Es gibt ein paar Entscheidungen, die diese Woche, spätestens Anfang nächste Woche fallen werden. Da gibt es die Kapitänsfrage, die Entscheidung für oder gegen die angeschlagenen Spieler zum Saisonstart und die Entscheidung für einen Stammtorhüter. Hier hat vielen Beobachtern nach Rafal Gikiewicz die Nase vorne. Ich hatte mich gewundert, warum der Zugang aus Freiburg sowohl gegen Norwich City als auch gegen Bordeaux im Tor stand. Das wirkte auf mich ungewöhnlich, weil die Keeper in der Vorbereitung eigentlich im Wechsel eingesetzt werden, wenn der Kampf um die Nummer 1 im Tor offen ist. Die Antwort gibt Gikiewicz selbst in Bild/BZ (noch nicht online): „Der erste Plan war, dass ich gegen Twente spiele und Jakob gegen Norwich. Doch das Spiel gegen Twente fiel aus.“ Wenn der Trainer sich zu dem Zeitpunkt schon sicher war und gleichzeitig wollte, dass Gikiewicz sich Sicherheit im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten holt, dann ist das klar nachvollziehbar.
Auch der Tagesspiegel schreibt über die Torwartfrage bei Union. Der Kurier berichtet, dass die Mannschaft langsam in den Wettkampfmodus wechselt und ihre Trainingszeiten den kommenden Ligaterminen anpasst.
Die BZ hat ein paar Aussagen von Björn Jopek aus dem Kicker abgeschrieben. Wenn ihr allerdings wissen wollt, wie es dem Mittelfeldspieler erging, nachdem er von Union weggegangen ist, dann empfehle ich euch diesen Text aus der Mitteldeutschen Zeitung. Ich bin gespannt, ob er jetzt beim Halleschen FC endlich Ruhe in seine Karriere bekommt. Über seinen Wechsel weg von Union sagte er zwei Dinge: „Ich kam mit dem damaligen Union-Trainer Norbert Düwel nicht überragend klar. Das lag aber vor allem an mir. Ich bin nicht der einfachste Typ.“ Und über sein letztes Jahr: „Ich hatte eine teure Option in meinem Vertrag, die bei 25 Einsätzen gegriffen hätte. Der Verein wollte nicht, dass die fällt.“ Er machte 2014/15 insgesamt 24 Spiele (23 in der Zweiten Liga und 1 Spiel im DFB-Pokal). Björn Jopek spielt mit Halle am Samstag zum Drittliga-Start beim FSV Zwickau.
Podcast
Zur Saisonvorbereitung haben wir eine Podcastepisode aufgenommen, in der wir uns vor allem mit den Zugängen beschäftigen. Uns fiel es schwer, klare Aussagen zu treffen. Einerseits aus den Erfahrungen der krisenhaften Rückrunde und andererseits weil sich so viel im Kader geändert hat und wir das noch nicht einschätzen können. Wir haben uns am Ende darauf geeinigt, dass entscheidend werden dürfte, ob es Union gelingt, Spielern mit Perspektive (Joshua Mees, Eroll Zejnullahu, Kenny Prince Redondo, Christopher Lenz) einigermaßen Spielzeit zu verschaffen und diese weiter zu entwickeln. Oder ob diese nach der Saison für sich einen anderen Weg suchen. Auch die Etablierung der neuen sportlichen Leitung sollten wir im Auge behalten. Der Aufstieg ist zwar weiter das strategische Ziel, aber gilt angesichts der Bundesliga-Absteiger nicht als kurzfristiges Ziel. Hier unsere Episode: #339 – Mehr als “Besser als vergangene Saison” werden wir als Zielsetzung nicht hören
Falls ihr es gestern verpasst habt: Unsere Saisonvorbereitungs-Episode mit einem Fokus auf den 8 neuen Spielern. #fcunion https://t.co/JqMfSTz9TF
— Textilvergehen (@textilvergehen) July 24, 2018
Mesut Özil
Ich werde auch heute nicht viel zu diesem Thema schreiben. Mir sind das zu viele Ebenen in der Geschichte, als dass ich in der Lage wäre, mir eine feste Meinung zu bilden. Das eignet sich aus meiner Sicht nicht für schwarz-weiß-Denken. Ich habe eher klare Haltungen zu verschiedenen Punkten. Ich halte das Bild mit Erdogan weiter für einen Fehler (auch wenn beide vielleicht eine längere Beziehung zueinander haben). Ich halte auch die Art der Auseinandersetzung damit für katastrophal. Und zwar von Seiten des DFB seit zwei Monaten. Aber ich sehe auch, dass hier jemand sinnbildlich als Gesicht für eine enttäuschende WM herhalten muss und andere ihre eigene Verantwortung bereitwillig auf Mesut Özil abschieben.
