Blog State of the Union

Rafal Gikiewicz, Marvin Friedrich und 3 Union-Spielerinnen stehen zur Wahl als Berlins Fußballer des Jahres

Die letzten Spieltage einer Saison sind etwas Besonderes. Da wird geerntet. Für manche ist es nur die Goldene Ananas und das ist wenig aufregend. Aber das Gefühl sich noch einmal vor dem Abstieg gerettet zu haben wie in der vergangenen Saison oder gar dieses nervenaufreibende Kribbeln im Aufstiegskampf ist schon etwas Besonderes. Was das für Spieler bedeutet, die sowieso immer unter Druck stehen, kann ich mir kaum ausmalen. Ich weiß nur, dass Menschen schon allein bei der Arbeit unter Druck wahnsinnig unterschiedlich reagieren. Manche werden plötzlich ganz ruhig und befinden sich in einer Art Tunnel, andere schreien herum und wiederum andere sind wie paralysiert und können plötzlich die einfachsten Dinge nicht mehr. Es gibt da nicht das eine Rezept, das für alle passt.

Dass nun plötzlich alle Teams der Plätze 2 bis 8 verlieren (der Effzeh aus Köln hatte gestern das Memo nicht bekommen und  doch gewonnen), kann durchaus auch etwas mit Druck zu tun haben. Der Tagesspiegel fragt polemisch, ob denn keiner aufsteigen wolle. Aber es kann auch einfach bedeuten, was Urs Fischer und 17 andere Zweitligatrainer wie ein Mantra herunterbeten: Diese Zweite Liga ist verdammt ausgeglichen. Und sie hat im Vergleich zu den Vorjahren sogar noch einmal spielerisch zugelegt, weil der Zerstörerfußball à la Dirk Schuster nicht mehr vorherrschend ist. Keine Mannschaft marschiert so einfach durch diese Liga und dominiert alle. Auch nicht der Effzeh mit seinem Erstliga-Sturm und Simon Terodde.

Der Kurier macht mit dem klassischen Heinz-Wäscher-Zitat aus dem Film „Kein Pardon“ auf: „So kann ich nicht arbeiten.“ Dabei geht es aber eher darum, dass Urs Fischer in der Analyse keine Rücksicht auf das für Zuschauer gefühlt träge Spiel in Darmstadt nehmen kann, sondern hervorhebt, was gut funktioniert hat. Träge war es in der Wahrnehmung vor allem dadurch, dass Darmstadt so tief stand, dass Union wie gegen eine Gummimauer anlief. Der Ball kam immer wieder zurück und die Spieler nicht durch diesen Abwehrverbund. Mit Tempo durchlaufen war nicht.

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was es bringen sollte, würde Urs Fischer jetzt im Saisonfinale auf die Mannschaft draufhauen. Das dürfte nach dem Fürthspiel passiert sein, das tatsächlich schlecht war. Trainiert wird jedenfalls größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit, berichtet die BZ.

Die Bild (Bezahl-Link) berichtet, dass der 19-jährige Herthaspieler Julius Kade zu Union wechseln würde. Das kann sein, ist mir aber in der aktuellen Situation nicht so wichtig. Aber der Ordnung halber hier noch die Fakten: Zentrales offensives Mittelfeld, kam diese Saison am Anfang bei Hertha II zum Einsatz und war dann gut ein halbes Jahr verletzt.

Wir haben uns gestern Abend in der Podcast-Episode noch einmal über das Spiel in Darmstadt unterhalten. Dabei ging es vor allem darum, warum die Sichtweise auf die Partie so unterschiedlich war. Und am Ende musste ich mich mal kurz über einige Fans von Bundesliga-Absteigern aufregen, die die Zweite Liga für so schlecht halten und es ständig allen erzählen müssen.

Und sonst so?

Die Prioritäten in Köln fasst dieser Ausschnitt aus dem Express ganz gut zusammen:

Drei Unionerinnen stehen beim Berliner Fußballverband zur Wahl der Spielerin des Jahres. Außerdem erwarte ich irgendwie, dass Rafal Gikiewicz Fußballer des Jahres wird. Folgt also bitte bitte dem Aufruf von Falko Grothe, dem Trainer der 1. Frauen, und stimmt ab!

Mir ist irgendwie entgangen, dass Karim Benyamina mittlerweile bei Tennis Borussia spielt. Aber dieses Interview auf der DFB-Seite fussball.de ruft das anlässlich des Berliner Pokalfinales, das irrerweise um 10.30 Uhr angepfiffen wird, in Erinnerung. Es wird Karims letztes Spiel als Berufsfußballer werden.

Und Gratulation an Toni Leistner für diese Statistik in der Championship:

Und nicht vergessen: Heute Abend ist Fantreffen mit Sebastian Polter und Robert Zulj.


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5 Kommentare zu “Rafal Gikiewicz, Marvin Friedrich und 3 Union-Spielerinnen stehen zur Wahl als Berlins Fußballer des Jahres

  1. icke&er

    „Auch nicht der Effzeh mit seinem Erstliga-Sturm und Simon Terodde.“ Made my day.

  2. Michael

    Simon wäre ja jetzt frei da er im Oberhaus nicht funktioniert ;-)

    • @michael Wäre ich Simon Terodde, würde ich mir immer einen fetten Aufstiegsbonus in die Verträge schreiben lassen. Und ganz ehrlich: Ich finde ihn schon super.

  3. Wäre Simon denn der Ballbesitz-Stürmer, der uns laut eurer Meinungen im Podcast aktuell fehlt?

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