Ein Augenblick voll Freude und Melancholie

Reden wir mal kurz über das 3:1 gegen Arminia Bielefeld. Das war insgesamt der beste und selbstbewussteste Auftritt von Union, den ich seit sehr, sehr langer Zeit gesehen habe. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Aber die Dominanz in den ersten 20 bis 25 Minuten war atemberaubend. Ich bin total verliebt in diese Partie. Hier hat eine Mannschaft gezeigt, dass sie von sich überzeugt ist und die Chance, die sich oben in der Tabelle bietet, nutzen möchte.

Besonders gefreut hat mich das für Emanuel Pogatetz, dessen Einsatz Trainer Jens Keller auf der Spieltagspressekonferenz bereits angedeutet hatte.

Der Österreicher machte nicht nur ein fehlerfreies Spiel, sondern genoss es auch. Wie sehr, wurde im Interview nach der Partie (AFTV) deutlich. Spätestens da war spürbar, durch welches Wellental der Verteidiger in dieser Saison geht und wie mannschaftsdienlich und routiniert er damit umgeht, obwohl es ihn belastet. Ich bewundere ihn dafür, dass er jeden Tag trainiert, obwohl er weiß, dass er quasi gegen Toni Leistner, Roberto Puncec und Fabian Schönheim keine Chance mehr hat. Keine Ahnung, ob ich so lange einfach durchhalten könnte, ohne hinzuwerfen.

Um so mehr schätze ich es, wie Jens Keller gestern nach dem Spiel Emanuel Pogatetz hervorgehoben hat. Das hatte sehr große Klasse und war genau das, was sich der Verteidiger nach diesem Spiel und seiner langen Wartezeit verdient hat. Auch in dem Wissen, dass es für ihn vielleicht das letzte Spiel über 90 Minuten für Union war.

Meine absolute Lieblingsszene des Spiels war der Torjubel von Felix Kroos nach seinem direkt verwandelten Freistoß. Er stand da und grinste wie ein kleiner Junge, der auf dem Schulhof sagt: „Ich schieße mit einem Schuss diese Dose von der Tischtennisplatte“, obwohl ihm das vorher bei hunderten Versuchen nur ein paar Mal gelungen ist. Nur jetzt schauen alle zu. Und es gelingt ihm. Und das Grinsen ist einerseits Erleichterung und gleichzeitig sagt es: „Habe ich doch gesagt, dass ich das mache.“ Herrlich.

In der Bild lesen wir, dass es tatsächlich fast so war. Nur, dass es eben Trainer Jens Keller war, der ihm sagte, dass es mal wieder Zeit für einen direkten Freistoß wäre.

Schade, dass Felix Kroos nun wegen seiner 5. Gelben Karte gegen Karlsruhe fehlen wird. Aber wie bei Toni Leistners Gelbsperre gegen Bielefeld gilt auch hier: Dann spielt eben ein anderer.

Sören Brandy in schwarz-blau zu sehen war etwas ungewöhnlich. Aber da er angeschlagen nicht im Kader stand, musste er sich so wenigstens keine Gelbe Karte abholen. Ich wünsche ihm mit Bielefeld den Klassenerhalt.

Ungewohntes Bild in der Gastkabine: Willkommen, Sören #Brandy! #fcunion #fcudsc pic.twitter.com/75ifZG1D6k

— 1. FC Union Berlin (@fcunion) February 12, 2017

Hier findet ihr die Fotos vom Spiel:

• unveu.de
• union-foto.de
• Groundhopping, etc.
• Fotos von Steffi auf textilvergehen.de

Die Berichte der Berliner Medien findet ihr hier:

• Liga, hör’ die Signale Union spielt wie ein Aufsteiger (Kurier)
• Union Berlin rückt näher an die Aufstiegsplätze heran (Tagesspiegel)
• Verdienter Sieg gegen Arminia Bielefeld (Berliner Zeitung)
• Union siegt im Aufstiegsrennen 3:1 gegen Bielefeld (Morgenpost)
• 3:1! Union schlägt Bielefeld und bleibt in der Spitzengruppe (BZ)
• Nachschuss: 32 Rückrundenpunkte sind keine Utopie (Kurier)

Beim #fcunion kann was wachsen, wenn es weiter mehr Licht als Schatten gibt… pic.twitter.com/5zmI2OZiwl

— Matze Koch (@MatzeKoch) February 12, 2017

Wir nehmen heute Abend unseren Podcast auf, aber wegen Bauarbeiten im Maschinenraum wird es die Sendung nicht live geben. Hoffentlich schaffen wir das dann in der Sendung darauf wieder.