Der Kurier berichtet, dass Union aus Verl Verletzungssorgen mitgebracht hat und meint damit Rafa? Gikiewicz und Marcus Ingvartsen. Gikiewicz hatte sich im Pokalspiel ganz am Ende am Knie verletzt und ist für Samstag fraglich. Es wäre das erste Mal in seiner Zeit bei Union, dass der Torwart ein Spiel verletzt verpasst – eine Bilanz, auf die er neulich noch mit Stolz verwiesen hat. Auf diesen Aspekt verweist auch Matze Koch im Kicker.
Regeneration läuft bei mir. Bin schon mal in Bremen angekommen. Kameras bleiben im Koffer. Laptop muss allerdings noch mal in die individuelle Trainingssteuerung. #fcunion #SVWFCU pic.twitter.com/rxySerX6WH
— Matze Koch (@MatzeKoch) February 6, 2020
Spiel-Plan
Hätte ich die Vorschau auf Unions Spiel gegen den SV Werder am Sonntag vor dem Pokal-Spiel von Werder gegen Dortmund geschrieben, wäre sie sicher sehr viel negativer ausgefallen. Dieses Spiel hat dann reichlich Stoff dafür gegeben, sich zu wundern, wo Bremen plötzlich die Energie her nahm, mit der sie den BVB wenigstens eine Halbzeit lang sehr effektiv am Spielen hinderten und selbst zu ein paar Chancen kamen, die sie gut nutzten.
Schlussendlich ändert sich aber auch mit diesem Spiel von Werder im Kopf eher wenig für die Ausgangssituation für das Spiel am Samstag: Werder wird wahrscheinlich wieder im 3-4-3 spielen, also weitgehend in derselben Ordnung wie Union. Daraus wird sich wahrscheinlich wieder ein Spiel ergeben, in dem es viel darauf ankommt, wer welche Eins-gegen-eins-Duelle gewinnen und sich mit der personenorientierten Spielweise einen Vorteil verschaffen kann.
Interessant wird dabei, wie Union mit Bremens Sturm umgehen kann, der aus Davie Selke (wenn der gerade von Hertha gekommene Stürmer fit wird), Milot Rashica und Yuya Osako bestehen wird. Das ist eigentlich eine durchaus herausfordernde Konstellation, weil Selke Werders Spiel mit seiner Physis Tiefe geben kann, und Osako und Rashica viel Tempo und Wendigkeit mitbringen können. Eventuell müssen dann Christopher Lenz und Christopher Trimmel öfter weit hinten aushelfen und ergeben sich Freiräume für Bremens Flügelverteidiger (auf dieser Position hat Leonardo Bittencourt gegen Dortmund sehr gut gespielt).
Dafür zeigt sich Bremen in dieser Saison immer wieder bemerkenswert schwach darin, Standardsituationen zu verteidigen.
Union will im Weserstadion auswärts besser auftreten
Christopher Trimmel betont im RBB, dass die Mannschaft in Bremen auch auswärts mal wieder gewinnen möchte (wie bisher nur in Mainz).
Das Spiel gegen Bremen findet übrigens im Weserstadion statt, dessen Name allerdings vor kurzem zwecks Sponsoring verkauft wurde. Dagegen haben die Werder-Fans am Dienstag noch einmal mit einer großen Choreo protestiert – wie schon gemeinsam mit der Waldseite beim Hinspiel.
Weil das Unternehmen, das in Bremen den Stadionnamen sponsert, wie Unions Hauptsponsor aus der Immobilienwirtschaft kommt, kommen beide in diesem Text in der Süddeutschen Zeitung über Sponsoring aus dieser Branche im Fußball vor (danke an Pierre für den Hinweis in den Kommentaren gestern).
Podcast
Wir haben gestern noch eine Podcast-Episode mit dem schönen Titel „Kein Kuchen in Verl“ über das Spiel im DFB-Pokal aufgenommen. Darin geht es um den dörflichen Charme dieser Auswärtsfahrt, Unions eher zähes Spiel und den Wunsch nach einem Heimspiel.
Die Berliner Zeitung schreibt nach dem Pokalspiel über Robert Andrichs Tore im Pokal – und nicht in der Liga.
Karten für das Derby gegen Hertha
Ab heute können Vereins-Mitglieder an der Verlosung für die Eintrittskarten zum Derby gegen Hertha im Olympiastadion teilnehmen.
?? Achtung Unioner ??
?? Morgen startet das Losverfahren für das Stadtderby in Charlottenburg am 21.03. ?????
Infos, Infos, Infos ? https://t.co/ef23Og2smh ?#fcunion #BSCFCU #losverfahren #unveu pic.twitter.com/IKA2GpDHeP
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 6, 2020
Immerhin diesen Vorteil hat das Lossystem: Es ist kein digitaler Massenansturm auf das Ticketingsystem notwendig, denn es ist wie immer bis Montag Zeit, sich für die Verlosung anzumelden.
Tipspiel-Erinnerung
Auch an diesem Spieltag gibt es natürlich Spiele zu tippen in der Twitterförsterei und Twitterförsterzwei
Und sonst so
Nachdem er beim Spiel von Hertha gegen Schalke rassistisch beleidigt worden ist, hat sich Jordan Torunarigha auf Instagram zu dem Vorfall geäußert:
Ich wollte mich zu den Ereignissen nicht aus der Emotion heraus äußern, aber jetzt möchte ich das gerne nachholen.
Ich bin in Deutschland geboren, ich bin hier aufgewachsen, habe hier mein Abitur gemacht, spreche Deutsch wie alle anderen, deshalb kann ich diese Äußerungen, wie sie von einigen Idioten während des Spiels gemacht wurden, in keinster Weise verstehen.
Viele können nicht nachvollziehen, was das bedeutet und was sie damit bei den Menschen anrichten. Ich bin froh, dass ich das Glück habe, so einen Rückhalt durch meine Familie meine Mitspieler und den Verein zu haben! Das haben vielleicht nicht alle in einer solchen Situation. Ich bin in Chemnitz geboren, habe das alles schon in der Jugendzeit durchlebt. Meine Eltern wurden beleidigt. Deshalb wühlt mich so eine Situation wie auf Schalke so auf und deshalb habe ich so emotional reagiert. Man kann sich seine Hautfarbe bei der Geburt nicht aussuchen und sie sollte auch völlig egal sein. Genauso selbstverständlich wie unterschiedliche Hautfarbe, Religion oder Herkunft unter uns Sportlern in der Kabine ist sollte es auch in unserer Gesellschaft sein!
In der Berliner Zeitung gibt es ein Interview mit Robert Claus, der intensiv zu Rassismus und Rechtsradikalismus im deutschen Fußball recherchiert hat und den Vorfall von Schalke sowie die Reaktion darauf einordnet.
Dazu sei außerdem dieser Thread auf Twitter empfohlen:
Die rassistischen Vorfälle, die #Torunarigha so aufgewühlt haben, sollen sich nun in der 84. Minute im Block S5 der Arena auf Schalke abgespielt haben. Deswegen liest man jetzt vermehrt Beiträge wie den da unten. Und dem liegt eine grandiose Ignoranz zugrunde. Ein Thread (1/11). pic.twitter.com/0eclTjdwEY
— Pascal Grimm (@miomiopascal) February 6, 2020
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0 Kommentare zu “Das Spiel gegen Bremen wird eins mit vielen 1-gegen-1-Duellen”