Blog State of the Union

Union wird keine Unterschiede zwischen alten und neuen Mitgliedern machen

Mitgliederversammlung 1. FC Uniona

Besonders viel Konflikt-Potential hatte die Mitgliederversammlung des 1.FC Union Berlin, die gestern Abend stattgefunden hat, nicht (wenn man von den Preisen für Bier, 5,50 Euro in der Verti Music Hall, einmal absieht. Aber vielleicht ist das ja für den Ablauf der Veranstaltung selbst gar nicht ganz so schlimm.)

Mitgliederversammlung 1. FC Uniona
Mitglieder stimmen ab, Photo: Matze Koch.

Und bei dem potentiell strittigen Thema der letzten Woche – wie innerhalb des Vereins mit den Vorfällen beim Derby umgegangen wird, wiederholte Unions Präsident Dirk Zingler, was er schon Tage danach in einem offenen Brief an die Mitglieder gesagt hatte: Das Verhalten wie der Sturm auf den Eingangsbereich sei nicht hinnehmbar und solche Regelverletzungen würden sanktioniert.

Die prägnanteste Zahl für die Entwicklung des Vereins im letzten Jahr und den genau sechs Monaten seit dem Aufstieg in der Relegation gegen den VfB Stuttgart ist die der Mitglieder. Bei 34.681 steht die inzwischen. Dirk Zingler war es offenbar ein Anliegen deutlich zu machen, dass es auch den Menschen, die in letzter Zeit Mitglied geworden seien, dabei längst nicht nur um Eintrittskarten geht. Schließlich seien mehr als 500 von ihnen gestern bei der Mitgliederversammlung vor Ort gewesen, und nehme der selbe Anteil von ihnen an den Ticket-Verlosungen teil wie unter den alteingesesseneren Mitgliedern. Und deswegen wird es auch bei der Ticket-Lotterie keine Bevorzugung nach Mitgliedschaftsdauer geben.

Stadionausbau und Ambitionen

In Sachen Stadion gab es gestern Abend nichts Neues: Dirk Zingler räumte noch einmal ein, dass der ursprüngliche Zeitplan zu ambitioniert war. Und er verwies auf das Beispiel des SC Freiburg um zu betonen, dass „Gründlichkeit und Rechtssicherheit“ bei der Planung entscheidend seien. Dafür sollen im Winter die Bauarbeiten für das neue Nachwuchsleistungszentrum endlich beginnen.

Bei den Ausführungen von Dirk Zingler zu den Finanzen des Vereins wurde vor allem deutlich, wie groß der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga für Union ist: er besteht ziemlich genau in 20 Millionen Euro Fernseh-Geld.

Außerdem verfolgt der Verein offenkundig weiter die Strategie, seine wirtschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen, um so erfolgreich wie möglich Fußball zu spielen und darüber auch Belastungen wie immer noch bestehende Verbindlichkeiten zu reduzieren.

Mitgliederversammlung
Sebastian Polter und die Mannschaft bei der Mitgliederversammlung, Photo: Matze Koch

Damit einher geht der sportliche Anspruch, sich in der Bundesliga zu etablieren: „Da messen uns mit den besten Vereinen in Deutschland“, sagte Zingler. „Und genau das wollen wir. Die Haltung, dass es nur schön ist, da auch mal dabei zu sein, gibt es im Verein und in der Mannschaft nicht.“

Ein ÖPNV-Kombi-Ticket soll kommen

Es gibt Fragen, die bei ungefähr jeder Mitgliederversammlung gestellt werden. Dazu gehört auch die nach einem Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, das in den Eintrittskarten zu Spielen des 1. FC Union mit inbegriffen ist. Dazu gab es von Dirk Zingler aber diesmal eine neue Antwort: „Das erste Spiel im ausgebauten Stadion wird das erste sein, bei dem es ein solches Ticket geben wird.“

Bisher hatte der Verein die Verknüpfung von Eintritts- und Nahverkehrs-Tickets immer abgelehnt, weil es unfair erschien, dass so auch Leute für dieses Ticket zahlen, die es nicht benötigen (sei es, weil sie bereits Nahverkehrs-Tickets haben, oder weil sie zu Fuß oder mit dem Rad zum Stadion kommen). In der Aussprache gab es keine ausführliche Begründung dafür, warum sich diese Position geändert hat.

Klar ist aber, dass im Kontext der Verkehrsplanung für den Stadionausbau auch ein erweitertes Angebot der BVG und S-Bahn nötig sein wird. Und in den Gesprächen und Verhandlungen darüber war wahrscheinlich auch das Kombi-Ticket ein Thema.

Antrag zur Satzungsänderung

Der Antrag auf Änderung der Formulierung über die politische Neutralität in der Satzung wurde deutlich abgelehnt (mit 388 Stimmen dafür, 866 dagegen und 242 Enthaltungen sowie gut 100 nicht abgegeben Stimmen).

Zuvor hatte sich Dirk Zingler im Namen des Präsidiums gegen den Antrag ausgesprochen. Nicht weil man dessen Ziel – Engagement des Vereins im Sinne seiner Werte wie Humanismus und Anti-Diskriminierung zu stärken – nicht geteilt hätte, sondern weil das auch mit der aktuell bestehenden Satzung möglich sei, und die inhaltliche Hürde für Änderungen der Satzung höher liegen solle.

In der Aussprache zu dem Antrag schlossen sich mehrere Redner dieser Argumentation an. Es gab aber auch Redebeiträge, die sich für den Antrag ausgesprochen und die Verpflichtungen, die sich aus den Werten des Vereins ergeben, stark gemacht haben. Und einer Person, die den Antrag abgelehnt und sich gefragt hat, ob man sich denn nun im Stadion gegen Rassismus und Ähnliches stellen solle oder müsse, wurde vielfach geantwortet: „Ja, natürlich.“

„Fragt doch mal den Ehrenrat“

Die einzige Wahl der Mitgliederversammlung war die zur Besetzung des Ehrenrats. Dessen Mitglieder – Wolfgang Vallentin, Jörg Helmer und 1968er-Pokalsieger Hartmut Felsch – wurden en bloc in ihrem Amt bestätigt. Vallentin als Vorsitzender des Gremiums warb dabei unter den Mitgliedern dafür, sich mit Anliegen rund um Union auch an den Ehrenrat zu wenden. Das sei in seinen bisherigen 14 Jahren in dem Rat kaum geschehen.

Und in seiner Rede kritisierte Vallentin nicht nur, dass es im Fußball immer noch Rassismus gibt (und bezog sich dabei implizit auch auf den Fall von Schalkes Clemens Tönnies). Sondern er berichtete auch, dass die auf der letzten MV entstandene Idee eines Oldie-Chores nun umgesetzt worden sei. Der etwa 30 Personen starke Chor träfe sich nun zweimal im Monat zum Singen. Ob dabei auch Liedervorschläge für das Stadion entwickelt werden, wurde nicht erwähnt.

