Union hat vorhin Urs Fischer als neuen Cheftrainer vorgestellt. Der 52 Jahre alte Schweizer bekommt einen Vertrag bis 2020, zuletzt hat er zwei Jahre lang den FC Basel, zuvor Thun und Zürich trainiert.
Die Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Trainers fassen die ersten Medienberichte zusammen:
- Schweizer-Urs-Fischer-wird-neuer-Union-Trainer (B.Z.)
- Urs Fischer wird neuer Trainer von Union Berlin (Morgenpost)
- Urs Fischer wird neuer Trainer bei Union Berlin (RBB)
- Ein Querdenker als neuer Trainer (Berliner Zeitung)
- Trotz neuem Trainer Urs Fischer: Warum Union Berlin Mittelmass droht (Tagesspiegel)
Soweit die wichtigsten Infos vom Nachmittag. Und was bedeutet diese Verpflichtung im Blick auf die strategische Ausrichtung des Vereins, die wir hier heute morgen umrissen haben? Urs Fischer ist kein Trainer vom Karussell derjenigen, die in den letzten Jahren in der zweiten Liga oder den unteren und mittleren Regionen der Bundesliga Mannschaften trainiert haben. Er ist niemand, der ‚die Liga kennt und uns dabei helfen kann, nach einer unruhigen Saison wieder Stabilität zu gewinnen‘ – auch wenn letzteres sicher zu seinen Aufgaben gehören wird. Aber er steht nicht für das, was Sebastian „pragmatisch durchwursteln“ genannt hat, sondern eben eher wie vor zwei Jahren Jens Keller jemand, aus dessen Vita sich die Qualifikation und der Anspruch ableiten, auf dem Niveau zu arbeiten, das Union als sein mittelfristiges Ziel ausgegeben hat.
Darüber, mit welchem Fußball man diese Ziele erreichen will, gab es an diesem ersten Tag noch keine konkreten Aussagen. Wie die Mannschaft, die den allgemein gehaltene Vorlieben von Sportdirektor Oliver Ruhnert und Urs Fischer nach, ‚dominant Auftreten‘ und gleichzeitig auch ‚definitiv defensiv gut stehen‘ soll, im Detail aussehen wird, ist noch offen. Ebenso unklar ist im Moment noch, wie nah für Fischer der aktuell (verbleibende) Kader dem kommt, mit dem er in der nächsten Saison arbeiten möchte. Denn offenbar hat sich der neue Trainer zwar wenigstens mit dem Verlauf der Ergebnisse in der Rückrunde befasst, sich aber noch kein belastbares Bild der Qualität und Charakteristik des Kaders gemacht.
Auch auf Fragen danach, wie schnell die beiden Schritte ‚Konsolidierung‘ und ’neuer Anlauf, die Ziele zu erreichen‘ aufeinanderfolgen sollen, und welche Tabellenplätze man sich während der ersten Phase vorstellt, gab es keine konkreteren Aussagen. Jedenfalls nicht konkreter als ‚besser als die vergangene Saison.‘ Immerhin diese Zielstellung ist etwas, dass man aus der letzten Jahren kennt. Und wenigstens dabei, dieses Ziel zu Erreichen, hilft, wie Unions Saison 2017/18 gelaufen ist: die Messlatte hängt nicht allzu hoch.
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Die Vorstellung erinnerte stark an die erste Lewandowski-PK. Sehr viele Allgemeinplätze und so gut wie gar nichts zur konzeptionellen Ausrichtung. Große Freudensprünge lässt mich die PK jedenfalls nicht machen. Einen neuen Tedesco, Tuchel oder Klopp haben wir uns nicht geangelt. Vielleicht klappt es ja trotzdem mit einem pragmatischen Stil. Nach der Hinrunde dürften wir etwas schlauer sein.
Ich frage mich, was manche Leute für Erwartungen haben? Klopp und Co sind doch gar nicht unsere Messlatte
@Hans,
falls du auf meinen Kommentar anspielst: Kloppo, Tedesco und Co. hatten zu Beginn ihrer Karriere klare taktische Vorstellungen. Heute war dagegen viel von „mal sehen“, „abwarten“ und „kann ich noch nicht sagen“ die Rede. Mich konnte das noch nicht überzeugen.
Manchmal frage ich mich ob ihr dies wirklich ernst meint oder es nur schreibt, weil sonst der Text zu kurz gerät?
Was genau habt ihr erwartet von einem schweizer Trainer. Weder kann er den Kader präzise beurteilen noch kann er Aussagen machen, wie er später spielen lassen wird, wenn er 3 Sätze vorher gesagt hat, dass er schauen muss zu welchem Spielsystem die Spieler passen.
