Blog State of the Union

Klare Vorzeichen

Wenn Union heute Mittag in Regensburg spielt, sind die Vorzeichen recht klar: Union wird wohl mit einer personell nicht (auf vielen Positionen) veränderten Mannschaft auftreten, Regensburg wird wahrscheinlich Unions Pressing nicht zu viel Spielaufbau zum Fraß vorwerfen, und Union muss tendentiell gewinnen.

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Jens Keller wird wohl die selbe Mannschaft wie vor der Pause aufs Feld schicken, Photo: Matthias Koch

Die Erzählung von Union als unangepasstem Verein mit aufopferungswilligen und passionierten Anhängern wird immer wieder mal erzählt. Wer eine weitere Version davon lesen will, ist bei Ingo Petz Stück „The State of Union“ (ähem) für The Point Magazine gut aufgehoben.

Und sonst so:

Die Spieler von Hertha haben gestern vor ihrem (sportlich dann nicht so tollen) Spiel gegen Schalke an eine Serie von Protestaktionen im amerikanischen Sport angeknüpft um damit ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Das ist grundsätzlich offensichtlich etwas gutes. Auch wenn man sich vielleicht fragt, was gerade Hertha mit Beschwerden über strukturell rassistische Polizeigewalt in den USA zu tun hat. Das nicht offensichtlich ist, worin – abgesehen von allgemeinen Idealen – die Verbindung besteht, ist kein Grund, etwas nicht zu tun. Vor allem, wenn ähnliche Probleme durchaus auch in der eigenen Gesellschaft bestehen.

Ob die Geste des Kniens selbst in Herthas Kontext funktioniert ist weniger klar – schließlich beziehen sich die Sportler in der NHL oder NBA damit auf die amerikanische Hymne, ein Reibungspunkt, der hier offenbar fehlt. Andererseits ist die Kontroverse um ihren Protest (auch wegen Donald Trumps Invektiven dagegen) global bekannt genug, daran anzuschließen. Und grundsätzlich ist mehr expliziter Antirassismus besser, sodass sich Hertha das internationale Lob verdient hat, das es heute bekommt.


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