Während an der Besetzung des Ehrenrats also an und für sich überhaupt nichts auszusetzen ist, fiel im Zuge der ganzen Veranstaltungen schon auf, dass in den Gremien des Vereins Frauen kaum bis gar nicht repräsentiert sind. Gerade weil viele dieser Gremien eben nicht direkt von den Mitgliedern bestimmt werden, steht da auch der Verein in der Pflicht, für mehr Repräsentanz zu sorgen, denn 23 Prozent aller Vereinsmitglieder sind Frauen.

Ehrungen

Durchaus bemerkenswert war, dass mit Michael Parensen ein Spieler der Mannschaft eine Laudatio gehalten hat: „Wir sind ja schließlich auch ein Teil des Vereins.“ Und zwar für den gerade in dieser Funktion verabschiedeten Capo Fabian Voss, der die silberne Ehrennadel des 1. FC Union Berlin erhielt.

Gefreut habe ich mich außerdem über die Ehrungen für Unions erstes Frauen-Team, dass sich vor 50 Jahren formiert hat, und die für die Programmierer. Was an ihrer Arbeit und dem Programmheft bei Union toll ist, hat Sebastian hier vor ein paar Tagen schon einmal so beschrieben:

Holt euch das Stadionheft (als Heft oder aufs Telefon). Nicht nur wegen der 6 Seiten Interview, sondern auch, weil dort etwas anderes zu lesen ist als die generischen, langweiligen Texte, die man gerade im Bundesliga-Alltag oft sieht. Dort sind Stadionhefte häufig nicht mehr als ein Werbeträger für Sponsoren mit Texten, die niemanden weh tun, aber auch niemanden interessieren.

Das schreiben die Berliner Medien über die Mitgliederversammlung:

Torsten Mattuschka ist nun Botschafter des 1. FC Union Berlin. Was genau das bedeutet, werden wir im Laufe der nächsten Monate sehen. Aber an der Eignung gibt es keinen Zweifel, repräsentiert doch Tusche bereits seit Jahren Union in den Medien und auf Veranstaltungen.


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67 Kommentare zu “Union wird keine Unterschiede zwischen alten und neuen Mitgliedern machen

  1. Bei
    : “Da messen uns mit den besten Vereinen in Deutschland”, sagte Zingler.

    fehlt ein „Wir“ ;-)

    Ansonsten war wohl eher Friede Freude Eierkuchen. Gab es Infos zu Adidas?

  2. Für meinen Geschmack etwas viel Selbstbeweihräucherung hier und da. Was allerdings wohl der aktuell guten Gesamtsituation zu verdanken sein dürfte.

    Übrigens: Eine Frage nach einem angeblichen Millionenkredit des Ex-Stuttgart-Präsidenten wurde von Dirk Zingler ziemlich kühl abgebügelt (à la „Nicht alles, was in den Medien steht, stimmt.“) Ich hoffe, dass er damit recht hat, sonst könnte er irgendwann ein massives Glaubwürdigkeitsproblem bekommen.

    Interessant fand ich auch die Nachfrage, wie es zum krassen Unterschied zwischen Stadioneinnahmen (ca. 5 Mio, v.a. aus Eintritt) und -ausgaben (ca. 9 Mio) kommt. Antwort ungefähr: „Ist halt so.“ Leider bohrte der Fragende nicht tiefer nach. Für mich klingt das so, als wäre das Stadion bei einem Fall in Liga 3 eine ziemliche Last, weil seine Kosten nicht mehr so gut durch andere Geldquellen gegenfinanziert werden könnten.

  3. Alles in allem wohl ein entspannter Abend, bestimmte Verbindlichkeiten wurden wohl nicht weiter beleuchtet?

    Von Quoten halte ich nichts, nicht weil ich was gegen Frauen hätte, sondern weil ich darin eine Diskriminierung gegenüber beiden (und mehr) Geschlechtern sehe.
    Ein Mann weniger der arbeiten darf, weil er nicht die Quote erfüllt, eine Frau mehr, nur damit die Quote erfüllt wird. Einem Unternehmen/Verein sollte immer noch freigestellt sein, wen man sich zu Seite holt. Das bei Union in den Führungspositionen keine Frauen arbeiten liegt wohl in der Sache an sich: Fußball.
    Hier kommt eh erstmal das Interesse viel mehr von Männern. Dann sitzen in den Ämtern Menschen, die selber für Union gespielt oder als junge Fans schon Fußball geschaut haben, als dieser viel stärker von Männern geprägt war. Das Frauen in den Führungspositionen fehlen ist quasi ein Automatismus. Dennoch arbeiten bei union sehr viele Frauen. Sei es am Grill, Bier-/Fressständen oder im Zeughaus, Catering etc. Union beschäftigt ebenso Frauen in leiteten Positionen.

    Ich schätze, Fußball wird immer ein Männer geprägter Sport sein. Ich glaube das hat damit zu tun, dass Fußball (vor allem auf den Rängen) viel mit Aggression und Dominanz zu tun hat und darauf haben sehr viele Frauen schlichtweg kein bock.

    In meinem Umfeld gehen einige Frauen zu Union, interessieren sich jedoch nicht für Fußball im allgemeinen. Außer diejenigen, die selber Fußball gespielt haben. Aber auch hier (in meinem Umfeld) lässt sich ein Muster erkennen. Die meisten Frauen begleiten aus Interesse ihre Männer. Viele von diesen Frauen waren da, nur wenige sind im Stadion geblieben. Denn am Ende ist vielen das ganze Grölen, die Dominanz, die Aggression einfach zu plump und schlichtweg dumm oder das zuschauen von 22 Männer, die ein Ball in ein Tor schießen wollen, viel zu unwichtig, als das man dafür so viel Kraft, nerven und Zeit aufwendet, ja sogar sein Leben und die Planung danach richtet.
    Wobei ich glaube, das wir mehr solcher klugen Frauen im Fußball bräuchten, aber dann bitte ohne Quote. :P

  4. Ich finde es schon gut, dass der Verein seine Einnahmequellen diversifiziert, um sich nicht in zu große Abhängigkeiten zu begeben (Kölmel war eine Ausnahme und ein Glücksfall) und diese nicht einzeln für die Öffentlichkeit aufschlüsselt.
    Dass die gesamte Bilanz einer Mischkalkulation entspringt und sich eine so große Liegenschaft wie die der Alten Försterei nicht von alleine trägt, ist doch klar.

    In den Berichten wurde das große gesellschaftliche Engagement des Vereins deutlich und es sollte nicht überdehnt werden.

  5. @wuhlebut da hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Kommt vermutlich darauf an wo genau man im Stadion steht. Bei uns auf der Waldseite gibt es viele Frauen die ihre Kerle zuhause lassen um zu Union zu gehen. Aber in vielen Punkten recht hast du mit deiner Aussage. Zum Beispiel dass dies ein Männer geprägter Sport in der Vergangenheit war. Anfang der 2000er hat sich die öffentliche Wahrnehmung in vielen Punkten geändert und gefühlt sind seit dem auch wesentlich mehr Frauen in den Stadien. Auch bin ich gegen eine Quote. Ich bin der Meinung: wenn Frauen wollen dass sie stärker vertreten werden nur weil sie Frauen sind und das eine Frau auch repräsentieren soll, dann sollte eine Initiative gestartet werden und dementsprechend Anträge eingereicht werden. Entweder um eine Wahl stattfinden zu lassen oder gleich eine neue Position zu schaffen. Ich sag es immer wieder: das ist der Vorteil eines Vereins wo man wenn einem etwas stört, die Initiative ergreifen kann eine gewisse Anzahl an Mitgliedern zusammen Trommeln kann und Anträge einreichen kann. Das ist immer möglich, sie müssen immer bearbeitet werden und du bekommst immer eine Antwort mit Begründung. Wenn die Mehrheit das genauso sieht muss der Verein handeln. Also nicht jammern Machen!

