuum und müssen uns auseinandersetzen mit allem, was um uns herum geschieht. Kurz und gut: Unpolitisch sein geht gar nicht. Erst recht nicht als ein gar nicht mal so kleines Wirtschaftsunternehmen.
@büxxe lass Dir nichts erzählen und geh auf keinen Fall woanders hin. Du bist hier völlig richtig.
@Stephan Ich habe den Eindruck, Du hast an irgendeiner Stelle den Übergang ins hier & jetzt verpasst. Wer sich 2020 gegen Faschismus stellt, meint nicht dasselbe wie die rot angemalte Diktatur Deiner Jugend, sondern möchte zu weiten Teilen etwas sehr einfaches: sich für Menschenrechte einsetzen und Demokratie verteidigen. Komplett auf dem Boden des Grundgesetzes. Wüsste nicht, was es daran auszusetzen gäbe. Geht sogar ganz gut mit der Satzung von Union zusammen. Einfach kein Arschloch sein. Zusehen, dass niemand hungert, friert, ersäuft, und möglichst ohne vorher nach‘m Pass zu fragen. Und vielleicht noch den Unterschied zwischen einem brennenden Haus voller Menschen und einem brennenden Auto erkennen, aber das ist dann schon eine Übung für Fortgeschrittene.
Einfach Klasse Steffi. Du sprichst mir aus der Seele!
Ich finde es übrigens sehr sympathisch, dass es Fanszenen gibt, die eindeutig politisch anders positionieren. Auch wenn es da natürlich Ränder gibt, die nicht mein Fall sind. Und es wird auch so sein, dass es in bestimmten Kreisen in ist, Fan von Babelsberg oder Pauli zu sein, obwohl man mit Fußball vlt nicht unbedingt viel am Hut hat.
Ich würde es gerne sehen, wenn sich Union und die Fanszene, vor allem auch die Ultras, in bestimmten Punkten eindeutiger positionieren würde.
Eisern
Das machen unsere Ultras auch mal abseits von Aufmerksamkeit. Den folgenden Moment hätte ich gern noch in die Rubrik ‚mein Moment des Jahres bei Union‘ angemeldet, es aber schlichtweg verpasst und hole es hiermit und im Zuge der obigen Diskussion nach:
Die Ultras haben im vergangenen Dezember eine Weihnachtsfeier für benachteiligte/arme Familien aus dem Bezirk in der Haupttribüne veranstaltet. Dabei haben sie sich rührend um die kleinen Kinder gekümmert und sogar einen Weihnachtsmann gespielt, welcher für jedes Kind ein Geschenk hatte. Micha, Polti, Schlotterbeck und Ritter Keule durften dabei nicht fehlen. Wer mal in der Haupttribühne war, der weiß, dass dort eine menge netter Hostessen um einen herumschwirren, die für dein leibliches Wohl sorgen. Waren dort überflüssig, denn selbst das Geschirr abräumen und für Nachschub sorgen haben die Jungs übernommen. Es war für mich (als Vater und Unioner zugleich) herzzerreißend!
Das ist mein Verein und das wird immer gegen Hass und Hetze siegen!
@Steffi
Ich stimme Dir vollkommen zu, dass das Humanitäre ein Grundpfeiler unserer Demokratie und natürlich auch jedes Sportvereines ist, der sich unter dem GG gründet. Siehe auch Vereinsrecht.
Dagegen sage ich ja auch nichts – im Gegenteil! Das fällt für mich aber nicht unter das Stichwort „Politik“, sondern eben Menschlichkeit, die in unsere DNA eingeschrieben ist.
Meine Erfahrungen mit Menschen, die unter der Flagge der Humanität andere Menschen quälen und ermorden, sind durchaus übertragbar – deshalb sehe ich ganz genau hin. Wenn heute mit der gleichen Symbolik, an der eine Menge Blut klebt und die sich traditionell gegen die parlamentarische Demokratie wendet (muss sie ja auch, denn die Handelnden werden immer eine Minderheit bleiben), Politik in die Stadien gebracht wird, dann kann das nur Unverständnis auslösen – da sollte man sich etwas anderes ausdenken.
