Als gestern in der Pokal-Auslosung in der Sportschau Leverkusen als Heimteam gezogen wurde, habe ich mit meinen Kinder nur gehofft, dass nicht Union gezogen wird. Doch alle Wünsche nach einem Heimspiel, alles Fingerkreuzen gegen eine erneute Partie beim Chemie-Konzern halfen nichts. Union hat das mit Abstand unattraktivste Pokal-Los gezogen. „So eine Scheiße!“, fluchte ich. Und ich glaube, dass wir alle dasselbe dachten in dem Moment.
Schnarch und schwer. Bitte nochmal durchmischen. #fcunion muss im Pokal schon wieder zu #bayer04 #DFBPokal pic.twitter.com/Fi0qNEV3uq
— Matze Koch (@MatzeKoch) February 9, 2020
Im Dezember 2013 spielte der 1. FC Union sein letztes Heimspiel im DFB-Pokal. Es war kein gutes Spiel, viel zu klar war das 0:3 gegen Kaiserslautern. Aber das ist doch kein Grund, nie wieder zu Hause zu spielen.
Statistik: Hat Union wirklich mehr DFB-Pokal-Auswärtsspiele?
Robert aus unserem Team hat extra mal die Spinnenweben an der ran-Datenbank entfernt und geschaut, ob Union wirklich so einen schlimmen Auswärtsfluch im DFB-Pokal erwischt hat.
Um mal zu schauen, ob das Gefühl der nicht vorhandenen Heimspiele der Realität entspricht habe ich mal die nackten Zahlen sprechen lassen:
- Spiele insgesamt: 35
- Auswärtsspiele: 22
Heimspiele: 13 - Auswärtsspiele dank Amateurregelung: 11
Heimspiele dank Amateurregelung:87 - Heimsiege: 6
Heimniederlagen: 7 - Auswärtssiege: 12
Auswärtsniederlagen: 10
Es stimmt also, dass wir überproportional viele Auswärtsspiele im DFB-Pokal haben, jedoch ist die Differenz fast vollständig durch die Heimspielregelung für Amateurvereine zu erklären. 11 Mal musste Union in fremde Stadien weil der zugeloste Gegner unterklassig war. Von derselben Regelung hat Union allerdings auch 8 7 mal seit der Wiedervereinigung profitiert – vor allem in der Saison 2000/01, wo es über diese Regelung bis ins Finale ging.
Gleichzeitig ist lustigerweise auswärts das erfolgreichere Pflaster für Union, da es eine positive Bilanz gegenüber den Heimspielen hat – was aber wohl eher statistisch zu bewerten ist: Mehr Auswärtsspiele = mehr Chancen, diese auch zu gewinnen.
Im Endeffekt ist die Auswärtsspiel-Serie und deren negativer Impact auf unser aller DFB-Pokal-Bild wohl vor allem den Jahren 2010 bis 2018 zuzuschreiben, in denen es mehrheitlich Niederlagen in den ersten Runden bzw. nur ganz knappe Siege in Verlängerungen gegen unterklassige Gegner gab – das prägt. Die Tatsache, DASS Union mehr Auswärtsspiele als Heimspiel im Pokal hatte, ist schlicht den vielen Jahren Zweite Liga und Bundesliga geschuldet – der Fakt, dass diese dann die einzigen blieben in den meisten Jahren ist eigenes Unvermögen. Aluhut also wieder absetzen ;)
Mir helfen die von Robert genannten Fakten natürlich überhaupt nicht über meinen Ärger über dieses Pokal-Los gegen Leverkusen hinweg. Es ist schließlich nicht nur Christopher Trimmel, der noch nie ein DFB-Pokalspiel im Stadion an der Alten Försterei erlebt hat, auch meine Kinder kennen diesen Wettbewerb nur aus dem Fernsehen.
Aber auf der guten Seite: Mit einem Sieg gibt es noch einmal eine Los-Chance auf ein Heimspiel. Danach das Spiel findet zwar definitiv in Berlin statt, aber dafür auch garantiert auswärts.
Union hat einen Rekordabstand auf den Relegationsplatz
9 Punkte! So groß ist aktuell der Abstand auf den Relegationsplatz. Das müssen wir uns alle mal vor Augen halten und freundlicherweise hat Hans-Martin eine Grafik dazu:
Medial geht es darum, dass Union jetzt schon zum Klassenerhalt gratuliert oder der zumindest als sehr wahrscheinlich dargestellt wird. Das geht aber nicht mit Urs Fischer, der weit davon entfernt ist, 13 Spieltage vor Schluss den Sektkorken schon mal zu lockern. Und ich glaube, dass das absolut richtig ist. Nicht nur angesichts der sehr schweren Heimspiele, die auf Union warten. Sondern auch, weil es darum geht, die Konzentration hochzuhalten.