  6. Ich bin enttäuscht, wie wenig wir zu den Finanzen erfahren haben. Zingler hat uns präsentiert, was nach seiner Aussage ohnehin jeder Bundesligist veröffentlichen muss. Da wir diese Zahlen auch nicht vorab bekommen haben, gab es auf die Schnelle gar keine Möglichkeit, diese einzuschätzen und zu debattieren. Es ist ziemlich unklar geblieben, wie hoch genau wir im Minus stecken und was durch die geplanten Großprojekte NLZ und Stadion da noch oben drauf kommt. Wir müssen halt der Aussage, dass sie mit Augenmaß wirtschaften, blind vertrauen. Da ist unser Verein nicht transparenter als jeder andere… :(

  7. @Seb
    Für den Stadionausbau gibt es ja höchstens eine Kostenschätzung, da dieser noch in der Genehmigungsplanung hängt und die Finanzierung wird eben noch diskutiert – Ausgabe weiterer Stadionaktien usw..

  8. Liebes Textilvergehen,

    danke für den Bericht von der MV.

    Ich konnte krankheitsbedingt leider nicht dabei sein, dabei hätte mich nach der Veröffentlichung der Finanzkennzahlen im Sommer durch die DFL und der sich daraus ergebenden offenen Fragen (siehe das Textilvergen-Thema „Wie pleite ist Union“ vor ein paar Monaten) brennend interessiert, was die Vereinsspitze dazu zu sagen hat. Ich hatte mir sogar ein, zwei Fragen zurechtgelegt.

    Aber wenn ich hier lese, dass die wirklich interessanten/kritischen Dinge nicht oder nur unbefriedigend behandelt und Fragen eher oberflächlich abgebügelt wurden, habe ich wohl nicht allzu viel verpasst.

    Interessant fand ich den Verweis auf auf die offenbar kontroverse Diskussion zur Satzungsänderung, da hätten mich die Argumente der unterschiedlichen Wortbeiträge sehr interessiert.

    Ach ja, und die Vertihalle hätte ich ja auch gern mal von innen gesehen.

    Nächstes Mal vielleicht.

  9. Zuerst einmal, Ja unser Verein ist auf einem guten Weg. Die MV wurde generalstabsmäßig organisiert, die Zeitverzögerungen bei den Ehrungen mal außen vor lassend. Die gute Gesamtsituation, dank des sportlichen Erfolgs und der immer noch (hoffentlich lang anhaltenden Euphorie) machte es den Verantwortlichen sehr leicht, vllt. sogar zu leicht. Die Angaben zu den Finanzen waren mir viel zu dünn. Enttäuschung nein, weil … ich habe nicht mehr erwartet. Stadioneinnahmen ca. 5 Mio zu den Ausgaben ca. 9 Mio, Das macht mich zumindest nachdenklich. Bei den vielen positiven Statistikdiagrammen interessiert mich hier folgendes. a) was ist mit den Einnahmen aus der Bewirtschaftung, wie hoch ist der Verzehr Stadionbesucher je Spieltag/Veranstaltung, denn gefressen und gesoffen wird mehr als je zuvor in unserem Stadion. b) was ist mit den Zusatzeinahmen aus aus den Veranstaltungen ausserhalb der Sportveranstaltungen. c) in wie weit partizipiert unser Verein an den Spielübertragungen (Abseitsfalle, Hauptmann, Coe etc.unseres Vereins, die ja auch das Logo und den Namen nutzen. Zu den Verbindlichkeiten nur so viel. Her Dr. Kölmel war und ist ein Glücksfall (auch Rangrücktritt bei der Bilanzierung der Verbindlichkeiten). Nur, wie setzen sich ca 45 Mio Verbindlichkeiten zusammen und was ist mit dem in den Medien kolportierten Millionenkredit (ca. 6,5 Mio) seitens des der Finanzfirma des Ex VfB Stuttgart Präsidenten. Abgebügelt und nicht weiter nachgefragt. Ich hoffe. das wird uns nicht nochmal auf die Füsse fallen. In diesem Sinne, Eisern Union.

  10. @ÖPNV-Zuschlag
    Für mich klang das danach, dass es eine Erwartungshaltung der Nahverkehrsunternehmen.

    @Finanzen
    Hier war ich von der Intransparenz auch überrascht (erste MV), lässt sich da durch eine Satzungsänderung etwas dran verändern? Bei Quattrex schießen, die sich ja ins eigene Bein und da werden aus 25% Rendite wie der Kicker schrieb durch den Volksmund schnell 25% Zinsen wie gestern auf der MV, ein bisschen Transparenz würde das entschärfen…

    @Präsidumszusammensetzung
    Da war ich gestern auch schockiert. So viele alte weiße Männer, denen ich nicht Ihre Eignung absprechen möchte, aber die in ihrer Zusammensetzung niemals die Interessen dieses diversen Vereins vertreten können, da mögen sie noch so viel offene Ohren haben. Es ist einfach etwas anderes dort echte Vertreter*innen oder nicht von der MV gewählte Stellvertreter sitzen zu haben. Wer sich gestern im Saal umgeguckt hat, hat gesehen, dass das Interesse an aktiver Vereinsmitgliedschaft keineswegs Männerdomäne ist. Der Frauenanteil war meiner Meinung nach deutlich höher als die 23% weiblichen Mitglieder. Ob eine Quote sinnvoll ist weiß ich nicht, aber vielleicht ist das schockierende Bild der alten, wenn auch hoch verdienten, Herren da oben ja Initialzündung. Wer was verändern will, sollte es tatsächlich selbst in die Hand nehmen. Hat jemand Infos zur Gremienbesetzung zur Hand ohne in die Satzung gucken zu müssen?

  11. @Juri
    Denk mal darüber nach ob „Alte weiße Männer“ nicht auch irgend wie rassistisch ist, und in diesem Zusammenhang auch sehr abwertend klingt.

  12. @Andreas
    Hab ich nochmal gemacht und nein ich finde es nicht rassistisch. Ich habe es geschrieben weil es kulturhistorisch ein wichtiger Grund für ihre privilegierte Stellung in der Gesellschaft ist und nicht weil ich Ihnen damit irgendwelche Eigenschaften zuschreibe (Rassismus). Ihr Weißsein ist mir bei meiner Kritik auch garnicht so wichtig, sondern eher die Kombination, also das die privilegierteste Gruppe unserer Gesellschaft (alt weiß männlich), ausschließlich den Verein an diesem Abend repräsentiert hat. Ich finde es gerade in einem Umfeld, in dem ich mich wohlfühle, in dem eine andere Diskussionskultur herrscht, wichtig das zu thematisieren und zu überlegen welche Möglichkeiten es gibt nicht nur den Weg ins Stadion, sondern auch in die Gremien für alle, die es wollen, möglich zu machen.