Ich spende zum Beispiel für die Caritas international, deren Verwaltungaufwand 2% beträgt und die in konkrete Projekte zur Selbsthilfe als Anschubfinanzierung investiert.
@Andy
„Die Ultras haben im vergangenen Dezember eine Weihnachtsfeier für benachteiligte/arme Familien aus dem Bezirk in der Haupttribüne veranstaltet. Dabei haben sie sich rührend um die kleinen Kinder gekümmert und sogar einen Weihnachtsmann gespielt, welcher für jedes Kind ein Geschenk hatte. Micha, Polti, Schlotterbeck und Ritter Keule durften dabei nicht fehlen. Wer mal in der Haupttribühne war, der weiß, dass dort eine menge netter Hostessen um einen herumschwirren, die für dein leibliches Wohl sorgen. Waren dort überflüssig, denn selbst das Geschirr abräumen und für Nachschub sorgen haben die Jungs übernommen. Es war für mich (als Vater und Unioner zugleich) herzzerreißend!“
Das finde ich auch sehr gut und berührend, hat aber nichts mit Politik zu tun, sondern mit sozialen Engagement.
Ich muss leider feststellen, dass hier einigen diese Differenzierung nicht möglich ist.
Ich habe den Eindruck, dass heute ausnahmsweise kein Mangel an Differenzierung, sondern am Erkennen von Zusammenhängen herrscht. Wann hat denn soziales Engagement aufgehört, politisch zu sein? Der ganze Sinn von Politik ist das Zusammenleben zu gestalten, soziale Verantwortung zu übernehmen, auszugleichen.
Mit Politik werden verbindliche Regeln geschaffen/ gefordert, denen sich alle unterordnen müssen.
Soziales Engagement ist zivil und freiwillig.
@ Steffi
Auch mir sprichst Du mit fast allem aus der Seele !
Der Unterschied zwischen brennenden Häusern mit Menschen und brennenden Autos ist offensichtlich. Es gibt ja Gott sei Dank unterschiedliche strafrechtliche Bewertungen. Womit wir bei der Gemeinsamkeit wären: Beides sind Straftaten !
Diese Gesellschaft bietet nach wie vor genügend Möglichkeiten, sich politisch zu artikulieren, ohne dabei Straftaten zu begehen. Das unterscheidet sie sehr von der Gesellschaft, in der ich den ersten Teil meines Lebens verbringen durfte und schon gar von der, in der meine Großeltern lebten.
Eisern !
@Stephan Du verwechselst Politik mit Gesetzgebung. Politik ist der Teil, in dem ausverhandelt wird, wie unsere Gesetze aussehen sollen. Politik ist ebenfalls freiwilliges Engagement, getrieben von Interessen. Das können ausgleichende, soziale Interessen sein, das kann die Wahrnehmung eigener Interessen sein. Die Freiwilligkeit ist kein geeignetes Unterscheidungskriterium. Zivil ist sowieso beides. Diese Auseinandersetzung, die eben Politik ist, findet jederzeit überall statt. Politik ist nicht „die da oben“, dulden und regiert werden, sondern Einmischung. Das, was jeder Mensch macht, der einen Mißstand sieht und ihn zu beheben versucht.
@Grübel Sehr, sehr verschiedene Straftaten mit einem grundverschiedenen Maß an Unrecht, die in sehr unterschiedlichen Dimensionen verübt wurden und werden. Aber darum ging es ja ohnehin nur am Rande.
@Steffi
Ich muss Dir widersprechen, denn am Ende allen politischen Aushandelns steht die Verbindlichkeit für alle – Gesetze, Verordnungen etc..
