Einer der Abgänge aus Unions Kader, die eigentlich unumgänglich waren, und sowohl für den Spieler als auch den Verein sinnvoll sind, wurde gestern verkündet: Berkan Taz wechselt ein paar Kilometer spreeaufwärts nach Cottbus. Zwar wird er dorthin erst einmal nur für ein Jahr ausgeliehen. Aber ob das wirklich bedeutet, dass es für Taz nur ein zeitweiser Abschied von Union ist, scheint zweifelhaft.
Berkan Taz verlässt uns für ein Jahr und geht auf Leihbasis nach Cottbus zum @Nur_Energie – wir wünschen ihm viel Erfolg ??? Alle Infos zur Leihe gibt es hier ? https://t.co/8Lm0rpnbv6#BT31 #fcunion #eisern pic.twitter.com/q3WuAjUoK9
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) June 27, 2019
Denn um sich wirklich auf ein Niveau zu steigern, auf dem er eine echte Rolle bei Union spielen müsste, wäre wohl Spielpraxis auf etwas höherem Niveau als in der Regionalliga hilfreich bis notwendig. Außerdem gibt es in den letzten Jahren eigentlich kein Beispiel dafür, dass ein von Union ausgeliehener Spieler so wirklich den Weg in den Kader gefunden hat. (Außer Christopher Lenz, aber der zählt nicht wirklich, da er nicht wirklich bei Union war, bevor er nach Kiel ausgeliehen wurde, und dabei außerdem im Vergleich zu seinem vorigen Verein einen Schritt nach oben im Niveau gemacht hat.)
Verstärkung für das offensive Mittelfeld. #WIR leihen Berkan Taz für ein Jahr vom @fcunion aus. Herzlich willkommen in der #Lausitz! ?? https://t.co/6mncX3Jv1H pic.twitter.com/Vsh6PHVVKd
— FC Energie Cottbus (@Nur_Energie) June 27, 2019
Der mindestens vorläufige Abschied von Taz wirft auch noch einmal ein Licht auf die Integration von eigenen Jugendspielern in Unions Kader – die in den letzten Jahren nicht stattgefunden hat. In der nächsten Saison haben theoretisch Lennard Maloney, Maurice Opfermann und Laurenz Dehl die Chance, das zu ändern. Aber haltet nicht den Atem an, bis sie ausgerechnet in der Bundesliga zu Einsatzzeiten kommen. Ich frage mich seit einer Weile, woran es liegt, dass diese Situation ist wie sie ist. Aber ich bin auch zu weit weg um sowohl die Leistungen von Unions Jugend-Spielern und -Mannschaften als auch der Nachwuchsspieler im Kader im Training beurteilen zu können. In jedem Fall ist das ein Punkt, in dem Union so oder so viel Entwicklungs-Potential und -Bedarf hat.
Die zeitgenaue Ansetzung der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ist jetzt bekannt. So sieht unser Fahrplan aus:
? Sonntag, 11.08.2019
? 15:30 Uhr
?? vs @vfbgermania #dfbpokal #fcunion #eisern pic.twitter.com/bt38xl4YHI— 1. FC Union Berlin (@fcunion) June 27, 2019
Bevor heute der Spielplan der Bundesliga erscheint, wurde Unions erstes Pflichtspiel genau terminiert: Am Sonntag dem 11. August spielt Union um 15:30 im Halberstädter Friedensstadion im DFB-Pokal.
Die Berliner Presse über Union
- Unions Neuzugang Sheraldo Becker Ein Hertha-Kumpel hilft gegen das Heimweh (Kurier)
- Union startet ins Abenteuer Bundesliga (Morgenpost)
- Trimmel: „Es wird ein richtig geiler Konkurrenzkampf (Bild, print)
Und in der blauen Ecke
Was macht eigentlich Hertha so? Vor einiger Zeit hat der Verein die Anteile, die er an die Investitionsfirma KKR verkauft hat, zurückgekauft. Um nun 37,5% der Spielbetriebs-Gesellschaft an den Investor Lars Windhorst beziehungsweise dessen Firma Tennor zu verkaufen, für diesesmal 125 Millionen Euro. Eine Option, Tennors Anteil auf knapp 50% zu erhöhen, gibt es für das nächste Jahr. Das hat gestern zuerst der Spiegel berichtet, und wurde später von Hertha bestätigt.