Dank konzentrierter Arbeit wurden Verl und Bremen daran gehindert, wirklich gefährliche Angriffe zu spielen. Und was passiert, wenn die Konzentration nicht zu hundert Prozent da ist, haben wir zum Ende der Hinrunde gesehen. Ich sage mir in Abwandlung des Rufes „Kämpfen und siegen!“ einfach: „Freuen und Weitermachen!“
- Union, das sah ziemlich erwachsen aus (Kurier)
- Gentner, Gier, geile Spiele (Bild)
- „Die Mannschaft hat den Plan toll umgesetzt“ (RBB)
- Union tritt beherzt auf die Euphoriebremse (Berliner Zeitung)
- Union macht in der Bundesliga Fortschritte (Tagesspiegel)
- Eiserne Inklusion jubelt über Dreier an der Weser (Kurier)
Bülters Vertrag: Gibt es schon etwas zu verkünden?
Marius Bülter kommt mittlerweile vor allem auswärts in der Startelf ins Spiel. Doch die zwei Tore in Bremen haben ihn wieder in den Fokus rücken lassen. Vor allem seine vertragliche Situation. Wir erinnern uns, dass er vom 1. FC Magdeburg nach langem hin und her ausgeliehen wurde mit einer festen Kaufoption. Vor wenigen Wochen tauchte die Nachricht aus dem Magdeburger Umfeld auf, Union würde die Kaufoption ziehen. Und auch Marius Bülter sagte am Wochenende im Fernsehen, dass er hoffe, dass Union ihn fest verpflichtet.
Der Kicker schreibt nun in seiner Montagsausgabe, dass die Kaufsumme sich nach der Zahl der Bundesliga-Einsätze richten würde. Und es wohl so sei, dass Bülter eventuell bei einem Magdeburger Abstieg (im Moment steht der Club 3 Punkte über dem Strich) sogar vertragslos wäre. Auf den ersten Blick wäre das sicher lohnend, um Ablöse zu sparen. Aber andererseits ist das Spekulation und außerdem würde Union dann vielleicht noch mit anderen Klubs in Konkurrenz stehen.
Es sei denn (und ich habe da so ein Gefühl), dass alles schon längst geregelt ist. Die Bild hat da im Gegensatz zu mir vielleicht auch Fakten und berichtet in ihrer Montagsausgabe, dass es nur noch um den Zeitpunkt der Verkündung gehe. Das ist ein bisschen so wie die Situation bei Urs Fischers automatisch verlängerten Vertrag, als man diesen Fakt auch erst Monate später verkündete.
Der Trainer sagte jedenfalls im RBB-Interview: „Wir sind uns bewusst, was wir an ihm haben. Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir das tun. Das sind aber eigentlich Dinge, die Olli kommunizieren soll und nicht ich.“
- Fall Bülter: Pokern oder Fakten schaffen? (Kicker, Montagsausgabe)
- Bei Doppelpacker Bülter geht es steil nach oben (Bild, Montagsausgabe)
- Bülter zündet die zweite Stufe (Morgenpost)
- Fischer über Bülter: „Er schaut reflektiert in den Spiegel“ (Kicker)
Taktik-Analyse zum 2:0 in Bremen
Daniel hat eine Analyse der Partie geschrieben und vor allem dargestellt, wie Bremens Trainer Florian Kohfeldt versucht hat, Unions Defensive aufzuhebeln und warum das nicht funktioniert hat. Auch hier spielt Marius Bülter eine Rolle.
Außerdem hat Daniel schon eine Stullenbrett-Vorlage mit dem Konter zum 1:0 gezeichnet, die sich so zwar noch nicht mit einem Lötkolben umsetzen lässt, aber vielleicht findet sich ein anderer Weg.
Urs Fischer hat diesen Treffer in seiner kompletten Schönheit auch noch einmal im RBB-Interview gewürdigt:
Natürlich spielt Marius gerade im Umschaltspiel eine große Rolle. Er hat eine tolle Geschwindigkeit, eine gute Technik und traut sich, in die Eins-gegen-eins-Situationen und in den Strafraum zu gehen. Es braucht aber zunächst einmal die Arbeit gegen den Ball, um diesen zu erobern. Das bedeutet, dass die Mannschaft organisiert stehen muss. Sebastian Andersson hat den Ball beim Tor zum 1:0 gut behauptet, fortgesetzt wurde der Angriff über Yunus Malli, der toll aufgedreht hat. Dann macht Christopher Lenz den Lauf in die Tiefe und Bülter ist der letzte, der den Ball berührt. Es braucht also mehrere Dinge, die zusammenpassen müssen, um ein solches Tor zu schießen.
