Union konnte bekanntermaßen das befürchtete Ausscheidungsspiel in Dresden vermeiden, während es Dynamo noch nicht gelungen ist, den Klassenerhalt zu sichern. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass Dresden auf Platz 16 oder 17 fällt, sind die Ausgangsbedingungen für beide also durchaus sehr verschieden.
Trotzdem war auf ihren jeweiligen Pressekonferenzen von Uwe Neuhaus und André Hofschneider ähnliches zu hören. Beide gaben sich optimistisch, ihre Mannschaft am Sonntag voll fokussiert zu sehen. Beide sagten wenig konkretes über ihre Herangehensweise an das Spiel (auch wenn Neuhaus darin noch weiter ging und schon über eventuell angeschlagene Spieler nichts verraten wollte). Und beide bestanden darauf, den nach jahrelanger Zusammenarbeit bestehenden Kontakt für die Zeit vor dem Spiel zu unterbrechen.
Dynamo hat das Problem ‚letztes Heimspiel unter Bedingungen der Unsicherheit‘ übrigens so gelöst, weggehende Spieler nicht vor dem Spiel, sondern abhängig vom Ergebnis eventuell danach zu verabschieden.
Bei Union dagegen steht vielleicht noch gar nicht fest, wer alles verabschiedet werden wird irgendwann am Ende dieser Saison. So wird auch André Hofschneider immer wieder auf seine eigene Zukunft angesprochen. Dem RBB sagte er, seine Vertragssituation sei geklärt (bis zum Sommer 2019), alles weitere werde die Aufarbeitung nach der Saison zeigen: Lieber ein Ende mit Schrecken (RBB).
Auch die anderen Medienberichte greifen schon auf die anstehenden Veränderungen vorweg:
- Kick in Dresden: Einmal Neuhaus und zurück (Kurier)
- Ehre und Zukunft: Union steht vor dem Umbruch – mal wieder (Berliner Zeitung)
Die Bild (nicht online) schreibt über Toni Leistner, für den das Spiel in Dresden so besonders ist, dass er der Mannschaft eigens habe versprechen müssen, in der Lage zu sein, darin alles für Union zu geben. Leistner sagt auch etwas über die Ziele seiner Karriereplanung, die kurz- mittel- und langfristig weiter 1. Bundesliga und England heißen.
Spiel-Plan
Im letzten Spiel der Saison ist keine große spielerische Weiterentwicklung zu erwarten. Die Frage ist vielmehr, ob Union auch ohne den Druck des Minimalziels und ohne Steven Skrzybski die Intensität zeigen kann, die den Sieg gegen Bochum herbeigeführt hat.
Die einzige konkrete Aussage Hofschneiders betraf Dynamo, die er wieder in ihrem angestammten 433 erwartet, von dem sie in Abwesenheit von Niklas Hauptmann im Derby gegen Aue abgerückt waren. Der Einsatz von Hauptmann ist auch gegen Union noch nicht sicher. Ob er spielen kann oder nicht macht einen großen Unterschied für Dynamos Spiel, es liegt (neben dem Neuhaus-typischem risikoarmen Aufbauspiel) auch und vor allem an ihm, dass Dresden die Mannschaft mit dem meisten Ballbesitz und der besten Passquote der Liga ist.
Tusche-Watch
Die VSG Altglienicke spielt heute um 13.30 im Jahn-Sportpark gegen Bautzen darum, nicht länger um den Klassenerhalt zittern zu müssen. Bleibt Altglienicke vor dem Gegner aus Bautzen, ist der Klassenerhalt gesichert, sollte man auf Platz 15 rutschen, muss man hoffen, dass Cottbus in den Play-offs der Aufstieg gelingt, um selbst in der Relegation noch eine Chance zu haben. Vor dem Spiel gibt es ein Interview mit Interims-Trainer Tusche in der Morgenpost zu lesen.
Zeitgleich mit diesem Spiel findet in Grünau am Wasserfahrsportzentrum ein Saison-Abschluss-Fest statt, dass den ausgefallenen Teil des letzten Heimspiels ersetzen soll: ausgerichtet von Harald Layenberger, und mit Unionern wie Frank Nussbücker, Erik Lautenschläger und Sam Paff.
Und sonst
Beim RBB gibt es ein Interview mit Innen- und Sport-Senator Andreas Geisel über Herthas Bemühungen, ein für Fußball optimiertes Zuhause zu finden, in dem Herthaner vielleicht nicht alles gern lesen werden. Zum Beispiel, was Geisel über die Klausel sagt, die garantieren soll, dass ein mögliches neues Stadion dem Olympiastadion keine Konkurrenz machen darf: „Wir würden in der Konkurrenz-Ausschuss-Klausel auch einbeziehen, dass drei große Spiele pro Jahr von Hertha BSC, die einen höheren Zuschauerschnitt haben, auch weiter im Olympiastadion stattfinden.“ Würde man, wenn es schon ein eigenes Stadion gibt, nicht auch wollen, dass die größten Spiele dort stattfinden?
Gute Nachrichten gibt es dagegen aus Kaiserslautern. Zwar keine sportlichen, aber wichtige: Jeff Strasser, der in der Halbzeit des Spiels gegen Darmstadt als Trainer des FCK mit Herzrhytmus-Störungen ins Krankenhaus musste, geht es gesundheitlich gut.
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