Desweiteren ist eine erste Pressekonferenz auch meist, in aller erster Linie, eine Vorstellung des Menschen und da hat er sich mEn bravourös geschlagen. Er kam ruhig, souverän, durchsetzungsstark rüber. Dabei hatte alles ein Augenzwinkern, was wohl auch dem Dialekt geschuldet ist. Ich bin gespannt und glaube vom ersten Eindruck her, dass wir viel Freude an ihm haben werden und er länger als bis 2020 bleibt.
@Jan Ich bin mir nicht ganz sicher, inwieweit du dich auf den Artikel selbst und inwieweit auf die anderen Kommentare beziehst. Ich zumindest habe nicht kritisiert, sondern nur angemerkt, dass Ruhnert und Fischer nichts spezifisches über die Ausrichtung der Mannschaft gesagt haben. Ja, das ist zu diesem Zeitpunkt ziemlich normal, verständlich und nicht verwerflich. Es ist aber auch nicht die einzige Möglichkeit, denn man darf schon erwarten, dass sich beide bevor und nachdem sie ihre jeweiligen Jobs angetreten sind mit ihrer neuen Mannschaft befasst haben (Ruhnert ja ohnehin) – unter anderem darum wird es ja auch in den Gesprächen zwischen Verein und Fischer gegangen sein.
Wenn er tatsächlich nicht weiß, was der Kader hergibt, ist das natürlich uncool für die Transferphase. Wenn er erst nach ein paar Wochen Training weiß, wen er braucht, sind die passenden Spieler vielleicht schon vom Markt und es kommen Jungs der Marke Schössi… Dann vielleicht lieber erstmal durchwurschteln und im Winter oder nächstes Jahr groß zuschlagen.
Mittlerweile habe ich ein paar Interviews mit ihm gesehen und ein paar Artikel über ihn gelesen. Da kommt er deutlich fundierter rüber. Seine heutige „Sprachlosigkeit“ könnte also daran liegen, dass er erst vor 2 Tagen von seiner Verpflichtung erfahren hat und sich bisher nicht tiefgründiger mit Union beschäftigten konnte. PR-technisch suboptimal.
Interessanterweise liefen seine bisherigen 3 Trainerstationen jeweils 2 Jahre, passen also zur aktuellen Vertragslaufzeit. ^^ Wenn es Union schafft, mal 2 Jahre mit einem Trainer durchzuhalten, dann kann man von einer erfolgreichen Verpflichtung reden.
Das er sich in der ersten PK zurückhält und sich zu einigen Themen nicht konkret äußert ist auch klar. Er hat sicherlich zu einigen Spielern usw eine Meinung aber dafür ist er wohl zu viel Medienprofi. Also alle einmal runterkommen. Ich finde die personalie extrem gut.
Gute Wahl!
UF war als Verteidiger ein einsatzstarker, ehrlicher Arbeiter. Glaubt man der schweizer Fachpresse, dann hat er sich diese Eigenschaften als Trainer bewahrt. Ich wünsche Ihm (und uns), dass er es schafft einiges davon den Spielern mitzugeben und eine „Mannschaft“ zu formen die sich die Heimspiele gegen KL, F95 & VfL als Massstab setzt.
Ihm und der Truppe – wenn auch erheblich verändert – traue ich es durch aus zu. Dabei geht’s erstmal nicht nur um Platzierung, sondern Herz zu zeigen. Der Rest sollte sich dann schon einstèllen.
Also los und rinnjehauen!
Herr Ruhnert hat vor einen Jahr den Auftrag bekommen, sich mit den Spielern für die nun kommende Saison zu befassen.
Es wär also schon sehr sehr seltsam, wenn die Spielersuche erst nächste Woche zusammen mit dem neuen Trainer angefangen würde.
Man kann – um einer guten Zukunft Willen – nur hoffen, dass es da schon zum Ende der vergangenen Saison ganz konkrete Vorstellungen gab, dass Herr Fischer mit diesen Plänen im Hinterkopf ausgewählt wurde und dass man dann nächste Woche beginnt, das konkret umzusetzen.
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Sehr gute Wahl, das steht tatsächlich für einen neuen Anfang mit der präzision
eines „Schweizer Uhrwerks“. Nun aber schnell noch ein par gute Leute einkaufen,
schließlich arbeitet ja unser Herr Ruhnert schon seit letzten Jahr an einem Kader.
Also greifen wir wieder an für den großen Sprung in die 1 Liga 19/20