Blog State of the Union

Jens Keller mag das Wort „Keller-Fußball“ nicht

Gemessen an den Texten die bisher in dieser Saison nach Spielen verfasst wurden, ist das geradezu euphorisch, was heute die Berliner Medien zu Union schreiben. Und nach dem 4:0 gegen den KSC muss ich sagen: Zu recht. Denn das, was ich in der Aufzeichnung gesehen habe, war eine Mannschaft, die sich in der Hitze des Samstag in keiner Minute zurückgezogen hat, um mal durchzuschnaufen, sondern permanent gelaufen ist. Während ich mir das angesehen habe, dachte ich auch kurz an Simon Hedlund und daran, dass die körperlichen Ansprüche von Jens Keller tatsächlich deutlich höher sein könnten, als sie der Neuzugang in der schwedischen Liga gewohnt war.

Im Mittelpunkt steht aber weiter wegen seiner außergewöhnlichen Form Collin Quaner, der am Samstag tatsächlich an jedem Tor beteiligt war und dessen Direktabnahme einer Ecke von Eroll Zejnullahu mich daran erinnerte, dass ich so etwas bei Union zuletzt von Kostadin Vidolov gesehen habe. Und ja, das ist schon eine ganze Weile her.

Twitter: @fcunion

Ich gönne Collin Quaner die Aufmerksamkeit, die er gerade bekommt. Jens Keller hat gestern Abend im RBB-Sportplatz über den Stürmer gesagt: „Als ich gekommen bin, hat man gemerkt, dass er verunsichert ist. Auch beim ersten Spiel, das ich gesehen habe, dachte ich: ‚Uh, das wird schwierig‘. Aber er hat sich reingehauen und wurde von Einheit zu Einheit besser. Wir haben dann relativ früh gesehen, dass er uns weiterhelfen könnte. Er hat schlussendlich auch von Philipp Hosiners Verletzung profitiert. Aber er hat es sehr, sehr gut gemacht.“

Und die Qualitäten des Angreifers beschreibt der Trainer so: „Wie er arbeitet, wie er in die Tiefe geht, wie er den Gegner anläuft und wie er die Bälle behauptet, ist einfach gut. Er wird nicht nur an seinen Toren gemessen.“

Ich hätte das anhand der Auftritte, die ich bis Saisonstart von Quaner gesehen habe, nicht für möglich gehalten. Ich wünsche ihm jetzt, dass er verletzungsfrei bleibt und seinen Rhythmus beibehält.

Hier sind die Berichte der Berliner Medien:

Drachenbootrennen mit Jens Keller

Twitter: @fcunion

Der Trainer war gestern ebenso wie einige Spieler beim Drachenbootrennen an der Regattastrecke. In zwei Durchgängen haute er sich auch beim Boot der Geschäftsstelle rein. Was mir übrigens gefallen hat: Der Trainer wehrte sich beim RBB gegen die Zuschreibung „Keller-Fußball“, weil er meinte, dass er sich nicht anmaßen würde, eine bestimmte Art Fußball nur mit seinen Namen zu verbinden.

Facebook: @leistner.toni
  • Sieger bei den Profis wurde beim Drachenbootrennen: Dreki Ragnarök
  • Sieger der Amateure: The Primitives
  • Das Fanprojekt war das erste Mal dabei und wurde Sieger der Herzen.
  • Und den Preis für das kreativste Boot holten „Die Eisernen“ (Respekt, dass ihr es unter den Kutten so lange ausgehalten habt):
Instagram: @die_eisernen

Einige Videos vom Rennen gibt es bei union-foto auf Facebook. Und noch mehr Fotos bei unveu.de und Steffi hat auch welche gemacht, die ihr hier findet.

Spielanalyse und Podcast

Im Taktik-Blog Eiserne Ketten analysiert Daniel das Spiel wie gewohnt und sieht einen Schlüssel zum Erfolg, dass Union die Sechserposition in Person von Stephan Fürstner etwas weiter nach vorne schob und damit die Abstände im zentralen Mittelfeld verkürzte.

Und wenn ich schon bei Spielanalyse bin, möchte ich den Podcast Tribünengespräch anpreisen, in dessen letzter Folge Dr. Alexander Schmalhofer, Leiter des Fachbereichs Spiel- und Taktikanalyse, vom Institut für Fußballmanagement zu Gast ist. Mir hat gefallen, dass er Spielanalyse nicht als Grund für Siege im Fußball ausgibt, sondern sagt, dass es ein Hilfsmittel ist, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Ansonsten geht es im Podcast um das Element Zufall im Spiel und das aufgrund der immer besseren Abwehrarbeit es immer schwieriger würde, guten Ballbesitzfußball zu spielen.

Unser Podcast zur Partie gegen den KSC kommt heute um 21 Uhr live.


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2 Kommentare zu “Jens Keller mag das Wort „Keller-Fußball“ nicht

  1. Zur Taktik: Im Stadion sah es eher danach aus, als ob die beiden Achter Kroos und Kreilach deutlich variabler und auch tiefer als zuletzt agierten. Die Ketten standen durch dieses veränderte Positionsspiel näher beieinander (kompakter). Ob Fürstner später (2. Hälfte) weiter vorne spielte, muss ich mir noch mal in der Aufzeichnung bzw. der Heatmap ansehen. Kam mir eigentlich nicht so vor.

  2. Bernd Kausch

    Als ich das mit Hedlund hörte war ich sicher nicht der Einzige der dabei an Santi Kolk denken mußte. Wir hatten schon tolle Spieler, unvergeßlich sein Auftritt beim Spiel gegen Berta HSC, ein Freitagabend, wo er das 1:1 erzielte.
    Aber natürlich Glückwunsch an Collin Quaner, ich persönlich hätte ihm so etwas nicht zugetraut und freue mich sehr für ihn.

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