Auf den anderen Plätzen
Unions zweites Frauen-Team hat seinen Punktspielauftakt im Jahr 2020 beim FC Internationale mit 5:0 gewonnen. Damit liegt das Team auf Platz 2 in der Berlin-Liga, hat aber auch ein Spiel Vorsprung vor Spitzenreiter Türkiyemspor.
Unions erstes Team kam derweil mit 0:7 im Test gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam (die allerdings auch eine Liga höher als Unions erstes Team spielt) unter die Räder.
Und sonst so?
Bei AFTV gibt es jetzt den Mitschnitt der Veranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des Wiedervereinigungsspiels zwischen Hertha und Union. Da geht es, wie wir schon berichtet hatten insgesamt um den Berliner Fußball im Jahr der Wiedervereinigung Deutschlands.
Der Deutschlandfunk berichtet über die ständig wachsende Zahl von Polizeidatenbanken über Fußballfans und stellt die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und Kontrolle dieser Maßnahmen.
Und aus der Kategorie Immerunioner: Philipp Hosiner trifft und trifft und trifft für den Chemnitzer FC. Und das gerne doppelt (Kicker).
Entdecke mehr von Textilvergehen
Subscribe to get the latest posts sent to your email.
Danke, Sebastian für dein State of the Union heut. Auch so früh, sehr gut für mich :)
Ich hab auch 3 mal sehr laut „scheiße“ gerufen.. Es ist aber auch echt scheiße..
2 kleine Tippdings:
„viel ZU klar.. Kaiserlautern“ und Hoisner nicht Uoisner
Schönen Tag euch, viel Spaß heut Abend beim Podcastaufnehmen! Eisern.
@betty Danke dir. Ist korrigiert.
Es gibt wohl keinen, der sich nicht ärgert. Aber was soll’s, da muss dann wohl jeder Prioritäten setzen, so mitten in der Woche.
Das Stullenbrett nehme ich dann übrigens auch. Und kurze Frage zum Podcast heute Abend: gibt es wieder einen Live-Link? :-)
1993 (Union im Pokal gegen St. Pauli) konnte ein Amateurverein auch auswärts antreten müssen. Hertha Amateure z.B. haben in ihrer Finalsaison auch ein Auswärtsspiel bestritten.
…für mich stand das Ergebnis der Auslosung vorher fest: Schonmal jemand einen Blick auf die Ansetzungen des 24. Spieltags (speziell am 1.03.) geworfen? Da sind Union, Leverkusen, Frankfurt UND Bremen im Einsatz, hätten also nicht schon wieder am 3.03. (1. Teil des Pokalspieltags) spielen können (unterstelle ich jetzt mal, da nur 1 Tag Pause). Nur Zufall, dass die jetzt alle direkt gegeneinander gelost wurden…??!
Pokal ist laut Kicker am 4.3. Kannst den Aluhut wieder absetzen.
Laut DFB aber 3.3. und 4.3 und da die ARD die Rechte für zwei Live-Spiele hat dürfte das an einem Spieltag schwierig werden.
@Uli: 2 Spiele am 3.03. – 2 Spiele am 4.03.
https://www.dfb.de/dfb-pokal/spieltag/?no_cache=1
Aluhut bleibt drauf ;o)
Und ich lehne mich sicherlich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn es am Ende so angesetzt wird:
3.03., 18:30 Saarbrücken – Düsseldorf
3.03., 20:45 Schalke – Bayern (ARD)
4.03., 18:30 Leverkusen – Union
4.03., 20:45 Frankfurt – Bremen (ARD)
Falls das Absicht ist: Super, dass ihr Tweets als Screenshots einbettet. Bitte für Insta & Co auch so machen. Erstens laden die Tweets sonst mit einigen Tracking-Blockern (bspw. im Firefox) nicht und zweites kann dadurch eben nicht getrackt werden. Danke!