Wenn es überhaupt etwas Gutes an dieser total aus dem Ruder gelaufenen Debatte gibt, dann das Menschen, deren Eltern oder Großeltern nach Deutschland gekommen sind, eine Stimme bekommen und die deutsche Gesellschaft lernt, dass Rassismus sich nicht nur in Beschimpfungen äußert. Wenn einer Bekannten von mir geraten wird, einen deutsch klingenden Namen auf die Kleingartenbewerbung zu schreiben, weil der Vorstand sonst gleich ablehnen wird, dann hat das nichts mit Beschimpfungen zu tun. Sondern es werden Menschen unterschiedlich behandelt, weil sie irgendwie anders sind.
Die Morgenpost hat ein paar Zitate von Dirk Zingler zu diesem Thema eingesammelt.
Sebastian Polter macht das Mindeste, was man in diesem Moment machen kann: Er sagt einfach danke für die Leistungen, die Mesut Özil für die deutsche Nationalmannschaft gebracht hat.
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Mit Jopek schon der zweite, nach Tusche, mit dem Düwel Probleme hatte.
Ja, man kann sich wieder am Düwel reiben, aber auch das hier:
“Ich hatte eine teure Option in meinem Vertrag, die bei 25 Einsätzen gegriffen hätte. Der Verein wollte nicht, dass die fällt.” Er machte 2014/15 insgesamt 24 Spiele (23 in der Zweiten Liga und 1 Spiel im DFB-Pokal).
mal auf der Zunge zergehen lassen. Ob süß oder bitter mag jeder für sich selbst entscheiden.
polti9
hättest du dir sparen können.
Der Mann hat sich sowas von disqualifiziert.
Für Deutschland hat er rein gar nichts gemacht außer eine Menge Geld kassiert.
@Karl: Einem Spieler, der eine tragende Rolle beim letzten WM-Titel hatte, seine Verdienste abzusprechen, ist schon etwas übertrieben. Dass er in puncto Außendarstellung nicht immer ne glückliche Figur abgab und den Anschein vermittelt, seine eigene Vermarktung ist ihm im Zweifel das Wichtigste, steht auf einem anderen Blatt.
@Basti: (tragende Rolle?)
Da hast du aber die EM vergessen.
Zum Thema Leistung von Özil für die deutsche Nationalmannschaft: 92 Spiele (davon 85 in der Startelf), 23 Tore und 40 Torvorlagen. Das sind die Fakten.
Lieber Karl, bei Aldi kriegst du gerade für Eins-Neunundneunzig 14 von Hoeneß‘ kleinen Nürnberger Würstchen. Die kannst du dir eins nach dem anderen in den … , dabei die Nationalhymne jodeln und darüber nachdenken, was du alles fürs Vaterland leistest, und ob nicht auch du eigentlich ziemlich froh sein kannst, den Job zu behalten (falls du einen hast), den ein anderer wohl möglich wesentlich besser versieht.
Ich würde es bevorzugen, wenn wir an dieser Stelle nicht persönlich werden würden. Ich finde es gut, wenn wir hier so sachlich wie möglich diskutieren und gegensätzliche Standpunkte angeführt werden.
Alles klar, Sebastian. Das Faktische legt allerdings keinen Standpunkt dar. Es ist lediglich der Punkt, auf den du dich in der Auseinandersetzung zurück ziehst.
Was du in deinem Blog als Veröffentlichung duldest, verantwortest und legitimierst du auch.
Macht es gut und bleibt EISERN, liebe Textilvergeher!
@silberhacke: Fakten sind jetzt ein Rückzug aus einer Auseinandersetzung? Und ich Idiot dachte immer, sie wären das Fundament einer vernünftigen Debatte. Da liege ich ja seit Jahren falsch… Ab sofort nur noch Bauchgefühl, persönliche Beleidigungen und BILD Argumentationen ohne Reflektion für mich. Danke, dass Du mein Leben so schön einfach gemacht hast.
@ Sebastian 92 Einsätze
Ösil und der noch immer Bundestrainer haben den gleichen Berater
und auch sonst dicke gemeinsame Freunde.
Ansonsten kann ich dir nicht widersprechen.
Und was die Silberhacke betrifft, ja ich zahle Steuern für mein „Vater/Mutterland“
Ösil nicht.
Und ich stehe eher auf Thüringer Würste gibt es die auch bei Aldi?
Sorry Leute normalerweise keine persönliche Auseinandersetzung in diesem Block. Heute mal ne Ausnahme ;-)
@ Karl Lehmann: Sein Name ist Özil, nicht Ösil.
Ist nicht so schwer, zumal bei einem der fantastischsten Fußballer, die je für die deutsche Nationalmannschaft gespielt haben.
Wäre aber genau so wichtig, wenn er irgendeinen anderen, weniger öffentlichkeitswirksamen Job hätte.
Eine Frage des Respekts.
Mensch @Hans-Martin, du auch hier.?
Das werden wohl tolle Debatten auf den Rängen.