Blog State of the Union

Ein Heimspiel zum Saisonfinale bitte. Und nein, man muss aus dem Ligaspielplan keine Show machen

Habt ihr auch schon an den Fingernägeln gekaut? Euch in den heißen Nächten der vergangenen Tage hin und her gewälzt? Habt ihr gedankenverloren in den Nachthimmel gestarrt und den nachts um 23 Uhr noch startenden Flugzeugen keine Beachtung geschenkt? Und alles nur, weil ihr so gespannt, wie der Spielplan von Union aussehen wird? Nein? Ich auch nicht.

Erst einmal ist dieser Spielplan so überraschend wie der Berg Schmutzwäsche bei uns zu Hause. Der muss gewaschen werden. Jedes Mal. Und in der Liga spielen alle gegeneinander. Jedes Mal. Das ist also wenig überraschend. Im Pokal dagegen kann man mit Auslosungen so viel Glück haben wie die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2002 und alle großen Gegner vermeiden. Jedenfalls bis zum Finale. Das gleiche trifft auf den DFB-Pokal zu. Im Finale verliert man dann gegen die Bayern oder Dortmund. So will es ein eher unbekannter Artikel in den DFB-Statuten.

Wenn ich auf den Spielplan schaue, interessiert mich nur, ob das letzte Spiel ein Heimspiel ist. Denn das finde ich als Saisonabschluss (egal, wie die Saison ausgeht) am besten. Der Rest ist Quatsch. Aber wer es im Gegensatz zu mir nicht aushalten kann, sollte ruhig auf spielplan.bundesliga.de gehen. Das hilft vielleicht.

Über dieses furchtbare neue Logo für die Zweite Liga möchte ich am liebsten gar nichts sagen. Nur diese Frage: Steht das hinzugefügte Grau für den angeblichen Unterhaltungswert der Zweiten Liga oder nur für den Stellenwert innerhalb der Deutschen Fußball-Liga?

Screenshot: DFL

Ich trinke derweil den ersten Kaffee aus einer Tasse, die gerade neu in unseren Haushalt gekommen ist:

Bei Bild/BZ geht es um Kapitän Felix Kroos, der seine Knieverletzung ausgeheilt hat und sich weiter als Kapitän der leisen Töne sieht. Beim Kurier gibt es eine kurze Story zu Steven Skrzybski und dem angeblichen Angebot aus Stuttgart mit einer kolportierten Ablöse von 4 Millionen. Ich halte diese Ablöse für viel zu niedrig. Und darin bestätigt hat mich der Wechsel des Mainzer Angreifers Jhon Cordoba für angeblich mindestens 16 Millionen Euro zum 1. FC Köln (Kicker).

Wir müssen uns wirklich erst einmal an diese riesigen Zahlen gewöhnen, die da für normale Spieler aufgerufen werden. Und sie bestätigen auch die Vermutungen nach dem Abschluss des aktuellen TV-Vertrages für die Bundesliga, dass das viele Geld vor allem den Spielern und Beratern zufließt. Für die Vereine ist das vielleicht nichts anderes als eine riesige Inflation. Ob dadurch insgesamt viel stärkere Spieler auch nach Deutschland wechseln, wage ich angesichts der Unsummen, die unterdurchschnittliche englische Erstligaklubs aufrufen können, doch zu bezweifeln. Das ist ein Rennen, das die Bundesliga weder aufnehmen sollte, noch gewinnen kann.

Ich habe meine Seele wieder an Sky verkauft

Apropos TV: Ich hatte ja vor kurzem gefragt, wie ihr das mit Union im Fernsehen haltet, weil ich so unzufrieden mit dem Angebot von Sky war. Die beste Variante als Einzelperson ist sicherlich das Teilen eines Sky-Abos. Da ich aber hier nicht alleine im Haushalt bin, habe ich mich gestern weiter für die nächsten 23 Monate an Sky verkauft. 22,99 Euro im Monat zahle ich jetzt (ohne HD, aber mit SkyGo). Bundesliga, Zweite Liga, DFB-Pokal und Europapokal (noch) sind dabei. Wobei mir die Uefa-Wettbewerbe ungefähr so egal sind wie der Confed-Cup in Russland (ich lese eigentlich nur, was Katrin Scheib, eine deutsche Journalistin in Russland, zum Thema Fußball in Russland schreibt).

So ist das mit Monopolisten. Immerhin muss ich mich in der zweiten Liga nicht noch damit auseinandersetzen, wie sinnvoll der Eurosportplayer für mich wäre, um vielleicht ein paar Spiele meines Vereins sehen zu können, die ich nicht im Stadion sehe (hier, ein lesenswerter Text eines FC-Fans zu diesem Thema), weil das ja von den Anstoßzeiten abhängt, die aus dem Spielplan nicht zu erkennen sind. Stattdessen wartet die DFL teilweise extrem lange, um die Anstoßzeiten herauszugeben.

Und sonst so?

  • Der DFB schickt gerade seine Schiedsrichter auf PR-Tour für den Videobeweis. Alles soll viel superer sein als gerade beim Confed-Cup. Der Tagesspiegel war auch dort und schreibt auf, was die Referees erzählen. Ob das wirklich so stimmt, werden wir erst in der neuen Saison sehen. Aber nicht bei Union, denn in der Zweiten Liga werden die Videoschiedsrichter nicht getestet.
  • Union spielt nach dem Test-Kick in Barleben bei Magdeburg (Samstag, 15 Uhr), gleich am Sonntag um 15 Uhr in Groß Breesen (Guben). Was haben die eigentlich mit dem Union-Logo gemacht?
Foto: BSV Guben Nord
  • Ab Montag ist Trainingslager in Österreich. Dort geht es gegen den Wolfsberger AC und Birmingham City (Vereinsmitteilung)
  • Morgen Abend ab 19 Uhr findet die Lesung von Tusche und Matze Koch in der Uniontanke statt. Details gibt es hier.
  • Wer am Samstag in Berlin ist, kann auch zum Brot & Spiele Kulturfest gehen, bei dem Frédéric Valin aus seinem Buch „Zidane schweigt“ liest. Ihr kennt Frédéric vielleicht auch von hier. Er hat mal diese wunderschöne Geschichte über Pavel Kuka für uns geschrieben.


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4 Kommentare zu “Ein Heimspiel zum Saisonfinale bitte. Und nein, man muss aus dem Ligaspielplan keine Show machen

  1. Da die west-Berliner mit einem Heimspiel anfangen müssen wegen der ISTAF. Würd es schlecht aussehen das wir mit einem Heimspiel enden:-(

  2. Erstes Heimspiel gegen einen möglichst unattraktiven Gegner wäre gut. Denn das Stadion dürfte ohnehin voll sein, egal gegen wen.

  3. Ich wünsche mir eine bessere Verteilung der TOP Spiele / Gegner, auch wenn das vor der Saison immer schwer zu sagen ist. Dennoch konnte man letztes Jahr schon erahnen, dass die letzten Spiele happig werden könnten. Sie wurden es ja auch.

  4. just for the record: es ist nicht ganz egal, in welcher reihenfolge man die dreckwäsche forgesetzt bekommt, wenn es einen Unterschied für den Ausgang der eigenen Spiele macht, oder für die mancher Konkurrenten, die relevanter sind als andere.

    Aber zu mindestens in dieser zweiten Liga gab auch das keinen Grund, gebannt auf die Vorstellung zu warten, weil eher unklar ist, mit wem Union konkurriert und wer wann passende Gegner sind.

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