Blog State of the Union

Jetzt einfach mal 4 Spiele genießen

Union verliert 3:1 in Stuttgart und ich habe heute morgen bei Radio1 Pressesprecher Christian Arbeit gehört, der im Sonderzug angerufen wurde und sagte: „Keiner ist deprimiert.“ Ich würde dem tatsächlich zustimmen, auch wenn sich das vielleicht erst einmal komisch anhört. Denn Stuttgart war über das Spiel gesehen deutlich besser und hat auch vollkommen verdient gewonnen. Union hat im Gegensatz zum Hinspiel seine Möglichkeit nicht genutzt, nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 komplett ins Spiel zurückzukommen.

Natürlich ist es ärgerlich, dass jeder Gegentreffer wirklich vermeidbar war. Vom Freistoß-Gegentor (Mesenhöler spekuliert auf die Mauerecke) über Teroddes Treffer (der Angreifer steht gegen zwei Verteidiger), bis hin zum entscheidenden dritten Tor, bei dem Toni Leistner unter Gegnerdruck ein Abspielfehler passiert. Aber ich muss dazu auch sagen, dass Stuttgart eine Menge an Möglichkeiten hatte und diese Fehler einfach passieren, wenn man permanent unter Druck steht.

Apropos Druck. Das ist aus meiner Sicht momentan das Entscheidende. Die Mannschaft steht unter einem Druck, etwas zu verspielen, auch wenn wir das alle von außen nicht so hineintragen. Ganz im Gegenteil: Wir sagen „Sieg oder Klassenerhalt“ oder „So ’ne Scheiße, wir steigen auf.“

Ich sehe aber auch, und zwar jenseits vom Ausgang des Aufstiegskampfes, dass das Team sehr viel gewinnen kann. Vielleicht ist das jetzt auch eine Zeit, in der die Mannschaft lernt, sich durch diese entscheidenden Phasen durchzubeißen. Für die Union-DNA ist der aktuelle Zustand neu, auch wenn Jens Keller mit seinem Team schon viel erreicht hat in dieser Saison und bei Union niemand mehr an das unabwendbare Schicksal negativer Serien glaubt. Jetzt gibt es noch 4 Spiele und Union hat 3 Punkte Rückstand auf den zweiten und dritten Tabellenrang. Da ist noch alles drin. Um noch einmal an das Eingangsstatement von Christian Arbeit anzuknüpfen: Es gibt keinen Grund deprimiert zu sein.

Campi verabschiedet sich bereits vom Aufstieg, was mir angesichts des Abstands nach oben ein bisschen früh erscheint. Aber vielleicht ist das der richtige Weg. Jetzt einfach die restlichen 4 Spiele genießen:

Genießen wir die letzten 4 Spiele unserer Jungs, schenken ihnen genausoviel Achtung und Respekt, ja fast schon Liebe, wie heute in Stuttgart, als wir die Jungs im leeren Stadion (knapp 30 Minuten nach Abpfiff) nochmal auf den Rasen gelockt haben und bringen diese fantastische Saison würdevoll zu Ende. Ohne rechnen ohne sonstwas, einfach im Wissen, dass wir ein überragendes Jahr hinter uns haben und das nächste genauso geil wird.

Ich freue mich jedenfalls auf das letzte Spiel in Fürth, zu dem wir hinfahren werden. Mir ist ganz egal, ob es da noch um etwas geht oder nicht.

Das sind die Berichte der Berliner Medien zum Spiel in Stuttgart:

Hier gibt es Fotos vom Spiel:

Die Taktik-Analyse gibt es dieses Mal bei Spielverlagerung, die aber auch zu dem wenig überraschenden Schluss kommt, dass Stuttgarts Sieg auch ind er Höhe vollkommen verdient war. Eine Analyse aus Stuttgarter Sicht gibt es hier beim Taktikstüble.

