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„Wir haben überhaupt nicht über unseren Möglichkeiten gespielt“

Auf AFTV gibt es ein kurzes Interview mit Jens Keller, das am Tag nach dem Spiel in Braunschweig aufgezeichnet wurde und in dem der Trainer ein paar vorausgewählte Fragen beantwortet. Interessant fand ich, wie vehement Jens Keller darauf bestand, dass die Mannschaft nicht überperformed hat: „Wir haben überhaupt nicht über unseren Möglichkeiten gespielt. Ganz im Gegenteil. Ich bin überzeugt, dass wir vor allem in der Hinrunde viele Punkte liegen lassen haben. Aber das ist ein Entwicklungsprozess. Ich war über lange Zeit überzeugt, dass wir es packen, weil die Mannschaft die Qualität hat.“

Screenshot: AFTV

Mich freut diese Sicht des Trainers, da sie vor allem zeigt, wie ambitioniert Jens Keller ist. Vor allem aber lässt das vielleicht den Schluss zu, dass Union in den Spielzeiten davor eher nicht das herausgeholt hat, was finanzieller Einsatz und individuelle Qualität im Kader versprachen. Keller sieht, dass die Mannschaft wohl erstmals so eine Situation mit Platz 1 hatte, hütet sich aber im Gespräch davor, den einen Grund zu nennen, warum es am Ende nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Dem ganzen Gespräch ist meinem Gefühl nach anzumerken, dass es am Tag nach Braunschweig aufgenommen wurde. Da liegt noch sehr viel Enttäuschung in der Luft.

„Ich bin nicht der Wundermann“

Ganz im Gegensatz zur Pressekonferenz von gestern, auf der er gelöster wirkte und zur rechnerisch noch möglichen Chance auf den Aufstieg sagte: „Ich bin nicht der Wundermann. Ich möchte dieses Spiel zu Hause vor unseren Fans gewinnen, um einfach noch einmal ein gutes Heimspiel abzuliefern. Den Rest haben wir nicht selbst in der Hand.“ Um mehr geht es nicht. Spiel gewinnen, sich nichts vorwerfen zu lassen, falls bei dem einen oder anderen Team noch einmal die Nerven flattern.

Screenshot: AFTV

Gestern gab es auch noch gute Nachrichten: Christopher Trimmel verlängert seinen Vertrag bis 2019. Das ist eine gute Nachricht für den rechten Verteidiger, den der Trainer als einen der besten der Liga bezeichnet.

Saisonaus für Leistner

Toni Leistner hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus. Damit werden wir morgen gegen Heidenheim die Innenverteidigung aus Emanuel Pogatetz und Fabian Schönheim sehen.

 

Zum letzten Mal beim Heimspiel werden wir auf jeden Fall sehen (aus der Vereinsmitteilung hier):

  • Emanuel Pogatetz
  • Maxi Thiel
  • Benjamin Kessel
  • Roberto Puncec
  • Adrian Nikci
  • Benjamin Köhler
  • Raffael Korte

Und ebenfalls um 14.45 Uhr offiziell verabschiedet wird Christopher Quiring, bei dem es seit seinem Wechsel zu Hansa Rostock wegen der Spiel- und Trainingstermine nie geklappt hat.

Screenshot: Union-Newsletter

Gerade was Roberto Puncec und Raffael Korte betrifft, finde ich das schade. Aber wir wissen bei Puncec nicht, ob es nicht auch sein Wunsch war und bei Korte müssen wir konstatieren, dass er einfach unglaubliches Verletzungspech hatte und im Mittelfeld wie bei Eroll Zejnullahu Spieler vor ihm stehen, die konstante Leistungen bringen. Überhaupt habe ich so ein bisschen den Eindruck, dass der Kader mit diesen Abgängen auch das Erbe von Norbert Düwels Kaderplanung abstreift, in dem er im Mittelfeld viele Kaderplätze frei macht. Und das in einer Zeit, in der immer mehr Teams auf Dreier- bzw. Fünferketten setzen. Ich bin gespannt, welchen Plan Jens Keller spieltaktisch mit der Kaderzusammenstellung für die nächste Saison verfolgt. Die Fünferkette dürfte schon vom Anspruch her natürlich nicht die bevorzugte Wahl sein.

Das sind die Beiträge der Berliner Medien heute:

Tusche spielt wieder gegen Anker Wismar

Wer heute noch nichts vorhat, kann heute 14 Uhr Torsten Mattuschka mit der VSG Altglienicke um den Aufstieg in die Regionalliga kämpfen sehen. Und mit dem Codewort Tusche gibt es auch noch einen Coupon für einen Frei-Bratwurst oder ein Freibier. Und wem das alles nicht reicht, der kann immerhin Wismar sehen. Ja, das ist der Verein aus der Frage: „Wo warst du denn, als wir gegen Anker Wismar gespielt haben?“


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