Blog State of the Union

5 Tore mehr und wir hätten gewonnen

Gestern nach dem Spiel lief ich ziellos durch unsere Wohnung. Ich wusste einfach nicht, was ich machen soll. „Eine rauchen?“, fragte Tim, der mit mir das 2:6 gegen Nürnberg gesehen hatte. „Habe leider schon vor einer ganzen Weile aufgehört“, antwortete ich. Dann nahm ich zwei Bier und sagte: „Lass uns rausgehen und auf eine Bank setzen.“

Dort saß mein Hausmeister zog an seiner Club und trank Berliner. Er fragte: „Was’n los, Basti?“

  • „Union hat 2:6 verloren.“
  • „Ja, Nürnberg ist ein starker Gegner. Die gehören in die Bundesliga.“
  • „Aber Union hat zur Pause noch 2:0 geführt.“
  • „Was?“
  • „Nürnberg hat in der zweiten Halbzeit 6 Tore geschossen.“
  • „Oh.“

Dieses „oh“ meines Hausmeisters fasst perfekt zusammen, was ich von dem Spiel halte. Vielleicht ist es einfach so, dass Partien gegen Nürnberg komplette Freakspiele sind. Beim 3:3 in der Hinrunde brachte Union ebenfalls einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit. Und schaut mal auf die bisherige Bilanz gegen Nürnberg:


Screenshot: 1.FC Union/Archiv

Sollen sie doch aufsteigen. Und uns in Ruhe lassen.

Wäre ich jetzt weniger emotional drauf, würde ich mich fragen, warum es Union nicht gelungen ist, sich vom Pressing zu befreien. Das war ähnlich wie gegen Heidenheim, nur dass die Nürnberger viel konsequenter den Spielaufbau unterbunden haben, sich in ekligen Zweikämpfen (aber meistens regelkonform) auf das Erkämpfen der langen Bälle aus der Unionabwehr konzentriert haben und viel zielgerichteter nach vorne gespielt haben. Dadurch hatte die Abwehr nicht wirklich eine Pause. Und als Nürnberg das Pressing nach dem vierten Tor eingestellt und sich auf Konter verlegt hat, ist Union auch noch diese Falle getappt.

Das Problem dürfte gewesen sein, dass Stephan Fürstner in der Halbzeit raus musste (Verdacht auf Gehirnerschütterung, Kurier) und es durch den Ausfall von Dennis Daube (Hexenschuss beim Abschlusstraining in Berlin) wirklich keine Alternative für das defensive Mittelfeld auf der Bank gab. Der Todesstoß dürfte dann auch noch der Wechsel von Eroll Zejnullahu gewesen sein (der massiv Gelb-Rot-gefährdet war). Auch hier gab es natürlich keine Option, ihn durch einen gleichwertigen Spieler zu ersetzen. Eigentlich fing das Unglück damit durch den Magen-Darm-Infekt in der Nacht vor dem Spiel an (es erwischte Toni Leistner und Leo Koch), der den Plan von Trainer André Hofschneider durcheinander wirbelte und die Optionen zur Korrektur während des Spiels reduzierte.


Screenshot: Textilvergehen/Facebook

Hier sind die Artikel der Berliner Medien zum Spiel:

Und bei unveu.de gibt es noch Fotos aus Nürnberg.

Union hat jetzt auch offiziell bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit mit kfzteile24 als Trikotsponsor mit dem Ende dieser Saison endet. Ich bin gespannt, wer als neuer Trikotsponsor kommt. Das dürfen wir sicher bald erfahren.

Die letzte Nachricht geht gut aus:


Entdecke mehr von Textilvergehen

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

1 Kommentar zu “5 Tore mehr und wir hätten gewonnen

  1. Deine Zusammenfassung beginnt mit einem „oh“, aber endet eigentlich mit einem „aha!“.
    Die Gründe, warum es nicht geklappt hat, warum ein 0:2 nicht reichte, werden genannt und ich denke, die erklären das auch. Das macht die Niederlage auch nicht ungeschehen. Aber es nimmt die Fassungslosigkeit weg, die auch mich auch erst mal befiel, und es eröffnet die Möglichkeit daran zu arbeiten. Auch wenn gegen Magen-Darm-Infekte andere Abwehrreihen trainiert werden müssen… :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert