Eine Pressekonferenz für eine Neuverpflichtung ist wohl eine Premiere bei Union. Wenn es das überhaupt schon einmal gab, ist es länger her und nicht besonders stark in Erinnerung geblieben. Aber das Interesse an Atsuto Uchida hat den Medientermin gestern offenbar nötig gemacht.
Update von 11:45: Eine Pressekonferenz für einen Neuzugang gab es doch schonmal:
Jetzt fiel es mir ein. Wie #Uchida wurden im August 2002 zumindest auch #Igwe und #Baumgart beim #fcunion per Pressekonferenz präsentiert. pic.twitter.com/ioXTWT50UH
— Matze Koch (@MatzeKoch) August 24, 2017
Die Pressekonferenz zeigte dann, dass dabei durchaus einige kommunikative Schwierigkeiten entstehen könnten – etwa, als die Frage nach der Rolle der ehemaligen Schalker Verantwortlichen Jens Keller und Helmut Schulte durch die Übersetzung nicht bei Uchida, oder jedenfalls nicht in dessen (übersetzter) Antwort ankam.
Beim Verständnis einiger der Antworten Uchidas hilft uns eine japanische Nachrichtenagentur. Dort wird Uchida in Antwort auf die Frage, warum er Union und die zweite Liga etwa einem Wechsel in die japanische Liga vorgezeogen habe so zitiert: „Ich habe nicht gezögert. Und ich wollte so nicht nach Japan zurück gehen, nicht ohne es noch einmal zu versuchen.“
Dass Uchida eigentlich nicht in Unions Marktsegment liegt, machte Helmut Schulte – „natürlich dabei in einer Pressekonferenz zu einem Spielertransfer,“ so Christian Arbeit – an mehreren Stellen deutlich. Ohne die Verletzungshistorie Uchidas wäre der Transfer offensichtlich nicht möglich gewesen, und auch so beschränkt er sich zunächst auf eine Saison, in der Uchida zeigen will, dass er fit genug für Profifußball auf Erstliganiveau ist. Die genauen Modalitäten des Wechsels sind dabei nicht ganz klar. Während der Kurier am Montag schrieb, der Transfer sei „nahezu ablösefrei, aber Schalke übernimmt einen Teil des Gehalts,“ sagte Schulte, es habe „eine Regelung zwischen Schalke 04 und der Agentur des Spielers [gegeben] – da waren wir nicht von Nöten.“ Das klingt nicht nach einer Art Leihe, in der Schalke an Uchidas Vertrag bei Union beteiligt wäre, sondern eher nach einer Möglichkeit für Uchida, seinen Vertrag in Schalke im Einvernehmen mit dem Verein aufzulösen.
Ushi: "@okazakiofficial told me you're a machine" thanks Shinji ??? #japan #friends #fcunion #fotokoch pic.twitter.com/CzYRxOvUWe
— Sebastian Polter (@polti1991) August 23, 2017
Schließlich bleibt noch die Frage nach der sportlichen Rolle Uchidas bei Union. Schultes Einlassungen klangen, als sei ‚Uschi‘ – Fitness vorausgesetzt – eher als Upgrade auf der Rechtsverteidigerposition eingeplant. Der Leiter der Lizenzspielerabteilung deutete aber auch an, dass Christopher Trimmel und Uchida auch in einer Elf stehen könnten. Solange Steven Skrzybski spielen kann und Union nicht mit einer Dreierkette spielt, ist nicht offensichtlich, wie das aussehen könnte.
Die Medienberichte:
- Japan-Import Atsuto Uchida „Ich will aufsteigen und zurück in die Nationalelf“ (Kurier)
- Nach Wechsel von Schalke Uchida peilt mit Union Aufstieg an (Kurier)
- Was sich Atsuto Uchida bei Union vorgenommen hat (B.Z.)
- Uchida überrascht: „Ich bin hier nicht wegen des Trainers“ (B.Z.)
- Neuzugang Uchida will mit Union aufsteigen (Berliner Zeitung)
- „Uchi“ Uchida will mit Union in die Bundesliga (Morgenpost)
Blindenfußball
Gerade findet in Berlin die Blindenfußball EM statt. Gestern hat am Anhalter Bahnhof die deutsche gegen die englische Nationalmannschaft 0-3 verloren, und damit die Qualifikation für das Halbfinale verpasst.
Angesichts mancher hoher Ergebnisse war in diesem einen Spiel war auffällig, dass die Defensive mit dem sehenden Torwart einen deutlichen Vorteil gegenüber der Offensive hatte. Alle Tore fielen nach Standardsituationen, während aus dem Spiel heraus auch gute Dribblings mit sehr beeindruckendem Raumgefühl nicht zu Toren führten, da gezielte Abschlüsse ohne visuelle Informationen und nicht aus einer definierten Situation offenbar schwierig sind. Dem Torverhältnis der Engländer in der Gruppe aus fünf Mannschaften von 22-0 nach ist ihre Defensive aber auch augenscheinlich besonders gut.
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Die PK auf AFTV war schon etwas peinlich. Man hätte gut und gerne noch einen Dolmetscher für den Dolmetscher haben wollen. Mir war es nach zehn Minuten zu viel des Schlechten.
Man hofft, die Verständigung/Übersetzung in den Mannschaftsbesprechungen klappt besser, ja
der übersetzer war das eigentliche problem…