Was ist eigentlich so schwierig an Unions gegenwärtiger sportlicher Situation? Wenn ich mir anschaue, was die Berliner Medien schreiben und was die Vielzahl an Kommentatoren gestern im Blog nach dem 0:1 gegen Braunschweig schrieb, dann würde ich sagen, das Schwierige besteht darin, dass das Problem nicht greifbar ist. Es gibt viele Erklärungsansätze. Aber es gibt nicht den offensichtlichen Punkt, an dem anzusetzen ist. Und ein bisschen fühle ich mich in eine Zeitschleife versetzt, aus der wir nicht herauskommen. Der Kurier sieht Union in der gleichen Lage. Die Mannschaft dreht sich im Kreis und wir sehen von außen mal gute, mal schlechte und sehr häufig uneindeutige Leistungen. Die gesamte Bilanz seit dem Trainerwechsel ist bisher katastrophal (die Morgenpost nennt die Bilanz von 5 Punkten aus 7 Spielen seit der Entlassung von Jens Keller). Aber und das ist auch klar, die Lage ist nicht hoffnungslos. Es ist nicht so, dass da eine orientierungslose Truppe über den Platz läuft. Und ich bin mir sicher, dass gegen Sandhausen der Rasen brennen wird.
Aber was ist die Mission des Teams? Was ist die Marschroute, die dem Team mitgegeben wird? Und was hindert die Mannschaft daran, das Stück für Stück umzusetzen? Warum klappt etwas gegen Düsseldorf, aber überhaupt nicht gegen Braunschweig? Die Berliner Zeitung kann auch nur verwundert den Zustand der Ratlosigkeit beschreiben. Selbst Bild/BZ finden nichts Aufregenderes als das Schweigen des Anhangs. Es ist wie ein großes „Ich weiß es doch auch nicht.“
Von Vereinsseite gibt es eine klare Vorgabe der Richtung, in die sich Union insgesamt entwickeln soll. Und es gibt ein Vertrauen in die Lösungskompetenz der sportlichen Leitung rund um Sportgeschäftsführer Lutz Munack und Trainer André Hofschneider. Und dieses Vertrauen in die handelnden Personen wird auch von den Fans eingefordert. Dass nicht klar artikuliert werden kann, woran die momentane Misere liegt, macht es schwierig, dieser Aufforderung, den handelnden Personen zu trauen, zu folgen. Und das ist vielleicht Unions aktuelles Dilemma. Dagegen helfen, und auch das ist eine Binsenweisheit, nur positive Ergebnisse. Und zwar regelmäßig.
Im aktuellen Podcast haben wir versucht, Fragen von Lesern zu beantworten und uns nur wenig mit dem 0:1 in Braunschweig beschäftigt: Teve320 – #Erwartensenüscht
Podcast: Teve320 – #Erwartensenüscht https://t.co/QtBL6KVhed #fcunion #ebsfcu
— Textilvergehen (@textilvergehen) February 19, 2018
Weil aber nicht alles schlecht ist und wir uns auch nicht die Laune verderben lassen, hier erst einmal ein Bild eines Schneemannes aus Schweden:
Jag har fortfarande inte kommit på något positivt att skriva om söndagens Union-match, så jag lägger ut en bild på helgens snögubbe på hemmaplan i stället. #fcunion pic.twitter.com/IfTTCKfkTy
— Erik Jullander (@jullander) February 19, 2018
An der Spitze des Tippspiels Twitterförsterei gab es einen Wechsel (aber es gibt ja noch das Nachholspiel von Darmstadt gegen Kaiserslautern):
Auch dieser Spieltag ist vorbei, und es gibt eine kleine Sensation: Zum ersten Mal seit dem 7. Spieltag ist @ogyll nicht auf 1, sondern gibt an Fisch ab. Der wiederum ist auf Platz 2 beim Tagessieg – dort gewinnt Zocker. Glückwünsche! #fcunion #twitterfoersterei (1/2) pic.twitter.com/k8gi4KxzBb
— ExWuschel (@ExWuschel) February 19, 2018
Und vom Eisernen Virus gibt es Bilder der 1:4-Niederlage der U19 gegen Hannover 96. Die A-Jugend steht damit einen Punkt über einem Abstiegsplatz in der Junioren-Bundesliga Nord/Nordost:
Und sonst so?
Die DFL hat sich in der Montagsspieldebatte mit Argumenten versucht. Belassen wir es bei versucht … „Schutz des Amateurfußballs“ … Wirklich, wer soll denn das glauben?
Mehr Regeneration für Europa-League-Starter und Schutz des Amateurfußballs: Die Gründe für die Einführung von 5 Montagsspielen pro Saison in der Bundesliga im Überblick ?? https://t.co/M0JfxTKVQz pic.twitter.com/XJ32m1zRVr
— DFL Deutsche Fußball Liga (@DFL_Official) February 19, 2018
Dann gab es noch den Bericht über den Ausflug von ca. 200 Hertha-Fans nach Halle zum Dritteligaspiel zwischen Halle und Karlsruhe. Die Polizeibegleitung dafür fiel etwas überzogen aus. Aber lest die Darstellung der Fans selbst: ProFans Hertha BSC hinterfragt unverhältnismäßigen Polizeieinsatz
Über die Erforschung der Vereinsvergangenheit durch Anhänger von Hertha berichtet der Tagesspiegel. In dem Fall geht es um jüdische Mitglieder in der Zwischenkriegszeit und während der Nazidiktatur.
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Aus meiner Sicht liegt der Hauptgrund der Misere darin, dass die Mannschaft in der Luft hängt, weil Jens Keller entlassen wurde.