Das ist ansonsten nur im politischen Ehrenamt so – siehe Parteien, NGO usw..
Deshalb wird Vereinen, die sich politisch betätigen, auch die Gemeinnützigkeit aberkannt.
Soziales Engagement führt dagegen niemals zu einer Verbindlichkeit und bleibt stets freiwillig.
@Steffi
Nachtrag:
Ich verlinke ungern auf Wikipedia, aber in diesem Fall ist der erste Satz prägnant genug und sozusagen die Präambel (Basiskonsens) des Artikels.
https://de.wikipedia.org/wiki/Politik
@ Steffi:
Auch wenn es darum nur am Rande ging: Dass in einem brennenden Auto nicht irgendwann mal ein Mensch sitzt, ist meine große Hoffnung.
Schöner Eisern ohne Nazis und sonstige Extremisten !
@steffi
danke für deine stabilen worten (4:09Uhr – wahnsinn!) – ich kann wirklich alles uneingeschränkt annehmen. natürlich lass îch mich von so etwas niemals beirren. ich bin unioner & antifaschist, das ist ja wohl das mindeste.
@stephan
ohne jetzt weiter auf deine pseudo politiktheoretische-fußballvereine-stellvertreter-politikrausausdenstadien-diskussionen weiter einzugehen, mensch weiß ja wie das meist endet, schließe ich das thema für mich mit dem zitat eines unvergleichlichen fußballers und einer noch größeren persönlichkeit:
„Mit Rassisten diskutieren, das ist, wie mit einer Taube Schach spielen: Egal, wie gut du bist, egal, wie sehr du dich anstrengst – am Ende wird die Taube aufs Spielfeld kacken, alles umschmeißen und umherstolzieren, als hätte sie gewonnen.“ – Eric Cantona
in diesem sinne – eisern union, noch nicht komplett im arsch
Lustig. Da steht schon ganz oben auf der Seite, was ich die ganze Zeit sage:
„Politik = sämtliche Institutionen, Prozesse u. ä. zur Steuerung von Staat und Gesellschaft“ – Natürlich steuert man die Gesellschaft, wenn man sich in ihr sozial engagiert. Es ist einfach bloß eine von mehreren Möglichkeiten der Einflussnahme. Soziales Engagement schafft Fakten. Jemand ohne Schlafsack hat jetzt einen. Es geht nicht um die Verbindlichkeit, sondern um die Möglichkeit, gesellschaftlich etwas zu verändern. Die ist gegeben. Die wird genutzt. Das ist Politik. Was es hingegen nicht ist: Parlamentarische Politik. Aber davon war hier nicht die Rede.
Aber hier wie auch sonst lenkst Du vom Thema ab: Es findet zwangsläufig jede Menge Politik in Fußballvereinen, durch Fußballvereine als Akteure und um sie drum herum statt, weil sie wirtschaftlich und sozial mit ihrem Umfeld interagieren. Allein der geplante Stadionumbau ist so dermaßen Politik, dass Union nach Deiner Logik kein eV mehr wäre.
@büxxe <3
@Grübel ich denke, dass wir uns da völlig einig sind
@büxxe
Wie kannst Du mich mit Rassisten gleichsetzen und meinen Intellekt anzweifeln?
Das ist eine eindeutige Beleidigung.
Nur weil Du meine Meinung nicht teilst, musst Du nicht persönlich werden und versuchen, mich herabzuwürdigen. So etwas nenne ich asozial!
@Steffi
Du kannst es nicht lassen, die Verbindlichkeit auszuklammern – ich gebe auf…
Denn das ist der entscheidene Punkt.
Genau: Entscheidend ist, dass Verbindlichkeit unerheblich ist. Es macht mir aber nicht allzu viel aus, dass Du das anders siehst.
@stephan
ich habe dich mit gar nichts gleichgesetzt, aber wenn du dir den schuh nicht anziehst, umso besser.
und nenn es wie du willst, aber lass es uns einfach dabei belassen, besser wird es nicht.
unveu
@Steffi
Dann ist ja gut.
