Seit Jens Keller bei Ingolstadt Trainer wurde, hat sich die Lage dort gefühlt verbessert. In der Tat hat Ingolstadt in den 9 Spielen seitdem drei Punkte mehr geholt (11 Punkte) als in den 15 davor (8 Punkte). Damit hat Ingolstadt in der Tabelle aber eben nur einen Platz gut gemacht, von 18 auf 17, und hat den Vorhersagen des Projekts 538 zufolge immer noch eine 50-prozentige Chance, abzusteigen.
Spiel-Plan
Allerdings fehlt es vor dem Spiel morgen Abend nicht an Lob für Ingolstadts Spielweise. Das gibt es von Urs Fischer, der in der Pressekonferenz (AFTV) darauf bestand, dass das Spiel eine schwere Aufgabe wird, dass Ingolstadt hohe individuelle Qualität hat, und dass es sich bemühe, spielerische Lösungen zu finden.
Und auch von Beobachtern, die Ingolstadts knappe Niederlagen zuletzt gegen die Aufstiegsaspiranten St. Pauli (Millernton) und gegen Köln (Effzeh.com) analysierten. Die dort erwähnten spielerischen Ansätze sieht man tatsächlich. Im Würfelspiel der Formationsbezeichnungen ist 2-1-4-3 ein eher selten genanntes Ergebnis. Diese Zahlenfolge beschreibt aber Ingolstadts Aufbauspiel ganz gut, in dem die beiden Innenverteidiger tief bleiben, sich der Sechser recht nah an sie fallen lässt, die Außenverteidiger aber weit nach vorn schieben. (Also etwas, das man in der Tat aus Jens Kellers Zeit bei Union kennt.) Dazu kommen ganz interessante Bewegungen von Sonny Kittel, der zwischen dem linken Flügel und Halbfeld wechselt und mit dem dort postierten Achter rochiert.
Aber Ingolstadt hat auch Schwächen. Dazu gehört (auch das von Kellers Union nicht unbekannt) die Konterverteidigung. Um das auszunutzen, müssen die Tempogegenstöße aber schnell in den freien Raum kommen. Denn Ingolstadts Gegenpressing ist ganz ordentlich, wenn es etwas Zeit hat, Zugriff zu bekommen.
Zum Schluß des kleinen Taktik-Segments noch ein Blick zurück nach Kiel: Auch die Kollegen von Konzeptfußball sind auf die Idee gekommen, eine Analyse von Kiel gegen Union in Einzel-Szenen zu schreiben. Darin hat Chris Winkler Kiel (und Tim Walter) etwas besser gesehen als ich selbst.
Vorberichte
Die Berliner Medien befassen sich vor dem Spiel unter anderem mit Carlos Mané. So berichtet der Tagesspiegel, dass der Portugiese Besuch von seiner Familie bekommt.
- Der Plan? Cool bleiben! (RBB)
- Für Union geht es gegen Ingolstadt um mehr als drei Punkte (Morgenpost)
- Ex-Union-Trainer Keller: „Es gibt Dinge im Fußball, die muss man nicht verstehen …“ (Bild, Bezahl-Link)
- Union eisern: Kein Punkt für Ex-Coach Jens Keller (Kurier, noch nicht online)
Frauen reden über Fußball
Frauen reden über Fußball (FRÜF) – so heißt ein neues Podcast-Projekt von einer ziemlich großen Gruppe von aus dem Podcast-Äther mehr oder weniger bekannten Frauen. Dazu gehört auch Steffi aus unserem Team, genau wie die Unionerin Nadine. Mit ihren Mitstreiterinnen wollen sie in dem Podcast eine (beziehungsweise: viele) weibliche Perspektive auf den Sport ausloten. Oder auch erörtern, ob es so etwas überhaupt gibt.
Der Podcast soll künftig einmal im Monat in wechselnder Besetzung erscheinen. Gestern gab es dafür eine knapp halbstündige Nullnummer und viel freudige Erwartung. Abonnieren könnt ihr die Sendung mit diesem Feed.
23.2.19 @FCBayern – @HerthaBSC :
Spruchband der Gruppe Colegio aus #München für die #Gleichberechtigung von #Frauen in der Kurve, am Mikro oder als Schiedsrichterin.#ultras #ultraschön #fcb #bayern #feminismus #feminsim pic.twitter.com/G5XXX7D0g3
— Ultraschön (@ultraschoen) March 6, 2019
Und sonst so
Die Fan-Rechtsberatung Eiserne Hilfe hat gestern in ihrem Blog auf die Rolle von Pflichtverteidigern in Strafverfahren hingewiesen. Dabei spricht sie vor allem den Rat aus, rechtzeitig einen Anwalt des eigenen Vertrauens zu bestellen, wenn man in Verfahren involviert ist.
Und die Seite Pieces of Berlin erzählt gestern diese kleine Geschichte vom 82-jährigen Union und Schlosser Jürgen, der einem anderen Unioner damit hilft, seinen LkW zu reparieren.
jürgen; 82; rentner;
“ich bin schlosser und mache gerade den lkw von meinem kumpel für den tüv fertig. der ist unioner wie man sieht, so wie ich ich, obwohl ich wessi bin – das ist mein verein – und man hilft sich eben gegenseitig! ich ha…" >>> https://t.co/WDTVXPqZ1B@fcunion pic.twitter.com/FkaWVVvlG2— Pieces of Berlin (@piecesofberlin) March 6, 2019
Ich kann mich damit besonders gut identifizieren, weil Jürgen über meinen und seinen Verein Hansa 07 sagt „das war eine tolle Truppe, aber verloren haben wir immer!“
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Hallo. Danke für den Link auf diese Statistikseite. Daniel, kannst du sagen was in den Soccer Power Index (SPI) einfließt?
@Schoki Grundsätzlich hat 538 für ihr SPI zwei Modelle, eins für die Defensive, eins für die Offensive. Beide repräsentieren die Tore, die sie von der Mannschaft gegen einen Durchschnittsgegner erwarten würden. Als Faktoren dafür benennen sie Ergebnisse und die Marktwerte von Transfermarkt… Dasist nicht meine Lieblibngs-Datengrundlage, weshalb ich diesen Wert kaum beachte. Allerdings leitet sich davon schon auch die Vorhersage ab, die ich heute mal zitiert habe. Also muss man auch die mit einem Korn Salz nehmen.
Edit: Was ich vergessen hab zu erwähnen: Im Lauf einer Saison werden dann noch Leistungsdaten einbezogen. Allerdings wird aus 538s Methodik-Seite nicht ganz klar, ob sie dabei nur auf Ergebnisse (verglichen mit Erwartungen) zurück gegriffen wird, oder auch auf detaillierte Daten.
Danke für die Erläuterungen.
[…] wie sehr Union von sich überzeugt war. Aber das wäre glatt gelogen. Die Schanzer zeigten den von Daniel vorher angekündigten Jens-Keller-Fußball. Und zwar in gut. Union dagegen zeigte sein Bielefeld-Gesicht. In der Pressekonferenz nach dem […]