Jens Keller hat der FAZ ein Interview gegeben und macht damit weiter Medienarbeit in eigener Sache, von der sowohl er als auch Union bundesweit profitieren. Die Grundbedingung dafür ist die sehr gute Saison, die Union spielt. Ein Gewinn für beide Seiten.

Und vielleicht noch etwas Nachdenkliches zum Schluss: Der FSV Frankfurt wird sich vermutlich für immer aus dem Profifußball verabschieden (11Freunde)

Unseren Podcast gibt es heute ab 21 Uhr live aus dem Küchenstudio in Pankow.


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7 Kommentare zu “Jetzt einfach mal 4 Spiele genießen

  1. Keine Frage, die Niederlage war verdient angesichts der Vielzahl von Stuttgarter Chancen. Dass letztlich trotzdem vermeidbare Fehler zu den entscheidenden Toren führten, macht das Ganze jedoch mehr als ärgerlich. An einem guten Tag geht das 1:1 aus.

    Aber sehen wir’s mal positiv: Toni arbeitet daran, sich für andere Clubs uninteressanter zu machen und nächste Saison weiter bei uns zu spielen. ;) Und wenn Darmstadt, Ingolstadt und vielleicht noch Augsburg absteigen, sind die Aufstiegschancen kommende Saison vermutlich deutlich größer, weil die Unterschiede zwischen den Spitzenteams geringer ausfallen dürften. Außerdem müsste man dann nicht einen Stadionumbau während einer Erstligasaison über die Bühne bringen (steigende Nachfrage + sinkende Kapazität = uncool).

  2. ExExilUnioner SüdWest

    Wer sagt denn, dass wir in der nächsten Saison ausbauen würden müssen, falls wir aufsteigen würden? So eine Ausnahmeregelung kann auch über einen größeren Zeitraum geschehen als nur eine Saison. Der Ausbau hätte genauso stattgefunden wie auch ohne Aufstieg. Die zusätzlichen Millionen würden es finanziell nur vereinfachen

  3. Jo, keine Ahnung, wie es mit Ausnahmegenehmigungen aussieht. Und klar, die Erstligamillionen würden helfen. Aber da Darmstadt ja auch grad Druck bekommt, nehme ich an, allzu lange darf man sich nicht Zeit lassen. Insofern wäre Liga 2 da vielleicht tatsächlich eine Komfortzone, weil man unter Bestandsschutz stünde und Planungen sowie Umsetzung ganz gemütlich vorantreiben könnte.

  4. Der VFB hatt gezeigt wie Aufstieg geht. (hatten ja auch 2 Spieler mehr auf dem Platz), da konnten unsere Jungs auch garnicht gegen ankämpfen. Union ist ein Topteam für die zweite Liga, für mehr reicht es eben nicht. Was ich persönlich toll finde, da die Liga 2 sowieso viel spannender ist als die Erste.

  5. So wie ich unseren Präsi verstanden habe, beginnt die Erweiterung des Stadions sowieso erst ab Sommer 2018, egal in welcher Liga wir dann spielen.
    Und bei Darmstadt liegt es daran, weil die im Moment keinen Plan haben wie und ab wann man das Stadion auch erst- bzw. zweitligatauglich hinbekommt oder doch mit einem Neubau. Und ohne Plan gibt es eben auch keine Sodergenehmigungen mehr. Was bei uns allerdings (zum Glück)anders aussieht, wenn der Plan bekannt gemacht wird. :D

  6. @matze: Danke für die Aufklärung. Klingt nach nem Plan ?

  7. Bernd Kausch

    Plan hin oder her.Wenn es bei uns so weitergeht, mit der Strategie der kleinen Schritte, werden wir vielleicht nächste Saison aufstiegsreif sein. Diese Saison bleibt uns wohl nur die ehemalige Fürth-Rolle. Ich weiß es zwar nicht, hoffe aber das die Mannschaft im Großen und Ganzem zusammenbleibt und dazu der Trainer…
    Da sollte einiges möglich sein. Und mit dem Stadionbau kennen sich bei uns ja alle bestens aus.
    U.n.v.E.U.

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