  13. Kleiner Einwurf, weil das Thema immer wieder auftaucht: Die Finanzen sind absolut transparent und zwar für die Menschen, die von der Mitgliederversammlung genau dafür im vergangenen Jahr für die nächsten vier Jahre ausgewählt wurden: die Mitglieder des Aufsichtsrates. Diese fünf Vertreter der Mitgliedschaft kennen alle Vorgänge, haben auch gestern über die Wahrnehmung ihrer Aufgaben berichtet und das Präsidium für das vergangene Geschäftsjahr entlastet.
    Das ist exakt der in der Vereinssatzung vorgesehene Weg der Kontrolle. Es ist die Hauptaufgabe des Aufsichtsrates – genau dafür existiert dieses Gremium.

  14. Genau und die Frage ist, ob es erstrebenswert ist die Satzung dahingehend zu ändern, dass das Präsdium nicht nur diesen vier berichten muss. Denke am Ende scheitert es sowieso am Verbot der Darlehensgeber darüber zu sprechen. Aber mehr als ein „so ist das nunmal“ ist auf jeden Fall möglich. Eine Übersicht über die Art der Darlehen (von Bank bis Privat) beispielsweise würde glaube ich viele interessieren. Eine Einsicht in Verträge wird es niemals geben, aber ich glaube das verlangt auch niemand.

  15. @Juri: diese von dir hier abfällig titulierten Männer haben uns nicht nur vor 14/15 Jahren und danach den Ar** ähm Hintern gerettet und uns bis jetzt gut geführt und wie Andreas schon geschrieben hat wurden sie genau deshalb schon öfter gewählt! Natürlich gibt es Risiken ABER wir waren schon am Abgrund und haben uns gemeinsam da raus gezogen, manchmal mit Streit aber immer fair und mit Respekt! Auf Leute wie dich kann ich gerne verzichten. Das auch ich manches kritisch sehe ist davon unabhängig, wichtig ist dass ich den auch von mir gewählten Unionern vertraue!

  16. Christian war es der zu recht auf die Wahl hingewiesen hat, aber auch das was Andreas geschrieben hat findet meine Zustimmung

  17. @jens otto
    Wo liest du das Ich ihnen nicht vertraue, schade auch, dass du mir unterstellst ich würde ihre Leistung nicht anerkennen, habe ich ja explizit getan. War auch kein Votum irgendwo gegen, sondern fürs Gedanken machen wie man Strukturen der Teilhabe ändern kann. Falls du meine Kritik an der Männerrunde meinst.

    Was die Transparenz angeht habe ich ja erstmal nur die Frage gestellt, ob es sinnvoll wäre bzw. überhaupt möglich. Und das für mich mehr Information schön wäre, wenn dir das nicht so geht, ist das doch vollkommen legitim. Verteil mal nicht so schnell Ausladungen in der Diskussion oder aus dem Verein oder wo auch immer du auf mich verzichten kannst.

  18. @Juri: Eine Veröffentlichung der von dir genannten Geschäftsgeheimnisse würde nur einer Gruppe helfen: unseren Wettbewerbern. Solange nicht alle Profivereine die Details ihrer Finanzen veröffentlichen müssen, wäre es fahrlässig, wenn Union das freiwillig täte.

  19. @Ostlux
    Meinst du auch bei einer Grobenaufstellung der von Zingler genannten Streuung? Habe da keine Ahnung von der Materie. Und meinst du auch die vollkommene Verschwiegenheit zu Quattrex geht darauf zurück. Ist es nicht möglich die Existenz mal zu bejahen und keine Auskunft zu den Konditionen geben zu können anstatt da auf der MV ne Frage mit „alles gelogen“ abzubügeln. Kann da die Sorge einiger schon verstehen, gerade wenn man so im Dunkeln gelassen wird. Ab einem gewissen Punkt, muss man den gewählten Vertetern natürlich blind vertrauen.

  20. Fux natürlich sorry.

  21. @Juri
    einfach mal lesen (insbesondere die ersten zwei Absätze) und darüber nachdenken.
    https://www.kulturrat.de/themen/texte-zur-kulturpolitik/wenige/

  22. Ich kenne nur eine Gruppe Weißer Menschen – Albinos!
    Anhand dreier Kriterien („Weiß“ + alt + männlich) Menschen zu einer Gruppe zusammenzufassen und ihnen bestimmte Wesenseigenschaften zuzuschreiben, ist eindeutig Rassismus, denn es sind unveränderliche Merkmale.

    • @stephan etc. Zu bemerken, dass es in einer Gesellschaft rassistisch konstruierten Status gibt, ist nicht dasselbe, wie selbst rassistisch Identitäten zu konstruieren.

      Wenn man Formulierungen wie ‚alter weißer Mann‘ als sexistisch, rassistisch oder ageist diskreditiert, folgt daraus nur, dass man über Sexismus, Rassismus etc nicht reden könnte. Denn um solche Probleme zu benennen muss man natürlich darüber sprechen, dass so-und-so gelesene Personen von anderen Menschen oder Gesellschaften wegen dieser Eigenschaften unterschiedlich behandelt werden.

  23. @ Daniel
    Wenn ein solches Konstrukt zum Allgemeingut wird, dann ist es nicht weit bis zur Diskreminierung. Das ist nicht hilfreich.
    Jeder Mensch ist ein Individuum.

    • @Stephan Nein, so wie es hier verwendet wurde geht es nur darum, auf bestehende Privilegien und Diskriminierung hinzuweisen – die halt strukturell in Gesellschaften wie unserer vorhanden sind.

  24. Das trifft aber nur auf eine Teilmenge zu und ist schon deshalb eine Verallgemeinerung.
    Union z.B. war über Jahrzehnte fast ein reiner Männerverein (Zuschauer und Mitglieder – die Frauen der Frauenmanschaft, die gestern geehrt wurden, haben sich erst jetzt entschieden Mitglieder zu werden – ich habe mit ihnen gesprochen), was sich jetzt wandelt. Es braucht aber Zeit, um bis an die Spitze des Vereins vorzudringen und eben vorher die Besten dafür auszumachen.

    • Genau das ist ja mit dem status quo, den Juri beschrieben hat, gemeint und der Grund, dass man sich da auch im Verein um eine Entwicklung kümmern muss damit die Gremien den Verein mit allen Mitgliedern zu repräsentieren.

  25. Leitungsfunktionen würde ich doch lieber erfahrenen Menschen zutrauen, die den Verein, den Sport und dessen Umfeld entsprechend lange kennen oder wie im Ehrenrat, wo es eben auch um langjährige Verdienste geht.

  26. silberhacke

    gabs eigentlich was zu essen?

