„Ja, das wird ein ekliges Spiel.“ Das war das erste, was Urs Fischer auf der Pressekonferenz sagte. Grenzenlose Vorfreude allenthalben.
Spiel-Plan
Welche Art von Fußball Darmstadt spielt, ist bekannt. Erst recht seit Dirk Schuster am Ende der letzten Hinrunde dorthin zurückkehrte stehen die Lilien wieder konsequent für ihren Stil mit vielen langen Bällen, hoffentlich schnellen Außenstürmern und spekulativen Hereingaben.
Damit sind sie in dieser Saison aber gar nicht so erfolglos und kommen sie jedenfalls zu mehr Torchancen und Toren, als es der Umstand, dass sie letzter in der Tabelle abgegebener Schüsse vermuten lassen würde. Und es ist auch nicht so, dass in Darmstadts Mannschaft gar keine Spieler stünden, mit denen man auch einen spielstärkeren Ansatz verfolgen könnte. Zu nennen ist da vor allem Marvin Mehlem, der aber nicht (immer) besonders konstruktiv eingebunden ist:
Schaut man sich jedenfalls an, wo Union und Darmstadt in verschiedenen Statistiken liegen, deutet wenig darauf hin, dass die Partie morgen von besonders viel Spielfluss geprägt sein wird: Bei der Zahl der gespielten Pässe (Union 17. vs Darmstadt 15.), der angekommener Kurzpässe (Union 16. vs Darmstadt 15.), der wenigsten fehlgeschlagenen Kurzpässe (Union 17. vs Darmstadt 9.) oder der aus dem freien Spiel entstandener Torschüsse (Union 13. vs Darmstadt 18.) liegen beide Mannschaften im Ligavergleich weit hinten. Anders sieht das bei den Chancen aus, die Union und Darmstadt ihren Gegnern gewähren: Da führt Union die Liga mit relativ großem Abstand an, und ist Darmstadt ebenfalls in der Spitzengruppe. (Zahlen via whoscored.com)
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Auf der Pressekonferenz gestern hat Urs Fischer Darmstadts aggressive Verteidigung und gutes Umschaltspiel hervorgehoben. Vor diesem Hintergrund, und weil Darmstadt auch zu zwei von Unions wesentlichen offensiven Stilmitteln (lange Bälle mit überladener letzter Linie; Konter) nicht gut passt, wird es interessant sein zu sehen, ob Union es in diesem Spiel vielleicht doch versuchen wird, mehr Spielkontrolle und Chancen durch längere Ballbesitzphasen zu erzeugen.
Vor dem Spiel hat Steffi dem Darmstadt Blog Kickschuh ein Interview gegeben, in dem sie beschreibt, wie sie Unions Saison bisher wahrnimmt. Ich finde die Rubrik „In 98 Worten“ eine charmante Idee.
Noch ungehört muss ich die Jubiläums-Folge #98 des Darmstädter Podcast Hoch & Weit empfehlen, in dem Vereinspräsident Rüdiger Fritsch zu Gast war.
In den Berliner Medien mischen sich Vorausschau auf das Spiel gegen Darmstadt und Reflexion der Mitgliederversammlung:
- Union-Bosss Zingler: Neue Herzenshelden gewünscht
(Kurier) - Trainer Urs Fischer ist von Union beeindruckt (Morgenpost)
- Union Berlin will gegen Darmstadt Alarm machen
(RBB) - Kommentar: Dirk Zingler muss liefern (Tagesspiegel)
Eine besondere Spielart dieses Themenmixes verfolgt Matze Koch, der in der BZ über den Unioner Erik Raasch schreibt, der auf der Mitgliederversammlung für sein Engagement im Verein geehrt wurde und eine besondere Beziehung zu Unions ungeschlagen-Serie hat: Seit er seinen Bart sprießen lässt, ist Union ungeschlagen [Correlation is not Causation, Anm. d. Red.]
A propos ungeschlagen:
Untippbar, untippbar, untiiipbar Liga Zwei, untippbar, untippbar, in der #twitterfoersterei…https://t.co/DqzuR3BXMy #fcunion
— ExWuschel (@ExWuschel) November 30, 2018
Und sonst so
Ich habe mir gestern Abend das Spiel von Frankfurt in der Europa League gegen Marseille angeschaut. Das hat sich tatsächlich gelohnt. Einerseits, weil sich die beiden Mannschaften mit kreativ vergebenen Chancen (Frankfurt) und kreativ erzielten Eigentoren (Marseille) einen lustigen Wettbewerb geliefert haben. Und zum anderen, weil wahrscheinlich grade an keinem Ort der Welt Leute mehr Spaß an Fußball haben als bei der Eintracht.
Eintracht Frankfurt fans.
Just wow. #SGEOMpic.twitter.com/HoYnbG70zj
— Felix Tamsut (@ftamsut) November 29, 2018
Regelmäßige Leser wissen, das sowohl Sebastian als auch ich gewisse Verbindungen zu Thüringen und dem Fußball dort haben. Um den steht es gerade sehr schlecht: Jena tut sich in der dritten Liga schwer, Jan Glinkers Wacker Nordhausen hängt in der Regionalliga den eigenen Ansprüchen hinterher, Erfurt ist immer noch in einer katastrophalen wirtschaftlichen Situation. Und nun steht auch der FF USV Jena, der bis zum Abstieg in der letzten Saison zehn Jahre lang in der Bundesliga gespielt hat, vor akuten Geldproblemen und bittet dringend um Unterstützung, um den Verein zu retten. Dazu gibt es eine gofundme Seite, auf der 800 000 Euro gesammelt werden sollen.
Update von 13:00: Spekulationen, dass Jens Keller Trainer in Ingolstadt werden könnte, gab es schon seit einiger Zeit. Diese haben sich nun bestätigt:
+++ NEUER TRAINER +++
Jens #Keller wird neuer Chefcoach unserer #Schanzer und nimmt die Arbeit ab Sonntag auf ????
Herzlich willkommen auf der Schanz ? ? pic.twitter.com/GQWh8kNk8a— FC Ingolstadt 04 (@Schanzer) November 30, 2018
(danke auch an Denbo in den Kommentaren für den Hinweis)
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Geht gerade rum: Jens Keller wird neuer Trainer beim FC Ingolstadt!
https://twitter.com/Schanzer/status/1068474725649784832