Zum Glück will die übergroße Mehrheit der Unioner sich weder zum Sozialismus noch zum Faschismus oder einer Kombination beider bekennen, sondern einfach leidenschaftlichen Fußball sehen und ebenso leidenschaftlich die Mannschaft anfeuern.
Eisern
Nun ich frage mich wie man denn nun zu dieser Verbindlichkeit gelangt? Fällt sie vom Himmel oder meißelt sie jemand in Stein? Oder wird lange, lange, laaaange darüber diskutiert, beraten und abgestimmt? Und wenn ja wie geschieht das? Wer beteiligt sich daran? Etwa nur Politiker oder auch Interessenverbände, Lobbyisten, Wirtschaft und Sachverständige? Und wenn abermals ja – machen die dann keine Politik? Komisch.
Warum haben Bürger (oder bei uns im Stadion Mitglieder) Mitbestimmung? Weshalb kann eine Eingabe/große oder kleine Anfrage eines Abgeordneten, vllt. sogar initiiert von einem Bürger, am Ende so viel bewirken in der Politik, wenn es keine ist?
Politik ist kein erster Satz bei einer fragwürdigen Wissensenzyklopädie sondern fängt meiner Meinung nach in der kleinsten Dorfkneipe in Großkleckersdorf an! Ein unheimlich großer Komplex in dem mit nichten am Ende nur ein verbindliches Gesetz oder eine Verordnung steht!
30 Jahre Mauerfall und noch immer nicht die Menschen auf der Straße seiner Zeit anerkannt.
@Stephan Auch das halte ich für einen Irrtum. Wer Union-Mitglied ist, erkennt die Satzung des Vereins an und trägt das Bekenntnis zu humanitären Werten mit. Das schließt Faschismus direkt aus. Den Sozialismus hat außer Dir hier bisher niemand ins Spiel gebracht, und ich glaube auch, dass das wie alle Diskussionen mit Dir nirgendwohin führt. Ich habe ausreichend DDR-beschädigte Biografien gesehen, Deine scheint so eine zu sein. Du reagierst allergisch auf Begriffe und bist bist deshalb nicht in der Lage, Dich mit ihren Inhalten auseinanderzusetzen, so wie sie 30 Jahre nach dem Mauerfall verwendet werden. Du musstest vielleicht einmal zu oft „antifaschistischer Schutzwall“ an die Tafel schreiben, und bei sowas verlieren Worte automatisch ihren Sinn. Das tut mir einerseits leid, führt aber andererseits dazu, dass wir nie über das Gleiche reden selbst wenn wir identische Worte verwenden. Um es abzukürzen: Du hast einen Politikbegriff sehr exklusiv für Dich alleine, weil Du ihn sehr eng fasst und alles, was Du an Politik im Stadion wünschenswert findest, ausklammerst. Das kannst Du ja für Dich persönlich so machen. Ich bin sehr froh, dass Union das nicht so macht, sonst kann niemals ein Stadion für 38.000 Leute gebaut werden, oder ein Fanhaus, ein Nachwuchsleistungszentrum – das ist ohne Politik nicht möglich. Es betrifft den ganzen Bezirk und reicht in Teilen auch weit darüber hinaus.
Dass wir alle hauptsächlich für den Fußball ins Stadion gehen, und für Bier, Glühwein, Purzelchen, Bratwurst, Fischbrötchen und um mit fußballerisch gleich Gesinnten den Nachmittag rumzubringen, wird ja nicht dadurch getrübt, dass wir zugleich Vereinsmitglieder sind, die ihre satzungsmäßigen Rechte auf Mitbestimmung ernst nehmen und als ein sehr hohes Gut verteidigen, wenn beispielsweise diese eine Leipziger Mannschaft anrückt. Es gehen immer Menschen ins Stadion, mit ihrer vollständigen Persönlichkeit – wir legen nicht unsere Überzeugungen im Container ab, bevor wir das Stadion betreten.
