Blog State of the Union

Ein zähes Spiel, ein Punkt und trotzdem gute Stimmung

Es gab sicher schon Spiele, die schöner anzusehen waren als das 1:1 gestern gegen Heidenheim. Angesichts der Tabellenkonstellation in der Zweiten Liga fand ich es schon ambitioniert, dass einige Leute durchaus ein Spiel mit vielen Torchancen erwartet haben. Es war ein zäher Abnutzungskampf und die ausgesprochen gute Laune auf den Rängen wich mehr und mehr der Erkenntnis, dass ein langer Atem nötig sein würde, um hier was mitzunehmen. Heidenheim war jedenfalls nicht angetreten, um spielerisch zu glänzen, sondern um keine Fehler zu machen. Und so sieht Fußball dann eben aus. Erst recht nachdem Marc Schnatterer verletzungsbedingt raus musste.

Über das Spiel selbst wurde so viel geschrieben, dass ich das nicht wiederholen muss. Felix Kroos hätte aus meiner Sicht auf der Außenbahn vor dem 0:1 ein taktisches Foul begehen müssen. Peter Kurzweg nahm einmal den im Strafraum vollkommen frei stehenden Simon Hedlund den Ball weg. Und das Tor von Kenny Prince Redondo zeigte, dass sich die Mannschaft an einem nicht gegebenen Elfer gegen Hosiner wenige Sekunden zuvor nicht groß aufhielt, sondern weiter spielte. Aber dass ich schon diese wenigen Szenen aufzähle, sagt viel über die Partie aus. Denn Union ging sie auch defensiver als sonstige Heimspiele an. Genauer hat das Daniel hier in seiner taktischen Analyse aufgeschrieben, in der es darum geht, dass mit Schnatterer der Grund für diese Aufstellung eigentlich relativ schnell aus dem Spiel war.

Hier die Berichte der Berliner Medien vom Spiel:

Gute Besserung an Marc Schnatterer, der ein sensationell guter Spieler ist (auch wenn er ständig gegen Union trifft); Foto: Hajo Obuchoff

Fotos vom Spiel findet ihr hier:

Der Erzählung, dass Union erst nach dem Gegentreffer aufgewacht wäre, möchte ich gerne widersprechen. Einerseits hat Trainer André Hofschneider wenige Sekunden vor dem Tor mit offensiverem Impuls gewechselt (Andy Gogia für Dennis Daube). Und andererseits hatte Union mit dem Rückstand ja nichts mehr zu verlieren und machte dann deutlich mehr auf, wie auch der offensive Doppelwechsel zeigte. Die daraufhin folgende Spielweise gegen Heidenheim mit dem Gewinnen von zweiten Bällen in der Offensive lag der Mannschaft besser (ich winke mal mit dem Zaunpfahl). Aber das Team führte das nach dem Ausgleich verständlicherweise nicht konsequent weiter. Dann gab es ja auch wieder was zu verlieren.

Ich habe gestern nach dem Spiel die ganze Zeit an den einen Satz aus dem BZ-Interview mit Heidenheims Trainer Frank Schmidt gedacht, der darin zum Saisonfazit der Zweiten Liga sagte: „Aber wenn man den Verlauf der Liga analysiert, war es relativ schnell klar, dass es in erster Linie darum geht, nicht unten rein zu rutschen. Am Ende werden viele Mannschaften froh sein, wenn sie es geschafft haben, auch wir!“ Und das gilt auch für Union. Klassenerhalt sichern. Sonst nichts. Den Rest muss man abhaken und kann das nach dem rechnerisch sicheren Klassenerhalt mit ein paar Pressemitteilungen abhandeln.

Und sonst so?

Es gab gestern wahnsinnig viele gute Momente, die ich angesichts des zähen Spiels nicht unter den Tisch fallen lassen möchte. Zum einen finde ich die „Gib niemals auf und glaub an dich!“-T-Shirts wahnsinnig gelungen. Und wie herrlich rot die Tribünen aussahen. Das kann gerne so bleiben.

Präsident Dirk Zingler in Rot, Foto: Stefanie Fiebrig

Ich hatte schon angesprochen, dass die Grundstimmung vor dem Spiel sehr ausgelassen und feierfreudig war. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal schon vor Anpfiff einen Wechselgesang im Stadion gehört habe. Das war schon sehr, sehr gut.

Unsere Stimmung war noch besser, weil wir bei besten Wetter mit der Viktoria nach Köpenick fuhren. Danke an alle, die diese Fahrt ermöglicht haben (vor allem an Eddyline). Es ist wirklich unvergleichlich schön, mit dem Schiff nach Köpenick reinzufahren und die kleinen Gärten am Ufer mit der Fahne des 1. FC Union beflaggt zu sehen.

Sam Pfaff und Frank Nussbücker haben auf dem Boot uns einen Preis inklusive Widmung für die Tippspielrunde Twitterförsterei übergeben. Danke dafür.

Auch nach dem Spiel gab es allen Grund zur Freude, denn sowohl Jan Glinker und Jens Härtel machten den Zweitliga-Aufstieg für Magdeburg fest …

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Pyrotechnik ist kein Verbrechen ??

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… als auch Steffen Baumgart mit Paderborn. Ich gönne es allen von ganzem Herzen und freue mich auf eine anstrengende, aber wahnsinnig interessante Zweite Liga im nächsten Jahr. Viel interessanter auf jeden Fall als die Bundesliga …


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4 Kommentare zu “Ein zähes Spiel, ein Punkt und trotzdem gute Stimmung

  1. Jan Grobi

    M.E. haben wir nach dem Abgang von Damir ein riesiges Problem im offensiven Mittelfeld. Daube fehlt jegliche Kreativität, so das selbst Andy Gogia mehr Impulse lieferte in den wenigen Minuten! Die Gegner stellen das Mittelfeld zu und verhindern so unseren Spielaufbau

  2. Kreuzberger

    Unfähig in allen Mannschaftsteilen.
    Ich fand es erschreckend was die da mal wieder abgeliefert habe.
    Bis auf das T Shirt war’s ein gebrauchter Heimspieltag.

  3. Kreuzberger

    Habe eben die PK nach dem Spiel geschaut.
    Ich mag den Hofi wirklich gerne, aber was die Leistung seiner Mannschaft betrifft leidet er mittlerweile an starkem Realitätsverlust.

  4. Rico13187

    Ich freue mich immer wenn Eddy-Line morgens die Spree beschallt und an meiner Arbeitsstelle auf der Insel der Jugend vorbei fährt, auch wenn ich ein wenig wehmütig bin dass ich nicht im Stadion sein kann. Später kamen viele Unioner noch auf ne Molle vorbei oder sind bei uns Boot gefahren. Die Berichte derer vom Spiel waren durchweg negativ. Die Shirts sind echt cool und ich hoffe das ich irgendwie noch eins bekomme. Das wir gegen Anti-Fußballer wie Heidenheim so mutlos zu Hause spielen macht mich wütend, genauso wenn ich DZ angesichts der Situation lachen sehe. Ich mache ihn persönlich bzw. seine Entscheidungen dafür verantwortlich und finde das ihm ein wenig mehr Demut gut zu Gesicht stehen würde. Meiner Meinung nach leistet jeder auf den Rängen deutlich mehr als der Boss und die Jungs aufm Platz.

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