Eine lustige Parallele zwischen dieser „strategischen Partnerschaft“ (wie Hertha es nennt) und Unions neuem Hauptsponsor hat Uwe Bremer im immerhertha-Blog (wo es natürlich auch weitere Einordnungen des Vorgangs gibt) aufgetan: Windhorst hat viel Geld mit Immobilien verdient und war auch an Grand City Properties beteiligt.
Damit enden aber auch schon die Parallelen zwischen Unions Beziehung zu Aroundtown und Herthas mit Tennor/Windhorst, auch wenn diese jetzt gern in einem Atemzug genannt werden. Denn mit Herthas Handeln geht eben einher, auch Kontrolle über den Verein das eigene Unternehmen abzugeben. Zum Beispiel in der Form zweier Aufsichtsrat-Plätze. Das ist riskant, weil sich die (sportlichen) Interessen von Hertha und die wirtschaftlichen Interessen des Investors nicht unbedingt überschneiden. Interessant ist an dem Geschäft durchaus, dass damit Hertha als (inflations-ignorant) etwa doppelt so hoch bewertet wird wie vor fünf Jahren zum Zeitpunkt des Verkaufs an KKR. Das ist doppelt interessant: Spiegelt das wirklich Herthas Wert wieder, und hat Tennor wirklich Aussichten, in welcher Zeit auch immer seinen Anteil an einem Bundesligaverein im Wert zu steigern?
Ach ja: Natürlich bedeutet das alles einen Kurs, der 50+1 und Mitglieder-geführtem Profifußball widerspricht. Aber das ist ja offensichtlich. Und nichts Neues.
Nur nach Klage gibt es #Datenauskunft! Für den täglichen Rechtsbruch im LKA Berlin muss nun der Steuerzahler aufkommen. Unsere PM zu den erfolgreichen Klagen: https://t.co/3z8sRcHmrF #HaHoHe
— Fanhilfe Hertha B.S.C. (@Fanhilfe_Hertha) June 27, 2019
Zum Schluss noch eine Hertha-Nachricht, aber eine ganz andere: Die Hertha Fan-Hilfe hat für Herthaner Einsicht in die Datei Szenekunde Sport des LKA Berlin erstritten. In einem Statement erklärt sie, warum sie die Führung und Intransparenz der Datensammlung für rechtswidrig hält.
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Was ich nicht verstehe: Woher stammt die Info das KKR ~36% der Anteile hatte?
Diese Zahl taucht gestern zum ersten mal auf – um den aktuellen Deal „schönzureden“?
Es sollen doch immer nur 10% gewesen sein?
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/fussball-investoren-kkr-hertha-und-die-heuschrecke
„Anfang 2014 investierte KKR 61,2 Mio. Euro, unter anderem für einen Anteil von knapp zehn Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co KGaA.
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/hertha-will-kkr-anteile-zurueckkaufen
„Wie aus einer Präsentation des Vereins für potenzielle Investoren hervorgeht, plant Hertha, die KKR-Anteile in Höhe von 9,7 Prozent kurzfristig zu übernehmen. […] Das Gesamtvolumen des Deals betrug seinerzeit 61,2 Mio. Euro – darunter rund 18 Mio. für einen Eigenkapitalanteil von 9,7 Prozent an der Kapitalgesellschaft, über die der Club am Bundesliga-Spielbetrieb teilnimmt….“
Das ganze FInanzgebahren scheint mir wiedermal sehr intransparent. Wenn 2014 nur 10% für ~62 Millionen verkauft wurden, und jetzt für den doppelten Preis das Vierfache an Anteilen – wo genau ist da die „Wertsteigerung“ ?
Das ist doch eher wie verramschen auf der Resterampe. 125 klingt viel, sind aber auch nur 50 frisches Kapital (70 wurden ja zum Rückkauf der KKR Anteile zusammen gepumpt) – dem gegenüber stehen immer noch ~110 Schulden/Verbindlichkeiten.
