Das 3:0 im Test gegen Kiel hatte einen schönen Moment, als es noch gar nicht angepfiffen war. Denn mit Florian Hübner und Suleiman Abdullahi standen zwei Spieler auf dem Feld, die verletzungsbedingt lange nicht für Union auflaufen konnten.
Die Freude währte bei Abdullahi allerdings nur kurz, denn nach einem Zusammenprall mit dem Kopf seines Gegenspielers musste er mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden und wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Das bringt mich auf das Thema, dass über eine Regel-Änderung bei Kopfverletzungen ernsthaft nachgedacht wird und das IFAB (die Instanz, die die verbindlichen Regeln für den Fußball erlässt) eine temporäre Einwechslung für die Zeit einer Untersuchung auf eine Gehirnerschütterung erwägt. Mehr dazu gibt es aktuell hier und einen etwas detaillierteren Text aus dem Oktober von der Sportschau.
Sheraldo Becker musste auch wegen Knieproblemen ausgewechselt werden. Doch es gab auch gute Nachrichten wie das Zusammenspiel von Julius Kade und Marius Bülter am Schluss oder die Erkenntnis, dass Ken Reichel nicht nur gegen, sondern auch für Union treffen kann (er machte das zwischenzeitliche 2:0). Einen detaillierten Spielbericht gibt es hier.
Das Spiel wurde übrigens erst später angepfiffen wurde, weil Kiel noch im Köpenicker Feierabendstau stand und Mannschaft die letzten Meter zum Stadion zu Fuß gehen musste.
Was machste, wenn @fcunion vs. @Holstein_Kiel 20 Minuten später angepfiffen wird? Eine spontane Interview-Session mit einem herrlich entspannten Marvin #Friedrich.??? #fcunion #fcuksv pic.twitter.com/KQSror9V9k
— Stephanie Baczyk (@StephanieBaczyk) November 13, 2019
Hier die Berichte der Berliner Medien zum Testspiel gegen Holstein Kiel:
- Manni-Verletzung überschattet Testspielsieg (Kurier)
- Union siegt im Testspiel (RBB)
- Union schlägt Kiel, aber Abdullahi muss ins Krankenhaus (BZ)
- Warum Union von der Länderspielpause profitiert (Morgenpost)
- Abdullahi und Porath müssen ins Krankenhaus (Kicker)
Der Punkteplan von Neven Subotic
Neven Subotic sprach mit den Berliner Sportjournalisten über die aktuelle Situation bei Union (Berliner Zeitung). Schön fand ich, dass auch er eine Punkterechnung wie wir alle hat und hofft, dass noch etwas Punkte-Speck angesammelt wird bis zum Winter: „[…] die Spiele gegen die direkten Kontrahenten (Köln, Paderborn, Düsseldorf – d.Red.) werden Big-Point-Spiele, da sollten wir die Punkte vollzählig mitnehmen.“ (Bild)
Im Inforadio-Podcast Hauptstadtderby sprach Robert Andrich unter anderem auch darüber, wie er als ehemaliger Herthaner bei Union angenommen wurde: „Ich habe überhaupt nicht das Gefühl gehabt, dass irgendjemand mit einem negativen Gefühl auf mich zugekommen ist, nur weil ich mal bei Hertha gespielt habe. Das ist überhaupt nicht der Fall gewesen. Ich habe nicht einen einzigen Spruch gedrückt bekommen. Aber vielleicht habe ich auch einfach Glück gehabt.“ Das Interview gibt es hier beim RBB auch zum Lesen. Mich bestätigt das darin, dass im Verhältnis zwischen beiden Vereinen von Feindschaft nicht die Rede sein kann, auch wenn es anscheinend stark verfeindete Fangruppen gibt.
Und sonst so?
Ein Nachtrag von Mittwoch: Rafal Gikiewicz wurde von der Sportbild interviewt (wichtigste Aussagen hier in der BZ) und erzählte, dass ihm nach dem Derby tatsächlich eine polnische Sicherheitsfirma einen Werbevertrag angeboten hat.
Christopher Trimmel ist zwar gerade bei der österreichischen Nationalmannschaft, darf sich dank seiner 3 Assists über eine Berufung ins Team of the Week von Fifa20 freuen. Da ist er nun in einer Runde mit Robert Lewandowski und Lionel Messi. Auch so etwas, was wir vor einem Jahr vielleicht nicht gedacht hätten.
Ist natürlich ein Pflichtkauf. ? #fcunion pic.twitter.com/4NehYsEZcC
— Nadi (@sumpfi5) November 13, 2019
Das Fanprojekt Alte Försterei war in Stuttgart bei der Bundeskonferenz der Fanprojekte. Es ging dabei schwerpunktmäßig um Fanarbeit, die auch die Geschlechter reflektiert. Wer mehr dazu wissen möchte, dem empfehle ich diesen Beitrag vom Deutschlandfunk.
Frank Willmann hat im Fluter beschrieben, wie die Situation aktuell beim Chemnitzer FC ist, welchen Einfluss die rechte Szene dort hat und wie dagegen versucht wird anzugehen. Mir ist vor allem dieses Zitat aus dem Text eindrücklich im Gedächtnis geblieben: „Die Rechten seien in der Kurve nicht in der Mehrheit, sagt Markus Müller, der Vorsitzende der Fanszene e.V. „Sie haben aber das Gewaltmonopol. Das wird auch ab und zu mal demonstriert.“
Thomas Sobotzik, der aufgrund der konstanten Bedrohungen durch die rechte Szene in Chemnitz dort seinen Job hingeworfen hat, startet nun als Geschäftsführer bei den Offenbacher Kickers (danke für den Hinweis an immerunioner.de).
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Sie hat nicht nur Ahnung vom Fußball und Fandasein, sondern spielt auch noch FIFA.
Da habt ihr euch eine sympathische Person geangelt. ??
Zum Thema Kopfverletzungen: Bei der Rugby-WM konnte man beobachten, wie sowas sinnvoll funktionieren kann. Es gibt neben den beiden Mannschaftsärzten noch einen unabhängigen Mediziner und im Falle einer Kopfverletzung wird der Spieler sofort ausgewechselt, danach vom Mannschaftsarzt und dem unabhängigen Arzt untersucht. Für den Fall, dass er die Freigabe erhält, darf er nach einer Pflichtpause (20 Minuten?) wieder zurückwechseln und die Auswechslung zählt nicht. Könnte beim Profifußball bestimmt auch funktionieren.
Lesenswert: https://www.zeit.de/sport/2019-11/fussballfans-sexualisierte-gewalt-broschuere
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Ergänzung zum einmalunionerimmerunioner-Hashtag: Der Extra-Shoutout von Christian Arbeit für Patrick Kohlmann beim Warmmachen vor dem Testspiel gegen Holstein Kiel und sein Gruß an die Waldseite waren ganz großes Kino!
Danke dafür!