  27. @ christian. Nein, das ist mir persönlich viel zu intransparent und das wird durch das ständige Wiederholen eurerseits auch nicht viel besser. Transparenz nur für die 5 Mitglieder des Aufsichtsrates, aber nicht für die Mitglieder unseres Verein’s …Audiatur et altera pars!

  28. Der Wandel passiert halt nicht von selbst und wenn sich das beschleunigen lässt, wär doch schön. Die Dirk Zinglers dieser Welt sind rar, da lohnt es sich überall hinzugucken.

    @kulturrat hab’s gelesen, hat mich garnicht überzeugt. Auf die Kartoffel bezogen sicherlich, kann man witzig finden oder nicht, aber muss man sich nicht wundern wenn sich jemand beleidigt fühlt. Ich habe mit der Beschreibung versucht die Situation auf der MV kritisch zu analysieren und um strukturelle Missstände zu beschreiben und zu ändern muss man sie beschreiben. Die Analyse musst du ja nicht Teilen, aber das mit Rassismus abzutun ist zu einfach. Naja wie David schon sagte, aber wir müssen da ja auch nicht zusammenkommen.

    Ja gab „catering“ drei Euro die kleine Pommes, aber rot-weiß immerhin umsonst…

  29. Maria Draghi

    Wenn ich mir so die Berichterstattung über die MV ansehe, dann freue ich mich ein bisschen über einige gute Zahlen und ich ärgere mich maßlos über das ganze drumherum. Stichworte Transparenz, Themensetzung, Hinterfragen von Aussagen und Behauptungen und anderes mehr. Ich muss mich erstmal beruhigen, damit ich mich bei der Wortwahl nicht vergreife. Dass das 24 Stunden nach der Veranstaltung noch so ist, sagt vielleicht etwas über das Ausmaß meines Ärgers. Abstand halten ist jetzt wahrscheinlich erstmal am besten.

  30. Eines vorweg: ja, ich glaube DZ, das Präsidium und der AR machen einen super Job und haben Union in größter Not aus dem Dreck gezogen. Das ist aber weder ein Grund, die Forderung nach mehr Transparenz abzukanzeln noch eine Gewähr dafür, dass das in der Zukunft mit irgendwann anderen handelnden Personen so bleiben muss. Ich halte es auch für ein vorgeschobenes Argument, dass mehr Transparenz nur der Konkurrenz nützen würde. Transparenz heißt ja nicht, jeden Kreditgeber und jedes Vertragsdetail offenzulegen (das könnte in der Tat anderen nützen). Es wäre ja z.B. schon hilfreich zu wissen, welche Fristigkeiten die Verbindlichkeiten haben ( 5 Jahre) und was damit konkret finanziert wurde (was ist im Anlagevermögen enthalten – Infrastruktur ? Immobilien ? Ablösesummen ?). Wurden langfristige Vermögenswerte mit langfristigen Verbindlichkeiten finanziert oder existiert hier ein Mismatch, der in der Tat mittelfristig die finanzielle Stabilität gefährden könnte ? Ich sehe nicht, welchen Nutzen der FC Augsburg oder der FSV Mainz daraus ziehen sollen, gerade wenn die Zahlen zeigen würden, dass Union solide finanziert ist…

    Darüber hinaus sind die präsentierten Zahlen teilweise irreführend. Bezieht sich die Einnahmen/Ausgaben-Rechnung nur auf den Verein oder auf den Konzern (wie in den DFL-Bilanzkennzahlen) ? Warum wurde keine Konzern-GuV für 2018/2019 gezeigt, die auch im Rahmen der DFL-Kennzahlen zu publizieren ist (und beim nächsten DFL-Update auch öffentlich wird) und eine viel bessere Einschätzung der finanziellen Leistungsfähigkeit erlaubt als die Einnahmen-/Ausgaben (selbst auf der hoch aggregierten Ebene der DFL-Zahlen)?

    Und zuletzt: ja, Vertrauen ist in die derzeit handelnden Personen vorhanden. Aber man hat in der Wirtschaft schon oft genug gesehen, das zwischen Vorständen und Aufsichtsräten gekungelt wird, dass Vorstände am Vertragsende in den AR wechseln, dass die Mitglieder von Vorständen und ARs aus ähnlichen gesellschaftlichen Dunstkreisen kommen, dass bei sehr langanhaltender Personenidentität die Kontrolle abnimmt – in Summe: dass eine effektive Kontrolle gerade oft nicht stattfindet (weswegen ja auch so viele Hauptversammlungen von AGs so machtlos sind, von einigen wenigen Großaktionären dominiert werden und mit der gleichen Argumentation Informationen vorenthalten werden: der AR als Kontrollgremium sei ja informiert, mehr Informationen würden nur dem Wettbewerb helfen…). All die vielen Fälle von Kontrollversagen der letzten Jahre muss man gar nicht aufzählen (Stichwort: VW).

    EISERN

  31. Da ist wohl im ersten Absatz etwas verloren gegangen: „… welche Fristigkeiten die Verbindlichkeiten haben ( unter 1 Jahr, zw 1 und 5 Jahren, über 5 Jahre)…“

  32. maria draghi

    Danke und Respekt, dass du dich schon zu einer sachlichen Wortmeldung durchringen konntest, die nicht in den Einheitsjubel-Chor einstimmt. Es gibt so vieles kritisch zu hinterfragen, aber es gibt kaum Leute, die sich trauen oder willens sind, die zum Teil offensichtlichen Fragwürdigkeiten an- bzw. auszusprechen.

    Ein paar Tage werde ich noch brauchen…

  33. @ textilvergehen.

    Ich möchte diese Diskussion gerne hier weiterführen, hoffe das, dass nicht im Nirvana verlaufen wird. Auch ich benötige Zeit für weitere Argumente, immer im Sinne des (unseren) Vereins zu diesem Thema. Und … ich werde mich auch nicht von Herrn Christian’s weiterer Rhetorik aufhalten lassen. In diesem Sinne. Eisern Union.

  34. @Jacek
    Die Morgenpost hat sich etwas ausführliche mit den Zahlen befasst, ab diesem Jahr müssen wohl alle Clubs die Zahlen der Gesamtkonzerne veröffentlichen. Die Verbindlichkeiten gehen wohl gut zur Hälfte auf die Stadion AG und die Haupttribüne. Das negative Eigenkapital muß man glaube ich auch immer in Verbindung mit den Stillen Reserven betrachten.