@Steffi
Ich stehe voll und ganz hinter dem GG und der Erklärung der Menschenrechte und Du kannst Dir sicher sein, dass ich die Grundwerte des Vereins, die Satzung entstand durch uns, nachdem Vereine wieder erlaubt waren, seit 40 Jahren vertrete. Weshalb ich jede Politisierung ablehne.
Sozialismus, also Vergesellschaftung aller Produktioinsmittel, geht nur mit Planwirtschaft, die nicht demokratisch organisiert werden kann. Das wiederum führt zu einem totalitären Staat (Chinas Weg hat z.B. überhaupt nichts mehr damit zu tun, die KP klammert sich nur noch an die Macht).
Ich kenne die Theorie des ML sehr gut und das einzige, was dort demokratisch sein könnte, wäre innerhalb des Rahmens dieser Gesellschaftsordnung. Das ist mir zu eng – meine Freiheit würde ich nie wieder hergeben.
Im Übrigen würde diese Ordnung gegen das GG und die Menschrechte verstoßen.
Du hast einfach keine Ahnung und plapperst irgendetwas daher, ohne Dich grundlegend damit auseinandergestzt zu haben.
Noch ein Nachtrag in Geschichte:
Die Nazis wollten auch eine Planwirtschaft, eine völkische, auf ihrem Rassenwahn aufbauende, die sie allerdings nicht verwirklichen konnten, weil sie vor dem Krieg auf Importe angewiesen waren und die Anteilseigner großer Industrieunternehmen im Ausland sonst verprellt hätten.
Der Parteiname war tatsächlich Programm und nicht einfach eine Irreführung des Proletariats. Zur Planwirtschaft gehört nähmlich auch, dass der Staat alles durchdringt und der Individualismus dem Kollektiv untergeordnet wird.
Goebbels und Ulbricht haben sogar im letzten großen Streik nebeneinander gegen die Weimarer Republik gestanden, bis es letztendlich zur Machtergreifung kam. War aber nicht so schlimm und ist schon lange her und hat mit heutigen Erscheinungen rein gar nichts zu tun.
Merkst Du was?!
Bei Verharmlosungen könnte ich soooo einen Hals kriegen.
@Andy
Wenn man es so auslegen wollte, wie Du, dann wäre jeder Atemzug politisch, weil dieser mit dem CO2-Ausstoß das Gesamtangebot minimieren würde und somit Auswirkungen auf andere Menschen hätte.
Der Verein darf sich im Rahmen seiner Satzung politisch betätigen – im Rahmen der Förderung des Fussballsports und allem, was direkt damit zusammenhängt.
Er darf aber kein politischer Verein sein.
Was die Liegenschaften angeht, gilt die Bauordnung, der Flächennutzungsplan usw. – das ist normales Verwaltungshandeln (Behörden) auf das die Politik Einfluß nehmen kann, wenn es noch keine ausreichenden Regelungen gibt und auch will, wenn es ein Interesse im Sinne des Gemeinwesens gibt. Gegebenenfalls berührt es auch Bundesrecht, siehe Verkehrswege.
