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Die Regensburg Anomalie

Spätestens mit der Pressekonferenz mit André Hofschneider heute Mittag richtet sich der Blick auf das Spiel gegen Regensburg. Anders als beim ersten der beiden Heimspiele in Folge geht es nicht mehr darum, die Chance auf das Erreichen des Saisonsziels zu wahren, sondern nur noch darum, sicher zu stellen, dass die Saison nicht katastrophal wird.

„Vielfalt tut gut“

Unter diesem Motto veranstaltet Union zusammen mit dem Lesben und Schwulenverband in Deutschland ein Fußballturnier für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren im Rahmen einer DFL-Kampagne gegen Diskriminierung. Stattfinden wird die Veranstaltung am 7. Juli im Jahn-Sportpark im Rahmen der ‚Respect Gaymes 2018‘.

Die Regensburg Anomalie

Unions Gegner am Wochenende, Jahn Regensburg, ist eine ungewöhnliche Mannschaft und das nicht nur, weil man als Aufsteiger auf Tabellenplatz vier liegt und so noch echte Chancen auf den Aufstieg hat.

Regensburgs Spielweise ist auch statistisch auffällig. Die Mannschaft von Achim Beierlorzer hat die schlechteste Passquote der Liga: sie spielt die wenigsten kurzen Pässe die ankommen, und die meisten Fehlpässe. Das hauptsächliche Stilmittel sind Flanken, von denen nur Ingolstadt mehr produziert.

Das ungewöhnliche ist, wie gut das funktioniert. Denn Regensburg ist auch das Team mit den meisten Torschüssen und trifft sogar noch häufiger, als man anhand des Chancen-Werts dieser Torschüsse erwarten würde. Taktisch liegt das zum einen daran, dass man die vorderen Bereiche, in die man lange Bälle und Flanken spielt, recht stark besetzt und viele der Flanken relativ gezielt geschlagen werden. Dazu rücken die Außenverteidiger weit auf, die im Spielaufbau die erste Anspielstation sind und auch schon aus dem Halbfeld flanken, wenn es keinen offensichtlichen Weg zur Grundlinie gibt. Zum anderen gibt es hin und wieder auch Versuche, zwar über wenige Stationen, aber mit langen flachen Pässen in die Spitze zu spielen.

Karten

Während heute (ab 11 Uhr) der Vorverkauf für das Spiel bei St. Pauli stattfindet, hat der Verein auch die Termine für weitere Spiele bekannt gegeben:

Eintrittskarten für das Stadion an der Alten Försterei hat gewissermaßen auch die brasilianische Nationalmannschaft, die dort vor dem Freundschaftsspiel gegen Deutschland zwei Mal trainieren wird ( B.Z.).

Und sonst so

Rot-Weiß Erfurt hat gestern mitgeteilt, dass der Thüringer Verein am Dienstag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat. Damit gesteht der Verein erstens ein, dass die etwa acht Millionen Euro Schulden die wirtschaftliche Kraft des Vereins übersteigen. Und zum anderen, dass man bei elf Punkten Rückstand auf die nicht-Abstiegsplätze keine Chance darauf sieht, sportlich die Liga zu halten. Damit wird es jetzt Zeit, die neun Punkte Strafe für die Insolvenz zu verbuchen (und für den Rest der Zeit in der dritten Liga die Personalkosten abgenommen zu bekommen). Verbunden damit ist die Hoffnung, in der Regionalliga schuldenfrei neu starten zu können. Dafür braucht es die Zustimmung (einer zahlen- und geldmäßigen Mehrheit) der Gläubiger, zu denen neben dem ehemaligen Präsidenten Rombach vor allem auch Michael Kölmel gehört.

Was man denkt, wenn die Regionalliga das best-case Szenario ist:


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7 Kommentare zu “Die Regensburg Anomalie

  1. micha774

    Ist das nicht Insolvenzverschleppung was RWE da macht? Jetzt wo die sportliche Situation inoperabel ist nimmt man die 9 Punkte Abzug hin?!

    • ianal. Und auch alles andere als ein Wirtschaftsprüfer. Aber meine Interpretation wäre: Die Schuldenlast ist ab dem Moment zu groß, an dem sie wissen, dass sie absteigen. Und das wäre demnach jetzt gewesen.

  2. Musiclover

    Die „Regensburg Anomalie“ zeigt mal wieder, dass bei der Beurteilung von Fußballmannschaften aus folkloristischen Gründen ^^ die falschen statistischen Daten herangezogen werden. Siehe dazu auch den Artikel von @Bunki von neulich als er von „relevanten Daten“ schrieb. Ballbesitz-, Passquoten u.ä. sind in der öffentlichen Wahrnehmung leider immer noch überbewertet.

    • @Musiclover: Naja. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass zb Passquoten ‚überbewertet‘ werden. Es ist eher so, dass gerne die Enden der Skala an Statistiken wie diesen falsch beschriftet werden. Denn die bewegen sich nicht unbedingt zwischen ‚gut‘ und ’schlecht‘, sondern manchmal eben ’sicher‘ und ‚direkt‘. Die Informationen daraus sind aber trotzdem wertvoll. Und natürlich ist es – abgesehen von extremeren Gegenpressingmodellen – schon so, dass man will, dass Pässe ankommen, sofern es die ‚richtigen‘ Pässe sind, also Pässe in die Situationen und Räume, die man sehen will. Das interessante an Regensburg ist, dass sie mit ihrem sehr direkten Ansatz ziemlich viele Ballkontakte in guten Räumen bekommen. Aber eine Folge aus ihrem Stil mit vielen Flanken ist, dass ihre schuss-basierten expected Goal Zahlen (43) schwächer sind als die nicht-schuss-basierten xG Werte(37). Sie haben dann aber etwas Glück oder Fähigkeiten, diese Diskrepanz auszugleichen und machen mehr Tore als ihre Schüsse verdienen (42). Die Anomalie ist, dass sie obwohl sie auf Pässe mit schlechter Quote setzen viele Abschlüsse produzieren. Das widerspricht sich eigentlich, aber sie spielen diese low% Bälle eben gut.

  3. Im Jugendbereich würde man sagen: Regensburg spielt kein Fußball, aber gewinnt Spiele. Hinten raus, lang nach vorn, da sind drei die können schießen, fertig ist die Laube. Da kannst du noch so schönen Fußball spielen (was wir nun auch gerade nicht tun) die schaffen es immer wieder dich zu überrumpeln. Als Jugendtrainer musst du dann deinen Jungs erklären, warum sie den zwar besseren Fußball spielen, aber dennoch auf die Fresse bekommen.

    Ich bleibe gespannt.

  4. Seit ich von Daniel gelernt habe, dass die Fortuna statistisch gesehen ein Absteiger ist, geht mir Statistik sonstwo vorbei ;-)

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