@maria draghi
Ah, danke für die Korrektur. Ändert nichts am Gesamtbild, habe die Zahlen aber mal korrigiert und 1993 (2:3 Heimspielniederlage gegen St. Pauli) aus der Zählung herausgenommen.
gerne. Ein Heimspiel war es ja trotzdem…
Nicht weil ich gerne Alu-Hüte trage: Wenn man die Erstrundenspiele ausklammert, bzw. alle die, wo der Spielort vorher feststand (aufgrund der Regularien), dann fallen mir als frei ausgeloste Pokalspiele nur noch welche gegen Duisburg, Oberhausen und Lautern (= 3 mal zuhause) sowie jetzt 2 x Dortmund, 2 x Leverkusen, 1 x Freiburg, 1 x Verl (= 6 auswärts) ein. Ist schon eine gewisse Schieflage… Oder übersehe ich was?
Ich hab mal nachgesehen. Leverkusen zuhause war 2. Runde also frei gelost. Allerdings waren aus noch Osnabrück und Unterhaching frei gelost.
Also vier frei geloste Heimspiele aber 10 frei geloste Auswärtsspiele im Pokal…
Aluhüte für alle :-)
Union zieht ein Scheiß-Los im Pokal!!!
Auf Grund der bösen Leverkusener Stadionverordnung
wird eine schöne Choreo Pyro schwer durchsetzbar.
Ich sehe übrigens gerade, dass wir 2001 auch noch ein weiteres frei ausgelostes Auswärtsspiel in Ulm hatten (2. Runde). Also die These, dass wir keine deutliche Auswärtsschlagseite haben, ist kaum zu halten.
Union hat ohne jeden Zweifel bisher 9 Heimspiele aufgrund der Amateur-Regelung im DFB-Pokal ausgetragen (und nicht 7):
1994/1995 St. Pauli
2000/2001 Oberhausen
2000/2001 Fürth
2000/2001 Ulm
2000/2001 Bochum
2000/2001 Gladbach
2004/2005 Freiburg
2007/2008 Frankfurt
2009/2010 Bremen
Gegen St. Pauli (es war 1994) gab es auch bereits das Heimrecht für Teams unterhalb der 2. Liga. Alle Amateurvereine hatten in dieser Saison Heimrecht.
Gegen Bremen war man 2009 zwar Zweitligist, aber als Aufsteiger im Amateurtopf.
@Maria Draghi
Hertha BSC Amateure haben kein Auswärtsspiel in 1992/1993 im Pokal bestritten. Auch da gab es schon die Heimregelung für Amateure.
2001 in Ulm war nicht frei gelost. Ulm war seinerzeit Fünftligist und hatte auch in der 2. Runde Heimrecht gegen uns als Zweitligisten.
Eure Statistik ist auch hinsichtlich der „Auswärtsspiele aufgrund Amateur-Regelung“ nicht so ganz passend ;) Ihr habt hier – warum auch immer – viel zu wenig Spiele einbezogen.
1. 2001/2002 Ulm
2. 2002/2003 Schweinfurt
3. 2002/2003 Haching
4. 2003/2004 Mannheim
5. 2010/2011 Halle
6. 2011/2012 Essen
7. 2012/2013 Essen
8. 2012/2013 Offenbach
9. 2013/2014 Regensburg
10. 2013/2014 Osnabrück
11. 2014/2015 Heidenheim
12. 2015/2016 Viktoria Köln
13. 2016/2017 Duisburg
14. 2017/2018 Saarbrücken
15. 2018/2019 Jena
16. 2019/2020 Halberstadt
17. 2019/2020 Verl
Bei den „Heimspielen aufgrund der Amateur-Regelung“ muss ich sogar nochmal auf 10 korrigieren (sorry). Ich hatte glatt Duisburg 2001/2002 vergessen, da wir auch hier als Zweitliga-Aufsteiger in der 1. Runde dem Amateurtopf zugeteilt wurden und Heimrecht erhielten:
1. 1994/1995 Pauli
2. 2000/2001 Oberhausen
3. 2000/2001 Fürth
4. 2000/2001 Ulm
5. 2000/2001 Bochum
6. 2000/2001 Gladbach
7. 2001/2002 Duisburg
8. 2004/2005 Freiburg
9. 2007/2008 Frankfurt
10. 2009/2010 Bremen
–> das heißt also:
von 35 DFB-Pokalspielen:
– 17 Auswärtsspiele aufgrund Amateur-Regelung
– 10 Heimspiele aufgrund Amateur-Regelung
– 8 Spiele wurden frei gelost
* davon 3 Heimspiele (OB 2002/2003, LEV 2003/2004, Lautern 2013/2014)
* davon 5 Auswärtsspiele (2xBVB, 2xLEV, 1x Freiburg)
5 Auswärtsspiele bei überhaupt nur 8 frei gelosten Spielen stellt jetzt nicht das Mega-Missverhältnis dar.
Der Vollständigkeit halber. Wir hatten natürlich noch ein weiteres Spiel, dass gar nicht gelost wurde: Das Pokalfinale 2001.