  35. […] Zusammenfassung der Mitgliederversammlung gestern größtenteils ausgelassen haben und dafür aber in den Kommentaren diskutiert wurde, sind die Zahlen zu den Finanzen des Vereins. Das liegt daran, dass man anhand der […]

  36. @ Andreas: ich will nicht die ganze Diskussion und Erläuterungen zu den Finanzen vom Mai neu aufmachen, einfach dort in den Kommentaren nachlesen. Nur ganz kurz:
    – die Bilanz der Stadion AG ist öffentlich und die Verbindlichkeiten machen nur rd. 10 Mio. der Gesamtverschuldung des Konzerns aus. Bis auf den Kölmel-Kredit und den kolportierten Quattrex-kredit ist der Rest nicht transparent.
    – Verschuldung ist per se nicht schlecht, es kommt auf die Struktur an und was damit wie finanziert wird („you have to spend money, to make money“)
    – Negatives Eigenkapital erst einmal per se auch nicht schlimm, weil dieses durch den Rangrücktritt beim Kölmel-Kredit kompensiert wird und ja – auch stille Reserven vorhanden sind. Ohne den Rangrücktritt wäre der Verein aber erst einmal bilanziell überschuldet und müsste die stillen Reserven tatsächlich heben (z.B. durch Verkauf von nicht bilanzierten Markenrechten, Immobilien oder anderer Vermögenswerte)

  37. Maria Draghi

    PS: Hat jemand ein Foto gemacht von den auf der MV gemachtendetaillierten Aufstellungen der Einnahmen und Ausgaben?
    Christian Arbeit verweigert auf explizite Nachfrage die Nennung dieser Zahlen gegenüber mir, einem Vereinsmitglied.

  38. Maria Draghi

    PPS: Die Einnahmen/Ausgabe auf einem Foto von Immanuel sind die Planzahlen für das aktuelle Geschäftsjahr, nicht die gesuchten zahlen für das vergangene.

  39. @Jacek
    OK, der aktuelle Jahresabschluss der Stadion AG ist noch nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht. Im Abschluss 17/18 sind die Verbindlichkeiten aber mit knapp über 19 Mio beziffert.

  40. @ Andreas: von den 19 Mio. sind rd 9 Mio. Verbindlichkeiten ggü verbundenen Unternehmen (bzw in geringem Umfang Verb aus Lieferung & Leistung), die sich in der Konzernbilanz rauskonsolidieren.
    Diese Verb. der Stadion AG ggü verbundenen Unternehmen sind Forderungen einer anderen Konzerngesellschaft, die in der Konzernbilanz herausgerechnet werden (müssten).

  41. Maria Draghi

    @jacek: Danke. Bestimmt kommen jetzt wieder ein paar um die Ecke die was davon fabulieren, dass du Geheimnisse verraten und der Konkurrenz Wettbewerbsvorteile verschafft hast.

    Man müsste eigentlich eine pressure group gründen, die zum Ziel hat, diese unhaltbaren Zustände in Unions Kommunikation zu verändern.

  42. @ MariaDragi: zum Thema Holschuld und Bringschuld bei den Informationen habe ich unter dem heutigen Sotu gepostet.

    Letztlich wird sich nichts ändern, wenn die Gremien dazu nicht bereit sind. Dafür interessiert das Thema (leider) viel zu wenige Mitglieder, weder um eine kritische Masse zu haben, die gehört wird und erst recht nicht, um eine entsprechende Satzungsänderung zu bewirken, die zu mehr Transparenz verpflichten würde.

  43. @jacek
    Das natürlich richtig.
    Das finanziell alles ziemlich auf Kante genäht ist sollte eigentlich allen klar sein, nur was will man als sportlich ambitionierter Verein machen ? Solange die Fernsehgelder so ungerecht verteilt werden hat man als Neuling ohne Risiko ja kaum eine andere Möglichkeit nach oben zu kommen. Sicher kann man es auch wie die Schwarz/Gelben aus Sachsen mach, wie man lesen kann seit 2016 Schuldenfrei, ordentliche Gewinne ausgewiesen und die schön aufs Sparbuch gelegt. Nur sportlich sieht es mau aus, und wehe der Klassenerhalt wird nicht geschafft, dann helfen die Taler vom Sparbuch auch nicht viel.
    Von daher denke ich DZ hat schon recht wenn er sagt: Finanzielle Stabilität erreicht man langfristig nur durch sportlichen Erfolg.

  44. Lieber Andreas, ich habe an keiner Stelle behauptet, dass der Weg, den der Verein bisher gegangen falsch sei, im Gegenteil. Man muss investieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Gerade im heutigen Fußballbusiness mit der großen finanziellen Schere. Es geht mir persönlich nur um Transparenz für die Mitglieder, die Sicherheit, dass dies tatsächlich solide passiert, wir keine unnötigen Risiken für die Zukunft anhäufen und wir nicht dort enden wo heute der TSV 1860, Kaiserlautern, mein alter Heimatverein aus Jugendtagen (Preußen Münster) oder viele andere Vereine gelandet sind.

  45. Dirk Zingler hat das Minimalste vom Minimalen präsentiert. Ich beginne gerade erst, diese MV so richtig zu reflektieren und ich fühle mich als Mitglied unseres Verein’s nicht ernst genommen, ja auch überrumpelt. Hätten wir wir dieses Zahlenwerk vorab einlesen können, wäre die Chance einer Mitgliederdiskussion gegeben. So wie das ganze abgewickelt wurde, gab es aber gar keine Möglichkeit, dieses einzuschätzen und zu diskutieren. Ich wünsche mir in dieser Causa nicht nur mehr Transparenz, nein, ich fordere diese als Mitglied unseres Vereins sogar ein. Und wenn der Vereinssprecher meint, hier blocken zu müssen, dann ist das so nicht in Ordnung. Ich bin hier auch für eine Pressure Group. Eiserne Grüsse.

  46. @Jacek
    Schon klar worum es Dir geht, war jetzt eher so ein Gedankengang zur allgemeinen Situation und das es ganz schön schwierig ist das alles vernünftig hin zu bekommen :-)

  47. Maria Draghi

    Ja, da wird ein ganz dickes Brett, keine Frage. Für manche ist der Bierpreis (sorry, dieser Eingangs-Witz hier zwar gut, aber mir im Halse stecken geblieben, weil leider zu real) auf der MV wichtiger als alles andere. Oder, wie euphorisch es war (beides Zitate Unionforum). Dass bei der zuvor am heftigsten diskutierten Abstimmung von offiziell 2.229 anwesenden Mitgliedern nur 1.496 gültige Stimmen abgegeben wurden, ist ja schon bezeichend. Waren die übrigen 733 alle Bier holen? Aber niemand fragt sich, wo diese 733 Mitglieder – immerhin ein Drittel der offiziell anwesenden Mitglieder – waren.

    Anderes Beispiel: Der Verein plant in der laufenden Saison mit TV-Einnahmen (vor Abzug der darauf entfallenden Anteile / Kölmel, Quattrex usw.) von 36 Mio. €
    Für die 1. Bundesliga erhalten wir laut http://www.fernsehgelder.de allerdings nur 29,4 Mio. € Im Pokal haben wir bisher rund 1,2 Mio. Fernsehgeld eingenommen. Auf über 6 Mio. TV-Einnahmen aus dem Pokal kommen wir nur, wenn wir ins Endspiel kommen. Wie also errechnet der Verein (geplante) TV-Einnahmen von 36 Mio.?

    Ich habe CA danach gefragt. Die Antwort ist – erwartungsgemäß. Keine Antwort. Statt dessen wird implizit fernsehgelder.de in Frage gestellt. Wenn man allerdings deren Angaben für die Jahre vor 2018/19 mit Unions Angaben zu seinen TV-Einnahmen in früheren Jahren vergleicht, dann passen die Zahlen recht gut zusammen.