Ich hab mir [auf Empfehlung hin ;-) ] extra nochmal das Präsidenteninterview vom Dezember angeschaut und die Begründung war ja letztlich (nach meiner Interpretation), dass der Trainer nicht kritikfähig gewesen sei und nicht loyal genug war.
Das läuft auf die „Stallgeruch“-Thematik von neulich hinaus.
Hinterher ist man immer schlauer, aber ich denke, dass die genannten Gründe zur Trainerentlassung nicht hätten herangezogen werden sollen.
Und … zwar erklärt der Präsident immer, er sei nicht kompetenter als die sportliche Leitung, aber für die Bewertung der Kriterien ans sich – wenn meine Interpretation der (wiederholt) getätigten Aussagen stimmt – benötigt man keine außerordentliche sportilche Kompetenz.
Um es pointiert zu sagen, auch ein Präsidiumsmitlgied, das keine sportliche Kompetenz hat, sollte einschätzen können, ob fehlender Stallgeruch nun ein Kündigungsgrund ist, oder nicht.
@Sebastian:Warum gegen Sandhausen? Der Rasen sollte ständig brennen.Die Luft ist schon lange raus.Die Schlechteste Rückrunde wird es werden, evtl. Muss man sogar aufpassen das wir nicht absteigen.Aber da kann man mal sehen, das Union von Munack und Co. kaputt gemacht wird. Aber es gibt ja immer noch Fans den es ausreicht oder positives mitnehmen.Ich selber sehe nicht ansatzweise bzw. Kann überhaupt nichts positives nach den letzten Spielen,nach Kellerentlassung sehen.Neuer Geschäftsführer Sport+ neuer Trainer+ neue Spieler = Erfolg.Glaubt mir es muss bald was passieren sonst sehen wir uns sportlich in der 3.Liga wieder.
Das sehe ich genau so wie @Brand.
Hinzu kommt dass der Kader falsch zusammen gestell wurde.
Ein Gorgia der sich letzte Saison für Dresden den Arsch aufgerissen hat, Spiel heute wie ein laues Lüftchen. Oder ein Leistner der eigentlich nicht mehr hier sein will spielt auch genau so….und einiges mehr. Alles Fehlentscheidungen die unsere „Führung“ zu verantworten hat.
Also ich hatte am Sonntag ein ähnlich ratloses Gefühl wie nach dem Bochum-Spiel… Diese Unkonzentriertheit, Fehlpässe usw. Es hängt also vielleicht nicht alles am Trainerwechsel, durch den allerdings so einige Schwächen offen zur Schau kamen, die Hofschneider jetzt abbauen muss. Auf die taktische Einstellung mag ich das gar nicht so sehr schieben. Grundsätzlich hab ich aber irgendwie seit zwei, drei Wochen wieder so ein Grundvertrauen in den Trainer (Mist, dass ich kein Spieler ;) bin….) – keine Ahnung, woran das liegt.
Das Argument der Trainerentlassung hingt, da die Mannschaft ähnlich schlechte spiele unter Keller abgeliefert hat, weshalb er unteranderem gehen musste.
Was lässt sich erkennen?
Selbst unter hofi läuft es nicht rund.
Also scheint das Problem auf dem Platz und der Bank zu sein.
Ok, nun gab es viele kranke und einige die spielten und trotzdem nicht fit waren.
Trotzdem war eines sehr stark zu erkennen: Fehlpässe und schlechte Zweikämpfe.
Das Trimmel auch mal einen Gegner hat, der schneller als er ist, passiert. Da kann man glaube ich nichts machen.
Doch was gegen düsseldorf passte war die konzentration.
Die Bälle kamen an, sie wurde sauber gepasst, das Mittelfeld wurde durch saubere Flanken überspielt. In Düsseldorf haben wir den Ton angegeben. In Braunschweig haben wir mal wieder einen kleinen Gegner groß gemacht, einfach weil wir schlecht gespielt haben. Kein Pressing, kein hohes anlaufen, keine Pässe die ankommen und vorne raus, hat mal wieder das Glück gefehlt, das der Ball mal reinrollt oder besser getroffen wird.
Ich hab das Gefühl, das einige Spieler überhaupt nicht mit Druck umgehen können.
Ich schätze mal das der Druck gegen Braunschweig, nach dem Sieg gegen Spitzenreiter DüDorf, immens gestiegen war. Denn jetzt müssen sie ja umso mehr gewinnen.
Man merkte, de Kommunikation auf dem Platz war quasi nicht vorhanden. Woran das genau liegt, keine Ahnung, aber das Problem bestand ebenfalls sehr lange unter Keller
Der Unterschied bei Keller war, dass – aus welchem Grund auch immer – die schwachen Phasen kürzer waren.
Bei Keller war die Verteidigung – in dieser Saison – wackelig bis verunsichert.. Aber durch die Spielanlage kamen dafür auch so gut wie immer Torchancen zusammen.
Jetzt spielen sie sich in der Abwehr stundenlang den Ball zu.
Sobald es aber nach vorn geht, wird der Ball zeimlich schnell verloren. Das war bei Keller auch so, aber das ständige Gegenpressing hat das wett gemacht.
Daher seh ich im Trainerwechsel schon einen wesentlichen Grund für die aktuelle Misere. Das Kellersche Spielsystem hat die Schwächen von Union IMHO besser kaschiert und die Stärken besser zur Geltung gebracht.
Bei Hofschneider wird die Schwäche in der Defensive etwas abgemildert, dafür kommen die Konzentrationsmängel und Ungenauigkeiten stärker zum Tragen.
Gleichzeitig untergraben das Ballbesitzspiel in der Defensive und die vielen Fehlpässe die Offensivqualitäten der Mannschaft.