Blog State of the Union

Two-Face der Zweiten Liga

Union hat gestern in einer nahezu wortgleichen Meldung mit dem FC St. Pauli bekanntgegeben, dass die Zusammenarbeit beim Merchandise am 3. Januar 2016 beendet sein wird. Wir erinnern uns, dass Union nach der Übernahme von Upsolut durch den FC St. Pauli ein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen wollte. Viel über die Zukunft verrät der Verein nicht. Nur soviel: „Beide Partner unterzeichneten eine Vereinbarung, in der unter anderem auch die Übernahme der bisherigen Mitarbeiter der Union-Fanshops durch den Verein geregelt wurde.“ Ich gehe davon aus, dass es ebenso auch um den Fanshop und die bereits gefertigten Union-Artikel ging.

In Zukunft will Union nicht mehr mit einem Lizenznehmer arbeiten, sondern „künftig die Fanartikel in Eigenregie zu produzieren“. Ich bin gespannt. Nicht nur auf die Produkte, sondern auch darauf, wie der Verein diese zusätzliche Aufgabe hinbekommt. Ist ja nicht so, dass aktuell die Mitarbeiter nicht ausgelastet wären.

Im Kurier sagt Michael Parensen, dass sich die Mannschaft die Partie gegen Freiburg noch einmal komplett ansehen solle. Wenn es etwas bringt, dann bitte. Ansonsten bin ich kein Freund dieser ausgiebigen Film-Nachmittage. Da hat am Ende niemand die Aufmerksamkeit, zu schauen, was gut und was schlecht gelaufen ist. Dann lieber eine normale Video-Analyse.


Foto: Matze Koch

Die Bild beweist heute mit Zahlen, dass Union wie ein Absteiger spielt. Und für Freunde der selektiven Wahrnehmung ist das auch sicher sehr plausibel. Zu wenig Siege (3), zu wenig Heimsiege (1), zu viele Gegentore (30), zu hohe Fehlpassquote (30 Prozent) und zu wenig Ballbesitz (47 Prozent/laut Transfermarkt allerdings 48,4 Prozent). Das ist alles schlimm und wenn sich da etwas nicht verbessert, wird es auch tabellarisch für Union nicht gut ausgehen.

Aber diese Zahlen erklären nichts. Sie stehen einfach so im Raum. Darmstadt 98 steht beispielsweise in der Bundesliga mit einem Ballbesitz von knapp über 40 Prozent in der Tabelle deutlich besser da. Diese Zahlen sind Symptome bzw. Ergebnisse von Defiziten, die Union hat. Und sie werden hier auch vermischt. Denn das eine sind Ergebniszahlen (Siege, kassierte Tore) und das andere Spieldaten (Ballbesitz, Fehlpassquote). Der Zusammenhang zwischen beiden Daten (siehe Darmstadt) ist nicht zwangsläufig. Wer schon einmal mit seiner Mannschaft zehn Mal auf das Tor des Gegners geschossen hat und wegen eines Sonntagsschusses 0:1 verliert, weiß was ich meine.

Foto: Matze Koch

Aber das ist nicht mein Thema. Union hat in der Hinrunde Ergebnisse erzielt, die zu einem Abstiegskandidaten passen. Und gleichzeitig aber auch Ergebnisse, die zu einem Spitzenteam gehören. 27 Tore hat das Team geschossen. Nur zwei Mannschaften haben überhaupt mehr getroffen (Freiburg und Nürnberg). Union ist das Two-Face der Zweiten Liga mit einem katastrophalen Defensivverhalten, hat aber offensiv immer ein paar Lösungen parat. Es ist also nicht hoffnungslos und auch nicht alles sofort schlecht. Das wird es nur, wenn nicht am gesamten Defensivverhalten der Mannschaft geschraubt wird.


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1 Kommentar zu “Two-Face der Zweiten Liga

  1. genauso sehe ich das auch,wir müsen unbedingt an der devensive arbeiten,wir müssen nicht jedes jahr Schießbude der 2.liga sein.jetzt noch mal eine frage,nichts gegen haas,aber warum probieren wir es nicht auch mal mit amsif?,na der Trainer wird seine gründe haben,jedenfalls sind wir am 18. wieder im staion,bis dahin ,,eisern Union“

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