Ich würde am liebsten jetzt schon das Spiel gegen Heidenheim haben wollen. Einfach um die Mannschaft für diese Saison zu feiern und sie wissen zu lassen, dass Enttäuschung zwar Platz hat und ausgelebt werden soll. Aber es gibt keinen Grund, sich jetzt herunterzuziehen. Und für diejenigen, die noch eine theoretische Chance auf den Aufstieg sehen, gibt es entweder Jens Kellers Aussage „Sechs Punkte, sechs Tore, nur noch zwei Spiele. Wir fangen jetzt nicht an zu spinnen. Jeder kann die Tabelle lesen“ (Kurier) oder eben dieses kleine Bild:
Ich fühle mich momentan gar nicht so, dass ich Gründe für den Nichtaufstieg finden möchte. Dazu bin ich gerade einfach nicht in der Stimmung. Einerseits weil man sich dabei zu sehr von den letzten Spielen leiten lässt („in der Englischen Woche hat Union die Punkte liegen gelassen“ statt auch mal auf die Hinrunde zu schauen) und weil wir zwangsläufig extrem einfach werden, wo es doch vielleicht vielschichtiger ist. Bestes Beispiel dafür im Tagesspiegel, der als Grund anführt, Union hätte gegen die Aufstiegskonkurrenz zu wenig Punkte geholt.
Natürlich fehlen am Ende immer Punkte, wenn man in der Liga ein Ziel verpasst hat (auch wenn Union natürlich nur 18 Punkte aus den 6 Partien gegen Braunschweig, Stuttgart und Hannover hätte holen können und nicht 21 wie der Tagesspiegel schreibt). Ob gegen die direkte Konkurrenz oder gegen andere Teams ist dabei zweitrangig. Noch weniger sinnvoll wird das Argument, wenn wir wissen, dass Eintracht Braunschweig nur 5 Punkte gegen die direkte Konkurrenz geholt hat (Morgenpost). Und 3 Punkte davon kamen eben durch den Sieg gegen Union zustande.
Mich interessiert momentan vor allem die Analyse und die Entscheidungen, die die sportliche Leitung bei Union für sich getroffen hat. Welche auslaufenden Verträge werden verlängert (ich warte noch auf die Nachricht bei Christopher Trimmel, auch Roberto Puncec und Raffael Korte würde ich gerne weiter bei Union sehen) und welche werden nicht verlängert (auf dieser Liste stehen vielleicht: Maxi Thiel, Benjamin Kessel, Emanuel Pogatetz, Adrian Nikci, Benjamin Köhler). Dazu kommen noch Entscheidungen bei Toni Leistner (hat noch ein Jahr Vertrag und nur noch jetzt kann Union eine Ablöse für ihn kassieren) und Eroll Zejnullahu (hat nur noch ein Jahr Vertrag und muss für sich eine Perspektive finden. Leihgeschäft ist nur bei gleichzeitiger Vertragsverlängerung bei Union möglich).
Ich hoffe, dass hier größtenteils die Würfel intern schon gefallen sind und alle, die Union verlassen einen guten Abschied am Sonntag gegen Heidenheim bekommen werden.
Das hier sind die anderen Beiträge der Berliner Medien von heute:
- Aufbruchstimmung mischt sich in die Tristesse (Berliner Zeitung)
- Scheißegal, es war nicht alles schlecht im Osten (Kurier)
- Verstärkt sich Union mit Platte und Ofosu? (Bild)
Einen Rückblick auf das Spiel in Braunschweig bekommt ihr hier:
- Nicht gut genug (Eiserne Ketten)
- Union fight ’til the end – lose promotion race (Union in English)
- Fotos bei Groundhopping, etc.
Unseren Podcast zum Spiel gibt es hier: Teve292- Zu aufgeregt
https://www.instagram.com/p/BT35uy_gtSR/
Eine nachdenklich machende Recherche über die Fanszene von Energie Cottbus, die von rechten Gruppen bedroht wird und in der Angst herrscht, bringen die Potsdamer Neuesten Nachrichten: Kriminelle Energie
Update von 10.30 Uhr: Heute hat Inferno Cottbus seine Auflösung bekanntgegeben:
In eigener Sache: Seit einigen Tagen konnte man hier im Blog nicht kommentieren. Das war tatsächlich ein Softwarefehler, der jetzt behoben ist.
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:)
Die einzigen Niederlagen, die mich geschmerzt haben, waren die Heimniederlagen gegen D-Dorf und Aue, weil unnötig und grotenschlechte Spiele unsererseits.
Alle anderen Spiele waren völlig ok, und es gibt überhaupt keinen Grund zu trauern!
Geschmerzt hat mich, dass in den letzten Auswärtsspielen, gerade gegen die top 3, fast nichts mehr von dem Selbstvertrauen zu sehen war, das uns zeitweise dirse Saison ausgezeichnet hat. Zwar gab es hin und wieder ordentliche Phasen und viel Ballbesitz. Aber zwingend wurde es fast nie, oder nur mal als kurzes Aufbäumen. Da wurde einfach das eigene Potenzial nicht ausgeschöpft. Vielleicht aus Angst vor der eigenen Courage…