@svenne: 1. runde Hertha Amateure war gegen SGK Heidelberg. SGK Heidelberg war (ist) ein Amateurverein. Ich hatte zwar das Heimrecht nicht mehr richtig in Erinnerung, aber offenbar ist meine Aussage richtig, dass damals Amateure im entsprechenden Losfall auswärts antreten mussten (also nicht automatisch Heimrecht hatten).
Ulm (auswärts) wurde sehr wohl frei gelost. Union hätte damals auch ein Heimspiel oder ein Auswärtsspiel gegen einen anderen Profiverein haben können. Fest stand nur – nach ! der Ziehung Ulm – Union – dass das Spiel in Ulm stattfinden würde. Es stand aber nicht vor der Auslosung schon fest, dass Union auswärts antreten würde.
@maria Draghi
92/93 gab es eine Runde mehr. In der 1. Runde gab es Freilose und in der 2. Runde wurden dann alle in einen Topf getan. Es gab weiterhin das Heimrecht für Amateure, aber natürlich nicht wenn zwei Amateure aufeinandertrafen, wie in deinem beschriebenen Fall von Hertha(A) vs Heidelberg. Es gab auch 92/93 kein Spiel, wo ein Profiverein gegen einen Amateurverein zu Hause gespielt hat.
94/95 haben in der ersten Runde aber definitiv alle Amateure Heimrecht bekommen. Union hatte somit Heimrecht, ganz klar. Man sieht es an den Paarungen. Und darum ging es ja.
Ich weiß nicht, vielleicht sprechen wir bei „frei gelost“ nicht von derselben Sache. Wenn wir als Zweitligist gegen einen Amateur gelost werden und deshalb auswärts antreten müssen, dann fällt es für mich in die Kategorie „Auswärtsspiel aufgrund Amateur-Regelung“ (so geschehen 2001/2002 beim Spiel in Ulm). Das ist gemeint, auch wenn vor dem Spiel natürlich frei gelost wurde.
@Svenne: Die Wahrscheinlichkeitsrechnung sieht noch etwas anders aus, da noch mehr Spiele dazugehören (nur nicht mit gleicher Gewichtung). Ohne zu rechnen in vereinfachten Worten: die 8 Spiele sind zwar jene, die sich einwandfrei heranziehen lassen, aber auch ein „Amateurteam“ als zugeloster Gegner ist für eine Profimannschaft ein zufälliges Auswärtslos. Die Wahrscheinlichkeit eines Auswärtsspiels als Bundesligist ist in der ersten Runde ziemlich hoch, aber nicht bei 100%. So konnten zum Beispiel Sandhausen oder auch der KSC ein Heimspiel in der ersten Runde bestreiten. Wir hätten im Achtelfinale dann ja auch gut und gerne einen anderen Gegner als Verl erhalten können.
Keine Ahnung, ob das jetzt tatsächlich ein Unionspezifikum ist (geht vielleicht auch anderen so) oder nur am regelmäßigen frühen Scheitern Unions liegt, da ist trotzdem viel mehr als ein 5 zu 8 Lospech dabei.
Am Ende auch Wurscht: seit vielen Jahren kein Heimspiel :(
Ich glaube wir sind nicht so weit auseinander ;)
Als Bundesligist bist du ab dem 2. Spieljahr in der 1. Runde immer auswärts dran. Wir also seit 2010. Es sei denn du bist Viertletzter der 2. Liga oder Drittletzter der 2. Liga und hast die Relegation gewonnen. Das sind die einzigen Sonderfälle, die für uns nie zutrafen.
In der 2. Runde stehen die Chancen dann nie 50/50, da immer auch Teams unterhalb der 2. Liga weiterkommen. Oft liegt die Chance deshalb sogar bei unter 40%. Selbst jetzt im Viertelfinale bestand die Chance auf ein Heimspiel nur bei 42,8%, da Saarbrücken noch im Topf war.
Alles in allem sehe ich keine statistisch signifikante Schräglage. Es ist erklärbar. Ja, auch weil wir in den 10er Jahren oft in der 1. Runde raus geflogen sind.
Pech sehe ich aber in den letzten vier Jahren, dass wir viermal in Folge in der 2. Runde bei einem Erstligisten antreten mussten.