Habe ich das alles geträumt? Nach anfänglicher Nervosität hat Union gestern ein sensationell gutes Spiel gezeigt und damit den eigenen Teil abgeliefert für ein Spiel, für das es laut Jens Keller vor Anpfiff zwei Zutaten benötigte: „Dortmund muss einen schlechten Tag haben und wir einen sehr, sehr guten.“
Hier für alle, die sich an Steven Skrzybskis Tor nicht sattsehen können oder es immer noch nicht glauben:
Weil es so schön war zum Immerwiederangucken: Steven Skrzybski, @fcunion. #bvbfcu pic.twitter.com/di3vGEtm32
— ????? ????? (@Sportkultur) October 27, 2016
Der Trainer sprach in der Pressekonferenz vor dem Spiel vom Lerneffekt, den dieses Spiel für seine Mannschaft haben würde und dass sie daraus extrem viel mitnehmen könne. Und ja, das kann sie: Wir wissen, dass sich das Team auf mindestens zwei Torhüter verlassen kann. Wir haben gesehen, wie jeder Spieler über 120 Minuten eine läuferische Leistung hinbekommen hat, die Dortmund so vielleicht nicht erwartet hat. Das Müdespielen war als Strategie jedenfalls kein probates Mittel gegen Union.
Aber wie Jens Keller den @fcunion auf das Fitnesslevel gehoben hat, eine solche Partie so diszipliniert zu bestreiten, ist toll.
— rudelbildung (@rudelbildung) October 26, 2016
Es hat sich gezeigt, dass die Grundformation 4-3-3 flexibel genug ist, um sowohl defensiv gut zu stehen und gleichzeitig offensiv sich Möglichkeiten zu erarbeiten. Auch die Gegenpressingsituationen am Dortmunder Strafraum habe ich mit viel Genugtuung gesehen. Auch wenn der BVB die spielerische Klasse hatte, sich daraus zu befreien, so gelang es der Heimmannschaft nicht immer und nicht nur einmal wurde Roman Weidenfeller von seiner eigenen Abwehr mit Rückpässen unter Druck gesetzt.
Borussia Dortmund konnte in 120 Minuten gegen den 1. FC Union Berlin nicht gewinnen. #wasbleibt #sostolz #fcunion
— ?enni (@schrippe) October 27, 2016
„Tragisch“ und „bitter“ waren wohl die meistgebrauchten Worte nach dem Elfmeterschießen, das glatt mit 3:0 für den BVB ausging. Ich würde weder Jens Keller noch irgendjemand anderes einen Vorwurf machen, das kein einziger Schuss reinging. Der Weg zum Punkt ist ein einsamer Weg und den Druck kann man bei keinem Elfertraining simulieren. Aber vielleicht nimmt das Team auch daraus etwas mit. Zu wissen, was es heißt, unter höchstem Druck zu bestehen, kann helfen, wenn es vielleicht am Saisonende in die Relegation geht.
Jens Keller: Ich bin schuld an der Niederlage. Ich hab kein Elfmeterschießen üben lassen.
— Mathias (@bunkinho) October 27, 2016
Und was von den Rängen zu hören und zu sehen war, dürfte zusätzlich zum Geschehen auf dem Platz zu der Erkenntnis geführt haben: Union muss sich vor keinem Verein verstecken. Weder mit seiner Mannschaft noch mit dem Fan-Umfeld. Und vielleicht nimmt das einigen unter uns auch die Angst vor einem möglichen Aufstieg.
Zum ersten Mal im Leben Union Berlin live gesehen. Gerne wieder bei einem Heimspiel. #bvbfcu
— Marcus Bark (@artus69) October 26, 2016
Ich freue mich auch für alle Nicht-Unioner, die dieses Spiel gesehen haben, denn das war beste Werbung für den Verein. Nur die ARD spielte nicht mit, weil sie ja irgendwie am Tropf eines anderen Vereins hängt, der immer eine sichere Quote verspricht.
Neulich auf der Programmkonferenz der ARD:
“Bayern.”
“Aber es gibt so viele andere interessante Paarun…”
“BAYERN!” #dfbpokal
— Big City Faase (@faase) October 25, 2016
Hier sind die Artikel der Berliner Medien:
- Union verpasst Sensation bei Dortmund (Tagesspiegel)
- Union scheitert knapp an Dortmund (Berliner Zeitung)
- Union unterliegt Dortmund erst im Elfmeterschießen (Morgenpost)
- Pokal-Aus! Union bringt sich vom Punkt selbst um die Sensation (BZ)
- Nanu! Gibt sich Jens Keller die Schuld an Unions Pokal-Aus? (BZ)
- Auf zum Pokal-Schlager: Köpenicker Fan-Karawane (Kurier)
- Nachschuss: Wahnsinn, wie nah die Sensation war! (Kurier)
Fotos vom Sonderzug und Pokalspiel in Dortmund gibt es bei unveu.de und union-foto.de
Wir werden heute aus Weimar einen kurzen Podcast zum Spiel machen. Wahrscheinlich aber nicht live.
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Also „Angst“ vor der Bundesliga hab ich schon. Wenn man sich ansieht was dort für ein „Rahmenprogramm“ geboten wird das ich kurz und Bündig einfach nur als „Zirkus“ bezeichnen würde … und dann soll das in Dortmund noch eher Stadion“kultur“ sein als anderswo? Also ich weiß nicht.
Da erwartet man sonstwas und bekommt einen Kulturschock nach dem anderen.
Vom Drumrum bis zum Stadionsprecher war das wirklich gruselig. Eine einzige „Klatschaffenshow“. Wenn das noch das „beste“ ist was die erste Liga zu bieten hat … *schauder*