Zuallererst: Ich bin heiser. Und ich gehe davon aus, dass ich damit nicht alleine bin. Was ich gestern gesehen habe, waren Team und Anhänger, die die Situation angenommen haben, auch wenn nicht jeder mit dem Weg, der dorthin geführt hat, einverstanden ist. Und ich habe eine Mannschaft gesehen, die zumindest bis zum 1:0 ihren Plan für das Spiel umgesetzt hat (welcher das war, hat Daniel bei Eiserne Ketten gut dargestellt) und der auch danach der Wille und Kampf nicht abzusprechen war. Mein Gefühl war, dass bei Union der Kopf zu arbeiten angefangen hat, als Kristian Pedersen vor dem 1:1 einen langen Ball so unglücklich unterlaufen hat, dass sein Gegenspieler freien Weg Richtung Tor hatte. Ab da war mein Eindruck, dass alle dachten: „Hauptsache nicht verlieren!“ Die Angst vor Fehlern war den Spielern anzumerken. Und deshalb bin ich jetzt auch froh, dass es heißt: Endlich Winterpause!
Winterpause in Köpenick. Und ich sage es ungern, aber die ist bitter nötig, um den Kopf frei zu kriegen. #fcunion #FCUFCI
— Stephanie Baczyk (@StephanieBaczyk) December 15, 2017
Ähnlich dürften das auch die Spieler sehen. „Wie sagt man so schön: New year, new opportunities. ?“, schreibt Christopher Trimmel.
Ich bin gespannt, welche Maßnahmen jetzt ergriffen werden, um Ende Januar zum schweren Auswärtsspiel bei Holstein Kiel der Mannschaft einen neuen Plan und neues Selbstbewusstsein mitzugeben. An einem neuen Innenverteidiger für die linke Seite führt aus meiner Sicht jedenfalls kein Weg vorbei. Aber damit ist es nicht getan. Das Mannschaftsgefüge scheint ja aus Sicht der sportlichen Leitung und einiger Spiele etwas gestört (Stichwort mangelnde Kritikfähigkeit). Da gilt es für den Trainer anzusetzen und mal zu zeigen, was so an Soft Skills vorhanden ist. Und mal sehen, ob uns der Verein noch mit mehr Nachrichten überrascht.
Ich freue mich jetzt auch erst einmal auf die Winterpause und dass wir aus dem negativen Trott der vergangenen Spiele seit der letzten Länderspielpause zunächst befreit sind.
Hier die Berichte der Berliner Medien zum Spiel:
- Erneut punktlos zu Hause: Und wieder ein Union-Drama! (Kurier)
- 1:2! Union verliert auch sein zweites Spiel unter Hofschneider (BZ)
„Bei Abpfiff herrscht Entsetzen. Es gibt kurz Pfiffe, dann verlassen die Zuschauer fluchtartig die Alte Försterei.“ So wie in der BZ kann man das natürlich schreiben. Dass sich die Pfiffe gegen die Ingolstädter richteten wird einfach unterschlagen. Ebenso wie die Unterstützung für die Unioner nach dem Abpfiff. „Die Fans holten aus ihren Kehlen und Seelen nach Abpfiff noch mal alles raus, sie sangen, als ob Union die letzte Partie des Jahres gewonnen hätte. „FC Union, unsere Liebe, unsere Mannschaft, unser Stolz, unser Verein, Union Berlin“, schreibt hingegen die Berliner Zeitung.
- Union geht gegen Ingolstadt in vier Minuten k.o. (Morgenpost)
- Pleite gegen Ingolstadt Leidenschaftlicher Rückzug (Berliner Zeitung)
- Union verliert mit 1:2 gegen Ingolstadt (Tagesspiegel)
Fotos vom Spiel gibt es hier:
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danke wieder einmal für die gute Einschätzung!
Das 1:1 resultiert aus einem weitem Abschlag von Busk direkt zum Gegner. Nicht das erste Gegentor nach Führung, was unnötig durch diese Art und Weise passiert
An den Abschlägen kann Jakob Busk tatsächlich arbeiten, die waren das ganze Spiel über unpräzise. Aber die sind trotzdem nicht der Grund, warum das Team seit Monaten verlässlich nach eigener Führung das große Zittern bekommt. Müsste doch eigentlich andersrum sein, der Gegner müsste Angst haben zu verlieren, wenn er hinten liegt. Also nach dem Anstoß einfach so weitermachen wie zuvor. Kann sowas nicht trainiert werden bzw. in taktische Marschrouten verpackt werden?
Ich höre immer „Angst“.
Wovor bitte? Vor Erfolg?
Die Spieler werden hier gut bezahlt und die Fans stehen in der Mehrzahl immer hinteb ihnen. Das ist noch sowas wie ein Privileg in Zeiten von Shitstorms, Anfeindungen oder Besuchen von Ultras beim Training.
Die sollen sich zusammenreißen und nicht über die Medien ihre Ansichten vertreiben.