Im Nachgang des unnötigen Punktverlustes in Düsseldorf wird Union eine Krise attestiert und nach Ursachen gesucht.
Gerade die Ursachensuche gestaltet sich aber eher schwierig. Um Fußball scheint es dabei jedenfalls nicht zu gehen. Stattdessen benennt die B.Z. Mängel in den vergangenen Spielen, ohne wirklich Gründe dafür zu finden, dass diese Mängel existieren (B.Z. analysiert die Eisernen – Wegen drei Problemen hockt Union Berlin auf Platz vier).
Die Morgenpost sieht Union in einer ‚Komfortkrise‘ – und das eventuell in leichter Hyperbole in „[der] sportlich wichtigste[n] Phase der Vereinsgeschichte“ . Dabei bleibt allerdings offen, ob die Krise komfortabel oder Komfort-induziert sei. (Union steckt in der Komfortkrise.)
Außerdem denkt die Berliner Zeitung darüber nach, „Was ein knapp verpasster Aufstieg für Union bedeuten würde“. Die Antwort lautet, dass es wohl schwer würde, in „Steven Skrzybski, Felix Kroos, Damir Kreilach und Toni Leistner […] Lunge, Gehirn, Herz und Rückgrat“ der aktuellen Mannschaft zu halten. Beim Lesen der Negativszenarien, die aktuell Vereine wie Kaiserslautern und St. Pauli vorführen, kann man sich allerdings auch daran erinnern, dass Union noch vor kurzem in ähnlicher Weise auf Bundesligatauglichkeit überprüft wurde.
Der Kurier versucht indess, sich um Damir Kreilach zu kümmern, der eine ausgesprochen unglückliche Woche hinter sich hat. Dabei war er in Düsseldorf zwar an beiden Toren ursächlich beteiligt, aber an keinem Schuld: seine Intervention, die zum Eigentor führte, war in der Tat notwendig um den Anschluss für Düsseldorf verhindern zu können; der Ballverlust vor dem 2-2 mindestens ebenso sehr einem Anspiel in einer anfälligen Situation wie einem Fehler des Kroaten zuzuschreiben. (Ex-Kapitän braucht Zuneigung – Kopf hoch, Damir!)
Der Tagesspiegel beschäftigt sich ebenfalls mit Damir Kreilach (Ob Damir Kreilachs Füße funktionieren, entscheidet sein Kopf) und merkt an, dass Union die 2 Punkte aus Düsseldorf am Ende fehlen könnten (Das 2:2 in Düsseldorf könnte Union den Aufstieg kosten).
Fußball ist ein komplexer Mannschaftssport. Das scheint zu verbieten, einzelne Spieler in ihrer Wichtigkeit zu überhöhen. Aber weil Stephan Fürstner zu den Spielern bei Union gehören, die auf komplexe Art die Mannschaft und ihre Mitspieler besser machen, ist es legitim, sich auf seine Rückkehr vielleicht schon am Wochenende zu freuen.
Übrigens gibt es ab heute Tickets für das Auswärtsspiel in Braunschweig.
Noch mehr Rückschläge
Gestern habe ich an dieser Stelle vergessen zu erwähnen, wie das wichtige Spiel der Union Frauen gegen den Abstieg ausging. Nicht gut. Weiter geht es am Mittwoch um 17 Uhr (warum?) gegen Turbine Potsdam II.
Etwas zu feiern
… hatte am Wochenende Unions Sponsor Harald Layenberger: seinen Geburtstag. Er tat das mit vielen Unionern in Düsseldorf auf einer Yacht. Union Photo hat Bilder davon.
Die Anderen
Dresden tat gestern Abend mir nicht den Gefallen, gut Fußball zu spielen, und Union nicht den, trotzdem einen Punkt aus Braunschweig mitzunehmen. Analysiert habe ich das Spiel trotzdem, für Spielverlagerung.
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0 Kommentare zu “Noch nicht komplett aus dem Rennen”