Blog State of the Union

Irgendwann, irgendwann einmal, spielt Union auch international … im Sommer nach London!

Fußball ist schon manchmal komisch. Es braucht echt wenig, um die Stimmung komplett zu drehen. Die enttäuschende Saison der Profimannschaft endete mit 2 Siegen. Die Vereinsführung reagierte direkt nach dem letzten Spieltag und wechselte die sportliche Leitung komplett aus, stellte sofort einen neuen Chef für die Profi-Abteilung vor und veröffentlichte nun den Sommerfahrplan, der vier (!) Spiele gegen englische Teams auf dem Programm stehen hat. Das ist natürlich etwas, was die Fußball-Seele streichelt. Von mir aus könnte es sofort wieder losgehen. Denn das atmet Aufbruch. Und ich hoffe, dass der Aufbruch mit der Vorstellung des neuen Trainers und den entsprechenden Zu- und Abgängen auch die Mannschaft ergreift.

Screenshot: 1. FC Union Berlin

So ein bisschen kommt mir das Heimspiel gegen West Bromwich Albion (die Spiele gegen Stoke City und Norwich City finden im Trainingslager in Klosterpforte statt) so vor, als würde Union als Promotion für Stehplätze auf der Insel herhalten, so oft wie auf Twitter immer die Stehplätze als besonderes Merkmal von den englischen Fans genannt werden. Und das zurecht, denn ich möchte meinen Platz nicht eintauschen gegen einen Sitzplatz.

Die Auswärtsfahrt nach London zum Spiel bei den Queens Park Rangers wird sicher nicht nur bei mir die Reiseplanungen für den Sommer etwas umwerfen (zum Glück haben wir unseren Urlaub nicht in der Zeit gebucht):

Das hier wäre natürlich ein Traum:

Ich kann mir das ganz gut vorstellen, auch wenn es für die Viktoria von Eddyline sicher unmöglich ist, nach London zu kommen. Aber auf der Themse gibt es ja auch Boote:

Die Viktoria von Eddyline, Foto: Matze Koch

Zum Sport

Sportliche News gibt es aktuell kaum: Die Bild (nicht online) bringt das Gerücht, dass Union am Linksverteidiger Lennart Czyborra (19) interessiert sei (mehr Details bei der Hamburger Mopo). Im Heerenbereich ist bisher nicht zum Einsatz gekommen.

Und der Kurier schreibt, dass Philipp Hosiner gerne weiter bei Union bleiben würde. Das verstehe ich aus Sicht des Profis absolut, denn in den vergangenen zwei Jahren konnte er aus verschiedenen Gründen sich nicht so zeigen, wie sich das alle vorgestellt haben. Union muss für sich einen Weg finden, wie sie mit Ballbesitz sich nach vorne kombinieren. Dann ergibt die Personalie Hosiner Sinn (der auch ein enormes Abschlusspech hatte bei seinen Einsätzen in dieser Saison). Dazu kommt die unklare Situation bei Sebastian Polter, dessen Termin für eine Rückkehr auf den Platz noch unklar ist. Seriös betrachtet dürfte da vor Oktober aber niemand mit rechnen. Bleibt noch die Vertragssituation von Hosiner, dessen Arbeitspapier im Sommer 2019 ausläuft. Das wäre natürlich blöd aus Unionsicht, den Vertrag auslaufen zu lassen, wenn plötzlich der Knoten platzt. Andererseits möchte sich niemand komplett dazu verleiten lassen, den Vertrag zu verlängern, wenn der betreffende Spieler nicht zu den Leistungsträgern gehört. Da bin ich sehr auf eine Lösung gespannt: Von „verlässt Union in diesem Sommer“ bis zu „Wir verlängern seinen Vertrag um 1 Jahr“ halte ich alle Optionen für möglich.

Union spielt heute Abend um 18.30 Uhr bei Tasmania (Werner-Seelenbinder-Sportpark).

Und wer noch etwas Spannung gebrauchen kann: Hier sind die Termine (die genauen Anstoßzeiten folgen noch) für die 1. Frauenmannschaft, die sich durch die Regionalliga-Meisterschaft für die Aufstiegsrunde zur eingleisigen Zweiten Bundesliga qualifiziert hat:

Mo., 21. Mai 2018: VfL Sindelfingen Ladies – 1. FC Union Berlin
So., 27. Mai 2018: 1. FC Union Berlin – SGS Essen II
So., 3. Juni 2018: 1. FC Union Berlin – Magdeburger FFC

Die 1. Frauenmannschaft des 1. FC Union feiert den Sieg in der Regionalliga Nordost, Foto: Hauptstadtarroganz

Und sonst so?

Eine ausdrückliche Lese-Empfehlung geht heute raus für diesen Text des St-Pauli-Fanzines „Der Übersteiger“ über die Cottbuser Fanszene, der sehr differenziert die Entwicklungen der verschiedenen Ultragruppen erklärt (von denen wir alle wahrscheinlich vor allem Inferno Cottbus und deren stramm rechtes Erscheinungsbild kennen). In dem Text wird sehr deutlich, wie sehr durch Gewalt eine relativ kleine Gruppe wie Inferno Cottbus sehr lange die Fanszene des FC Energie dominieren konnte und vor welchen Herausforderungen Gruppen stehen, die da nicht mitmachen wollen. Vielleicht die perfekte Lektüre vor dem Brandenburger Landespokalfinale zwischen Babelsberg und Cottbus am Montagabend und den Aufstiegsspielen von Cottbus gegen Weiche Flensburg (Do 24. Mai/So 27. Mai).

Korrektur (9.06 Uhr): In einer früheren Version stand, dass alle drei Spiele gegen englische Klubs in Deutschland Heimspiele für Union seien. Es findet aber lediglich das Spiel gegen West Bromwich Albion im Stadion an der Alten Försterei statt.


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4 Kommentare zu “Irgendwann, irgendwann einmal, spielt Union auch international … im Sommer nach London!

  1. Die Spiele gegen Stoke und Norwich sind aber im Trainingslager, oder? Habe mal nachgeschaut wo das ist, scheint in der Nähe von Bielefeld zu sein.

  2. Hi Sebastian, du hast geschrieben: „So ein bisschen kommen mir die Heimspiele gegen Stoke City, Norwich City und West Bromwich Albion so vor, als würde Union als Promotion für Stehplätze auf der Insel herhalten…“

    Ist es nicht so, dass die ersten beiden Spiele im Trainingslager abgehalten werden oder habe ich das falsch gelesen?

  3. So prickelnd ist die Atmosphäre in England nun auch nicht unbedingt. Zumindest bei den Ligaspielen, die ich dort erleben konnte, war ich im Vergleich zu Union eher enttäuscht. Also vermutlich dürfen sich die Engländer eher auf unsere Fans als Stimmungsmacher freuen als andersrum ;)

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