Mit 50 Millionen frischem Kapital kann man aber im Kader keine Bäume ausreißen. Das sind 1-2 Top Spieler oder ein kleiner Etatzuschuss für 1-2 Saisons. Und dafür ist man 37% seiner Anteile los :x.
Viel zu viel, für zuwenig Geld. Auf mich wirkt das eher wie ein „Notverkauf“.
@ Kai, Knapp 10% für 18 Millionen, der Rest war wohl so eine Art Darlehen.
Cottbus liegt spreeaufwärts? Dachte die sind südlich von uns :-)
Flussaufwärts = Richtung Quelle
Flussabwärts = Richtung Mündung.
Hat schon seine Richtigkeit.
Leider hat Berkan ja nur in St. Pauli Spielzeit in einem Pflichtspiel bekommen. Aber da fand´ ich ihn sensationell gut. Ich hätte ihm sehr gewünscht, dass er bei einem Zweit- oder Drittligisten unterkommt, aber auch in Cottbus kann er beweisen, dass er mindestens Zweitliganiveau hat. Bei Berkan bin ich da insgesamt viel optimistischer als Du, lieber Daniel.
Gleich gegen Dortmund… Da sind ja noch 2 Rechnungen offen?
Mmmhh da war wohl der kicker falsch informiert und ich zu schnell?….
Gegen die brause geht’s…. Aber da ist ja och noch 1Rechnungen offen????
1. H Brause
2. A Augsburg
3. H Dortmund
4. H Bremen
5. A Leverkusen
6. H Eintracht
7. A Wolfsburg
8. H Freiburg
9. A Bauern
10. H Charlottenburg
11. A Mainz
12. H Gladbach
13. A Schalke
14. H Köln
15. A Paderborn
16. H Hoffenheim
17. A Düsseldorf
Kevin schlotterbeck… Innenverteidiger kommt auf leihe zu union…. Kennt den jemand ????noch nie gehört… Was ja nicht ungewöhnlich ist….
Hat in der zweiten Saisonhälfte neun Spiele in Freiburg gemacht. Insofern eine interessante Entscheidung der Breisgauer, ihn an einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu verliehen.
@Bronco ist das irgendwo zu offiziell zu lesen dass Keven Schlotterbeck ausgeliehen wird. Halte ich für ne gute Entscheidung. Und endlich einer für die Abwehr. Alles in allem haben wir eine gute Mannschaft zusammen, die für einige Überraschungen sorgen wird. Fehlt nur noch Freedrich …
„Vorab-Meldung“ des kicker! Dort kann man auch über seine Entwicklung was nachlesen!
Liest sich interessant!
Eben super Nachwuchs aus der Freiburger Ecke! Dazu passen die obigen Bemerkungen zum bisherigen Union-Nachwuchs!
u.n.v.e.u.
@Jon. Danke. Wieder was gelernt.
[…] fragt sich auch die WirtschaftsWoche, die eine sehr kritische Einordnung des neuen Investoren-Deals vornimmt. Während der erste Teil des Artikels darlegt, warum es sehr unwahrscheinlich ist, dass […]
[…] Union in der Bundesliga eher in die Preisklasse Karibik als Usedom fällt. Es ist fast, als hätte Investor Windhorst das Geld für Hertha an den falschen Verein […]
[…] “What could possibly go wrong?” war eine beliebte Reaktion auf die Nachricht, dass ein neuer Finanzinvestor (Lars Windhorst mit seiner Firma Tennor) 37,5% der Anteile…. […]
[…] Bei der Suche nach Leih-Zielen für Lennard Maloney und Cihan Kahraman gibt es noch keine Ergebnisse. Der Kurier berichtet, dass Maloney bei Rot-Weiß Essen ein Probetraining absolviert. Das wäre Regionalliga – eigentlich niedriger, als produktiv und wünschenswert wäre (ähnlich wie bei Berkan Taz in Cottbus). […]
[…] von wegen Benefizspiele: ein solches gab hier in Cottbus Borussia Dortmund Energie (mit Berkan Taz). Und ich bin schon ziemlich froh, dass Dortmund gegen Union spielen muss, statt sich zu freuen, […]