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„Von Statistik halte ich nicht viel. Wenn du glaubst, es geht von alleine, verlierst du“

Dadurch, dass die Hinrunde zwar zu Ende ist, aber Union noch ein Spiel in Aue zu spielen hat, fühlen sich die Rückblicke in den Medien etwas merkwürdig an. Aber andererseits gibt diese Hinrunde so viel Anlass zur Freude, dass sie nicht genug gelobt und gefeiert werden kann. Ungeschlagen. Eine ganze Halbserie lang. Wann hat es das zuletzt gegeben? Und so wird diagnostiziert, dass Union sich Selbstvertrauen und auch Spielglück erarbeitet habe (Berliner Zeitung). Und der Kurier lässt Sebastian Polter davon erzählen, wie der Trainer ihn immer integriert habe, selbst zu einer Zeit, als er noch nicht mit dem Team trainieren konnte. Der Himmel hängt wirklich voll rosa Wolken gerade bei Union.

Erst recht, wenn man sich die Bild zu Gemüte führt, die Union am 15. Dezember 2017 mit Union am 15. Dezember 2018 vergleicht und auf allerlei Unterschiede kommt. Auch die Morgenpost zieht Bilanz.

Ich habe mehr als eine Aufforderung gelesen, dass Michael Parensen für seinen Einsatz gegen Bochum gelobt werden sollte. Der Tagesspiegel kommt dem nach. Wobei ich sagen muss, dass das 2:0 vom Samstag ein normales Parensen-Spiel war, was aber angesichts der geringen Spielpraxis des Defensiv-Allrounders natürlich trotzdem ein Lob ist. Nach der Partie am Samstag war Parensen gemeinsam mit Torsten Mattuschka und Christopher Quiring noch Geld sammeln für das Hospiz Köpenick. Darüber berichten Kurier und Bild (noch nicht online).

Michael Parensen vor der Partie beim Aufwärmen, Foto: Union in Englisch

Bei aller Lobhudelei und Freude finde ich gut, dass sowohl von Spielerseite als auch von den Medien angemerkt wird, dass nun auch nicht überall Aufstieg drin ist, wo ungeschlagene Hinrunde draufsteht. Das hat mit den viel zitierten 10 Unentschieden zu tun. Und auch damit, dass einige Spiele noch zu Unentschieden umgebogen wurden, die eigentlich schon verloren waren (Christopher Trimmel: „In den 17 Spielen waren einige dabei, in denen wir Glück gehabt haben“). Und damit, dass trotz der Ungeschlagen-Serie zwei Teams in der Tabelle vor Union stehen. Und deshalb nehme ich es Kapitän Christopher Trimmel komplett ab, wenn er sagt: „Von Statistik halte ich nicht viel. Wenn du glaubst, es geht von alleine, verlierst du.“

Christopher Trimmel, Foto: SF/Matze Koch

Das Spiel gegen Bochum, die verschiedenen Fangesänge zum Spielende diskutieren wir in unserer aktuellen Podcast-Episode „Unter den Fittichen von Robert Zulj“. Und irgendwie werden wir es auch hinbekommen, nach dem Aue-Spiel eine kurze Folge aufzunehmen. Aber vielleicht nicht erst am nächsten Tag wie sonst, weil da schon der 24. Dezember ist und wir da ein paar andere Termine haben.

Meine Lieblings-Szene vom Spiel, die nichts mit Fußball zu tun hat, war übrigens die hier nach dem 2:0. Sebastian Polter hob einen Bierbecher auf und schaute Richtung Fans, als ob er fragen wollte: Braucht ihr den Becherpfand noch? Und dann warf er den Plastikbecher über den Zaun zurück.

Sebastian Polter gibt nach dem Jubel über das 2:0 den Pfand zurück, Foto: SF/Matze Koch

Und sonst so?

Beim Wiener Derby zwischen der Austria und dem SK Rapid kam es zu einem Vorfall, den wir so in letzter Zeit schon öfter beobachtet haben. Knapp 1500 Fans von Rapid wurden ungefähr 7 Stunden eingekesselt. Und das alles, um alle Personalien aufzunehmen. Einen Bericht eines im Kessel festgehaltenen Fans findet ihr hier.

Dazu Rapid selbst:

Und die Polizei schreibt „Gewalt hat beim Fußball nichts zu suchen“, wobei von ihr allerdings keine einzige Gewaltszene in ihrer Stellungnahme geschildert wurde.


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