Blog State of the Union

Die zwei Geschichten von Kenny Prince Redondo und Jens Keller

Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Union gestern dieses Spiel bei 1860 München mit 2:1 gewonnen hat. Gerade wegen der zwei sehr unterschiedlichen Geschichten dieses Spiels, die beide mit Kenny Prince Redondo und Jens Keller zu tun haben.

Jens Keller und Kenny Prince Redondo nach dem Tor zum 2:1 für Union, Foto: Matze Koch

Würde man nur auf die Tore schauen, müsste man sagen, dass der Trainer beim Startelf-Wechsel von Adrian Nikci zu Kenny Prince Redondo ein glückliches Händchen gehabt habe, weil der Linksaußen das erste Tor vorbereitet und das zweite selbst erzielt hat.

Viel wahrscheinlicher ist aber, dass der Trainer es auf Fanol Perdedaj abgesehen hat. Der in Lichtenberg und Köpenick aufgewachsene (ich mag diese Geschichte aus der Morgenpost von vor 5 Jahren, als sie mit ihm in der S-Bahn von Schöneweide nach Charlottenburg gefahren sind) und bei Hertha ausgebildete Sechser wurde bei 1860 von Trainer Kosta Runjaic auf der Rechtsverteidiger-Position eingesetzt und hatte dem Antritt des wendigen Redondo wenig entgegenzusetzen.

Was für ein unglaublicher Kraftakt !! Glückwunsch auch an KPR für das erste Zweitligator ?

Ein von Steven (@stevies_24) gepostetes Foto am

Die andere Geschichte von Jens Keller und Kenny Prince Redondo  ist die von der Gelb-Roten Karte, die Fabian Schönheim vollkommen unberechtigt gesehen hatte (ich dachte ja bis zum Platzverweis, dass der Schiri sie fälschlicherweise Toni Leistner gezeigt hatte und kapiere bis jetzt nicht, warum Collin Quaner nicht den Referee berichtigt hat. Schließlich ist so eine Karte für jeden Verteidiger Gift, egal ob Leistner oder Schönheim, während ein Stürmer wesentlich seltener in die Verlegenheit kommt, mal ein taktisches Foul ziehen zu müssen).

Fabian Schönheim verließ jedenfalls den Platz und Jens Keller opferte den bis dahin so munter aufspielenden Kenny Prince Redondo und brachte dafür Innenverteidiger Roberto Puncec. Die Viererkette blieb also bestehen und gleichzeitig beließ es der Trainer bei zwei Angreifern, was den Kommentator von Sky etwas zur Verzweiflung brachte, weil dieser so gerne auf ein 4-4-1 umgestellt hätte, um die Flügel zu stärken. Doch Keller ließe sein Team im 4-3-2 verteidigen, gab die Flügel etwas preis und machte stattdessen das Zentrum dicht und hinderte zusätzlich 1860 durch Quaner und Skrzybski im Angriff daran, frühzeitig die Abwehr aufzumachen, um noch mehr Druck auf Union auszuüben.

Jaaa!Wir gewinnen in München mit 2:1. #auswärtssieg #fcu #m60fcu #fcunion #eisern #läuftbeiuns

Ein von 1. FC Union Berlin (@1.fcunion) gepostetes Foto am

Jens Keller spekulierte wahrscheinlich auf zwei Dinge: Erstens ist die Wahrscheinlichkeit von Toren nach Flanken sehr gering und zweitens besitzt Union eine kopfballstarke Defensive. Mit einem ähnlichen Konzept hat Hertha am vergangenen Wochenende in Ingolstadt gewonnen. Durch das dicht gestaffelte Union-Zentrum konnten Ivica Olic, Sascha Mölders und Daniel Adlung kein Tempo aufnehmen und die Flanken brachten wie erwünscht nichts ein. Und weil das Ergebnis so geblieben ist, hat Jens Keller alles richtig gemacht. Gratulation.

Hier findet ihr alle Spielberichte der Berliner Medien:

Und Fotos gibt es wie gewohnt bei union-foto.de und unveu.de

Podcast heute ab 16 Uhr live

Wir diskutieren die Partie heute um 16 Uhr live im Podcast. (Das ist eine ungewöhnliche Zeit, aber Englische Wochen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, denn wir werden auch am Donnerstag, einen Tag nach der Partie in Würzburg eine Episode aufnehmen und am Tag nach der Partie gegen den FC St. Pauli.)


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1 Kommentar zu “Die zwei Geschichten von Kenny Prince Redondo und Jens Keller

  1. Genau so hab ich das Spiel auch bei Sky wahrgenommen.

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