    Statt also die Frage zu beantworten, wie Union 36 Mio. TV-Einnahmen erzielen will, wird nichtssagend geantwortet bzw. dümmlich am Thema vorbei eine Nebelkerze gezündet.

    Es gäbe auch noch andere Dinge, die an den Zahlen und Aussagen auf der MV nicht „passen“. Ich will nicht kostenlose Arbeit für Berliner Journalisten machen und hier alles offenlegen. Aber jeder, der eine MV nicht nur als Ort für gemeinsames klatschen & singen betrachtet, muss doch merken, dass die Kommunikation des Vereins extrem fragwürdig ist.

    Stellt sich nur die Frage, wie die – bislang wenigen – die das erkannt haben, ihre Kräfte bündeln, um daran etwas zu ändern.

  48. Maria Draghi

    PS: Warum etwas ändern? Weil die Lebenserfahrung lehrt, dass Leute denen niemand wirklich auf die Finger guckt, dazu tendieren, irgendwann zu große Risiken einzugehen oder schlicht falsche Entscheidungen von großer Tragweite treffen.

  49. @Maria Draghi
    Die 29,4 Mio sind glaube nur die Nationalen Fernsehgelder, dazu kommt noch die internationale Vermarktung und wenn Du im Pokal noch die nächste Runde einplanst, was ja durchaus machbar ist kommt das schon hin mit den 36 Mio

  50. Maria Draghi

    Nehmen wir an es ist so – was könnte der Grund für CA sein, daraus ein Geheimnis zu machen? Sind unter deinen Fakten irgendwelche dabei, die andere Vereine, Spielerberater usw. nicht wissen, die man aber gegenüber den Mitgliedern gegenüber verheimlichen muss?

  51. Braucht man nicht annehmen ist so
    National: 29,4
    International 3,4
    DFB Pokal 2,4 (bei erreichen der nächsten Runde)

    Gesamt: 35,2 Mio
    Warum ? keine Ahnung, alles öffentlich verfügbar, und war auch in allen Medien
    https://onefootball.com/de/news/internationale-tv-vermarktung-der-fcb-kassiert-fast-so-viel-wie-die-halbe-bundesliga-zusammen-de-27349054?variable=20191129

  52. Maria Draghi

    PS: Inhaltlich ist zu beachten, dass CA die 36 Mio. als „konservativen Planungsansatz des Lizenzantrages“ bezeichnet hat. Der Lizenzantrag wurde bekanntlich lange vor Saisonbeginn erstellt. Würde bedeuten, dass Union vor der Saison mit 4 Pokalrunden geplant hat…

  53. Maria Draghi

    PPS: Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass deine Erklärung hinreichend ist.
    1. Hat der Verein ganz sicher nicht mit 4 Pokalrunden geplant (schon gar nicht „konservativ“).
    2. Ergeben deine Zahlen immer noch eine Lücke von 800.000.

    Für realistischer halte ich deshalb, dass noch andere Posten dazukommen, über die der Verein eben gerade nicht reden will.

    Generell kann man fragen, ob es sinnvoll ist, die Einnahmen derart aufzublähen, obwohl ein beträchtlicher Teil als Anteile Dritter als Ausgaben sofort wieder abfließen. Im Prinzip hat man hier eine unnötige Bilanzverlängerung, die wunderbar die Sicht vernebelt und von anderen heiklen Bilanz-Aspekten ablenkt. Zweitens ist für uns der Unterschied zwischen 1. und 2. Liga eben nicht 20 Mio., wie von DZ betont, sondern viel weniger durch die TV-Anteile Dritter.

  54. Maria Draghi – bitte cool bleiben, ich will und kann auch nicht erklären wie die Planungen zustande kommen. Ich habe nur darauf hingewiesen das auf Grund öffentlich bekannter Zahlen die Planungen eventuell nicht so ganz unrealistisch sind, nicht mehr und nicht weniger.

  55. Maria Draghi

    Natürlich werde ich genauso cool bleiben wie immer :-)

    Wahrscheinlich kommen die fehlenden TV-Millionen von AFTV. :-)))

  56. eisernen dank an die konstruktiv-kritischen geister hier!

    wie wohltuend es ist, unioner zu erleben, die sich neben all der freude an den schönen erfolgen unseres vereins auch den blick für möglichereise bedenkliche entwicklungen nicht nehmen lassen.

  57. Auf berechtigten Hinweis von E.G., die Kommentare zu dem Thema zu bündeln, nachfolgend noch einmal mein Kommentar aus dem heutigen Sotu.

    Eiserne Grüße aus Gelsenkirchen…

    Um das Thema Finanzen und MV noch einmal aufzugreifen (und für mich vorerst abzuschließen, da sich da nichts bewegt hat was die Bereitschaft der Gremien anbetrifft für Transparenz zu sorgen und sich mind. bis zur nächsten MV nichts ändern wird):

    Ich sehe das Thema Transparenz bei den Finanzen nicht als HOLSCHULD der Mitglieder, sondern als BRINGSCHULD des Präsidiums/Aufsichtsrates:
    Union ist heute eine Unternehmung (ich sage bewusst “Unternehmung” nicht “Unternehmen”, um dem Shitstorm vorzubeugen), die rd. 75 Mio. Umsatz generiert und den rd. 35.000 Mitgliedern und nicht einigen wenigen Gesellschaftern “gehört”. Gleichzeitig verstecken sich die Gremien hinter den sehr geringen Pflichten, die ihnen das Vereinsrecht auferlegt: Veröffentlichtung einer Einnahmen/Ausgaben-Rechnung sofern die Satzung keine weiteren Pflichten vorsieht. Das Ganze wird ergänzt durch die wenigen Veröffentlichungspflichten, die die DFL auferlegt oder die für einzelne Tochtergesellschaften aus gesellschaftsrechtlichen Gründen bestehen (Stadion AG, in geringerem Umfang Alte Försterei Veranstaltungs GmbH & Co. KG, Alte Försterei Beteiligungs GmbH, FCU beteiligungs GmbH, FCU Verwaltungs GmbH & Co. KG usw.).

    DZ und viele der anderen Mitglieder in Präsidium/AR sind selber Unternehmer und wissen sehr gut, welche Informationen sie im Rahmen des Jahresabschlusses veröffentlichen müssen, um ein Minimum an Transparenz für die Öffentlichkeit herzustellen. Solange Gesellschafter und Geschäftsführung einheitlich sind, kann man vielleicht sagen, dass sich der Umfang auf das absolute gesetzliche Minimum beschränken kann (von Interessen der Geschäftspartner oder Mitarbeitern mal abgesehen). Die Gesellschafter /Eigentümer wissen in diesem Fall wie es um das Unternehmen steht.

