Fassen wir das 2:1 in Karlsruhe noch einmal in ein paar Adjektiven zusammen: gut, aber nicht dominant. Effizient, aber nicht abgezockt. Glücklich, aber auch nicht unverdient. Und obwohl das Spiel auch ein paar Fragen offen gelassen hat, herrscht ein bisschen Euphorie im Team. Das hängt einerseits damit zusammen, dass Union nun das 5. Spiel in Folge ungeschlagen ist. Und andererseits mit dem 3. Tabellenplatz, der alles etwas heller glänzen lässt, als es vielleicht tatsächlich im Spiel war.
Die Berliner Zeitung schreibt, dass Unions Aufstiegs-Chancen steigen und macht das unter anderem an der Torgefährlichkeit verschiedener Spieler fest. Ich habe das Gefühl, dass vor allem diese Aussage von Trainer Jens Keller sehr gut die Chancen der Mannschaft auf den Aufstieg zusammenfasst: „Wir sind eine gute Mannschaft, wir sind eine Top-Mannschaft – aber nur wenn wir unsere Leistung bringen und alles reinschmeißen.“
„Alles reinschmeißen“ dürfte dann auch das Motto für die restliche Rückrunde sein. Und natürlich ist es klar, dass die Spieler enttäuscht sein würden, wenn sie Platz 3 abgeben müssen. Denn wenn man einmal dort steht, möchte man dort auch bleiben. So sind auch alle anderen Medienberichte heute zu lesen:
- Union wird zum Gejagten Dritter werden war schwer, es zu bleiben wird’s noch mehr (Berliner Kurier)
- Für Unions Kreilach wäre Platz vier „eine Enttäuschung“ (Morgenpost)
- Platz drei! Unions Kreilach schaut nach oben (BZ)
- Kreilach: „Wir wollen in die Bundesliga“ (Bild)
Im Nachgang zum Polizeieinsatz in Karlsruhe gibt es ein paar ausgewogene Medienberichte, die die Sichtweisen der beiden beteiligten Seiten widergeben:
- Union gegen KSC: Riesenwirbel um Polizeieinsatz (Kurier)
- Karlsruher Polizei ließ 200 Union-Fans nicht zum Spiel (BZ)
Außerdem gab es gestern auch zwei Stellungnahmen der Eisernen Hilfe:
- Straßenbahnfahrt in Karlsruhe endet für 200 Unioner mit Festsetzung und Rückführung nach Berlin
- Analyse der Polizeimeldung, zusätzliche Fakten und daraus zwingende Zweifel an der Rechtstaatlichkeit der polizeilichen Mittel
Wir haben die verschiedenen Aspekte des Vorfalls, bei dem einfach nichts passiert ist, auch im aktuellen Podcast diskutiert. Für mich tatsächlich die interessanteste Frage dabei war: Gab es auch andere Optionen für die Polizei, wenn sie den Verdacht hatte, dass Auseinandersetzungen gesucht werden? Ich persönlich beantworte das mit ja, muss aber auch zugeben, dass ich schön bequem am Schreibtisch sitze. Und natürlich hätte es sicher einfachere Möglichkeiten der Anreise gegeben, wenn man auf jeden Fall und nur ein Spiel besuchen möchte.
Aber wir befinden uns in einem freien Land, in dem wir uns frei bewegen dürfen. Und diese Einschränkung der Grundfreiheit bedarf aus meiner Sicht einer besseren Begründung, als sie die Polizei mit ihrer Mitteilung geboten hat. Ich bleibe dabei, dass eine Eskorte zum Stadion und danach vom Stadion zurück zum Parkplatz vielleicht die grundrechtsschonendere Alternative gewesen wäre.
Die Diskussion um das Union-Logo: Vielleicht nur ein Missverständnis?
Einen größeren Teil im Podcast hat die Diskussion um das Union-Logo eingenommen. Ich habe ehrlich gesagt in den vergangenen Wochen diese Diskussion nicht verfolgt, weil ich sie nicht verstanden habe. Wenn ich es richtig wahrgenommen habe, war der Ursprung der Text „Die Entwicklung des Merchandisingangebots von Union“ in der Waldseite vom Spiel gegen Fürth, in dem persönliche Bauchschmerzen dargelegt werden, weil einerseits das Unionlogo im Merchandise nicht mehr so präsent sei, seit Union das Geschäft komplett selbst übernommen hat, und andererseits auch die Vereinsfarben Rot und Weiß zugunsten anderer Farben unterrepräsentiert seien.
Steffi hat im Podcast dargelegt, dass das Logo von Union einerseits in der Satzung geschützt sei (und niemand es ändern wolle) und andererseits andere als Logo wahrgenomme Designs wie der Schriftzug u.n.v.e.u. oder der Ball aus dem Logo mit C und dem Bär vor allem Gestaltungselemente und keine Logos seien, die einer Notwendigkeit entsprechen und vor allem Union mehr Möglichkeiten an die Hand geben, sich unterschiedlich zu präsentieren und für unterschiedliche Zwecke nutzbar sind. Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass die Diskussion vielleicht auf einem Missverständnis beruht, was ein Logo ist und welche Aufgabe es hat und was Gestaltungselemente und ihre Aufgaben sind. Hört euch Steffis Darlegung im aktuellen Podcast an, wenn euch das Thema interessiert: Teve283 – Toni Leistners Laser-Flachpass
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Bielefeld oder Karlsruhe, Hauptsache gewonnen nicht wahr Sebastian ;-)