Neben der Freude über den ersten Bundesliga-Punkt und dem Wissen, dass in Augsburg gleichermaßen mehr und weniger drin gewesen wäre (wenn Alfred Finnbogason in letzter Sekunde das Tor getroffen hätte, säßen wir jetzt ganz schön niedergeschlagen da), stelle ich mir vor allem eine Frage: War das jetzt Unions Leistungsvermögen in der Bundesliga? Also im Vergleich zur klaren Niederlage in der Vorwoche gegen Leipzig. Oder fällt Augsburg als potentieller Abstiegskandidat da eher heraus? Union hatte wenig Ballbesitzphasen, wenig spielerische Lösungen in Richtung gegnerisches Tor und brauchte die Zweikämpfe, um in die Partie hineinzukommen. Der Kicker schreibt in seiner Montagsausgabe (nicht online), dass Union sein Gesicht aus der Vorsaison gezeigt habe mit einer kompakten Defensive und vielen langen Bällen. Ich befürchte, dass das gegen Dortmund am nächsten Wochenende ähnlich wie in der der ersten Partie gegen Leipzig dazu führen kann, dass die Kugel wie beim Flipper immer postwendend zurück kommt und dadurch der Druck auf die Defensive so hoch wird, dass automatisch Fehler passieren.
Andererseits gewöhnt sich die Mannschaft gerade an die Bundesliga und ich kann mir schon vorstellen, dass Urs Fischers Team nicht mehr mit demselben Respekt ins Spiel geht wie noch gegen Leipzig. Ihr merkt, dass ich wirklich schwanke. Die Bundesliga ist auf jeden Fall vom Zuschauen her sehr anstrengend, weil ich bei jedem Fehler das Gefühl habe, dass es gleich ein Gegentor gibt. Ein bisschen fühlt es sich so an, als würde Union jetzt 34 Relegationsspiele spielen. Und das wird so bleiben. Denn Urs Fischer sagte gestern den Journalisten, seine Mannschaft müsse noch lernen und auf die Dauer angesprochen: „Vielleicht dauert es die gesamte Vorrunde.“ (Morgenpost)
Einen zum Weinen schönen Text über Unions erstes Bundesliga-Tor und mehr noch über Sebastian Polter und Sebastian Andersson hat Jacob Sweetman hier geschrieben (auf Englisch).
Das sind die Nachberichte der Berliner Medien:
- Kein Freifahrtschein für die Aufstiegshelden (Tagesspiegel)
- Akaki Gogia in Augsburg: Nicht dabei, aber doch mittenmang (Kurier)
- Welche Zukunft hat Unions Tor-Duo (Bild, noch nicht online)
- Subotic nach seiner Premiere: „Für mich ist das geil“ (Kicker)
- Neues Personal, alte Stärke (Kicker, Montagsausgabe)
- Subotic verspricht: Da ist noch Luft nach oben (Kurier)
- Unions zweite Reihe ist erstklassig (Morgenpost)
- Warum das Remis in Augsburg für Union so wichtig ist (Berliner Zeitung)
- Kommentar: Sebastian Polter kann Bundesliga! (Berliner Zeitung)
Podcasts
Über das Unionspiel wird wieder in der Schlusskonferenz des Rasenfunk gesprochen. Wir widmen uns der Partie in unserer aktuellen Episode deutlich ausführlicher und diskutieren zusätzlich sehr kontrovers, wie Union eigentlich mit dem Testspiel gegen Chemnitz umgehen sollte. Einen kurzen Blick von außen auf den ums wirtschaftliche Überleben und mit sich selbst und seiner Rolle gegenüber rechtsextremen Fans kämpfenden Chemnitzer FC wirft der Tagesspiegel.
Podcast: Wir feiern beide Sebastians nach Unions erstem Bundesliga-Tor und diskutieren durchaus kontrovers die Testspielansetzung gegen Chemnitz #fcunion https://t.co/e75XHjfK5f
— Textilvergehen (@textilvergehen) August 25, 2019
Und in der neuesten Ausgabe unseres Union-Geschichts-Podcast Und niemals vergessen erzähle ich, wie der Sektionsleiter Fußball der SG Union Oberschöneweide nach dem Mauerbau 1961 alle früheren Unioner bei sich im Klub sammeln wollte, damit die DDR-Offiziellen auf den Plan rief und anschließend ebenso wie die Union-Legende Herbert Raddatz Rotlichtbestrahlung verordnet bekam.
Podcast: Nach dem Mauerbau 1961 versucht Paul Zimmermann alle in Ostberlin verbliebenen Union-Spieler bei der SG Union Oberschöneweide zu versammeln und ruft damit die DDR-Offiziellen auf den Plan. #fcunion https://t.co/5VCm4LE9QG
— Und niemals vergessen … (@unv_podcast) August 25, 2019
Auf den anderen Plätzen
Das erste Frauen-Team spielte gestern in der Regionalliga 0:0 gegen Viktoria und steht damit nach dem zweiten Unentschieden im zweiten Spiel auf Rang 8 (Tabelle und Fotos). Daniel war beim Spiel und hat seine Eindrücke aufgeschrieben:
Das 0:0 der Union Frauen gestern gegen Viktoria war auch in der Höhe verdient. Viktoria kam dabei zuerst besser ins Spiel und traf nach wenigen Minuten die Latte. Danach kontrollierte Union das Spiel immer mehr, fand dabei aber sehr selten Wege, schnell zu kombinieren oder torgefährlich zu werden. Gegen Ende gelang es dann immerhin einige Male, Josephine Bonsu hinter der Abwehr freizuspielen, weil dabei aber der letzte Pass nicht ankam, blieb es beim Unentschieden. Insgesamt präsentierten sich am Sonntag aber beide Teams nicht so, als würden sie für den Aufstieg in Frage kommen.
Dass beide Teams, die noch vergangene Saison um den Aufstieg spielten, noch nicht wissen, wo sie diese Spielzeit stehen, haben die Rasenperlen vor der Partie aufgeschrieben.
Das zweite Frauen-Team hatte in der Verbandsliga spielfrei (Tabelle).
Bei den Männern erzielte die A-Jugend mit 13:0 gegen Holstein Kiel ein krasses Ergebnis und den dritten Sieg im dritten Spiel (Spielbericht und Tabelle). Wenn die Mannschaft so weiter macht, kann sie vielleicht ohne Abstiegskampf durch die Saison kommen. Das wäre ein riesiger Erfolg. Die B-Junioren gewannen bereits am Samstag beim FC St. Pauli mit 4:2 und setzen sich im Mittelfeld der Bundesliga fest (Spielbericht und Tabelle).
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„Ein 0:0 in der Höhe verdient“???
Der Lacher am Montag ;-)