    Bei Union (oder Aktiengesellschaften mit breitem Streubesitz) liegen die Dinge aber anders: Präsidium/Vostand/Aufsichtsrat bilden keine Personalunion mit der breiten Basis an Mitgliedern/Aktionären und sollten daher im Sinne einer gesunden Corporate Governance von sich aus ein Maximum an Transparenz verfolgen (ja, solange es dem Wettbewerb nicht nützt bzw. für den Verein schädlich ist). Hier gibt es Spielraum und gute und schlechte Beispiele für transparente Unternehmenskommunikation, aber wie gesagt, derzeit verstecken sich die Gremien bei Union hinter dem Vereinsrecht (zugegebenermaßen wie ein Großteil der anderen Fußballvereine, die ihre Lizenzabteilungen nicht in Form einer Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben. Aber wir wollen ja auch in anderen Dingen anders sein ;).

    Abschließend noch zum Thema Holschuld bei der MV: klar konnte man bei der MV Fragen stellen. Aber ohne Vorlauf und Information ist das erstens schwierig (bei HVs werden alle relevanten Informationen inkl. Jahresabschluss vorab an die Aktionäre verschickt) und zweitens setzt es die Bereitschaft voraus, auf solche kritischen Fragen inhaltlich und sachlich einzugehen. Und ein gewisses Interesse der Mitglieder und nicht ein Grummeln im Podium (“ach schon wieder so eine nervige Frage” – gehört am Mittwoch).

    Die Frage zu den Quattrex-Mios war wirr und ohne Kenntnis der Materie gestellt. Gleichwohl war die Reaktion von DZ wenig souverän. Anstatt zu sagen: “Ja es stimmt…,” ODER “Nein, es stimmt nicht,…” ODER “Ich kann dazu nichts sagen, weil…” wurde der Fragesteller angeblafft: “Woher wollen Sie das denn wissen…”, “Wir haben schon früher gesagt, dass wir nichts sagen…”, “was in den Medien steht, stimmt ja wohl nicht immer “. Das hatte schon ulihoeneske Züge. Sorry.

    EISERN !

  58. Guten Abend in die Runde. Ich bin auch der Meinung das die ca. 35.000 Mitglieder unseres Vereins mehr Informationen zur finanziellen Situation unseres Vereins erhalten sollten. Das Wort „Unternehmung“ passt mir daher recht gut, zumal neben dem e.V. ja wohl mittlererweile 5 Verbundgesellschaften bzw. Tochtergesellschaftenhier gehören.
    a). Stadion AG
    b). Alte Försterei Veranstaltungs GmbH & Co. KG
    c). Alte Försterei Beteiligungs GmbH
    d). FCU beteiligungs GmbH
    e).FCU Verwaltungs GmbH & Co. KG
    f. eventuell noch weitere …

    1. Frage: Wer ist hier zu c, d, e geschäftsführend tätig, was sind die Aufgaben und wie sieht die Struktur im Verbund aus? (E.V. = Vereinsrecht, so what. Was ist mit den Kaptal- Beteiligungsfirmen, hier kann ich nur fabulieren.

    2. Frage: Der Vorstand trifft sich ca. 10x im Jahr mit Aufsichtsrat (laut Aussage MV). In wie weit sind die Mitglieder des AR in die Beteligungs- Tochterfirmen involviert bzw. sogar handelnd tätig?

    3. Frage: Wie setzen sich die Verbindlichkeiten für den Forecast/Planung für das kommende bzw. die nächsten 3-5 Jahre prozentual zusammen. Also kurz, mittel und langfristiger Horizont und wie hoch sind die Kapitalkosten.

    4. Wie begründet der Verein, vertreten durch den Vorstand, dass den Mitgliedern keine Vorabzahlen als Vorbereitung auf die MV zur Verfügung gestellt wurden. Hier wurde meiner Meinung eine Chance auf eine konstruktive Diskussion vergeben.

    Erstes Fazit. Ich sehe, in der Vereinskommunikation und der Transparenz noch erhebliches Verbesserungspotential, auch wenn wir einen guten Stadionsprecher haben.

    Eiserne Grüsse.

  59. maria draghi

    Die strukturellen Probleme unserer Kommunikation sind hinreichend beschrieben: Der Verein selbst hat kein Verhältnis dazu; er glaubt, die Mitglieder hätten sich damit abzufinden, was ihnen vorgesetzt wird. Die meisten Mitglieder sind damit auch völlig zufrieden oder finden es offenbar richtig so. Man sieht es an dem immer wieder geäußertem Vorwurf des Verrats von Geschäftsgeheimnissen an die Konkurrenz, selbst für völlig banale Aussagen.

    Meine These ist, dass uns diese Gleichgültigkeit der Mitglieder und die Überheblichkeit der Entscheider irgendwann auf die Füße fallen wird, weil aus einer solchen Gemengelage heraus eigentlich immer irgendwann fatale Fehlentscheidungen getroffen werden.

    Also entweder man versucht es zu ändern oder man hält die Klappe. Aber immer wieder bloß den schlechten Zustand zu beklagen bringt nichts.

  60. @ maria draghi
    Wir sind doch gerade erst in der Eruierungsphase und vorschnelles Handeln bringt hier niemanden weiter. Die Mitglieder sind ein hohes Gut. Unser Trainer betont immer wieder, dass die Mannschaft bereit ist zu lernen. Das sollten wir auch den handelnden Personen im administrativen Bereich zubilligen. Das bedeutet Im Umkehrschluss aber auch, dass wir, sofern wir uns in der Vereinskommunikation Verbesserungen wünschen, diese gut vorbereiten.

    Und ja, der immer mal wieder geäußerte Vorwurf des Verrats von Geschäftsgeheimnissen ist hier nicht zielführend, mir auch zu einfach. Ausserdem führt gerade das zu weiteren Spekulationen.

    Eiserne Grüsse.

  61. Maria Draghi

    Die Defizite sind aus meiner Sicht seit 3 Jahren öffentlich bekannt; seit den ersten Nachrichten Quattrex betreffend. Ich bin deshalb nicht mehr in der Eruierungsphase. Wieviel Zeit man den Verantwortlichen geben will, um es besser zu machen. Zumal ich persönlich nicht den Eindruck habe, als ob die Kommunikation mit den Mitgliedern besser wird. Lustigerweise betont DZ manchmal öffentlich, man solle sich nicht zu sehr selbst feiern. Doch in der Praxis will Union genau solche Mitglieder – die klatschen und singen, aber bitte keine Fragen stellen

  62. Maria Draghi

    Vielleicht auch nochmal zur Präzisierung meinerseits:
    Die Kommunikation mit Fans oder Ultras ist bei Union nach meinem Eindruck besser als bei den meisten anderen Vereinen.
    Die Kommunikation in Bezug auf wirtschaftliche Vereinsbelange ist allerdings schlechter als bei anderen Vereinen – streng genommen ist sie gar nicht existent

  63. Maria Draghi: „Die Kommunikation in Bezug auf wirtschaftliche Vereinsbelange ist allerdings schlechter als bei anderen Vereinen – streng genommen ist sie gar nicht existent“. Sehe ich auch so, scheint hier aber niemanden weiter zu interessieren. Vllt. ist die Zeit „noch“ nicht reif für eine derartige Diskussion. Verschoben ist nicht Aufgehoben. Schönes Wochenende und Eisern Union.

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