das Gesamtangebot an Sauerstoff
@Stephan Danke für den Vortrag zum Sozialismus, um den niemand gebeten hat und der nicht das geringste mit dem hier diskutierten Thema zu tun hat. (Weil Du es offenbar längst vergessen hattest: Antifaschismus war der Ausgangspunkt.) Wir hatten ja im Gegensatz zu Dir alle keine Ahnung und haben nur „irgendwas geplappert“! Doch, ich merke was. Du bist außerstande, beim Thema zu bleiben und schweifst gerne ab. Du lernst ungern dazu. Und sei es nur etwas ganz einfaches aus dem sozialen Bereich: Alle haben Dich verstanden, niemand teilt Deine Meinung. Das ist ein guter Moment, ein Gespräch zu beenden, weil alles gesagt und ein Einlenken nicht zu erwarten ist. Ich bin Juristin, mir fällt relativ zügig auf, wenn jemand Argumenten nichts entgegensetzen kann, weil er einfach gar nicht so viel weiß, wie er vorgibt. Ein gutes Indiz sind ausführliche Exkurse in andere Bereiche. Dir gefällt der Politikbegriff nicht, mit dem alle außer Dir arbeiten, und deshalb … Göbbels! Doch, das ergibt unbedingt Sinn. Die Eintrachtfans haben heute gezeigt, was Haltung ist. Im Stadion. „In einem Land, in dem rassistische Morde verübt werden, sollte man sich nicht zu fein sein, Antifa genannt zu werden. Außer man ist Fa.“, schrieb die Verlegerin Christiane Frohmann, und auch da ist was dran. In diesem Blog wird der Zusammenhang von Sport und Gesellschaft immer eine wichtige Rolle spielen. Er ist halt einfach da und fragt nicht groß, ob Dir das gefällt. Auch bei Union ist er logischerweise da, und er wird hier weiterhin thematisiert werden. Wenn Dir das zu viel ist, lies doch Kicker, da beschränkt sich das auf Fußball.
@Steffi
Du willst ja immer das letzte Wort haben.
Ich springe nicht, sondern vertiefe – was in diesem Rahmen aber nicht so einfach ist.
Die „Antifaschistische Aktion“ war die Nachfolge des Rotfrontkämpferbundes der KPD, die einerseits Abwehr war, aber auch konkrete Ziele verfolgte – um die geht es mir, denn die sind undemokratisch.
Alle, die ich aus diesem Kreis gesprochen habe (was nicht wenige sind), vertreten diese Ziele mehr oder weniger – mehr ist für mich nicht nötig, um zu wissen, woran ich bin.
@Stephan Wir reden über dies hier https://de.m.wikipedia.org/wiki/Antifaschismus und Du über jenes https://de.m.wikipedia.org/wiki/Antifa – das ist wie gesagt nicht dasselbe Thema, keine Vertiefung, sondern einfach eine andere Spielwiese. (Im Wortlaut geht einzig das Frohmann-Zitat in die von Dir implizierte Richtung, im Kontext des Verlages aber auch das nicht.) Immer noch keine Sozialismusbezüge übrigens. Was auch immer Du meinst mit Deinen Beiträgen zu erreichen: Nein. Einfach nein. Es überzeugt nicht, es ändert nichts, es bestärkt aber darin, bestimmte Zusammenhänge noch deutlicher hervorzuheben, im ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass und wie ein Fußballverein ganz zwangsläufig politisch handelt.
@Steffi
Genau das ist meine Absicht – Bewusstsein schaffen.
Wie Du selbst sagst, ist Antifaschismus und Antifa nicht das Gleiche.
Das wird mir einfach zu selten getrennt oder als Folklore abgetan. Ich bemängele einfach diese Unschärfe, der sich viele nicht bewusst sind und eben mit den Symbolen der Antifa auftreten, ohne diese Unterschiede zu kennen.
Ich bin sogar der Meinung, dass diese Unschärfe gewollt ist. So wie etwa der marxsche Humanismus, der dann schlicht Humanismus genannt wird, aber gleichbedeutend mit Kommunismus ist.
Begriffe als Trojanische Pferde würde ich es nennen oder Kapern von Begriffen.
Einen schönen Samstag!
@stephan Schau bitte, wer als einziger hier von einem Thema zum nächsten hüpft, nur um das letzte Wort haben zu wollen. Ich empfinde das ganz ehrlich als eine unschöne Diskussionskultur. Du hast deinen Punkt gemacht. Niemand hier will dir zustimmen. Get over it.